Hallo,
einige von euch werden sich sicher an unsere
[url=http://www.simsonforum.net/viewtopic.php?f=4&t=48094]Rom-Tour
2008[/url] erinnern. 2009 wollten wir wieder mit MZ TS 150 und ETZ 250 in
den Urlaub, doch da Spanien zu weit entfernt und der Ostblock vielleicht zu
heikel ist, entschieden wir uns für den Norden und steuerten gen Oslo.
Es folgt ein ausführlicher Reisebericht mit 33 Fotos über zwei Wochen.
Tag 1: Aufbruch / die Kühlungsbornfliege
Am 27.07. starteten wir vormittags gut beladen und erreichten nach etwas
über 300km Kühlungsborn. Wir fanden die „Kühlungsborn-Fliegen“ noch in
Norwegen im Zelt und an einigen Stellen an den Motorrädern.





Tag 2: Fähre / die Roller-Oma von Kopenhagen
Am nächsten Morgen nahmen wir in Rostock die Fähre nach Gedser. In Dänemark
übernachteten wir in Ishoj kurz vor Kopenhagen. Auf dem Weg dorthin fuhr
die ganze Zeit eine Oma auf einem 50ccm-Roller auf dem Radweg…die ganze
Strecke von Gedser bis Kopenhagen, wir haben sie nach jeder Pause wieder
überholt.

wurde ich kribbelig und musste erstmal mit dem Besitzer sprechen. Es war
ein Rheinländer mit einer geschundenen TS als Wohnwagen-Zubehör.


Tag 3: Kopenhagen, Öresund-Brücke, Malmö, Zelten im Wald
Am Vormittag besuchten wir Kopenhagen, fuhren mittags über die
Öresund-Brücke nach Schweden, schauten uns kurz Malmö an und fuhren dann
solange, bis wir müde wurden. Wir übernachteten mitten im Wald und bekamen
morgens kurz von einem Jäger Besuch, der ins Zelt gelunscht hat. Metze hat
seinen Finger gesehen, ich hab geschlafen.




Tag 4: Wir wurden nass
Auf dem Weg zum Vänernsee in Schweden wurden wir ziemlich nass, bekamen
dafür aber einen wunderbar weichen Zeltplatz-Boden.

Tag 5: Jag aelskar Sverige!
Nach einer lustigen Wald- und Wiesentour strandeten wir in Bengtsfors, die
ETZ-Kupplung trennte immer. Wir wurden von einer motorradverrückten
schwedischen Familie aufgenommen, die selbst zwei Nortons, zwei Yamahas und
eine Honda besaß. Eine zufällig vorbeigefahrene Deutsche („Eine MZ! Eine
MZ! Darf ich mal hören? Ich hatte auch so eine!“) dolmetschte kurz unser
Problem. Wir bekamen Essen, die ETZ wurde in Zusammenarbeit repariert und
wir durften im Wohnwagen übernachten. Mehr Glück kann man nicht haben!

Tag 6: Oslo – Hauptstadt Norwegens?
Wir erreichten Oslo und besuchten die Holmenkollen-Skisprungschanze, die
leider gerade wegen Bauarbeiten gesperrt war. Am nächsten Morgen in Oslo
fanden wir hauptsächlich leere Straßen…



Tag 7: Das Tal der Tränen
Dieser Tag sollte der nasseste überhaupt werden. Als dann auch noch die
ETZ-Kupplung zum x-ten Mal trennte, war die Stimmung hinüber. Ein
Helicoil-Gewindeeinsatz in einer Werkstatt brachte die Urlaubsstimmung
zurück und wir fuhren noch lange durch den Regen, bis wir einen kleinen
Zeltplatz mitten im Nichts fanden.



Das ist übrigens kein Rost...aber wenn ihr mal Milch transportieren
solltet, dann achtet auf einen sauberen Verschluss.


Tag 8: Norwegen! So sollte es sein!
Der Regen hörte auf, wir fuhren 1km über dem Meeresspiegel über eine
schmale Straße und zelteten an einem riesigen See. Genau so hatten wir uns
den Urlaub vorgestellt.



Ich hab da oben dann gleich noch ein paar Mädels im Gebirge klargemacht:

Wo könnte man besser zelten?


Tag 9/10: Knecht und Metze am einsamen Strand
In Stavanger suchten wir uns einen abgelegenen Zeltplatz (Olberg-Strand,
Sola Flughafen) und genossen die Ruhe. Kaum Leute auf dem Platz, direkt am
Strand, günstig obendrein. Geheimtip!


Am nächsten Morgen fuhren wir zum Preikestollen und kletterten in 1h30min
auf den Berg. Oben traf ich tatsächlich eine Kommilitonin (wir sind nur
2500 in Ingolstadt)…



Tag 11: Heimreise
Wir verließen Stavanger und steuerten auf die Fähre in Kristiansand dazu.


Wir kamen 15.30 an und erreichten die Fähre 16.30 (wieder mehr Glück als
Verstand). In Dänemark fanden wir nach langer Fahrt dann doch noch einen
kleinen Zeltplatz.
Tag 12: Ankunft in Deutschland
Wir wollten Wizi besuchen, der jedoch gerade in diesem Moment zum Harzring
unterwegs war. Der hier ist für dich, Wizi:

Nach einem Ausflug über Wacken fanden wir nach langer Suche und 490km an
diesem Tag einen sehr familiären Zeltplatz in Kollmar.
Tag 13: Schlusssprint
Aufgrund der verbleibenden 380km entschieden wir uns zur direkten
Heimfahrt, anstatt die Ostsee erneut zu besuchen.
Wir kamen nach 13 Tagen und 3300 Kilometern wohlbehalten zuhause an.

Statistik:
Probleme:
TS 150: 0
ETZ 250: 6 Kupplungsausfälle bis zum Helicoil, 1x Zündung völlig verstellt,
1x Kette gespannt, 2 Ölwechsel (weil durch einen undichten DZM-Anschluss
mehr Wasser als Öl im Getriebe war...)
Spritverbrauch:
TS 150: ~ 4,1l
ETZ 250: ~ 3,5l
Kosten:
600€ pro Person (extrem teures Essen in Norwegen wurde durch
günstiges/wildes Übernachten ausgeglichen)
Die Route gibt es hier:
Leider stimmt die Route von Oslo nach Stavanger nicht, da Google Maps die
schmale Bergstraße nicht kennt. Aber ihr habt sie ja auf den Fotos gesehen.

http://maps.google.de/maps?f=d&source=s ... 663086&z=5
Fazit: Wunderschöne Landschaft! Aber probiert es nicht unbedingt mit
150ccm. Im zweiten Gang mit 35km/h einen Berg zu bekämpfen kann auf Dauer
echt anstrengend werden.


Mit freundlichen Grüßen
ein erholter Knecht!