Ich hatte auch eine Zeitlang eine XJ600S (bzw. meine Frau) und kann die Kritik nur teilweise bestätigen. Sie lief eigentlich immer und sehr zuverlässig. Auch später noch, als sie mehr stand als fuhr. Okay, irgendwann waren die Reifen platt und die Bremsen fest, aber dafür konnte sie nichts.
Die Verarbeitung ist weitestgehend im Rahmen. Bei Repaturen waren regelmäßig irgendwelche Schrauben rund und ich habe sie dann immer gleich gegen bessere ausgetauscht. Ich habe damals meinen Linksausdreher lieben gelernt. Aber das kenne ich von all meinen Japanerinnen.
Außerdem waren die Krümmeranschlüsse weggegammelt. Da sie nicht für die Ewigkeit gedacht war und neue Endtöpfe zu teuer waren, haben wir die Töpfe einfach an die Krümmer schweißen lassen. Zeitwertgerechte Reparatur, hat einwandfrei funktioniert.
Was mich sehr gestört hat, war Verbrauch und das Fahrverhalten. Ich hatte damals auch schon eine 600er Bandit und damit den direkten Vergleich zwischen den beiden Konkurrentinnen. Die Bandit lässt sich relativ zügig bewegen, auf der Autobahn auch gerne mal jenseits der 200. Und das bei einem Verbrauch, der normalerweise so um die 6 Liter liegt. Nur bei Dauervollgas sind es um die 7. Die Diva hingegen ist sehr träge, kommt nicht aus dem Knick, erreicht aus eigener Kraft so um die 160 und verbraucht dann trotzdem so viel, wie die Bandit bei 200.
(PS: Ich präzisiere: Wenn man sie schnell fährt, verbraucht sie sehr viel. Fährt man sie hingegen entspannt, verbraucht sie relativ wenig. Meine Frau hat teilweise 5 Liter verbraucht, aber das hatte auch nichts mehr mit Fahren zu tun.
)
Fazit: Ein praktisches und zuverlässiges Moped für Alltag, Landstraße und auch gerne Fernreise. Meine Frau war damit sehr glücklich. Man darf es aber nicht eilig haben und nicht den Wunsch nach Sportlichkeit. Ich konnte deshalb nicht viel mit ihr anfangen.
(Zumal sie hässlich ist wie die Nacht finster.)