MZ ES 250/2A - ohne Blinker

[Christof]

Bei der 21er Abnahme meiner 175/2 wurde auch nicht nach dem Lenkerschloß gefragt. So ein Quatsch.

[Andreas]

In den gebrauchten Bundesländern ist/war eine Diebstahlsicherung nach 38a StVZO vorgeschrieben. Frag mich nicht, ob es da irgendeinen Stichtag - ab wann diese Regelung greift - gibt. Insofern ist eine Überprüfung - zumindest bei Neckermännern wie meinen - eigentlich/vermutlich Pflicht. Gab es diese Diebstahlsicherungspflicht in der StVZO der DDR nicht?

[smokiebrandy]

Meines Wissens war in der Stvo eine Formulierung vorhanden...in der Art... Verhinderung der unberechtigten Benutzung...sozusagen Schlüssel abziehen... aber ob man ein Lenkerschloss oder ein Fahrradschloss mitführt sollte dem Prüfer doch egal sein....

[CJ]

...Gab es diese Diebstahlsicherungspflicht in der StVZO der DDR nicht?

Nein, gab m.W. keine Regelung in der StVZO. Also auch keine Auswirkung auf die Betriebserlaubnis.
Nichts desto trotz gab es, wie smokie schon schrieb, in der StVO eine Regelung betreffend den Fahrzeugführer.

- Drittes Kapitel "Verhalten der Fahrzeugführer"-

StVO DDR.jpg

[Andreas]

Das ist die Straßenverkehrsordnung (StVO) in der geregelt ist, wie man sich im Straßenverkehr zu benehmen oder zu verhalten hat.
Die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) regelt hingegen, wie ein Fahrzeug beschaffen sein muß, also bspw. mit oder ohne Diebstahlschutz, Blinker, etc.
Die StVZO hat es in der DDR doch sicherlich auch gegeben?!

[CJ]

Schon klar. Deswegen schrieb ich ja auch: "Nein, gab m.W. keine Regelung in der StVZO. Also auch keine Auswirkung auf die Betriebserlaubnis."
Es gab lediglich Verpflichtung des Fahrzeugführers eine unbefugte Benutzung zu verhindern.

[Andreas]

Ok, sorry, dann habe ich Dich falsch gelesen.

[Arnd_850]

Der Prüfer sagte zu mir, er macht das so, da er es von der Bundeswehr-Hercules auch so kennt. Da muss man wohl ein Bügelschloss mitführen. Das Problem bei der Zulassunsstelle war aber, dass er es als Ausnahme zur Fahrzeugzulassungsverordnung eingetragen hat. Dies muss dann wohl durch die obere Behörde genehmigt werden. Und dazu ist natürlich ein Antrag nötig. Geärgert hat mich nur, dass ich drei Wochen wegen der Aufbietung gewartet hatte. In der Zeit hätte ich doch ganz locker den Antrag stellen können. So wares halt wieder nur Stress.

Der Mitarbeiter vom Landesverwaltungsamt hat die Ausnahmegenehmigung dann noch vor halb 12 erteilt. Die Mitarbeiterin der Zulassunsstelle hat mir ganz klar gesagt, dass sie um 12 zu macht. Allerdings gab es da auch noch mal Probleme. Der Prüfer hatte sowohl bei der Diebstahl-Sicherung, als auch beim Kennzeichenabstand von der Fahrbahn den falschen Absatz zitiert. War immer der für Autos und nicht für Motorräder. Der Mitarbeiter hat das entsprechend geändert und dann war das Zulassen kein Problem mehr. Ich musste dann zwar noch ganz schön reden, dass ein 240mm breites Nummernschild reicht. Die Mitarbeiterin der Zulassunsstelle wollte mir unbedingt ein 255mm breites Schild aufschreiben. Aber jetzt ist alles geschafft.

Die ES ist ohne Blinker und mit kleinem Kennzeichen zugelassen.

Danach wollte ich gleich ne Runde drehen. Sie ist beim TüV und bei den Probeläufen immer super angesprungen. Und nun mit Kennzeichen - kein Zuck. Und unter dem Motorrad lief der Sprit runter. Kam zur Überlaufbohrung am Vergaser rausgesprudelt. Also Vergaser ausgebaut und alles geprüft. Das neue Schwimmernadelventil war fest. Zwei mal bewegt, war's wieder ganz locker. Alles wieder zusammen und ein neuer Startversuch. Das gleiche Spiel. Wieder lief es raus. Wieder alles aus einander. Und wieder hing das Ventil. Konnte das ventil nicht tauschen, da ich das Alte in meiner anderen Garage hatte. Also erneut gangbar gemacht, alles Schritt für Schritt zusammen gebaut und immer zwischendurch geprüft. Da hats dann geklappt und ich konnte zur ersten Runde starten.

Lief alles super. So ein 4-Gang-Motor fährt sich ganz anders. Hatte bisher nur 5-Gänger. Die hat irgendwie viel mehr Kraft von unten heraus und der Sound ist genial (Merker: Will unbedingt noch ne /0 haben). Ein paar Kleinigkeiten sind noch zu machen. Z.B. wird die hintere Bremse recht heiß. Das muss ich mir nochmal anschauen. Standgas ist schon eingestellt. Beim Krümmermutter festziehen ist mir der blöde Nachbau-Hakenschlüssel von Milz verbogen. Mit Handkraft wohlgemerkt, ohne Verlängerung. Mein Vater hatte den für 3,-€ oder so für das Bordwerkzeug bestellt. Da war ich schon skeptisch bei dem Preis. Das kann eigentlich nichts taugen. So einen Mist müsste man eigentlich gleich zurück schicken. Am Ende lohnt es abe den Aufwan nicht. Also noch ne Runde zur anderen Garage und dort mit einem DDR-Schlüssel ordentlich fest gezogen. Jetzt saut es auch nicht mehr raus. Dann habe ich die Bowdenzüge gegen einen Satz Neue ausgetauscht und die ganzen NVA-Zubehörsachen zusammen gesucht. Hab auch noch einen Heck-Gepäckträger und einen Kannisterträger montiert. Ist zwar nicht original, gefällt mir aber besser. Nur mit der Tasche sieht es irgendwie von hinten sehr unsymetrisch aus. Und die Sachen sind wohl auch in der NVA des öfteren nachgerüstet worden.

Am Aband hieß es dann Koffer packen und ab nach Malle. Das Baby muss also jetzt erstmal warten. Bin mal gespannt, ob nach den 10 Tagen das Schwimmernadelventil wieder hängt. Bilder folgen, wenn ich wieder da bin. Bekomme sie hier nicht von der Speicherkarte gezogen.

Vielen Dank nochmal an alle, die hier mit Bildern, technischen Daten und Tipps geholfen hatten.

[Arnd_850]

So, nun hier wie Versprochen die Bilder der ersten größeren Runde. Unterwegs haben wir noch das Treffen der i.G. VOLVO 1800 getroffen. Sie haben dem ehemaligen AWE-Werk (jetzt Automobile Welt Eisenach) einen Besuch abgestattet. Sind zwar keine MZ, aber trotzdem schön anzuschauen.

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Ein paar Problemchen traten auch auf.

Die erste Sache ist nur ne Kleinigkeit. Es hat den Gummiring unter dem Segmenttacho raus gedrückt. Ist so ein Neubau-O-Gummi-Ring von Gabor. Ein Bekannter sagte mir jetzt, dass die früher profiliert waren (quadratisch oder dreieckig). Die wären nicht raus gerutscht. Weiß jemand, wo man so einen Ring her bekommt?

Das Zweite war schon schlimmer. Das Schwimmernadelventil hing wieder. Beim Zerlegen habe ich Schmutz in der Vergaserwanne gefunden. Der stellte sich als Strahlgut vom Strahlen des Tanks heraus (ich hatte den Tank 3 x mit Spiritus gespült und dachte eigentlich, dass alles raus wäre. Der ganze Benzinhahn zugestzt, das Nadelventil verklemmt, überall der sch... Sand. Alles wieder gereinigt, den Tank entleert und erneut gespült, Filter gereinigt und Wassersack (war halb voll mit Sand) entleert. Maschinchen läuft wieder, mal sehen wie lange ...
Jetzt hoffe ich mal, dass der Motor keinen Schaden genommen hat. Wie seht Ihr das. Kann da was kaputt gegangen sein?

[ea2873]

Sie haben dem ehemaligen AWE-Werk (jetzt Automobile Welt Eisenach) einen Besuch abgestattet.

Jetzt hoffe ich mal, dass der Motor keinen Schaden genommen hat. Wie seht Ihr das. Kann da was kaputt gegangen sein?

genau da war ich am Donnerstag Nachmittag, leider nur im Sprintdurchlauf, da keine Zeit.

Wg. Sand: in diesem Fall würde ich ausnahmsweise einen Papierfilter in den Schlauch einbauen. Ob der Motor schon Schaden genommen hat, kann man nicht sagen, aber auch nicht mehr ändern.

[Sven Witzel]

Ich hab dich auch an der Rennbahn gesehen. War auf dem Weg zur Tankstelle. Bei dem Motor würde ich mir erstmal nicht all zu großen Stress machen. Das meiste Strahlgit dürfte unterwegs auf der Strecke geblieben sein, vor allem das gröbere Zeugs. Der ganz feine Kram geht zwar durch, aber du bist ja noch nicht so weit unterwegs gewesen. Einfach im Auge behalten würde ich sagen.

[Arnd_850]

Die Runde ging dann noch bis Mechterstedt und wieder zurück. Am Nachmittag sind wir dann mal auf die Autobahn Richtung Wommen und über Herleshausen wieder zürück. Am Ende hatte sie dann auf der Stadtautobahn bei fast Volllast einen kurzen Leistungsverlust (als ob der Sprit alle ist). Kupplung gezogen -> Motor aus -> Ausrollen lassen -> kurz ohne Zündung durchgetreten (ohne Befund) -> Zündung an -> 1x gekickt und sie lief wieder ohne Probleme. Ein Stück weiter am Berg wieder bei Volllast das gleiche Spiel. Also zurück nach Hause. Dort abgestellt, lief dann der Vergaser über (Schwimmernadelventil) und bei der Zerlegung hab ich dann den ganzen Sand gefunden.

Der Leistungsverlust war so, als ob der Sprit kurz alle war. Somit schiebe ich das mal auf den, durch den Sand verringerten, Benzindurchfluss im Benzinhahn.