Mit der BMW GS zum Polarkreis

Wir war der Urlaub bzw die Fahrt mit der MZ ?

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Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Richy » 16. Juni 2010 22:37

Darf ich das hier überhaupt reinstellen?
Werd ich dafür gesteinigt, weil ich hier eine böse Motorradmarke benenne, ja sogar zeige?

Ich machs einfach mal, aufgrund der Größe aber gestaffelt in mehreren Tagen...

Ich fuhr also vom 22.05. bis zum 09.06. mit der ollen, vor wenigen Monaten gekauften R 80 GS mal Richtung Norden. Norwegen war schon immer mein Traum, also hin, auch wenn alle anderen Mitfahrer absagten...

Bild
Einen Tag vor der Abfahrt, die GS ist bepackt wie ein Esel...

1. Tag:
Als erstes galt es, den langweiligen Weg von ca. 1300 km bis nach Hirtshals in Dänemark zurückzulegen. Hierfür plante ich einen Zwischenstop bei Hamburg beim Ecki ein. Dieser lud mich netterweise ein, bei ihm zu übernachten. Aber erstmal ca 750km Landstraße und Autobahn hinter mich bringen. Nach ca. 50km fuhr sich dann bei einem Überholvorgang die GS ultra-eierig und schlingerte wie blöd. Gleich angehalten und geschaut, ob wichtige und unwichtige Teile lose waren. Keine Defekte, ich erhöhte aber den Luftdruck an einer Tanke auf 3,5 Bar hinten und 3,0 bar vorne. Dann ging es wieder besser. Vermutlich war es die Kombination aus Straßenbelag, Luftdruck, gesteigerter Aufmerksamkeit wegen dem Überholvorgang und der ungewohnten Beladung.
Als ich bei Ecki ankam, gab es als erstes die obligatorische Werkstattbesichtigung und ich durfte mal eine Runde auf seiner FJR 1300 fahren, die ja sonst eh nur in der Werkstatt Rost ansetzt.
Ganz nettes Teil, aber nicht mein Ding. Da fahr ich lieber die 100 PS weniger bei der GS spazieren.
Die folgende Nacht im Arbeitszimmer der Familie war ruhig und erholsam.

2. Tag:
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Ecki versucht, vor der Kamera zu flüchten, ist aber dann doch zu langsam

ca. 550km reine Autobahn, es war laaaaaangweilig und dank extremen Seitenwind nicht mal unanstrengend. Das Wetter war wie am Vortag: Sonnenschein, blauer Himmel.

Bild
Ankunft in Hirtshals, hier geht es nurnoch mit der Fähre weiter nach Norden...

Beim Warten auf die Fähre traf ich zwei Norweger, mit denen ich mich ein wenig unterhalten habe.
Mittendrin kamen zwei Hallenser dazu, von denen einer immer wieder dazwischenquatschte und dann noch meinte, den Übersetzer spielen zu müssen. Da ich mich aber die ganze Zeit mit den Norwegern wunderbar auf englisch unterhielt, war das nicht nötig. Trotzdem übersetzte er weiter. Später entschuldigte sich dann sein Begleiter dafür, dass der andere immer zwischensabbeln musste...
Bild
Rechts einer der Norweger, links Mr. Sabbelman und im Hintergrund die Fähre

Auf der Fähre waren die zwei Norweger und ich die einzigen Motorradfahrer:
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Während der recht kurzen (rund 2,5h) Überfahrt herrschte ein sehr kräftiger Seegang, der nicht wenige Leute zum göbeln brachte (ich hielt es grad so aus. Tipp: Aufs Meer schauen, hilft wirklich! Nur blöd, wenn links das Fenster und rechts der Gesprächspartner ist, dann bewegt man den Kopf wie beim Tennis hin & her).
Nach der Ankunft in Kristiansand wünschten mir die Norweger eine gute Reise und fuhren von dannen.
Ich fuhr noch eine Weile auf der Straße Nr. 9 und fand dann sehr spät in Hornnes einen schönen Zeltplatz (80 NOK).

Bild
Norwegen, es geht los!


Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde muss ich jetzt schreiben: Fortsetzung folgt (sofern gewünscht!)

MfG,
Richard
[edit]: Korrektur vom Moppedtyp von Ecki
Zuletzt geändert von Richy am 24. Juni 2010 19:31, insgesamt 1-mal geändert.
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fränky hat geschrieben:"Nur" MZ wäre nix für mich - i ess au net jedn Dag Spätlza
oder anders gesagt, ich will MZ fahren, muss es aber nicht.


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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Norbert » 16. Juni 2010 23:24

Richy hat geschrieben:Darf ich das hier überhaupt reinstellen?
Werd ich dafür gesteinigt, weil ich hier eine böse Motorradmarke benenne, ja sogar zeige?


:shock: er hat Jehova gesagt ! wo ist mein Quarzmehl ?!

schreib mal was über die Kuh, auch wie teuer die war...

Richy hat geschrieben:Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde muss ich jetzt schreiben: Fortsetzung folgt (sofern gewünscht!)



Hau rein !
Gruß

Norbert

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon jens-mz » 17. Juni 2010 06:55

Servus

Schreib weiter, je mehr umso besser.
Grüße Jens


...und man macht aus deutschen Eichen keine Galgen für die Reichen.
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Emmy66 » 17. Juni 2010 07:00

Weiterschreiben! :bindafür:

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Enz-Zett » 17. Juni 2010 08:10

Also nein, auf BMW umsteigen, das tun doch nur ältere, gesetztere Herrschaften.
Darfst also nur weiterschreiben, wenn Du Dein Geburtsdatum im Profil anpaßt. So in der Region zwischen trabimotorrad und Mecki ;D :runningdog: :versteck:
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon schraubi » 17. Juni 2010 15:12

Norbert hat geschrieben:schreib mal was über die Kuh, auch wie teuer die war...
Hau rein !


Jawoll,
schreib was über die kuh, Du bist hier im richtigen Forum!
Und schreib auch den Bericht weiter!

Gruß,
Schraubi
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Wolf-Ingo » 17. Juni 2010 18:37

...fängt schon mal vielversprechend an. Ich bin gespannt...

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon mr.compost » 17. Juni 2010 18:41

Tolle Tour. Ich freu mich über weitere Berichte...
MfG
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Richy » 17. Juni 2010 18:44

Hmm, also erstmal kurz über die Nicht-Kuh (kein Fahrstuhleffekt, keine Kuh!):

R 80GS, Bj 92, gekauft Ende März mit 50Mm, inzwischen bei 61Mm.
Das Ding stand bis auf die TÜV-Fahrten 6 Jahre lang, der Vorbesitzer meinte "Da werden wohl ein paar Dichtungen fällig sein." Er sollte Recht behalten, aber dazu später...
Ich habe die Bremsscheibe vorn durch eine Größere von HE ersetzt (225,-), da die Scheibe eh fällig war. Eine Stahlflexleitung (50,-) gabs gleich mit dazu, der Sattel blieb original. So sind Bremsungen bis zum Reifenquietschen mit wenig Kraft möglich.
Die Kotis hab ich gegen schwarze ersetzt (wegen hohem Koti, den ich unbedingt haben wollte).
Sonst ist der Hobel unangetastet (ausser Wartungen: Kardan-Längenausgleich abgeschmiert, Öllwechsel, neue Reifen, Bremse entlüftet, neuer Lufi (K&N), usw.).
Gekostet hat der Hobel beim Kauf 2400 Flocken.
Die Maschine ist selbst mit Gepäck nach einer Eingewöhnungsphase (Enduro: hohe Sitzposition, beim Einleiten der Schräglage legt man selbst einen großen Höhenunterschied zurück) extrem handlich. Schräglage gibt es genug, ich setzte fast mit den Rasten auf (fehlten vielleicht noch 2cm), da hatten die Reifen (Metzeler Tourance (ohne EXP!)) noch genug Reserve. Überhaupt sind die Reifen sehr gut, nach den 11000km, die ich gefahren bin damit, ist der Vordere fällig, der Hintere tut vielleicht noch 2-4Mm (k.A, warum nicht andersum), der Grip ist im Nassen und im Trockenen sehr gut. Im Schlamm taugen die Reifen nix (dazu auch später). Einziger Haken: Man spürt in Schräglage eine feine Vibration, die höchstwahrscheinlich vom Hinterreifen kommt.
Der Motor ist logischerweise prima, schnattert wie blöd (Ventile) und zieht sich zwischen 5-5,5l wech (auf der Landstraße).

Für mich ist die 2V-GS der beste Kompromiß zwischen Altertum (leichte Wartbarkeit, Charakter) und Moderne (Fahrwerk, Bremse, Komfort) und zwischen Straße (Handlichkeit) und Gelände (mal eben ein paar Feldwege oder quer durch den Wald).

Soviel erstmal zur GS (vielleicht lagert man das mal später in einen Extra-Thread aus?), später gehts mit dem Reisebericht weiter...
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fränky hat geschrieben:"Nur" MZ wäre nix für mich - i ess au net jedn Dag Spätlza
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon fränky » 17. Juni 2010 19:21

Eine Gute Wahl :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja:
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Richy » 17. Juni 2010 20:05

Nun gehts los mit Fotos. ;D

3.Tag:
Da auch in Norwegen Feiertag war und ich nix zu essen hatte, suchte ich mir ein Hotel, bei dem ich ein Frühstück bekam.
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Das Frühstück war nicht so prall, dafür die Aussicht...

Solcherart gestärkt, fuhr ich noch ein Stück auf der 9 weiter, bis nach Nomeland, wo ich abbog Richtung Lyssefjorden.

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Es war absolut windstill an diesem Tag.

Spätestens ab dem Moment des Verlassens der 9 hatte mich die Landschaft in ihren Bann gezogen. Hammerhart, einfach nur hammerhart!
Ich lass jetzt einfach mal die Fotos sprechen...
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Panorama (3,9MB)

Wie man sieht, hatte sich das Wetter bis dahin langsam zugezogen und es fing mit einem leichten Regen an. Nach einer grenzgenialen Abfahrt zum Fjord runter erwischte ich direkt die Fähre und konnte den Lyssefjord vom Wasser aus begutachten. Man konnte ebenfalls den Preikestolen von unten sehen. Die Legende besagt übrigens, dass, wenn der Preikestolen ins Meer stürzt, die Stadt Stavanger an der Westküste von der Flutwelle überschwemmt werden würde.

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Auf halber Höhe zum Fjord runter
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Abschiedsblick auf den Fjord
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Wenn man genau hinschaut, sieht man 2 Leute oben rechts, die sah ich zu dem Zeitpunkt natürlich nicht.

An diesem Tag hatte der Felsen wenig Lust zu stürzen und so konnte ich in Forsand die Fähre unbehelligt verlassen. Danach querte ich den Fjord auf einer schönen großen Brücke und fuhr auf der 13 Richtung Norden bis nach Horda. Teilweise war die Strecke richtig geil, landschaftlich sowieso, ich musste immer wieder anhalten, um die Aussicht zu genießen.
Nach Horda fuhr ich auf die 520 Richtung Sauda, ein Pass, der es wirklich in sich hatte. Zwischendurch musste ich anhalten, weil die Bremsen zu überhitzen drohten. Die Aussicht auf dem Pass lud ebenfalls immer wieder zum Halten ein. Von diesem Pass und der Lyssefjord-Abfahrt habe ich jeweils ein Video gemacht (die Videos muss ich noch bearbeiten, besonders toll sind sie nicht geworden, dauert also noch).

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In Norwegen braucht man echte Männerfräsen für den Schnee

Panorama einer Stelle der 520(1,6MB)

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Das Schild forderte zum Winken auf, glaub ich. Ich folgte der Anweisung und freute mich.

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Es war recht kalt dort oben und ein paar vereinzelte Flocken fielen auch. Aber das Wetter passte zu der kargen Landschaft!

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Die GS sieht aus wie Spielzeug genüber den Felsblöcken...

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Kurven zum Genießen gab es dort auch, trotz des Regens kam ich auf meine Kosten

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Pause während einer Umfahrung eines Tunnels. Viele Tunnel stammen erst aus neueren Zeiten, die alten Straßen werden nur als Radweg geöffnet und verwahllosen.

Wo ich an diesem Abend zeltete, weiß ich nicht mehr genau, aber wegen dem Regen probierte ich mal meine mitgebrachte Plane aus, die ich zwischen Mopped und Zelt spannte, um darunter kochen zu können.
Es funktionierte prima, nur leider machte die Plane nachts so einen Lärm, dass ich nicht mehr schlafen konnte und so kletterte ich nochmals aus dem Zelt und rupfte das Ding wieder runter. Danach blieb es für den Rest der Reise in der Tasche.

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So, das war Tag 3, Fortsetzung folgt...
Zuletzt geändert von Richy am 17. Juni 2010 20:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon trabimotorrad » 17. Juni 2010 20:11

Klasse Bilder! Respekt, eine schöme Fahrt hast Du da gemacht. Danke, das Du uns teilhaben läßt :ja:
Zuletzt geändert von trabimotorrad am 17. Juni 2010 20:14, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß aus Wüstenrot, wohnen, wo Andere Urlaub machen...
Zwei Takte sind genug, alles Andre ist Betrug!

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:schlaumeier: Mein Fuhrpark ist sowieso rein und komplett von Vernunft geprägt!
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( Zitat von TS-Jens 13.04.2020)

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon DerKnecht » 17. Juni 2010 20:13

Tolle Reise... 8)
Zuletzt geändert von DerKnecht am 17. Juni 2010 20:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon andreschubert6 » 17. Juni 2010 20:14

fränky hat geschrieben:Eine Gute Wahl :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja:

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon fränky » 17. Juni 2010 20:28

andreschubert6 hat geschrieben:Eine BMW gehört doch auch irgendwie zur Familie :-)


a BMWle isch halt a BMWle :wink:

Toller Bericht mit SCHÖNEN Bildern
Hoffe im Januar mehr von deiner Reise zu erfahren :wink: :wink: :wink:
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Patrick Christian » 17. Juni 2010 21:15

Schönes und gutes Mopedle, dazu kann ich Dir nur das http://www.2-ventiler.de Forum empfehlen.

Gruß
Patrick

Edit sagt, ich fahre ja auch schon seit vielen Jahren GS, seit letztem Jahr nun auch endlich was richtiges:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von Patrick Christian am 18. Juni 2010 09:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon etz251a » 17. Juni 2010 23:00

Da komme ich wieder ins träumen....Norwegen war auch in den 80er Jahren schon fantastisch!
Bitte weiterschreiben!
Gruß
Eberhard
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon RS Cosworth » 18. Juni 2010 00:18

weiterschreiben, BIIIIITTTEEEE und viele viele bilder. 8)

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Enz-Zett » 18. Juni 2010 05:32

Viele Tunnel stammen erst aus neueren Zeiten, die alten Straßen werden nur als Radweg geöffnet und verwahllosen.

Dürfen die alten Straßen trotzdem weiterhin mitm Motorrad befahren werden?
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Richy » 18. Juni 2010 17:33

Enz-Zett hat geschrieben:
Viele Tunnel stammen erst aus neueren Zeiten, die alten Straßen werden nur als Radweg geöffnet und verwahllosen.

Dürfen die alten Straßen trotzdem weiterhin mitm Motorrad befahren werden?


Nö. Aber wo kein Kläger.... :biggrin:

(Gleich gehts weiter)

-- Hinzugefügt: 18/6/2010, 20:13 --

4. Tag:
Das Wetter sollte eigentlich besser werden, wurde gesagt. Tatsächlich rissen die Wolken auch immer öfter auf, aber zwischendurch zog es sich wieder zu und der Regen kam wieder. Die Regenhose blieb größtenteils im Rucksack, wenigstens musste ich mir über die Dichtigkeit der vor der Reise neu gekauften Jacke keine Sorgen machen, das Goretex-Zeug hält sein Versprechen prima.

Bild
Warten auf die Fähre....

Bild
Wieder mal ein Panorama-Bild, diesmal etwas kleiner...

Ich fuhr weiter auf dem langen Weg Richtung Norden, erstmal auf die E134 bis nach Häland und von dort auf die 48 nach Skänevik. Von dort aus mit der Fähre nach Matre und über Ytre Matre nach Dimmelsvik, dann wieder kurz auf die 48 und auf die 550 Richtung Sunndal. kurz nach Sunndal führte ein ewig langer Tunnel durch den Berg, ich wollte den auf meiner Karte eingezeichneten Pass finden und auf den Tunnel verzichten. Leider konnte ich ums Verrecken den Einstieg in den Pass nicht finden (auf einer Karte dort sah man, dass ein Weg zum dortigen Gletscher hinführte, aber von einem Pass über den Berg war nichts zu sehen) und so muss ich mich geschlagen geben und nahm den Tunnel.

Bild
Blick Richtung Gletscher, der leider auf dem Bild nicht zu sehen ist (überbelichtet)

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In einem Dorf mampfte ich einen Hamburger, mit diesem Ausblick...

Nach dem Tunnel kam ich auf der E 16 raus und befuhr diese Richtung Norden bis Brimnes, von dort aus nahm ich die Fähre nach Bruravik und die Straße 572 nach Granvin. Wiedermal einen Tunnel umfahren und dabei mächtig die GS um die Kurven geschwungen. So macht das Spaß!
Leider erfuhr ich erst später, dass ich eine sehr interessante Straße vergessen hab zu befahren, die Straße bis Kjeäsen, bei der die einzelnen Fahrspuren nur im Halbstundentakt befahren werden dürfen, weil die Straße so eng ist. Nächstes Mal!
Ursprünglich wollte ich nun die 7 Richtung Bergen und danach die E16 bis Voss befahren, aber da Richtung Westen die wirklich großen Regenwolken hängen, entschied ich die Schleife abzukürzen und direkt nach Voss zu fahren.

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Die Stelle, an der ich abbiegen wollte. Gradeaus blauer Himmel, also lieber dort lang...

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Wasserfälle, wohin man blickt...

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Kreuzfahrtschiffe fahren bis in die Fjords rein und damit weit ins Landesinnere.

Schon wieder ein Panorama-Bild! (2,8MB). :biggrin:

Danach gings Richtung Aurlandsvangen, ich wollte mir den längsten Tunnel Europas schenken und den dazugehörigen Pass befahren. Das Schild Richtung Pass war aber durchgestrichen und ließ Böses erahnen. Kein Grund, es nicht trotzdem zu versuchen, und so fuhr ich Richtung Pass. Auf der Passstraße waren Bauarbeiten (die Winterschäden wurden beseitigt) und ich hoffte schon, dass dies der einzige Grund für die Sperrung sein könnte. Die Norweger ließen mich durch die Baustellen durch und so kam ich am berühmten Aussichtspunkt Stegastein, einem Holzsteg, der einige Meter über den Abhang hinausragt und so eine wunderbare Aussicht über der Aurlandsfjord bietet. Dort war ich der einzige Verrückte weit & breit und so schob ich die GS ans Ende des Stegs und konnte ein paar schöne Fotos machen. ;-)

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Moto-Elch! :twisted:

Dann galt es den Pass zu besiegen. Ein paar km später war Schluss mit lustig, eine Schranke versperrte den Weg. Weit und breit immer noch der Einzige seiend, untersuchte ich den Schlagbaum und fand das Schloß offen vor.
Also weiter. Es ging höher & höher, ein kräftiger Wind, Kälte, Schnee und tiefe Wolken sorgten für ein beklemmendes Gefühl der Einsamkeit. Jetzt bloß nicht hinpacken, hier hilft Dir keiner!

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Es ging weiter & weiter, höher & höher, auf eine Hochebene, an einem verlassenen Schneemobil vorbei, dann ging es tiefer, es ließ darauf hoffen, dass der Pass tatsächlich frei war.
Nach ca. 20km nach der Schranke dann das Aus! Eine dicke verkarstete Schneeschicht verhinderte das Weiterkommen. Zu Fuß ging ich noch ein paar Meter, aber das ging so mindestens die nächsten 200m bis zur nächsten Kurve weiter. Keine Chance mit der GS, also doch umkehren. Es war schon spät (ca. 19 Uhr), ich war müde, also lieber keine Experimente.

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Also langsam wieder zurück, denn es fing leicht an zu schneien, es war definitiv unter 0°C.

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Eis an Koti und Faltenbälgen...

An der Schranke dann der Schock: Verschlossen!

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Nay, nur ein Spaß! :tongue:

Im Tal unten fuhr ich noch ein Stück und fand einen schönen, aber auch teuren Zeltplatz (140NOK), an dem ich mich niederlassen konnte.
Auf dem Platz traf ich noch ein Päärchen aus Aachen, die mit ihren Neu-GSsen ebenfalls Norwegen befuhren. Nach einem längeren Gespräch fiel ich dann hundemüde ins Bett.
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Fortsetzung folgt...
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oder anders gesagt, ich will MZ fahren, muss es aber nicht.


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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon fränky » 18. Juni 2010 19:47

sag mal Richy das Zelt vom letzten Bild kommt mir irgendwie bekannt vor,
aber nein das kann nicht sein, oder :shock: :shock: :shock: :shock:
Plansee?? :oops:
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Richy » 18. Juni 2010 20:06

fränky hat geschrieben:sag mal Richy das Zelt vom letzten Bild kommt mir irgendwie bekannt vor,
aber nein das kann nicht sein, oder :shock: :shock: :shock: :shock:
Plansee?? :oops:


Klar! Immer noch das selbe 50-Euro-Lidl-Billigzelt wie schon seit 8 Jahren... :ja:

-- Hinzugefügt: 18/6/2010, 22:49 --

Tag 5:

Der Tag begann nach einem zünftigem Frühstück (Toastbrotähnliches plus Schoko-Brotauftrich und Kaffee) direkt mit der Fahrt im 24,5km langem Laerdalstunnelen , nachdem die Umfahrung so unrühmlich beendet werden musste. Der Tunnel hatte immerhin saubere Luft und drei lustige Hallen, in denen es schön blau leuchtete zwischendrin. Und die Straße glich, im Gegensatz zu einigen anderen Tunneln keiner Schlaglochpiste...
Im Tunnel habe ich kein Foto gemacht, aber danach hab ich endlich mal die Einwohner Norwegens fotografieren können:

Bild :biggrin:

Es ging auf die Rv. 53 Richtung Nordosten. Und dann befuhr ich die private Mautstrecke zwischen Oevre-Ardals und Turtagro. Mir schlackerten die Ohren ob der geilen Strecke und der schön, kargen Landschaft. Oben auf dem Pass saß ein alter Mann in einer kleinen Hütte und kassierte die Maut, immerhin 70 Kronen. Nach Entrichtung der Maut ging die Strecke genauso schön weiter, bis ich an die Rv. 55 kam. Diese Straße empfinde ich als eine der schönsten in Norwegen, ich fuhr erst einmal nur den Teil Richtung Südwesten (den anderen Teil dann auf dem Rückweg).

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Das Maut-Ticket hat mich nur 70 Kronen gekostet.

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An manchen Stellen war noch ein wenig Schnee übrig.

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Nicht mehr viel Angstrand übrig nach dem Pass

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seufz... ich will schon wieder hin

Die Rv. 13 zwischen Dragsvik nach Moskog war wieder mal ... naja, ihr wisst schon, langsam reicht es aber mit den Steigerungen und Lobhudeleien...;-)
Hierbei ist allerdings die Richtung zu beachten, die schönen Kurven liegen bergauf und machen somit mehr Spaß.

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Diese schöne Edelstahlbrücke führte über die Stromschnellen (unteres Bild).

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Vor zehntausenden von Jahren schrammte hier wohl ein Gletscher durch, inzwischen hat sich die Pflanzenwelt aber jeden nutzbaren Milimeter zurückgeholt...

Ich fuhr weiter Richtung Geirangerfjorden und wollte wiedermal einen Tunnel sparen, aber wieder mal... gesperrt. Ich fuhr wieder trotzdem hoch, kam aber an einer Schranke nicht weiter, diesmal stand ein Polizeiauto davor, die zugehörigen Polizisten bestaunten ein paar Meter weiter einen Wasserfall.
Ich wollte grad wieder umkehren, als ich im Stand im engsten Punkt einer Kehre mit dem rechten Fuß ins Leere trat... Pladautzschepperrumpel, die GS überschlug sich fast und ich machte einen Salto rückwärts. Schnell wieder aufgestanden, den Hobel hingestellt, die Polzisten haben nix bemerkt, prima. Keine Schäden am Mopped, aber erstmal sammeln. Dann noch ein wenig mit den Polizisten ob der Vielleicht-Doch-Befahrbarkeit des Passes geplaudert, aber sie meinten, er wäre wegen Schnee geschlossen. immerhin sei der Geiranger-Fjord frei. Dann musste ich mal wieder einen Tunnel durchfahren.

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Ich weiß nicht mehr exakt, wo das hier war, aber das Schild besagt, dass dies hier Norwegens schlechteste Straße sei. Das Zeichen deutet auf eine Touristenattraktion hin. Die Straße war für die GS prima, vielleicht sollten wir solche Schilder mal in manchen innerdeutschen Städten aufstellen. Um den Tourismus aufzubauen... :ja:

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Der Gerangerfjorden wäre nun wieder eine Lobhudelei und einige Steigerungen wert, ihr glaubt es mir sicher auch so, dass er schön ist (ist er, wirklich, und erst die Straße, die dahin führt, mmmh). Hier ein paar Bilder, um das zu untermauern:

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Ausblick vom Aussichtspunkt Dalsnibba

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Dieser freundlich dreinblickende Troll wartet auf die schon bald einströmenden Touristenmassen

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Ein Bild von der anderen Seite des Fjords, auch hier noch keine Touris.

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Der Autor im Selbstbildnis...

Übernachtet habe ich auf einem einsamen Zeltplatz ein Stück vom Geirangerfjorden entfernt (100 NOK). Als ich meinen Eintrag ins Reisetagebuch machte, war es 23:35 war und noch hell draussen.

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Der gute Enders-Kocher sorgt für ein warmes Abendessen...

Forstetzung folgt (schon wieder)...
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon RS Cosworth » 18. Juni 2010 23:20

wow, tolle bilder :shock:
die landschaft ist ja echt der hammer :!:

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Dushi » 19. Juni 2010 01:26

Vor einigen Jahren war ich auch im Geirangerfjord, da in der "Hafenstadt" am "ende" des Fjords. Wo ich dort war, hatte grad die AIDA (Kreuzfahrtdampfer ^^) angelegt und die Touris abgesetzt. Wir sind von der seite mit den Serpentinen gekommen, auf der seite wo du glaub die Fotos von der Plattform geschossen hast. Dein Reisebericht ist echt genial und hochinteressant und verschafft lust auf mehr, sehr schöne Bilder *__*. Freu mich schon auf die Fortsetzung ^^
Gruß Sascha

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Prä Jonas-Treiber » 19. Juni 2010 01:48

Toller Bericht, voriges Jahr haben meine Frau und ich uns von einem Teil des Schmerzensgeld eine Reise mit Hurtigruten an der Küste Norwegens mit Landausflügen gegönnt, unvergessliche Eindrücke. Seitdem träume ich von einer Landreise.

Aber...........

Zwei längere Touren dieses Jahr (3 Tage 650km, dann nochmal 3 Tage 500km) haben mir schmerzhaft gezeigt, dass ich noch einige Zeit brauche, um sowas von der Kondition her zu schaffen und jünger werde ich leider auch nicht mehr.

Ich kann Deine Begeisterung nachvollziehen, anderes Licht andere Farben und Kontraste, als wir sonst kennen.

Mfg Walter

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon trabimotorrad » 19. Juni 2010 07:22

Ein weiters Mal bin ich begeistert von diesen schönen Bildern. :ja: Aber ich sehe auch mein Vorurteil bestätigt, das es im nördlichen Europa eben noch länger kühl bis kalt ist. Die Bilder von den "Schneeresten" sprechen eine klate Sprache :(
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Richy » 19. Juni 2010 07:50

trabimotorrad hat geschrieben:: Aber ich sehe auch mein Vorurteil bestätigt, das es im nördlichen Europa eben noch länger kühl bis kalt ist. Die Bilder von den "Schneeresten" sprechen eine klate Sprache :(


Das sollte doch jemanden, der bei Wintertreffen das Feldbett direkt auf den Schnee packt und nur eine Plane drüberspannt, nicht aufhalten,oder? ;D
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Prä Jonas-Treiber » 19. Juni 2010 07:52

trabimotorrad hat geschrieben:Ein weiters Mal bin ich begeistert von diesen schönen Bildern. :ja: Aber ich sehe auch mein Vorurteil bestätigt, das es im nördlichen Europa eben noch länger kühl bis kalt ist. Die Bilder von den "Schneeresten" sprechen eine klate Sprache :(


Auch wir hatten vorigen Sommer teilweise nur 9 Grad Tagestemperatur, na und? Dafür gibt es passende Bekleidung, so dass auch ein Weichei, wie ich es sein kann, nicht friert. Aber die Landschaft, die Farben die einmalige Natur ist es wert. Die Bilder können nur begrenzt wiedergeben, wie schön und eindrucksvll es wirklich ist.

Glückwunsch zu dieser Reise, diese Erinnerungen im Kopfkino kann einem Niemand wegnehmen, sind unbezahlbar :D

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Tronkator » 20. Juni 2010 11:18

Richy hat geschrieben:Darf ich das hier überhaupt reinstellen?
Werd ich dafür gesteinigt, weil ich hier eine böse Motorradmarke benenne, ja sogar zeige?

Ich machs einfach mal, aufgrund der Größe aber gestaffelt in mehreren Tagen...

Ich fuhr also vom 22.05. bis zum 09.06. mit der ollen, vor wenigen Monaten gekauften R 80 GS mal Richtung Norden. Norwegen war schon immer mein Traum, also hin, auch wenn alle anderen Mitfahrer absagten...


goil, genau meine richtung für's nächste jahr, denn aber mit 250er. kann ick schon verstehen, dass du da lieber mit n bissel mehr wumms unterm hintern hoch fährst.

wieso ham die andern abgesagt?

schöner bericht, und bitte mal zum schluss ne google mappe oder so reinstellen, wenns nicht zuviel umstände macht, dann ist die strecke für faule wie mich besser nachvollziehbar...

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Richy » 20. Juni 2010 11:42

Nach dem ich gestern erstmal das Auto entwässern durfte, gehts es nun weiter...

6.Tag:

An diesem Tag war kräftiger Regen angesagt, ich rechnete mit Allem (wirklich schlimm war es dann aber nicht), aber viele Fotos hab ich auch nicht gemacht.

Heut wollte ich als erstes den berühmten Trollstigen befahren. Aber auch hier wieder ein durchgestrichenes Schild. Bei einer Touristeninformation sagte man mir, dass der Pass erst am nächsten Tag geöffnet werden würde. Schade, aber ich nahm mir den Pass für den Rückweg vor.
Ich umfuhr also den Trollstigen über die Rv 650 und die E39, um dann auf der 660 Richtung Osten zu fahren. Inzwischen war ich der Meinung, dass in Norwegen jede Straße, an der kein "E" dransteht, eine schöne Straße sei. Vielleicht ist das auch wirklich so (ok, ein paar Ausnahmen gibt es schon).

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Irgendwo auf der E39...

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Zum Glück bog ich hier nicht ab. Auf der Rv. 666 zu fahren wäre mir auch zu unheimlich gewesen (man beachte den angeketteten Gullideckel, der am Schild lehnt)...

Um möglichst wenig auf der E39 zurückzulegen, befuhr ich die Rv. 65 bis kurz vor Orkanger, lohnte sich (mal wieder).
Um Trondheim und die E06 zu umfahren, wählte ich eine Straße etwas weiter südlich aus. Hier verfranzte ich mich ein wenig, aber irgendwie kam ich dann doch östlich von Trondheim auf die E06 (immer mit einem Auge auf die riesengroße Regenwolke gerichtet, die sich mir drohend näherte).

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Keine 15km von Trondheim entfernt wird aus einer offiziellen Straße eine Schotterpiste. Sowas haben wir hier in Bayern aber auch....

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Irgendwer ist immer das schwarze Schaf in der Familie....

Kurz danach fuhr ich auf der E-06 durch den 4km langen "Helltunnelen". Englisch interpretiert, passte der Name recht gut, ein Hinweisschild vor dem Tunnel empfahl, die Fenster zu schließen und die Lüftung abzustellen. Leichter gesagt als getan und 4km lang die Luft anzuhalten gelang mir nicht. Der Abgasgestank da drin war wirklich unglaublich, die Scheinwerfer griffen wie Lichtfinger durch den Dunst und ich rechnete damit, jeden Moment umzukippen.
Überhaupt scheint es dort im Norden Probleme mit der Belüftung einiger Tunnel zu geben, aber der Helltunnelen war mit weitem Abstand der Schlimmste von allen.
In Levanger suchte ich mir einen Zeltplatz. Dieser war gut gefüllt, die Rezeption aber unbesetzt. Wie es in Norwegen üblich ist, suchte ich mir einen Platz aus, um entweder später zu bezahlen oder halt am nächsten Morgen. Ein paar Halbstarke mit ihren Techno-Mukke-Dosen ein paar hundert Meter weiter verhinderten einen ruhigen Schlaf, aber irgendwann nach 0 Uhr waren auch sie müde und verschwanden.

Tag 7:

Am nächsten Morgen packte ich zusammen, suchte den Besitzer des Zeltplatzes, fand die Rezeption wieder unbesetzt vor und fuhr von dannen. Wer mein Geld nicht will, ist selber schuld...
Bei Steinkjer verließ ich endlich die E06 und fuhr auf der Rv 17. Richtung Namsos, von dort aus weiter die Rv. 769 Richtung Norden entlang der stark zerklüfteten Küste (dort waren die Berge nicht so hoch wie im Süden, wie man auf den Bildern sieht). Ich wechselte auf die 770 und die 771 und wieder mal müsste man ob der schönen Strecke die Lobhudeleien auspacken. ;-)

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Streckenbegradigung ist derzeit Mode in Norwegen... Finde ich nicht gut!

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Rv 770/771: Viele Kurven, kleine Brücken und das Wetter bleibt immerhin trocken...

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Bei einer Pause abseits der Strßae fuhr ich mich fest. Der Tourance versagt im Schlamm logischerweise kläglich. Also Gepäck ab und Mopped rückwärts rausziehen.

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Die ersten Elche, die ich in Norwegen sehe, standen direkt neben der Straße und flirteten. Als ich anhielt, fühlten sie sich gestört und flüchteten in den Wald. Man muss schon genau hinsehen, um die Elchkuh zu sehen. Das Männchen, dieses Weichei, war gleich ganz verschwunden.

Die Rv. 17 führte mich dann weiter nach Norden , bis ich wieder mal an einer Fährstation ankam. Dort laß ich von mehreren Stunden Wartezeit. Hilft nix, also dann eben warten.
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Und während ich so wartete, knipste ich nun auch mal die schon seit Tagen leckenden Dichtungen der Gabel und des Federbeins. Soviel zum Thema "Könnten ein paar Dichtungen fällig sein."
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Nach einer Weile erreichte ein Neu-GS-Fahrer ebenfalls den "Fährhafen", wir kamen ins Gespräch. Er, ein Belgier, wollte ebenfalls Richtung Norden, sein Ziel war allerdings das Nordkapp. Wir beschlossen, bis zum Polarkreis gemeinsam zu fahren.
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2 Generationen...

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Während wird warteten, planten wir die weitere Strecke und ließen uns die Sonne auf den Pelz brennen. Im Haus rechts im Bild wurde derweil heftig gefeiert

Als dann nach zich Stunden die Fähre eintraf, konnten wir weiterziehen. In Leirvik stellten wir fest, dass wir die letzte Fähre verpasst haben, also suchten wir einen Zeltplatz, den wir auch direkt dort um die Ecke fanden. Eigentlich mehr ein Fischercamp, aber schön ruhig und recht günstig (70 NOK). Ein Schwabe bot uns frisch gefangenen Fisch an, aber wir wussten diesen nicht zuzubereiten und so lehnten wir dankend ab. Stattdessen gab es die übliche Tütensuppe.
Nach einer langen Unterhaltung über Dies und Das legten wir uns schlafen.

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Der kleine Störenfried machte Krach für 10...

Da ich wusste, dass ich auf dieser Tour nicht mehr weiter im Norden übernachten würde, schoss ich dieses Foto. Es ist kurz vor Mitternacht und die Sonne ist gerade eben untergegangen...

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Fortsetzung folgt...

-- Hinzugefügt: 20/6/2010, 12:51 --

Tronkator hat geschrieben:goil, genau meine richtung für's nächste jahr, denn aber mit 250er. kann ick schon verstehen, dass du da lieber mit n bissel mehr wumms unterm hintern hoch fährst.

Mit der Zwofu fahr ich da unter Garantie auch nochmal hin. Dürfte leistungsmäßig ziemlich gut passen, da in Norwegen ja nicht ganz so schnell gefahren wird.
Bitte nur die E-06 und Konsorten von vornherein meiden, die sind fast ausnahmslos langweilig.

wieso ham die andern abgesagt?

Ein Teil von ihnen fuhr nach Estland, wo sie schon letztes Jahr waren und einer beschloß, sein Geld und und die Zeit in die Renovierung seines Hauses zu stecken, da fällt grad viel Arbeit an...

schöner bericht, und bitte mal zum schluss ne google mappe oder so reinstellen, wenns nicht zuviel umstände macht, dann ist die strecke für faule wie mich besser nachvollziehbar...


Mal schauen. Wenn ich nicht auch zu faul bin. :biggrin:

-- Hinzugefügt: 20/6/2010, 14:34 --

8.Tag:

Nach dem Zusammenpacken und einem kleinen Frühstück mit viel Kaffee kamen wir so richtig in Schwung, als wir unsere Fähre auf der gegenüberliegenden Seite des Fjords anlegen sahen. Also die Böcke schnell gesattelt und eine High-Speed-Schottereinlage hingelegt. Gerade noch rechtzeitig erreichten wir die Fähre.
Wir fuhren dann Richtung Mo-I-Rana auf der E06, die in dieser Gegend nicht ganz so schlimm war wie im Süden. Viele LKWs (für norwegische Vehältnisse) gab es dennoch.

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Norwegisches umweltfreundliches Wintergefährt (mit Volvo-Lenkrad, Fischer & Atomic-Skiern)

Kurz danach erreichten wir den Polarkreis und ich damit mein Ziel. Direkt am Polarkreis stand eine typische (und recht große) Touristenfalle einsam auf einer Hochebene. Wir machten die obligatorischen Fotos und kauften Aufkleber für die Motorräder, die von unserem Triumph zeugten.

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Wie zwei Entdecker stehen wir da. Nur die Touristenfalle verdirbt das Bild. :biggrin:

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Aufkleber an der GS. Dafür bin ich ein paar Tausend Kilometer gefahren.... :lach:

Dann trennten sich leider unsere Wege, Patrick der Belgier fuhr Richtung Norden weiter, während ich umkehrte. Ein wenig hab ich schon meine Umkehr bereut, aber die Kleidung war für noch nördlichere Verhältnisse nicht so richtig geeignet (es war wirklich kalt am Polarkreis), ausserdem machte mir der stetige Ölverlust an Gabel und Federbein ein wenig Sorgen (unbegründet, wie sich erwies). Später erfuhr ich von Patrick via SMS, dass er das Kapp erreicht hat. Selbst er, der am Polarkreis nicht fror, hatte mit den Temperaturen "ganz oben" zu kämpfen, zudem hatte er wohl sehr schlechtes Wetter.
Ich fuhr währenddessen etwas ziellos richtung Süden. Ich plante vor meiner Reise, die E06 bis nach Oslo zu benutzen, aber angesichts der Autobahnähnlichkeit der Straße und der schnellen Erreichung des Ziels ließ ich das bleiben. Also ziellos weiter, erst einmal Richtung Süden.
Irgendwann hinter Mo-I-Rana verließ ich die E 06 endlich wieder, um auf der Rv. 808 Richtung Süd-Osten ins Landesinneres zu fahren. Die Straße war eine kleine Nebenstraße, die sich nach einigen km in eine Lehm-/Schotterpiste verwandelte. Kein Auto war dort unterwegs, kein Dorf, nur ein paar Angler standen an einem See dort. Die Lehm-/Schotterpiste blieb für die nächsten 20-30km, kein Hinweisschild erzählte mir, wo ich denn nun eigentlich war. Nach einer Weile erreichte ich dann aber doch die 73, eine Straße, die mich wieder zur E06 hinführen sollte.

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Karg und kalt ging es wieder mal zu im Landesinneren.

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Perfekte Straßen dort

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Dieses Schild hätte mir vielleicht sagen können, wo ich war, aber es war abgerissen.

Über die Rv. 76 kam ich wieder zur Rv. 17 zurück, die mich ein Stück quasi-parallel zur E-06 Richtung Süden führte.

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Ein typisches Norwegen-Bild: Kurven, Tunnel, Schnee, Berge, Regenwolken und blauer Himmel.

Bild
Rv. 17

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Zum Zweiten Mal sah ich Elche, diesmal auf der Rv 76 (glaub ich). Wieder direkt an der Straße. Diesmal hab ich das Päärchen wohl kurz vorm Liebesspiel erwischt. Die Elchkuh streckte jedenfalls ihren Hintern schon hoch, während der Elch drumrumstolzierte. Und wieder versteckte sich der Elch, die Elchkuh ließ mich allerdings nicht aus den Augen.

Ohne es zu wissen, sah ich eine weitere Touristenattraktion an diesem Tag: Torghatten, ein Berg auf einer Insel, der ein Loch in der Mitte hat.
Als ich um eine Kurve kam, blickte ich auf den Felsen am Horizont und konnte direkt durch dieses Loch blicken:
Bild
Bild

Das Loch entstand in der Eiszeit, als der Meeresspiegel noch 112m höher war. Wasser spülte dauernd dort lang, bis der Durchbruch geschafft war. Irgendwann hatte das Wasser keine Lust mehr und zog ab.
Die Erklärung durch eine Legende klingt aber spannender:klick
Hier kann man sehen, wie groß das Loch in Wirklichkeit ist...

Bild
Rv. 17

Genauso wie alle Wege nach Rom führen, führen dort oben im Norden alle Wege wieder zurück zur E-06, die dort oben das Rückgrat bildet...
In Venneysund fand ich einen eher miesen Campingplatz für 130 NOK direkt an der Fährstation, bei der ich dachte, dass die letzte Fähre schon abgefahren sei. Eine Stunde später kam die Fähre. Super Sache. Immerhin war das Wetter prima.

Bild

Forstsetzung folgt...
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fränky hat geschrieben:"Nur" MZ wäre nix für mich - i ess au net jedn Dag Spätlza
oder anders gesagt, ich will MZ fahren, muss es aber nicht.


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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon schraubi » 20. Juni 2010 15:49

Eine super Tour! :gut:
Genau so wie ich sie Dir emfohlen habe :biggrin: ohne den Norden.
Kannst Du mal in einer Karte den Tourverlauf eintragen?
Gruß,
Schraubi
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Richy » 20. Juni 2010 17:08

schraubi hat geschrieben:Genau so wie ich sie Dir emfohlen habe :biggrin: ohne den Norden.

Den Norden muss ich dann aber irgendwann nochmal nachholen. Nordkapp und Lofoten, da muss man mindestens mal dagewesen sein...

Kannst Du mal in einer Karte den Tourverlauf eintragen?

Jupp, mache ich dann am Ende.

Will eiugentlich noch jemand mehr von den Bildern sehen, oder haben sich schon alle sattgesehen? :D
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Berni » 20. Juni 2010 17:24

An Norwegen kann ich mich nicht satt sehen - mach weiter, Richy :bindafür:
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon trabimotorrad » 20. Juni 2010 18:24

Berni hat geschrieben:An Norwegen kann ich mich nicht satt sehen - mach weiter, Richy :bindafür:

Berni: Du hast ernsthafte Konkurenz bekommen! :wink: Der Reisebericht von Richy ist wirklich dermaßen schön bebildert, der steht Deinen Berichten um nichts nach :ja:
Klasse, das unser Forum mindestens zwei solche "Reporter" hat :ja:
Danke fürs teilhaben lassen, bitte weitermachen :flehan:
Gruß aus Wüstenrot, wohnen, wo Andere Urlaub machen...
Zwei Takte sind genug, alles Andre ist Betrug!

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Denn vernünftig ist was Freude macht!

( Zitat von TS-Jens 13.04.2020)

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Seit Lehesten 2011 günstig erkaufter Nörgelmod
Gründer des "Flacheisenreiter-Fanclubs"
Gransee 2011 - ich war dabei und es war schön
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon MaxNice » 20. Juni 2010 18:37

wirklich große klasse, darf ich fragen was du für ne kamera benutzt und mit welchem objektiv? ich bin mit der emme mal von frederikstad (oslofjord)durch schweden nach rostock zurück gefahren (2500km 6 tage) das war auch toll, aber norwegen muss ich wohl doch nochmal erkunden.
"Die deutsche Sprache ist Freeware, du kannst sie benutzen, ohne dafür zu bezahlen. Sie ist aber nicht Open Source, also darfst du sie nicht verändern, wie es dir gerade passt."

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Prä Jonas-Treiber » 20. Juni 2010 18:42

Bitte mehr Bilder, als Ansporn für mein Training von Arm und Rücken (ich träume schon :oops: )

Gruß Walter

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Richy » 20. Juni 2010 19:56

9. Tag:

Weiter Richtung Süden auf der Rv. 17 und später auf der E-06.
Bis Trondheim war das Wetter an diesem Tag extra fies, südlich von Trondheim dann wieder wolkenloser blauer Himmel.

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Seltsamer Roboter oder doch nur ein Bagger?

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Mittagessen

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Auf der E-39 hatte ich dann wieder ein wenig Spaß und in Valseysund suchte ich mir einen Campingplatz(100 NOK).

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Bild
Sollte das Wasser nicht ausserhalb des Bootes sein?

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Camping-Idylle. Der Tisch eignet sich sicher für ein romantisches Abendessen zu zweit.

Da so langsam aber sicher mein Handyakku leer war, wollte ich ihn mit einem 12V-USB-Adapter aufladen. Das Handy verkündete fleissig den Ladevorgang, aber nach 2 h war der Akku noch nicht mal ansatzweise geladen. Nun war guter Rat teuer. Da es ein Sony-Ericsson-Handy ist, fand ich leicht ein 230V-Ladegerät bei einer Dauercamperin...


10.Tag:

Dies war der erste Tag komplett ohne Regen!
Ausserdem war dies auch fahrerisch und landschaftlich ein quasi perfekter Tag.
Es ging weiter die E-39 lang, bis ich zur Rv. 70 kam, die ich bis Sunndalsöre fuhr, weiter auf die Rv. 62 und über die Rv. 640 zur Rv. 64, die mich direkt zum berühmten Trollstigen führte. Aber, unter uns, der Trollstigen ist rein fahrererisch nicht so der Mega-Hit. Aber ganz nett anzuschauen. Oben auf dem "Gipfel" dann wieder mal ein Betonparkplatz mit einer Touristenfalle, garniert mit vielen Touribussen und, in diesem Fall, einer lärmenden Baustelle.
Bloß schnell wieder weiter!

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Mit tiefhängenden Wolken fing es an, aber sie behielten ihren Regen für sich.

Bild
Egal wo man hinkommt, ein Wohnmobil ist schon da.

Bild
Endlich mal eine Fähre, die ich nicht benutzen wollte, also konnt ich sie mal von aussen fotografieren.

Bild
Zwischendurch dann nach einem Foto: Druck aufs Knöpfchen, FATZ, aus. Der erste Gedanke: Batterie hinüber. Das Multimeter schien es zu bestätigen: Zündung aus: 12,5V, Zündung an: 0,0V. Das hatte ich schonmal an der ES. Aber erstmal weiterschauen, also alles runter. Am Ende war nur das Pluskabel korrodiert und die Schraube etwas locker. Feile hatte ich dabei, also konnte es nach kurzer Arbeit weitergehen...

Bild

Bild

Bild
Bild
Bild
Trollstigen

Leider leider musste ich nochmal am Geiranger-Fjord vorbei. Oben am Dalsnibba kam mir eine Grupper 50er-Roller entgegen. Trotz dessen, dass sie Plastikroller fuhren, gab es von mir den gestreckten Daumen für diese Meisterleistung, dort hoch zu eiern.

Bild
Fähre vor dem Geiranger, die Wolken reißen auf.

Bild

Bild
Die beiden fuhren ebenfalls aufwärts. Bzw. nur der Mann, wie man am "Schwitzbild" erkennen konnte. :lach:

Bild

Nach einer Fährüberfahrt fuhr ich die Rv. 15 Richtung Osten, die mich auf eine wirklich schöne unbesiedelte Hochebene führte, die am Nationalpark Rennheimen grenzt.

Bild

Bild

Bild
Rv. 15: Die Hochebene

Bild
Stromschnellen am Reinheimen Nationalpark

Bild
Bild
Es gibt viele Traktorfans in Norwegen, hier auf einem Campingplatz eine kleine Sammlung...

Und dann traf ich wieder auf meine Lieblingsstraße in Norwegen, die Rv. 55. Ich kann jedem Norwegenreisenden nur empfehlen, dort lang zu fahren. Lasst dafür lieber den Trollstigen oder was anderes weg.

Bild

Bild
Egal, wo man hinkommt,... (siehe oben) :biggrin:

Bild
Die Straße, die quasi geradeaus den Berg wieder hochführt, ist die Privatstraße "Tindevegen", die ich am Anfang schonmal befuhr. Nach rechts ging es runter ins Tal, den Weg nahm ich.

Bild
Die Straße, die dort hochführt, bin ich nicht gefahren, sie scheint auch nicht auf der Karte eingezeichnet zu sein

Bild
Eine schnurgerade Straße. Oder auch nicht, es ging in kurzen Wellen stetig auf und ab, einmal hob ich sogar kurz ab. Quasi Vertikalkurven.

Das folgende Panorama ist mir nicht ganz so gut gelungen. Aber richtig wirken tut es eh nur, wenn man selber da ist... :ja:
Panorama (3,6MB)

Bild
Kleine und große Berge

Bild
Doppelsonne

Übernachtet hab ich in der Nähe von Skjolden auf einem schönen Campingplatz. Endlich traf ich auch ein paar Mücken an, nur waren die noch zu klein, um wirklich Ärger zu machen. Dank dem heftigen Winter waren auch die Mücken später dran als sonst.

Bild
Hochmoderne Mikrowelle aus den 70ern auf dem Campingplatz

Fortsetzung folgt.

MfG,
Richard

-- Hinzugefügt: 20/6/2010, 21:07 --

MaxNice hat geschrieben:wirklich große klasse, darf ich fragen was du für ne kamera benutzt und mit welchem objektiv?


Ich benutze meine treue Canon Powershot SX110. Damit bekomme selbst ich Fotodepp schöne Fotos hin... :ja:
Für eine Spiegelreflex habe ich nicht genügend Ahnung vom Fotografieren, zudem wäre mir so eine Kamera zu groß fürs Motorradreisen.
Die Canon Powershots haben alle diverse Programme zur manuellen Einstellung von Kameradaten und wenn das nicht reicht gibt es noch eine Open-Source Firmware, damit geht dann alles, was hardwaretechnisch möglich ist...

Wie ich grad sehe, ist bei meinem Skript zur Fotoverkleinerung was schiefgelaufen, die hochkantigen Fotos sind alle nur 450 Pixel breit statt 600. Tschulligung! :oops:
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fränky hat geschrieben:"Nur" MZ wäre nix für mich - i ess au net jedn Dag Spätlza
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon ETZChris » 21. Juni 2010 08:18

sehr schön, wirklich toll. vllt. mach ich das irgendwann auch mal. bestimmt auch mit ner BMW :oops:
Gruß
Christian

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon biebsch666 » 21. Juni 2010 09:35

Richy hat geschrieben:
fränky hat geschrieben:sag mal Richy das Zelt vom letzten Bild kommt mir irgendwie bekannt vor,
aber nein das kann nicht sein, oder :shock: :shock: :shock: :shock:
Plansee?? :oops:


Klar! Immer noch das selbe 50-Euro-Lidl-Billigzelt wie schon seit 8 Jahren... :ja:




Cool, das hab ich auch:
DSC01109.JPG


Und immernoch dicht!!! wenn man nicht vergisst, den Eingang zu verschliessen... :oops:

Geile Bilder einer geilen Fahrt!!!
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Gruß vom Biebsch

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Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Karl Lagerfeld

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Richy » 21. Juni 2010 21:51

11. Tag:

Nach einem typischen Frühstück (großer Pott Kaffee, Toastbrotähnliches und Marmelade) ging es weiter auf der Rv. 55 bis zum bitteren Ende.

Bild
Frühstück, serviert auf meinem selbstgebauten Tisch.

Dann kurz auf die Rv. 610 und auf eine nicht näher bezeichnete Straße weiter gen Westen. Dann eine kleine Runde auf der Rv. 57 bis Flekke und über die Rv. 607 wieder Richtung Süden. (wie immer, schöööön!). Wieder mal lass ich die Bilder sprechen:

Bild

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Diese Brücke hängt durch

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Bild

Bild

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Finster wie ein Bärenarsch!

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In diesem recht langen Tunnel hielt ich einfach mal an. Da überhaupt kein Verkehr war, konnte man das dort problemlos machen. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, wenn man den Motor abschaltet und die Geräusche nach vorne und hinten verschwinden. Danach ist es totenstill in so einem Tunnel. Ich nahm einen kleinen Stein vom Boden auf, dieser steht nun auf meinem Monitor und erinnert mich an die schöne Reise.

Bild
Tunnel oder eher Brücke?

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Ein toller Tunnel. Zappenduster und dank seitlicher "Fenster" wurde man zwischendrin immer mal kurz geblendet. Die Kurven und der Straßenbelag machten das Ganze zu einem Erlebnis.

Nach einer Fährüberfahrt fuhr ich auf die E-39, die ich definitiv auch empfehlen kann (zumindest in dieser Gegend).
Dann auf die Rv. 569 (<hier Lobhudelei ausdenken>) und die Rv. 589 und auf die E-16. Die E-16 ist wieder so eine Schnellstraße, die man vermeiden sollte.
Zum Glück musst ich nur kurz drauf fahren, denn in Dale (eklige Stadt direkt an der Schnellstraße) veruschte ich, eine der unnummerierten Straßen zu finden, die parallel zur E-16 führt. Nach ein bissel Suchen fand ich die dann auch und es ging aufwärts. Eine schöne Gegend, eine schöne Straßenführung, nur der Belag setzte meinen Stoßdämpfern arg zu, das kräftige Festhalten des Lenkers war absolute Pflicht...

Bild
Baujahr 1954

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Baujahr 2010

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Schöne Hängebrücke...

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... und so vertrauenswürdig!

Bei Voss kam ich wieder auf die Rv. 13 und habe damit zumindest einen Teil des am Anfang ausgelassenen Streckenstücks gefahren (wie geschrieben, hat sich gelohnt!). Bei Granvik dann wieder auf die Rv. 572 und bei Ulvik einen Zeltplatz gesucht. Dieser war zwar direkt an der Straße, aber auf der war eh nix los (Kosten: 100 NOK).

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Der Norweger gleicht einem Maulwurf, überall buddelt er Tunnel rein.

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Wäsche trocknen....


Eigentlich wollte ich jetzt noch den Rest reinstellen, aber Photobucket streikt grad, also nochmal:
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon RS Cosworth » 21. Juni 2010 22:24

kann mich garnicht sattsehen an den bilder...echt gut geschrieben.
ich werd mir auf alle fälle in den nächsten jahren, planen da mal hinzufahren.
da bekommt man echt lust drauf.

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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Ex-User magsd » 22. Juni 2010 08:51

Super Reisebericht, erinnert mich an meine Reise letztes Jahr. Was würd ich dafür geben wieder gen Norden zu fahren ... *träum*
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Richy » 22. Juni 2010 19:52

So, nachdem Photobucket mich scheinbar nichts mehr hochladen lässt, versuch ich es mal mit Imageshack.


12. Tag:

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Blick aus dem Zelt...

An diesem Tag beging ich den Fehler, die Rv. 7 Richtung Osten zu fahren. Ich bekam die Quittung nach ein paar km: Die Straße stieg auf eine karge Hochebene auf. Die Straße war recht gerade, viele LKWs und die Kälte und Kargheit der Ebene versauten mir die Stimmung. Auch die tiefhängenden Wolken trugen nicht gerade zur Stimmungsverbesserung bei.

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"Hans" zeigt, dass es hier im Winter wohl besser ist, mit Ketten unterwegs zu sein...

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So kann man auch ein Fahrzeug abschließen. Der Schlüssel passt natürlich nicht zum Schloß (hätte wohl jeder probiert, oder?)

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Die Winter sind hier wohl auch etwas kälter...

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Bei Geilo bog ich auf die Rv. 40 ab, die zwar etwas besser war, aber auch nicht so recht begeistern konnte. Bei Stengelsrud bog ich auf die Rv. 37 ab und dann auf die Rv 364. (die auch wieder schön zu fahren war).

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Ganz frisches Lama...

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Ich finde, die Beine passen irgendwie nie zum Rest eines Lamas...

Zwischendurch fuhr ich hinter einem norwegischen Auto her, besah mir die Landschaft und achtete wenig auf meine Geschwindigkeit. In einer auf 60 begrenzten Stelle standen hinter einer Kurve ein paar Polizisten auf der Straße und winkten uns raus. Mein "Zugfahrzeug" fuhr kurz vorher etwa 70-80, ich dementsprechend auch. Oh, oh! Zum Glück wollten sie keine Tickets verteilen, sondern nur die Papiere kontrollieren. Nochmal Glück gehabt...

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Wasserkraft, ausser Kraft

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Stabkirche, einige hundert Jahre alt.

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Auch Norweger mögen alte Amischlitten

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Dieser Volvo ist am Ende seines Weges angekommen...

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Der Bus wahrscheinlich auch.

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hochmodernes Boot, etwa 20m über dem Wasser, weil:

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etwas wenig Wasser drin ist (Das Boot ist rechts im Bild zu erkennen)


Wieder auf der Rv. 37 angekommen, fuhr ich weiter Richtung Amot. Kurz vor Amot sah ich in einer Kurve einen Moppedtreiber stehen, neben ihm das abgerödelte Gepäck, sitzbank, Werkzeug, Ölfleck unterm Moped.
Klar, dass ich hier anhielt um zu helfen.

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Der unglückliche Besitzer der Honda Varadero, ein Schwede, hatte an seinem ersten Urlaubstag das Pech, mit Motorschaden liegen zu bleiben an genau dieser Kurve. Aus dem Motor ertönte nach dem Anlassen ein lautes Klackern/Klappern, der Besitzer meinte, er hätte zu viel Öl eingefüllt und das zuviel nun abgelassen (deswegen der Ölfleck unterm Mopped). Um ein wenig nähere Diagnose betreiben zu können, nahmen wir den Tank ab und schauten auch gleich mal im Luftfilter nach Verölung (nix zu finden). Bei abgenommenem Tank konnten wir das Geräusch zwar noch nicht genau orten, aber es klang wie ein Problem des Ventiltriebs, aus dem Kurbvelgehäuse kam es jedenfalls nicht. Der Besitzer telefonierte mit seinem Mechaniker, der meinte: Langsam und mit wenig Drehzahl weiterfahren und wenn die Karre ganz aufgibt: Anzünden. Prima Prognose, wir fuhren also zusammen weiter Richtung Amot, um einen Campingplatz zu suchen.
Den fanden wir dann auch (sehr schön ruhig und günstig: 50 NOK und die zahlte auch noch der Schwede). Nach einem leckeren Abendessen und einem Gespräch über Gott und die Welt begab ich mich ins Zelt. Mir fiel auf, dass es wieder dunkel wurde. Schade.

Fortsetzung kommt gleich...

-- Hinzugefügt: 22/6/2010, 21:16 --

13. Tag:

An diesem Tag schrieb ich mein Reisetagebuch: "Super Wetter, sinnlose Runde gefahren, die Luft ist endgültig raus." Ich hatte tatsächlich keinen Bock mehr. Speicherüberlauf im Hirn, kann man zuviel Mopped fahren? Vielleicht kann man, sage ich.

Aber nochmal kurz zum Schweden Martin (er freute sich über den "Martin"-Schriftzug an meiner GS): Er beschloß, mit maximal 60km/h Richtung Südosten zu fahren, um auf kürzestem Weg nach Schweden zurückzukommen. Ich wünschte ihm viel Glück und mit klappern und rasseln fuhr er von dannen. Ob er sein Ziel erreicht hat, weiß ich bisher noch nicht, er sagte, dass er nach der geplanten Woche Moppedfahren erstmal 3 Wochen in Thailand ist mit der Familie und so hab ich noch keine Antwort auf meine Email erhalten.

Ich fuhr währenddessen meine Sinnlos-Runde über die Rv. 38, die Rv. 355 und die Rv. 41 nach Süden. Dort traf ich auf die Rv. 42, die mir leider nicht die Frage nach dem Leben, dem Universum und Allem geben konnte und erreichte bei Evje (fast) den Ausgangspunkt meiner Reise und schloß damit die Runde durch Norwegen ab. Auf der Rv. 9 dödelte ich dann wieder nach Norden, diesmal bis zur E-134.

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Wieder ein schöner Ausblick (und eine schöne Straße, aber ich weiß nicht mehr genau, wo das war...)

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Es scheint dort üblich zu sein, alte Autos am Straßenrand abzustellen

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Aber manchmal geben sie gute Fotomotive ab

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Das Wetter war bestens

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Solche Burn-Out-Spuren fanden sich auf jedem Dorfplatz, in jedem Tunnel, auf jeder Straße. Volkssport?

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Rv. 42

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Rv. 9, hier schloss sich der Kreis

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Diesen Wagen hat sich die Natur bald ganz zurückgeholt

Auf der E-134 nach Südosten bis Morgedal, wo ich einen schönen Campingplatz fand. Es sollte der letzte schöne Campingplatz dieser Reise werden, aber das wusste ich natürlich noch nicht.

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Zeltaufbau und ...

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... Füße hochlegen und die Sonne auf den Pelz brennen lassen (Die Moppeklamotten zog ich dann natürlich aus) :lach:


Fortsetzung folgt gleich...

-- Hinzugefügt: 22/6/2010, 21:22 --

14. Tag:

Auf der E-134 fuhr ich weiter bis Kongsberg und dann nach Oslo. Ich wollte die Stadt wenigstens mal gesehen haben. Beim nächsten Mal verzichte ich aber drauf. Zumindest mit dem Mopped ist diese Stadt nicht empfehlenswert. Oder mit sonstigen offenen Fahrzeugen.
Nach der Besichtigung eines Vikinger-Museums hatte ich fast einen Hitzschlag und wollte Fahrtwindkühlung. Daraus wurde nichts, die E-18 führte unter der Stadt durch in einem großen Tunnel. Dummerweise herrschte inzwischen Berufsverkehr und damit Stau. Stillstand im Tunnel, ich konnte mir besseres vorstellen und drängelte mich zwischen den Autos durch (die Autofahrer dort machten meist sogar Platz, sehr nett!).
Der Stau ging auch nach dem Tunnel noch weiter und so schlängelte ich mich Kilometer für Kilometer durch den Verkehr.
Irgendwann kam der Verkehr wieder in Schwung und bei Askim verließ ich die autobahnähnliche E-18 wieder. Nach ein einigen, ewig erscheinenden Kilometern fand ich einen Zeltplatz, der leider grauenhaft war, aber ich war müde (Kosten 80NOK).

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Um nicht nur ein Foto zu zeigen, hier ein schöner alter Chevy-Truck

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Eines der wenigen Fotos von Oslo, der Yachthafen

Gleich der Rest, viel ist nicht mehr (merkt man, dass ich auch keinen Bock mehr auf Fotos hatte, oder?) :biggrin:

-- Hinzugefügt: 22/6/2010, 21:50 --

15. Tag:

Ich packte zum letzten Mal auf dieser Reise mein Zelt ein und fuhr ohne Frühstück von dannen.
Ziel des Tages war, meinen Cousin in Göteborg zu besuchen. Da wir uns erst abends treffen wollten, hatte ich genügend Zeit, um durch die Gegend zu gondeln. Also fuhr ich auf der 22 Richtung Schweden und in Schweden relativ spät auf die E-06, da meine Karte dort zuende war.
Abend traf ich dann meinen Cousin, es gab ein freudiges Wiedersehen und man hatte sich viel zu erzählen.
Da er in einem Ausländerviertel in Göteborg wohnt, wo es mit dem Eigentum nicht so ganz genau genommen wird, verfrachteten wir die GS auf der (abgeschlossenen) Terrasse seiner Wohnung, die er mit 3 Arbeitskollegen teilt.

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Verspätetes Frühstück, die letzten Reste wurden vertilgt....

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Solche Häuser sah ich sehr oft in Norwegen, aber kann mir einer sagen, warum das Obergeschoss größer als das Untergeschoss ist?

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Abschiedsbild von Norwegen :cry:

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Mustang in Schweden

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Das Wetter war wieder bestens

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Unterbringung in der Wohnung... :biggrin:


16. Tag:

Nun musste ich endgültig Abschied nehmen von Skandinavien, ich fuhr bis Trelleborg und nahm dort die Fähre nach Sassnitz.

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Mein Cousin mit seiner Arbeitskutsche. Er ist Fliesenleger und würde in Deutschland nur für ein Appel und'n Ei arbeiten können. Also arbeitet er in Schweden für ein paar Jahre. Dort sucht man fähige Handwerker.

Mit auf der Fähre war eine Delegation der "Banditos" aus Greifswald. Unlustige Radaubrüder, die meinten, mit ihren ach so tollen Harleys wären sie die Größten. Zwei weitere Harleyfahrer stellten ihre Böcke demonstrativ ans andere Ende der Fähre. Die Beiden benahmen sich normal, also kam man ein wenig ins Gespräch. Der Grund für das hohe Harleyaufkommen war ein Harleytreffen in Schweden, welches grad zuende ging.

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Letzter Blick auf Trelleborg, das Mädel kannte ich leider nicht. :wink:

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Rügen!

In Sassnitz musste ich mich erst wieder dran gewöhnen, wieder auf deutschem Boden zu sein. Schon eigenartig, wenn man wochenlang kaum ein deutsches Fahrzeug sieht und dann plötzlich die Straßen voll davon sind.
Von Sassnitz aus ging es nach Stralsund und dann nach Greifswald, wo ich einen anderen Teil meiner Familie besuchte.
An dieser Stelle endet nun auch mein Reisebericht, da der Rest (Besuch bei meinen Eltern bei Leipzig und Heimfahrt nach Augsburg) nicht mehr berichtenswert ist.

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Das letzte Foto meiner Reise und eines der schönsten: Greifswald (ich mag diese Stadt!)

Vielen Dank fürs Lesen!
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fränky hat geschrieben:"Nur" MZ wäre nix für mich - i ess au net jedn Dag Spätlza
oder anders gesagt, ich will MZ fahren, muss es aber nicht.


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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon ETZChris » 23. Juni 2010 06:38

echt schöne tour und nen ganz feinr bericht :ja:
Gruß
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Zündnix » 23. Juni 2010 07:10

Klasse Bericht und klasse Bilder.

Danke, dass du uns teilhaben lassen hast.


Die Bilder sollten doch Wasser auf die Mühlen der Finnlandtour 2011 Planung sein. :-)

Grüße
Enrico
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon TS-Jens » 23. Juni 2010 07:10

Toller Bericht Richy!!! :gut:
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Enz-Zett » 23. Juni 2010 08:15

Richy hat geschrieben:Bild
Die Winter sind hier wohl auch etwas kälter...

Ich dachte, Parafin ist das Zeug was bei Kälte erst recht für Ärger sorgt und daß man das erst gar nicht drin haben will?
Harte Jungs, die Skandinavier, wenn sie das dann auch noch extra tanken... ;D Ich würd als Fließverbesserer bei Kälte Kerosin oder Petroleum nehmen.

Aber eigentlich hab ich den Verdacht, daß "Parafin" das schwedische Wort für "Diesel(kraftstoff)" ist.

-- Hinzugefügt: Mi 23 Jun, 2010 9:22 am --

Richy hat geschrieben:Bild
Solche Häuser sah ich sehr oft in Norwegen, aber kann mir einer sagen, warum das Obergeschoss größer als das Untergeschoss ist?

Kann mehrere Gründe haben:
- Grundfläche ist teuer, und diese Bauweise braucht unten weniger Grundfläche, hat oben aber mehr Nutzfläche.
- Direkt an der unteren Hauswand hat man im Winter weniger Schnee zu schippen
- Hebelwirkung der Deckenbalken: Die oberen Seitenwände und das Dach drücken weiter außen drauf, als die Balken auf der unteren Seitenwand aufliegen. Das wirkt einer durchhängenden Decke entgegen.
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon ETZChris » 23. Juni 2010 08:57

die unten schmaleren häuser passen besser auf nen tieflader.
Gruß
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Richy » 23. Juni 2010 19:05

Enz-Zett hat geschrieben:ber eigentlich hab ich den Verdacht, daß "Parafin" das schwedische Wort für "Diesel(kraftstoff)" ist.


Also in Norwegen stand Diesel immer für Diesel.
ich hab die "Parafin"-Säule auch nur auf dieser einen Hochebene gesehen. (Diesel ist ja auf der anderen Seite zu finden). Ich vermute eher, dass Parafin nicht für unser "Paraffin" steht. Google will mich immer nur korrigieren und spuckt keine sinnvollen Ergebnisse aus.

Zum Haus: Ich glaub fast, dass die Schneeschippvariante und die Dachbalkenbelastungsverteilung die Gründe für diese Bauweise sind. Das Grundfläche teuer ist in Norwegen, kann ich mir echt nicht vorstellen, so mitten in der Pampa.

MfG,
Richard
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Re: Mit der BMW GS zum Polarkreis

Beitragvon Enz-Zett » 23. Juni 2010 23:24

Hab auch mal gesucht, und statt google hilft hier wikipedia weiter: Parafin ist norwegisch für Petroleum oder wohl auch Kerosin. In Schweden hätte demnach "Fotogen" drangestanden.

Für uns und für heute ist der Grund in Norwegen sicher nicht teuer. Aber war das schon immer und für alle so?
Die drei sind auch die Hauptgründe dafür, warum in unseren mittelalterlichen Städten die Häuser oben immer größer werden.
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