Bügelsäge "Standard"

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Re: Bügelsäge "Standard"

Beitragvon Ysengrin » 20. Januar 2018 17:59

Ich muss das Thema noch mal hochholen, denn die Benutzung der Säge bereitet mir mehr Probleme als erwartet und ich hab schon einiges an Lehrgeld gezahlt, ohne wirklich voranzukommen.

Die ersten Probeschnitte gingen problemlos. Dann wollte ich mein erstes "richtiges" Werkstück sägen. Ein 30mm breiter Flachstahl mit 3mm Stärke. Ich hatte es hochkannt eingespannt und das Gewicht dummerweise fast komplett vorne, also sehr hoher Anpressdruck. Die Säge ist einmal vor, hat dabei das Werkstück bis zur Hälfte durchgesägt, dann hat es das Werkstück verbogen, das Sägeblatt darin verkeilt und *knack* war das Sägeblatt gebrochen. :shock:

Also habe ich mir 2 neue Sägeblätter besorgt. Ich hab mich ein bisschen durch die verschiedenen Herstellerseiten geklickt und mich dann für Sandflex-Blätter von Bahco entschieden:
http://www.ebay.de/itm/2-St%C3%BCck-BAH ... 2749.l2649

Überzeugt hat mich der Hinweis "Unzerbrechliches Sägeblatt - Auch für ältere Maschinen und unerfahrene Anwender". Als hätten die das Sägeblatt extra für mich hergestellt. :oops:

Also habe ich das Sägeblatt eingespannt, und zwar mit genau so viel Spannung und in der Richtung wie das alte Blatt.

Ich habe wieder den 3mm-Flachstahl als Werkstück genommen. Diesmal mit ganz wenig Anpressdruck und quer eingespannt, damit es sich nicht verbiegen kann. Ein paar Tropfen Schneidöl hab ich auch draufgemacht. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass die Säge das sägt wie Butter. Aber der Motor hat nur gebrummt und sich nicht bewegt. Wenn ich die Säge von Hand in die Endposition bewegt habe, hat der Motor sie problemlos an den Anfang gezogen, aber sobald es in Sägerichtung ging, ist sie stehen geblieben. Ich habe das 3 oder 4 mal gemacht und dann aufgegeben. Das Werkstück war vielleicht einen halben Millimeter angesägt. Mein erster Verdacht war, dass der Motor oder der Kondensator kaputt ist und die Leistung deshalb nicht reicht. Aber dann ist mir aufgefallen, dass am neuen Sägeblatt auf ca. 40 mm die Zähne restlos weg sind!

Möglichkeit 1: Motor defekt und Sägeblatt Schund.
Möglichkeit 2: Ich mache irgendwas grundlegend falsch.

Ich tendiere zu Möglichkeit 2.

Ich habe schon verzweifelt nach Anleitungen gesucht, wie man so eine "altertümliche" Bügelsäge benutzt, finde aber nichts. Kann mir jemand weiterhelfen?

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Re: Bügelsäge "Standard"

Beitragvon Feuereisen » 20. Januar 2018 20:06

Hast Du das Sägeblatt auch richtig rum eingespannt ? Auf Zug und nicht auf Schub.

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Re: Bügelsäge "Standard"

Beitragvon Egon Damm » 20. Januar 2018 21:17

richtig. Die Zähne von dem Sägeblatt müssen Richtung Antrieb zeigen. Nach dem Werkstück
einspannen, den Bügel entriegeln, einschalten und langsam auf das Werkstück aufsetzen. Das
braucht ein wenig Übung.

PS: Flachstahl nie hochkannt einspannen.

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Re: Bügelsäge "Standard"

Beitragvon Ysengrin » 21. Januar 2018 13:14

Okay, ich schaue noch mal nach. Ich hatte das Sägeblatt so eingespannt, wie das alte eingespannt war.

Verstehe ich das richtig, dass ich den Bügel von Hand (am Hebel) hochhalte, einschalte und dann in Bewegung auf das Werkstück setze?

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Re: Bügelsäge "Standard"

Beitragvon Egon Damm » 21. Januar 2018 13:34

ja, so habe ich es immer gemacht. Aaaaaaaaaaaber habe unterschlagen, das ich ein kurzes Stück Kordel
am vorderen Ende an dem Bügel befestigt hatte, um das Hin/Her ein wenig auszugleichen. Ist schon sehr
lange her.

Prüfe erst einmal, ob der Motor keinen abbekommen hat. Also Bügel hoch und einschalten, oder den End-
schalter überlisten.

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Re: Bügelsäge "Standard"

Beitragvon Mc Girk » 21. Januar 2018 13:36

Hallo,

deine Säge wurde von vielen Herstellern gefertigt. Google mal nach "Klaeger Fortuna" vielleicht findest du hierzu mehr Informationen.

MfG

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Re: Bügelsäge "Standard"

Beitragvon Ysengrin » 22. Januar 2018 19:33

@Mc Girk: Das war echt ein guter Tipp! Meine scheint zwar nicht von Klaeger zu sein, aber das ist trotzdem ein guter Ansatzpunkt für weitere Infos.

Ich habe heute übrigens das defekte Sägeblatt ausgebaut und das neue andersrum eingebaut, also so, dass die Zähne Richtung Motor zeigen. (Das erste Sägeblatt war aber wirklich andersrum drin.) Jetzt sägt sie tadellos. Danke für den Tipp! :ja:

Allerdings frage ich mich: Wieso?! Der Motor macht eine Kreisbewegung, die dann in die lineare Bewegung umgewandelt wird. Der Motor dreht dabei immer mit der gleichen Kraft in die gleiche Richtung. Wieso sollte ihm eine Säge-Richtung schwerer fallen als die andere?

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Re: Bügelsäge "Standard"

Beitragvon Feuereisen » 22. Januar 2018 21:04

Ist Konstruktionsbedingt - Stichwort Krafteinleitungsrichtung.... auf welcher Seite ist die Befestigung/das Gelenk welches Antrieb und Sägebügel mit dem werkstückhaltenden Tisch verbindet ? Klingelts ?
SPOILER:
Wenn Du das Blatt auf Schub einspannst wirken die Sägekräfte entgegen dieses Lagerungspunktes - da dieser Gegendruck erzeugt und fest ist lenkt die Kraft Antrieb, Bügel und Blatt zur Seite - die Säge verzieht und das Blatt neigt zum klemmen. Ist das Blatt auf Zug einespannt wirken die Sägekräfte vom Lagerpunkt weg und ziehen das Blatt gerade.

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