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Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 11. März 2016 20:22
von Ex-User Der alte Fritz
:gut:

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 13. April 2016 18:48
von Ex-User Der alte Fritz
Hallo,

ein Anhänger ist eine nützliche Sache und erhöht die Ladekapazität eines Gespanns nochmals ganz erheblich. Dann baut man sich halt einen ... :ja:

Er sollte zur Maschine passen - hier also meine Interpretation zum Thema "Infanterie-Anhänger".
Vorab sei gesagt, daß eine Zulassung nicht vorgesehen ist. Der Hänger wird nur im Wald und allenfalls im Dorf für den Weg zum Wertstoffhof benutzt. Ein Vollschwingen-Fahrwerk :lach: sorgt für gute Fahreigenschaften und Schonung des Transportgutes auf schlechten Wegstrecken. Mit dem Kühlschrank als Last, s. Bilder, bin ich auf einer buckligen Feldstraße gefahren; trotz Kopflastigkeit gab es kein nennenswertes Schwanken (beobachtet vom Hinterherfahrenden). Mit einem Querstabilisator ließe sich das Kurvenverhalten sicher noch weiter verbessern 8) Nee, Quark.

Vorn ist ein ausrangierter Blechbehälter von der Feuerwehr angeschraubt für Spanngurte, Reserveschlauch usw. Eine Deichsel mit Handgriff kann abgeklappt werden; dann haben die Enkel ihren Spaß mit dem Bollerwagen.

Es ist aber schon wieder etwas Neues in Arbeit, Stichwort Rückwärtsgang. Es sei nur soviel verraten: Von einer elektrischen Lösung bin ich abgekommen. Die Sache wird rein mechanisch, und der Motor bleibt unangetastet.

Bis dann, Fritz.


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Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 13. April 2016 19:34
von ETZeStefan
Sieht super aus :zustimm:
Ist eben mal was anderes, NVA Maschienen haben viele ;D

Der Anhänger steht auch noch an bei meinem Moped :biggrin:

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 13. April 2016 19:54
von Treibstoff
Das Balkenkreuz ist aber nicht das aktuelle. ;D

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 13. April 2016 19:59
von samasaphan
Treibstoff hat geschrieben:Das Balkenkreuz ist aber nicht das aktuelle. ;D


Balkenkreuz ist schon lange nicht mehr aktuell - aber das wird er schon wissen, siehe die anderen Zeichen am Krad...

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 13. April 2016 20:34
von grete
Einfach nur geil dieser Umbau :D :D :D

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 13. April 2016 21:16
von Ex-User Der alte Fritz
Treibstoff hat geschrieben:Das Balkenkreuz ist aber nicht das aktuelle. ;D


Hallo,

darum ja auch DKW- statt MZ-Tankemblem - wenn schon Fälschung, dann hysterisch, ääh, historisch passend. In der Hauptsache geht es aber um die Technik; bezüglich der Fahreigenschaften versuche ich möglichst dicht ans Vorbild heranzukommen. Mit Zusatzantrieb, erhöhter Bodenfreiheit und bei Bedarf Ackerschlepperreifen ist schon ein gutes Stück auf dem Weg dorthin zurückgelegt.

Die MZ ist da eine tolle Basis und bleibt trotz Umbau federungstechnisch ein absolutes Komfortfahrzeug. Hut ab nachträglich gen Zschopau!

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 13. April 2016 21:17
von Dieter
Hab hier auch noch eine Bastelanregung.

Eigenbau Trike


Gruß
Dieter

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 17. April 2016 20:16
von eric-heinhold
Bin sehr gespannt auf den Rückwärtsgang...

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 2. Februar 2017 12:21
von Ex-User Der alte Fritz
Hallo,

nach längerer Zeit und viel Bastelei der letzte Stand:

Mit dem Rückwärtsgang hat es nicht, wie erhofft, funktioniert.
Dazu hatte ich eine Idee aus dem Dreiradler-Forum übernommen. Eine mittels Gestänge vor das Hinterrad geklappte Rolle bzw. Doppelrolle sollte unter den Reifen gezogen werden und so infolge umgekehrter Drehrichtung das Gespann rückwärts fahren lassen. Anfängliche Probleme, mit dem Rad auf die Rollen draufzukommen, ließen sich durch unterschiedlich große Rollen lösen. Mit einem symmetrischen Straßenreifen würde das wohl funktionieren. Bei meinem Traktorprofil mit schrägen, hohen Stollen hat es aber die Rollen so vehement schräg nach hinten gezogen, daß das Gestänge verbogen wurde. Darum habe ich den Versuch abgebrochen, auch, weil diese Konstruktion im Gelände oder Schnee sicher nicht funktionieren würde. Spaß gemacht hat die Bauerei trotzdem. :)

Als nächstes hat der "postapokalyptische" Infanterie-Anhänger noch Schutzbleche in handwerklicher Mad Max-Manier bekommen. Bewährt hat er sich als unverzichtbares Transportmittel zum Wertstoffhof.
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Ein weiteres Projekt war die Erweiterung des Zusatzantriebes zum echten "Raupenkrad". Dazu habe ich eine zweite Schwinge gebaut, die verschiebbar auf dem Hauptträger des Antriebs befestigt wird. Als Raupenkette vorgesehen war ein alter Reifen mit abgeschnittenen Flanken und aufgeschraubten Greifern. So weit, so gut - gescheitert ist es daran, daß die "Kette" bei Kurvenfahrt von den Rädern abgerutscht ist. Ließ sich auch mit seitlichen Scheiben und anderen Vorrichtungen nicht verhindern. Dabei war die Sache im Fahrversuch geradeaus an starker Steigung durchaus vielversprechend. Bliebe als Option nurmehr regelrechte Panzertechnik mit Metallkette, Zahnrädern usw. Das wäre aber nicht gerade alltagstauglich und nur interessant als Versuch, was machbar ist. Liegt deshalb erst einmal auf Eis.
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Gleich gehts weiter; wegen seiner Länge teile ich den Beitrag.

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 2. Februar 2017 12:33
von AHO
Der alte Fritz hat geschrieben:...Mit dem Rückwärtsgang hat es nicht, wie erhofft, funktioniert..


Dann entweder mit einer Zündverstellung die Motordrehrichtung ändern, oder, wenn Dir vier Vorwärtsgänge reichen, den ersten Gang von kämmenden Zahnrädern auf Kette ändern (andere Drehrichtung), allerdings auch eine Sicherung gegen ungewolltes Einlegen des Rückwärtsganges nicht vergessen :wink:
So funktioniert das bei den Jialing Gespannen.

Gruß
Andreas

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 2. Februar 2017 13:09
von Ex-User Der alte Fritz
Weiter gehts.

Nachdem also die "Gummikette" aus dem alten Reifen nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hat, habe ich sie nicht weggeworfen, sondern weiterverwertet. Nun macht sie das vordere Treibrad zum Greiferrad, ähnlich dem, das ich letztes Jahr aus Metall gebaut und leider verloren habe.
Der Effekt in Dreck und Schnee ist sehr gut. Es macht richtig Laune, auf vereisten und verschneiten Waldwegen schnurgeradeaus zu fahren und an den Spuren zu sehen, wo vor einem ein Auto hin und her geschlittert ist oder wo dessen Räder durchgedreht haben. Auch beachtliche Steigungen sind so zu schaffen. Irgendwann ist natürlich Schluß. Bei zu tiefem Schnee oder zu weichem Untergrund baggert sich das Treibrad schon mal tief ein (wenn man es läßt; die mögliche Absenkung ist ja einstellbar).

Insgesamt bin ich hochzufrieden. Der Antrieb bringt genau das, was ich erwartet habe. Überaus praktisch ist vor allem die bedarfsweise Zuschaltbarkeit, notfalls sogar während der Fahrt. Zur weiter verbesserten Praxistauglichkeit hat er noch ein neues Schutzblech oder besser -holz bekommen. Am Beiwagenboot ist ein Stück Alu-Schiene aus einer Duschkabine befestigt :lol: , in das das Schutzholz (oder "Kotholz" :biggrin: ) eingeschoben wird, arretiert von einem federbelasteten Stift. Zwei Handgriffe, und es ist wieder draußen. Der Antrieb liegt dann frei für Wartungsarbeiten oder zum Reinigen nach der Schlammspielerei.
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Hier ein paar aktuelle Photos vom letzten Wintereinbruch. Frei nach Vico Torrianis 50er-Jahre-Schlager ("Zwei Spuren im Schnee, führn herab aus steiler Höh'"): Drei Spuren im Schnee, führn hinauf zur steilen Höh' ...
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Zuguterletzt habe ich meinem Hintern noch etwas Komfort gegönnt und einen Einzelsitz (Nachproduktion von Güsi) montiert. Wegen gewünschter, größerer Sitzhöhe ist er auf einem Holzgestell verschraubt, s. selbstreklärende Bilder. Als Sozius kommt dann noch ein umgebauter Fahrer- Schwingsattel von BMW dran.

Beste Grüße, Fritz.
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Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 2. Februar 2017 20:37
von MZ-Rotax-Rudi
:zustimm:

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 2. Februar 2017 21:24
von daniel_f
Der alte Fritz hat geschrieben:Ein weiteres Projekt war die Erweiterung des Zusatzantriebes zum echten "Raupenkrad". Dazu habe ich eine zweite Schwinge gebaut, die verschiebbar auf dem Hauptträger des Antriebs befestigt wird. Als Raupenkette vorgesehen war ein alter Reifen mit abgeschnittenen Flanken und aufgeschraubten Greifern.


Schon mal mit Raupenketten vom Chinamann geliebäugelt? Link
Mit ein wenig Suche läßt sich da bestimmt was finden. Gibt auch passende Antriebszahnräder in diversen ausländischen Internetläden.

Gruß

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 2. Februar 2017 21:38
von calenberger
Mir gefällt zwar der Look Deines Gespannes nicht, aber Deine Basteleien und Deine Kreativität umso mehr. Ganz großen Respekt für die Ideen und die Tüftelei :D

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 2. Februar 2017 23:35
von Ex-User Der alte Fritz
Hallo,

danke für die Blumen und die Tips!

Zum Rückwärtsgang: Das Umschalten der Motor-Drehrichtung ist ja nicht unumstritten. Meine Risikoabwägung Motorschaden versus Nutzeffekt des Rückwärtsganges fällt eher zuungunsten des letzteren aus.
Das Umfunktionieren des 1. Ganges per Kette zum Rückwärtsfahren besticht zwar technisch, der Pferdefuß ist dabei aber: Gerade den untersten Gang brauche ich im Gelände ganz besonders. Nicht umsonst fahre ich mit einem 14er-Primärritzel und könnte sogar ein zusätzliches Untersetzungs-Getriebe gebrauchen. Dafür ist wohl leider kein Platz vorhanden, oder hat wer irgendwelche Ideen?

Gummikette: Hatte ich auch erwogen (z.B. von einer Schneefräse) und mich blöd gesucht, aber nichts in der nötigen Breite (allerhöchstens 100 mm; der Platz ist knapp) gefunden.

"Schönheit": Liegt im Auge des Betrachters. Eine Schönheit im landläufigen Sinn ist mein Gespann sicher nicht, dafür eine Fahrmaschine, bei der die Funktion an allererster Stelle steht. Nicht ganz unwichtig ist daneben aber der Spaß an "schrägen" Details.

Grüße, Fritz.

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 4. Februar 2017 20:10
von starke136
Hallo Fritz,

ich finde es einfach klasse was du hier baust, du testet, entwickelst und konstruierst und setzte es in die Praxis um.
Daumen hoch dafür, es ist super, dass es Leute gibt die ihr Motorrad immer weiterentwickeln und ihren Ansprüchen anpassen.
Ich halte es auch so und entdecke immer neue Sachen die ich mir noch bauen kann für meine TS und meine Pannonia.

Mach weiter so und halte uns bitte weiterhin mit vielen Bildern deiner Umbauten auf dem Laufenden!

Grüße,
Karsten

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 5. Februar 2017 10:17
von motorang
Ich staune - und applaudiere. Stehend!

Gryße!
Andreas, der motorang

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 5. Februar 2017 11:57
von Ex-User Der alte Fritz
Hallo,

versprochen: Ich werde euch weiter über meine Erfolge und Mißerfolge berichten. Es steckt viel Arbeit auch in den gescheiterten Sachen drin. Aber, wie ich immer sage: Oldtimer-Bastelei lehrt Geduld, man lernt Durchhaltevermögen und außerdem, ohne Flucherei eine Sache, allen Schwierigkeiten zum Trotz, zum Ende zu führen.

Zwei Erfahrungen noch.

Die Kupplung wird ordentlich beansprucht. Letztes Jahr ist sie mir bei einer steilen Kletterpartie abgeraucht. Bis ganz nach oben bin ich aber trotzdem gekommen. :D Zum Glück hat sie sich im geschlossenen Zustand verklemmt; so bin ich trotzdem heimgekommen. Bei der Renovierung habe ich verstärkte Kupplungsfedern montiert; seither hält die Angelegenheit. Der Kupplungshebel geht davon kaum nennenswert schwerer, und der Seilzug hat sich auch nicht gelängt.

Daß am Zusatzantrieb erhebliche Kräfte walten - er also tut, was man von ihm erwartet - hat sich an den Ketten gezeigt. Für den Hinterradantrieb nehme ich ja nur die verstärkte Kettenversion. Für die beiden anderen Ketten habe ich zunächst normale Meterware hergenommen. Beide sind nach einigen Monaten gerissen; also kommt dort auch nur noch verstärktes Material rein.

Grüße, Fritz.

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 9. Februar 2017 18:32
von Ex-User Der alte Fritz
Hallo,

bin weiter tätig gewesen.

Um die Vorkriegs-Anmutung des Gespanns weiter zu verstärken, hat nun der erwähnte Schwingsattel hinten seinen Platz eingenommen.
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Grüße, Fritz.

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 9. Februar 2017 19:08
von friese
Geil, Wehrmachtsgespann light . Du hast schöne Berge und Schnee wo Du einfach rumjuckeln kannst. hier in Friesland ist alles Flach und nass. Viel Spass weiter hin. gruss Friese aus Friesland.

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 9. Februar 2017 19:34
von Svidhurr
@ Der alte Fritz - die Idee und Ausführung sieht schon irgendwie :gut: aus.

Was ist das für ein Gummi auf dem HiRa :gruebel:
Wie fährt sich der und welche Laufleistung :?:

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 9. Februar 2017 19:40
von xtreas
Ich finde das Gespann und deine Umbauten auch Klasse.

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 9. Februar 2017 21:50
von Ex-User Der alte Fritz
Hallo,

ja, das Schöne an meinem ländlichen Wohnsitz ist, daß die Spielwiese mit Schotterwegen, weitläufigen Wäldern und hügeliger Langschaft direkt vor der Nase liegt. Die obigen Schneebilder sind sozusagen vor der Haustür entstanden.
Dafür und auf Schotter, Wiese, schlammigem Untergrund - ist der Hinterreifen erste Wahl. Es handelt sich praktisch um ein Traktorprofil; heißt "AS (=Ackerschlepper) Farmer" in 4,00-16, hergestellt von Conti oder billiger aus Indien von Malhotra. Straßenzulassungsmäßig läuft da leider nichts, obwohl ich bzgl. Haltbarkeit und Fahreigenschaften keinerlei Bedenken hätte. Die sehr robuste Schwarte stellt in puncto Stabilität normale Straßenreifen klar in den Schatten.

Kann ich nach zwei komplett heruntergerodelten Exemplaren lässig behaupten (es gibt hier auch endlos asphaltierte Feldwege!). Beim ersten Fahren damit fühlt es sich leicht schwabbelig an; bemerkt man nach kurzer Gewöhnung nicht mehr und fühlt sich bald auch bei Driftversuchen absolut sicher. Die Haltbarkeit entspricht etwa den gängigen Straßenpendants, etwa Heidenau K29 oder Mitas H06. Ein Quentchen mehr ließe sich vielleicht noch mit einer breiteren Felge herausholen, auf der die Außenseiten der Stollen mehr tragen. Normfelge für den AS Farmer ist 3,00 Zoll. Diese Größe auf eine MZ-Nabe einspeichen zu lassen, habe ich schon angedacht. Dürfte zudem die Montage erleichtern.

Und so schraubt man weiter und weiter ...

Grüße, Fritz.

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 10. Februar 2017 11:24
von starke136
Sieht sehr gut aus mit dem Schwingsattel :gut:

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 10. Februar 2017 17:54
von P-J
Der alte Fritz hat geschrieben:"AS (=Ackerschlepper) Farmer" in 4,00-16,


Die Reifen hab ich mehrfach auf Gespannen gesehen, Elefantentreffen und ander Wintertreffen.

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 10. Februar 2017 19:19
von krocki
sieht cool aus, vibriert aber bestimmt schön wenn man das Beinchen hochnimmt?

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 10. Februar 2017 20:56
von Ex-User Der alte Fritz
krocki hat geschrieben:sieht cool aus, vibriert aber bestimmt schön wenn man das Beinchen hochnimmt?


Nöö, bleibt recht zivilisiert ohne unangenehme Begleiterscheinungen.

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 10. Februar 2017 22:20
von Matthias-Aw
Nachdem ich jetzt die Bildchen mit dem Anhänger gesehen habe muss ich noch ne alte Idee von mir loswerden.
Seitenwagenantrieb fand ich schon immer cool nur was russisches will ich nicht und anderes is zu teuer. Als ich das erste mal gebrauchte e-bike teile gesehen habe, kam mir gleich die Idee damit den Perfekten Seitenwagenantrieb zu haben. Differential ist nicht nötig, mit der Elektronik kann man sich belibige konzepte einfallen lassen. Mit einer PKW Lima über Keilriemen und einem Bleiakku im Seitenwagen könnte man auch eine Sinnvolle Antiebsleistung tansferieren. Das Rad muss nur noch eingebaut werden...Soweit die ersten Gedankengänge. Die Realität sagt dann schnell die Räder sind doch etwas zu schwach sowohl Stabilität als auch Antriebsleistung. Was eigenes mit einem Anlassermotor und Planetengetriebe in einer MZ-Nabe wurde ausgedacht aber nicht zu ende gebracht.

Was hats mit dem Hänger zu zun? Wenn der Seitenwagenantrieb so nicht reicht, den Hänger könnte mann leicht mit zwei e-bikerädern zum Schieben bringen. Dann wäre es die erste Quattro-MZ :D :D :D

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 11. Februar 2017 14:47
von MZ-Rotax-Rudi
Was für einen schönen Reifen hast du da eigentlich auf dem Hinterrad?

Edit: Ups die Antwort kam schon mal. :juggle:

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 11. Februar 2017 17:03
von Ex-User Der alte Fritz
@ matthias aw

Hallo,

finde ich klasse, alle möglichen Ideen durchzuspielen. Die mit dem Anhänger als Schiebehilfe wird aber, so fürchte ich, nicht zufriedenstellend funktionieren.

Das Problem in Schnee oder Matsch ist ja oft, daß das Gespann sich querstellt, auch wenn im Prinzip noch genug Traktion am Hinterrad vorhanden ist, dies wegen der Asymmetrie des Fahrzeugs. Eine Schiebehilfe wird in dieser Situation vermutlich ebenfalls die Fuhre bzw. deren Heck seitlich wegdrücken.

Wenn, dann müßte man eher etwas vorspannen, das zieht. So etwas in der Art, wie den "Goliath" (Mini-Kettenpanzer als Sprengladungsträger). Es gibt einige Filmchen mit ähnlichen selbst oder professionell gebauten Raupen-Zugmaschinchen zum Geländefahren. Wäre jedoch für das Gespann m.E. zu aufwendig, höchstens aus Spaß an der Freud (etwa wie mein oben erwähnter Raupenantrieb).

Grüße, Fritz.

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 11. Februar 2017 18:47
von krocki
Hallo miteinander,
zum Thema Gespann im Gelände muss auch Jean Claude Vogel erwähnt werden. Ich hatte das Vergnügen, ihn am Elefantentreffen kennenzulernen.
Er hat ein Gespann um einen BMW Boxer-Antriebsstrang herum konstruiert. Aus der gekürzten Schwinge führt eine Kardanwelle quer in einen rechts vom Motor liegenden Längsträger aus Vierkantrohr. In diesem läuft wieder eine Welle, von der aus mit weiteren Kardanwellen Vorder-, Hinter- und Seitenwagenrad angetrieben werden. Vorder- und Hinterrad sind gelenkt. Die vielen Umlenkungen nehmen natürlich Leistung weg, mit dem 800er Motor fährt er 80 als Reisegeschwindigkeit auf der Landstrasse (von Cognac bis in den Bayerischen Wald, 3 Tage). Es ist allerdings auch ein ziemliches Trumm, mit grossem Schlafseitenwagen.
Ich habe ein schönes Interview gefunden:

Jean Claude Vogel

:respekt:

Ach ja, das im Video erwähnte Treffen "Plateau de Millevaches" ist schön, mitten drin im grünen Herz Frankreichs :? .

Grüsse
Carsten

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 16. Februar 2017 15:16
von Ex-User Der alte Fritz
krocki hat geschrieben:Hallo miteinander,
zum Thema Gespann im Gelände muss auch Jean Claude Vogel erwähnt werden.
Er hat ein Gespann um einen BMW Boxer-Antriebsstrang herum konstruiert. Es ist allerdings auch ein ziemliches Trumm, mit grossem Schlafseitenwagen.
Ich habe ein schönes Interview gefunden:

Jean Claude Vogel

:respekt:

Grüsse
Carsten


Hallo,

tolle, technische Leistung! Fällt allerdings in eine ganz andere Kategorie als meine Maschine. Obwohl ich ja seit vielen Jahren mit den alten BMW-Boxern vertraut bin, habe ich mich hier für eine MZ-Basis entschieden, weil es klein, wendig und bezahlbar bleiben sollte.

Nutzfahrzeug kann es aber auch. Heute Kohleneinkauf; pro Fuhre 140 kg Braunkohlenbriketts. :lach:
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Grüße, Fritz.

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 16. Februar 2017 17:18
von P-J
Der alte Fritz hat geschrieben:140 kg
Dann Quält sich die aber. :(

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 7. Juni 2017 16:03
von Ex-User Der alte Fritz
Hallo,

drauß' vom Walde komm ich her ...
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Habe wieder etwas experimentiert.
Mein Ackerschlepper-Reifen (aktuell auf dem Reserverad, s.o.) hat als empfohlene Felgengröße 3,00-16. Mit der MZ-Felge 2,15-16 geht es so gerade auch noch; die Montage ist jedoch nicht unbedingt eine spaßbetonte Angelegenheit. Endlich habe ich nun eine 3,00er-Felge mit 36 Loch ausfindig gemacht und mir besorgt. Ist ursprünglich von der Yamaha XS 650 SE, einem Softchopper. Eingespeicht mit einem normalen Satz 121 mm-Speichen. Zum Teil mußten die Gewinde 2-3 mm verlängert werden, weil das Tiefbett seinem Namen wirklich gerecht wird. Andererseits wird dadurch die Montage äußerst angenehm.
Rabiat, wie ich bin, habe ich spaßeshalber noch einen Traktorreifen montiert, einen fürs Vorderrad, AS Speedways, auch in 4,00-16. Bietet zwar eine brutale Optik, ist auf der TS aber nicht verwendbar. Man kriegt ihn eingebaut; er streift aber am Hinterrad-Schutzblech und am Kettenschlauch (Breite ca. 130 mm, Umfang 2120 mm!). Schade, aber mit dem bisherigen AS Farmer wird es klappen. Im Vergleichsbild steht der Speedways neben einem Mitas C 06 in 3,50-16.
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Mein Hintergedanke bei der Felge ist, daß durch sie die Aufstandsfläche breiter wird und damit Traktion und Seitenführung besser. Hauptsächlich hoffe ich auf etwas weniger Verschleiß, weil gerade die Stollenprofile in der Mitte abgeschrubbt werden und seitlich kaum etwas weggeht. Einen in der Mitte bis auf ca. 2 mm abgefahrenen Mitas C 01 habe ich darum mal montiert und bin auf das Verschleißbild an den seitlichen Stollen gespannt. Optisch ist der Reifen schon mal schön eckig, und bei genauem Hinsehen stehen die Seitenstollen sogar ein wenig über die abgefahrene Fläche hinaus. Werde berichten.
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Grüße, Fritz.

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 7. Juni 2017 16:50
von P-J
Der alte Fritz hat geschrieben:weil gerade die Stollenprofile in der Mitte abgeschrubbt werden




http://www.hofdmann.de/index.php?pid=153

das ganze auf ne Japanischen oder ne Metzler Karkasse, wirst dich wundern was das ne Traktion gibt. :ja:

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 7. Juni 2017 17:18
von MZ-Iffi
Richtig tolle Umbauten, absolut einzigartig und schön. :ja:

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 15. Juni 2017 08:23
von Emmely
P-J hat geschrieben:
Der alte Fritz hat geschrieben:Ferner habe ich noch den Kickstarter umgebaut.


Original Harley, jetzt Sachsenharley. :mrgreen:



Ich finde die Idee genial... Von welcher Harlay ist das bzw wie hast du den Umbau gemacht.....

Lg Emmely

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 15. Juni 2017 08:28
von P-J
Emmely hat geschrieben: Von welcher Harlay ist das bzw wie hast du den Umbau gemacht.....


Das Pedal hab ich mal an nem Teilemarkt gekauft, keine Ahnung won welchem Model das stammt. :nixweiss: Flex und Schweissgerät und aus 2 mach 1. :mrgreen:

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 15. Juni 2017 10:44
von Emmely
P-J hat geschrieben:
Emmely hat geschrieben: Von welcher Harlay ist das bzw wie hast du den Umbau gemacht.....


Das Pedal hab ich mal an nem Teilemarkt gekauft, keine Ahnung won welchem Model das stammt. :nixweiss: Flex und Schweissgerät und aus 2 mach 1. :mrgreen:



So gut bin ich beim Schweißen nicht, das ich mir das zutrauen kann sowas zu machen... nicht das es wegbricht wenn ich mal beherzt zutreten will :lach: ....
Aber es sollte sich wer finden lassen der mir das mal zusammenbrutzelt.....

Lg Emmely

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 15. Juni 2017 11:12
von P-J
Emmely hat geschrieben:So gut bin ich beim Schweißen nicht, das ich mir das zutrauen kann sowas zu machen..


Hallo :shock: ich bin Schreiner, man darf sowas nicht Schweissen nennen,
SPOILER:
sonst schimpft Arni wieder mit mir,
aber auch das gebratene hällt, da bin ich mir sicher. :ja:

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 15. Juni 2017 20:44
von eigel
Und jetzt noch Zusatzantrieb am Anhänger...vielleicht mit Nabenmotoren ?

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 15. Juni 2017 21:04
von derJörn
Das wäre zumindest eine variante zum rückwärts ziehen...ansonsten besteht die gefahr das die emme ausbricht und das woll ma ja nicht!

Servo(trommel)bremse für die TS - einfach enorm!

BeitragVerfasst: 22. Juli 2017 13:50
von Ex-User Der alte Fritz
Hallo,

bin gerade aus den Tiefen der Werkstatt wieder aufgetaucht und muß loswerden, was da passiert ist. Ich bitte um Nachsicht, falls der Bericht zu überschwenglich klingt, aber ich bin nur restlos begeistert!

Worum gehts?

Die Simplex-Trommelbremse vorn der TS 250/1 ist bekanntlich, zumal im Gespann, eher eine Art Treibanker denn ein wirksames Verzögerungsinstrument. Alternativen sind hier ja immer mal wieder Thema, ob ETZ-Scheibe oder Transplantation von markenfremden Duplexbremsen usw.. Scheibe bei meinem Gespann in Vorkriegsoptik? Never! Duplex ist schön und gut, aber wenn schon, dann gleich das Optimum. Eine Servobremse sollte es sein. Hat nichts mit Servomotoren, Unterdruck o.ä. zu tun, sondern ist kunstreiche, reine Mechanik. Altmeister Hertweck selig hat sowas in den 50er-Jahren beschrieben, s. folgendes Bild.

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Weil anders nicht erhältlich, habe ich mir das Teil selbst gebaut. Herausgekommen ist dabei folgendes, s. Bilder. Recht unscheinbar, hat es jedoch in sich.

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Als Rohmaterial habe ich mir einen Rundling aus hochfestem Aluminium 7075 um ca. 50 Eu besorgt, Durchmesser 180 mm, Dicke 60 mm, Gewicht ca. 4,1 kg. Dann habe ich nach Muster der originalen Ankerplatte begonnen, die Werkstatt mit Spänen zu füllen´wobei natürlich die Konstruktion zuvor klar sein und die Bohrungen exakt richtig gesetzt werden mußten. Die gewölbte Grundform der Ankerplatte ließ sich durch Fräsen auf dem Drehteller erzielen. Dieser wurde dazu mit zwei verschiedenen Neigungswinkeln aufgespannt.

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So sieht das Endprodukt aus:

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Vergleich alt / neu: Ca. 650 gr stehen ca. 1150 gr beim Neuteil gegenüber. Da ließe sich noch einiges herausholen; mir war aber angesichts der zu erwartenden Kräfte unbedingte Stabilität wichtig. Außerdem finde ich das Gewicht für ein Gespann noch akzeptabel.

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Nun aber zu den Innereien!

Die Servobremse hat nur einen Nocken, der allein die Primärbacke bedient. Diese ist beweglich mittels Gelenk mit dem Sekundärbacken verbunden. Die vom auflaufenden, also selbstverstärkenden Primärbacken erzeugte Kraft drückt zugleich den Sekundärbacken an, der so ebenfalls selbstverstärkend wird. Der Sekundärbacken liegt an seinem anderen Ende an einer festen Lagerung an. Insgesamt erzeugt das System noch erheblich mehr Bremskraft als eine Duplexbremse bei gleichzeitig stark verringerter Betätigungskraft. Am Handbremshebel wird die Bremsung ja praktisch nur eingeleitet; denn Rest macht die Bremse "von selbst".

Dabei gibt es vielerlei zu bedenken. Grundsätzlich wollte ich, wenn möglich, auf Originalteile zurückgreifen, um die Sache nicht ausufern zu lassen. Bremsbacken und Bremsnocken wurden daher nur etwas modifiziert. Hier zunächst eine Bildübersicht der Innereien mit folgender Erklärung.

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Das Verbindungsgelenk ist zweiteilig. Aus Rundstahl habe ich Muffen gefertigt, welche je eine Hälfte der Backen verbinden. Die eine Muffe ist mit einer abgesägten Schaftschraube verschweißt, sodaß die Verbindung mit der anderen Muffe lös- und einstellbar ist. Die Lageröffnungen der Backen sind je zur Hälfte abgesägt. Am Ende der Sekundärbacke ist eine Einfräsung, im Durchmesser entsprechend dem verschraubten Festlager (20 mm), wobei diese Fräsung etwas langgezogen ist, s. Bild der neuen Backen.

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Es besteht also begrenztes Spiel sowohl im Verbindungsgelenk als auch am Endlager. Anders, als bei der starren, herkömmlichen Lagerung, die mit langen Einlaufzeiten verbunden ist (Stichwort Tragbild der Beläge), können sich die Bremsbacken selbst die beste, vollflächige Anlage-Position suchen. Und sie tun das! Siehe das nahezu perfekte Tragbild der verbauten, alten Beläge nach nur ca 30 km! Anschließend war ordentlich Abrieb auszublasen, in der Folge dann nicht mehr. Anzumerken ist, daß ich als Versuchsträger die ältesten, abgenudelten Backen aus der Schrottkiste hergenommen habe, ohne Reinigung oder Rücksicht auf die Zusammenstellung!
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Die fertig montierte Ankerplatte sieht nun so aus:
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Ein Problem, das Hertweck beschreibt, s.o., ist die (scheinbare) "Bissigkeit" der Servobremse, bzw. deren schlechtes Wiederlösen. Außerdem bin ich anfangs nicht mit dem Handhebelweg ausgekommen; selbst bei schon schleifenden Belägen in Ruhestellung ließ sich der Handhebel bis zum Lenker anziehen.
Alles gelöst!
Der Weg reicht aus, wenn der Bremshebel an der Ankerplatte stark gekürzt wird. Die Bedienkraft ist dennoch sehr gering.
Problemloses Lösen hat mehr Arbeit gekostet, nämlich diverse Versuche mit verschieden langen und starken Federn. Geht jetzt auch zur vollsten Zufriedenheit! Wichtig ist die von Hertweck erwähnte Rückzugfeder, die den Sekundärbacken an einen von außen verstellbaren Exzenter anlegt. Eingestellt wird der von außen, s. Bild.

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Und jetzt die Gretchenfrage: Wie zieht die Bremse denn nun?

Wie gesagt: Totale Begeisterung! Es liegen Welten zwischen dem Originalteil und der neuen Servobremse! Leicht mit einem Finger gezogen, verzögert das Teil in bislang ungekannter Weise mit tief eintauchender Gabel. Dabei habe ich noch nicht einmal die neuen Backen montiert. Das Ergebnis ist schon mit den absolut grottigen Altbelägen derart überragend, daß ich das noch eine Weile länger testen werde.

Ungewohnt mag es anfangs sein, daß man nicht mehr wie ein Ochse am Bremshebel ziehen muß, um eine spürbare Wirkung zu erzielen. Der Endpunkt ist "weich"; die Bremse bremst "von alleine", ohne daß mehr Zugkraft noch mehr Wirkung hervorruft. Blockieren tut das Vorderrad übrigens nicht, was wohl auf den bei der sommerlichen Hitze extrem griffigen Heidenau K 41 mit Silica - eigentlich ein Winterreifen - zurückzuführen ist.

Es ist definitiv keine der von Hertweck so herrlich beschriebenen "Ochsenbremsen". Zitat:" ... viele Firmen hielten es ja bekanntlich für notwendig, eine Bremse "blockiersicher" zu machen, sie also mit einem so großen Handkraftbedarf auszustatten, daß auch der allergrößte und allerdümmste Ochse das Rad nicht zum Blockieren bringt (weil er ein Ochse ist, fiele er ja bei solcher Gelegenheit herunter)."

Euphorische Grüße, Fritz.

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 22. Juli 2017 14:25
von P-J
Seh ich das jetzt richtig? Ein weiterer Exenter der in der Mitte des Backens der eigendlich nur Wiederlager ist wird über die Aussenhülle des Bowdenzugs angetrieben?

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 22. Juli 2017 14:59
von Ex-User Der alte Fritz
P-J hat geschrieben:Seh ich das jetzt richtig? Ein weiterer Exenter der in der Mitte des Backens der eigendlich nur Wiederlager ist wird über die Aussenhülle des Bowdenzugs angetrieben?


Hallo,

nein, der Exzenter hat nichts mit dem Seilzug zu tun. Er dient, wie in dem Buchauszug am Anfang des Beitrags beschrieben, dazu, den Sekundärbacken (von außen, s. Bild mit Schrauben- und Vielzahnschlüssel) einzustellen.
Die dritte, schwächere Feder unten soll denselben zusätzlich zur Hauptfeder zurückholen - um sauberes Lösen nach Ende der Bremsung zu bewirken. Damit der Backen aber nicht zu weit zurückgeholt wird (und so den Primärbacken unerwünscht anlegt) dient der Exzenter als Sperre.
In der Praxis wird von außen der Exzenter (ist durch ein Gewindeloch in der Ankerplatte geführt) so weit verdreht, bis der Sekundärbacken an der Trommel anliegt. Dann wird er ein wenig zurückgenommen, bis der Belag gerade eben nicht mehr schleift. Zum Schluß wird der Exzenter dann mit der Sicherungsmutter gekontert. Damit hat der Backen einen festen Anschlag.

Etwas ähnliches gab es an der Duplexbremse der Vollschwingen-BMW's. Betätigt wurde dieser Exzenter über einen winzigen Zweikant an der ohnehin dünnen Welle - unpraktisch und schnell vermurkst! Deshalb habe ich für meinen Eigenbau eine M 8- Stockschraube hergenommen (oben Maschinen- und unten Holzgewinde). Die hat am Ende ein Vielzahn-Innenprofil. Holzgewinde abgesägt und ein Rundmaterial exzentrisch gebohrt und aufgeschweißt, fertig.

Gruß, Fritz.

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 22. Juli 2017 15:12
von P-J
Irgendwie geht mir heute kein Licht auf :oops: . Die abtragende Backe wird beim Bremsvorgang garnicht bewegt?

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 22. Juli 2017 15:16
von Ex-User Der alte Fritz
Hallo,

doch, der Sekundärbacken wird vom Primärbacken vorgeschoben, da mittels Gelenk verbunden.

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 22. Juli 2017 15:20
von P-J
Ist mir zu hoch :oops: seh den Hebel nicht.

Re: Zusatzantrieb am Gespann

BeitragVerfasst: 22. Juli 2017 16:12
von Ysengrin
Klingt ausgesprochen interessant und sieht gut gemacht aus. Respekt!

Aber wie sieht es mit der Dosierbarkeit aus? Deine Beschreibung klingt sehr "digital": Entweder Vollbremsung oder gar nicht. Kann man damit auch dosiert bremsen, zB vor der Kurve?

Auch Deine Beschreibung mit der "weichen" Bremse klingt für mich gruselig. Sowas wie einen Druckpunkt gibt es da wohl nicht?