Seite 1 von 1

TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 20. März 2024 11:15
von Katana1004
Vorab: Ich habe die Suchfunktion benutzt und über 60 Beiträge gefunden. :mrgreen:

Ich bin nicht begeistert davon, mit Phosphorsäure, Salzsäure oder ähnlichem in meiner Wohnung oder Garage rumzupantschen. Zuerst muss man das besorgen, dann mit erheblicher Unfallgefahr anwenden, das Zeug wieder ablassen und neutralisieren. Nach geltender Rechtsprechung dann sachgemäß entsorgen. Bei 17l schauen die in der Gefahrstoffannahmestelle schon weniger begeistert, das wird bei uns nicht als geringe Menge gesehen, die man kostenfrei abgegeben werden kann...

Ich habe zunächst mal nach den Kosten für eine professionelle Reinigung recherchiert.

Hier einer der Anbieter: Tankmanufaktur

Preis (bitte festhalten oder setzen).
Motorradtanks, umbeschichtet, bis 35l: ab 204 Euros...

Ein Anderer: Münchner Oldtimer Service
Preis bis 25l: 260Euros

Noch einer: Tank-Spezialist
Tank bis 20 l Inhalt:
Innen vorreinigen: (Entfetten, Lösen alter Beninrückstände) bis 25l: 70Euros
Innen sandstrahlen und beschichten < 20l: 230Euro
Gesamt: 300Euros

Nun, die Preise finde ich happig.

Ich würde gerne das Verfahren mit Zitronensäure ausprobieren. Leider scheinen die Tanks gleich nach dem Entleeren der Zitronensäure wieder zu rosten.
Phosphatieren mit Phosphorsäure wäre schön, aber da hab ich zu viel Schiss. Innen mit Tankbeschichtungslack zu hantieren, ist keine Option, da löst sich gerne wieder was...

Ich habe also Zitronensäurepulver bei Müller besorgt. Reine Zitronensäure Hersteller: Heitmann pure. Damit entkalke ich Wasserkocher, Kaffeemaschinen usw.
Dosierung dazu 2-3 Esslöffel pro Liter Wasser.

Meine Fragen:
- Welche Dosierung benötige ich zum Entrosten?
- Wie lange einwirken lassen?
- Rostschutz für danach?

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Viele Grüße,
Manni

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 20. März 2024 11:45
von Kai2014
Ich habe mittlerweile mindestens 30 Tanks mit Tankdoc gemacht und in nicht einem ist die Beschichtung abgegangen.
Wichtig ist das sofortige trocken Fönen nach dem Klarspülen.

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 20. März 2024 13:25
von BlackPearl
Hi, hab auch schon etliche Tanks entrostet.
Groben Rost rausmachen (Steine Muttern Schrauben und gut schütteln).
Dann mach ich einen Durchgang mit Aceton zum entfetten.
Dann Zitronensäure, ca. 50g pro Liter Wasser und 1 bis 3 Tage stehen lassen, je nach Verrostung und Ergebnis.
Danach 3/4mal mit klar Wasser spülen
Einen Durchgang mit Spiritus dann föhnen und noch einmal 2 Durchgänge mit sauberem Aceton zum Entfetten.
Danach mit Wagner Tankversiegelung fertig.
Wichtig ist die gründliche Trocknung mit Föhn und die Entfernung

Gruß
Robert

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 20. März 2024 13:47
von jemxt
Ich habe die Versiegelungen (als Set, mit Entroster) von Wagner und Tankdoc schon mehrfach verwendet.
Es gab und gibt bis jetzt keine Probleme. Beide machen das was sie sollen zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 20. März 2024 15:10
von Herr B aus Z
Katana1004 hat geschrieben:... Bei 17l schauen die in der Gefahrstoffannahmestelle schon weniger begeistert ...


Die brauchst keine 17 Liter Phosphorsäure ...

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 20. März 2024 17:15
von Lorchen
BlackPearl hat geschrieben:Hi, hab auch schon etliche Tanks entrostet.
Groben Rost rausmachen (Steine Muttern Schrauben und gut schütteln).
Dann mach ich einen Durchgang mit Aceton zum entfetten.
Dann Zitronensäure, ca. 50g pro Liter Wasser und 1 bis 3 Tage stehen lassen, je nach Verrostung und Ergebnis.
Danach 3/4mal mit klar Wasser spülen
Einen Durchgang mit Spiritus dann fönen und noch einmal 2 Durchgänge mit sauberem Aceton zum Entfetten.
Danach mit Wagner Tankversiegelung fertig.
Wichtig ist die gründliche Trocknung mit Fön und die Entfernung

Ich mache das bis dahin auch so. Danach fülle ich jedoch klassische Cola ein. Die darin enthaltene Phosphorsäure phosphatiert das blanke Metall. Danach nochmal ausspülen und trocknen und mit Öl ausschwenken.
Eine echte Versiegelung gebe ich meinen Tanks nicht. Das Restrisiko ist mir zu hoch und es ist auch nicht nötig, wenn man den Supi-Sprit wie V-Power oder Ultimate vor längerem Abstellen tankt.

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 20. März 2024 17:21
von Gummi
Hi
Zitronensäure gibts in Flaschen in jedem Markt (Wreesmann, Drogerie oder so),
nach dem Entrosten die erwärmte Säure halt ein paar tage im Tank lassen
meine Standuhren haben den Tank voll Altöl, die fahrbaren eben immer einen vollen Tank.
Gruß helge

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 20. März 2024 17:26
von rene1982
Komplettset tankdoc nach 12 Jahren.

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 20. März 2024 18:54
von zweitakt
Herr B aus Z hat geschrieben:
Katana1004 hat geschrieben:... Bei 17l schauen die in der Gefahrstoffannahmestelle schon weniger begeistert ...


Die brauchst keine 17 Liter Phosphorsäure ...


Für meine letzten zwei Tanks habe ich 0,5l Phosphorsäure benötigt.
Etwas wenige hätte wahrscheinlich auch gereicht.
Der halbe Liter verdünnt sich im Schmutzwasser mit Millionen Liter Wasser.
Das Abwasser wird aufgrund der Waschmittel eher basisch sein, da kann man Dir für die Säure noch dankbar sein. :wink:

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 20. März 2024 19:13
von Lorchen
Das ist aber jetzt Chemie 11. Klasse an der EOS. :lach:

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 20. März 2024 19:22
von zweitakt
Lorchen hat geschrieben:Das ist aber jetzt Chemie 11. Klasse an der EOS. :lach:


EOS => End of school ? Sorry bin Wessi.

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 21. März 2024 07:59
von y5bc
zweitakt hat geschrieben:
Lorchen hat geschrieben:Das ist aber jetzt Chemie 11. Klasse an der EOS. :lach:


EOS => End of school ? Sorry bin Wessi.


Erweiterte Oberschule oder Penne

der Nachfolger von Egon Damm, Walter heißt er, macht sehr gute Arbeit und auch nicht teuer.
wenn du selber gar nicht ran willst, eine gute Alternative.
Egon gibt dir bestimmt die Kontaktdaten. Ich hab sie zu Hause bestimmt auch noch irgendwo, aber wo?

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 21. März 2024 08:20
von hmt
2 Flaschen Heitmann Zitronensäure in den Tank und mit heißem Wasser auffüllen. Ein Tag stehen lassen und gut Ausspülen und trocknen lassen. Mischung rein, schütteln und fertig.

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 21. März 2024 09:48
von Katana1004
Auf Youtube habe ich Noch eine Methode gefunden, die Ihr noch nicht erwähnt habt. Mit Toilettenreiniger (Chlor-)/Wasser und altem Ladegerät. :shock: :shock: Kennt Ihr die Methode? Entrosten mit Strom

Ab Minute 17:00 beginnt es. Die chemischen Hintergründe kenne ich nicht... Dabei entsteht Knallgas... Kann das jemand erklären?


Ansonsten tendiere ich zu Zitronensäure. Ich wüsste auch nicht, wo ich hier bei mir Phosphorsäure bekomme.

Viele Grüße,
Manni

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 21. März 2024 09:50
von zweitakt
Phosphorsäure habe ich über eBay bestellt.

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 21. März 2024 14:36
von Herr B aus Z
Jau, die kommt als Plasteflasche im Pappeinband ohne weitere Sicherung mit DHL.

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 21. März 2024 19:40
von Katana1004
Allen Anwendern von Phosphorsäure empfehle ich das Studium des Sicherheitsdatenblatts,
Sicherheitsdatenblatt Phosphorsäure
insbesondere Abschnitt 6 und 8.

Bei evtl. Unfällen wäre ein Ausdruck dieses Dokuments für den Arzt hilfreich.

Viele Grüße,
Manni

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 21. März 2024 21:17
von Schumi1
Ja jede Säure oder andere ätzende Stoffe bringen mögliche Gefahren mit sich.
Früher gab es auch standardmäßig Blei-Säure Batterien :wink:
Wenn es nach so einigen Sicherheitsblättern heute geht ist selbst ein Ü Ei der Kinderüberraschung schon gefährlich :lach:

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 21. März 2024 21:44
von Katana1004
Da hast Du sicher recht. Mein Job war es jedoch, solche Unfälle zu bearbeiten.

Beim Überraschungsei sind es übrigens die Kleinteile, die gefährlich sind. Sie werden wie das Plastikei zum Lutschen in den Mund genommen und teilweise verschluckt. Das ist wirklich nicht ohne..

Kleinkind erstickt an Inhalt von Überaschungsei

Soweit off topic-

Viele Grüße,
Manni

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 22. März 2024 18:50
von dscheto
Katana1004 hat geschrieben:Auf Youtube habe ich Noch eine Methode gefunden, die Ihr noch nicht erwähnt habt. Mit Toilettenreiniger (Chlor-)/Wasser und altem Ladegerät. :shock: :shock: Kennt Ihr die Methode? ... Die chemischen Hintergründe kenne ich nicht... Dabei entsteht Knallgas... Kann das jemand erklären?
Ansonsten tendiere ich zu Zitronensäure. Ich wüsste auch nicht, wo ich hier bei mir Phosphorsäure bekomme.
Viele Grüße,
Manni

Das Zauberwort heißt Elektrolyse, die überhaupt beste Erklärung findest Du hier:
Das Ergebnis ist wegen der zu geringen Tanköffnung dürftig, einfach zu wenig Oberfläche der einzubringenden Gegenelektrode. Eine ständige Belüftung (zugiger Carport) und kein Kurzschluss beim Hantieren wäre sehr zu empfehlen. Wenn man was einbringt, kann man das Edelstahlteil innen mit groß gelochter Kunstoffumhüllung gegen Kontakt schützen.
Grüße

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 22. März 2024 21:31
von Enz-Zett
Lorchen hat geschrieben: und es ist auch nicht nötig, wenn man den Supi-Sprit wie V-Power oder Ultimate vor längerem Abstellen tankt.

Wer in dem Glauben dann den Edelfusel von Shell tankt, wähnt sich in trügerischer Sicherheit. V-Power enthält nämlich auch Bio-Sprit.
Nur das Ultimate ist nach Herstellerangabe frei von Bio. Darauf schwören würde ich nicht, denn die Herstellerangabe ist freiwillig und nicht unbedingt verbindlich. Die Norm ist es schon, und die lässt auch bei Premium-Super Bioanteil zu.

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 22. März 2024 23:04
von TS250-N-Rider
Hallöchen zusammen.

Im Premiumsprit von der blauen Tanke ist seit Mitte letzten Jahres ebenfalls Biosprit drin.
In dem Fall wie überall auch eben Ethanol. Durch die hygroskopischen Eigenschaften sammelt sich da auch Wasser an. Jedenfalls Theoretisch.
Evtl. birgt das eine erneute Rostgefahr. Und die NBR Kautschukdichtungen quellen auf.
Ob das in der Praxis wirklich Ärger macht bleibt noch dahingestellt.

Der Bioanteil ist auch der Grund warum einige Mischöle sich inzwischen nicht mehr so gut mit der Premiumplörre mischen.
Dazu gibt es schon Berichte. Mir ist das selbst noch nicht aufgefallen.
Mein Sohn und ich wir verdünnen das Mischöl aber immer vor um es sicher an der Tanke einmischen zu können.
Aber das ist auch ein ganz anderes Thema.
Können wir ja mal in nem separaten Thread weiterdenken.

Gruß
Micha

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 23. März 2024 06:50
von hmt
Die Zitronensäure hast du doch schon. So schnell rostet das dann auch wieder nicht.

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 23. März 2024 11:30
von Lorchen
Enz-Zett hat geschrieben:
Lorchen hat geschrieben: und es ist auch nicht nötig, wenn man den Supi-Sprit wie V-Power oder Ultimate vor längerem Abstellen tankt.

Wer in dem Glauben dann den Edelfusel von Shell tankt, wähnt sich in trügerischer Sicherheit. V-Power enthält nämlich auch Bio-Sprit.
Nur das Ultimate ist nach Herstellerangabe frei von Bio. Darauf schwören würde ich nicht, denn die Herstellerangabe ist freiwillig und nicht unbedingt verbindlich. Die Norm ist es schon, und die lässt auch bei Premium-Super Bioanteil zu.

Es ist aber nach drei Jahren unverkennbar, daß E5 schon stinkt und sich zersetzt, während Ultimate noch gut riecht.

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 23. März 2024 12:10
von EmmasPapa
Lorchen hat geschrieben:........
Es ist aber nach drei Jahren unverkennbar, daß E5 schon stinkt und sich zersetzt, während Ultimate noch gut riecht.


Vorgefunden in Deinen letzten TÜV-Überzieher?

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 24. März 2024 16:48
von Lorchen
EmmasPapa hat geschrieben:
Lorchen hat geschrieben:........
Es ist aber nach drei Jahren unverkennbar, daß E5 schon stinkt und sich zersetzt, während Ultimate noch gut riecht.


Vorgefunden in Deinen letzten TÜV-Überzieher?

Gerade da eben nicht, denn dort war Ultimate drin.

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 24. März 2024 17:38
von MZ-Oldi
Hallo,
ich habe auch schon etliche Tank's innen saniert. Von Moped, Motorrad bis hin zu PKW-Tank's war alles dabei. Den letzten habe ich vor ca 6 Jahren gemacht, der sieht immer noch wie neu aus. Innen wurde immer mit "Kleinmetall" und langen Drehbewegungen ( meist auf Arbeit in einer Siebmaschine oder zu Hause mit Betonmischer) vom Rost gereinigt. Dann mit entsprechender Lösung innen gereinigt und danach mit Epoxi-Farbe für Tank's versiegelt.
Hat bisher wunderbar funktioniert.
MZ-Oldi

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 24. März 2024 20:42
von Katana1004
Vielen Dank für Eure Ratschläge!

Ich habe mich jetzt entschieden, eine Innenbeschichtung mit Lacken/Beschichtungen wird es nicht werden - egal von welchem Anbieter.

Ich werde den Tank nach einer Spax-Schütteltortur (für mich) mit einem Entfetter ausspülen, dann mit Zitronensäure (erhitzt) den Rost
soweit möglich entfernen,vielleicht noch mit der Ladegerätemethode nachbessern und zu guter Letzt mit Phosphorsäure phosphatieren.

Ich denke, das kommt dem Orginalzustand am nächsten.

Nochmals Danke und viele Grüße aus LA,

Manni

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 25. März 2024 07:33
von hmt
Mach doch mal paar Bilder von der Aktion

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 25. März 2024 08:03
von Katana1004
Ok.
Startet, wenn ich von der REHA zurückkomme...

Viele Grüße,
Manni

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 25. März 2024 11:17
von siggi_f
TS250-N-Rider hat geschrieben: Durch die hygroskopischen Eigenschaften sammelt sich da auch Wasser an. Jedenfalls Theoretisch.
Evtl. birgt das eine erneute Rostgefahr. Und die NBR Kautschukdichtungen quellen auf.
Ob das in der Praxis wirklich Ärger macht bleibt noch dahingestellt.


Njein. Das Wasser ist hoffendlich kondensierte Luftfeuchte (und es hat Dir keiner mit ner Gieskanne nen Streich gespielt) und kommt durch Atmung in den Tank, sprich Temperaturwechsel und die damit verbundene Volumenänderung. Egal welcher Sprit im Tank ist. Man kann den Effekt minimieren, in dem der Tank möglichst voll gefüllt wird.
Die hygroskopische Eigenschaft des Ethanols sorgt für die Aufnahme des Wassers in den Sprit, ja. Erst wenn dieser gesättigt ist wird Wasser ausgefällt, das ist schwerer als Benzin, setzt sich unten ab und sorgt für Rost. Soll heissen: E10 kann mehr binden Wasser als (ex-) E0 oder E5.

Davon unabhängig ist der Bakterienbefall, der den Sprit zersetzt und für Sauereien ganz anderer Art sorgt.

Gummi und Metalle werden nicht bzw. nur in ässerst seltenen Fällen stärker als durch andere Spritsorten angegriffen, in der Oldtimer-Praxis war da vor Jahren mal ein ausführlicher Test.

VG
Siggi

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 25. März 2024 13:53
von Herr B aus Z
Katana1004 hat geschrieben:... und zu guter Letzt mit Phosphorsäure phosphatieren.


Und da ist der Denkfehler. Da wird nichts phosphatiert. Höchstens das Abwasser ... Die Phosphorsäure wandelt das Eisenoxid (Rost) in eine Patina um. Dafür muss auch welcher da sein und nicht vorher mit Essigsäure entfernt worden sein.

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 26. März 2024 13:43
von Aynchel
Herr B aus Z hat geschrieben:.. Die Phosphorsäure wandelt das Eisenoxid (Rost) in eine Patina um. ........
.........Dafür muss auch welcher da sein und nicht vorher mit Essigsäure entfernt worden sein.


Eisensulfid ....
..und damit haste recht

-- Hinzugefügt: 26. März 2024 13:43 --

Tank innen entrosten
Grundlagen zur Phosphatierung und Bezug von Säure :
http://www.purux.de/chemikalien/phospho ... ferrerID=7" onclick="window.open(this.href);return false;
Die Phosphatierung ist ein Verfahren in der Oberflächentechnik, bei dem durch chemische Reaktionen von metallischen Oberflächen mit wässrigen Phosphatlösungen eine Konversionsschicht aus fest haftenden Metallphosphaten gebildet wird. Wird meist bei Stahl angewandt, kann aber auch für verzinkte oder cadmierte Stähle und Aluminium verwendet werden.
Hauptanwendungsbereiche sind Korrosionsschutz, Haftvermittlung, Reib- und Verschleissminderung sowie elektrische Isolation.
Bei der Phosphatierung erfolgt zunächst ein Beizangriff auf den Grundwerkstoff, bei dem Metallkationen unter Wasserstoff-entwicklung in Lösung gehen. Dann erfolgt die Schichtbildung durch Ausfällung schwerlöslicher Phosphate.
Je nach Art der Lösung kann es sich dabei um Eisen-, Zink-, oder Manganphosphatschichten handeln.
Bei der nichtschichtbildenden Phosphatierung stammen die an der Schichtbildung beteiligten Metallkationen aus dem Grundwerkstoff, die Metallkationen aus der Phosphatlösung sind nicht am Schichtaufbau beteiligt.
Bei der schichtbildenden Phosphatierung erfolgt der Schichtaufbau durch Metallkationen aus der Phosphatlösung, zusätzlich können Metallkationen aus dem Grundwerkstoff beteiligt sein.
Die Phosphatschicht haftet sehr gut auf dem Untergrund und erlaubt durch die mikroporöse beziehungsweise mikrokapillare Schichtstruktur eine gute Verankerung nachfolgender Beschichtungen. Deswegen werden Phosphatschichten sehr oft als Untergrund für Beschichtungen verwendet.
Zusätzlich erschwert sie die Unterrostung an schadhaften Stellen der Beschichtung. Phosphatschichten alleine bieten einen brauchbaren temporären Korrionsschutz, der für das Lagern vor einem nachfolgenden Verarbeitungsschritt oft ausreicht. Zinkphosphatschichten sind Eisenphosphatschichten in der Schutzwirkung überlegen. Der Korrosionsschutz der Phosphatierung kann durch Einölen oder Wachsen verbessert werden.
______________________________________________________________________________________
Wenn der Tank durchgerostet ist und sich schon Nadelpisser zeigen sollte man den Tank mit Zitronensäure putzen und mit Epoxitharz beschichten. HiHa vom AiA rät von Crem ab und verwendet POR 15
https://youtu.be/iXxfwc1cz54" onclick="window.open(this.href);return false;
https://www.korrosionsschutz-depot.de/r ... 0-l-inhalt" onclick="window.open(this.href);return false;

Zum Ausschwenken die Nadelpisser mit UHU Plus zukleben
Der gewerblicher Beschichter mit einem guten Ruf:
https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R4 ... +&_sacat=0" onclick="window.open(this.href);return false;

Praktische Anwendung
Von mechanischen Entrostung bin ich abgekommen, denn die Reste vom z.B. Splitt oder Bleikugeln kriegt man staubförmig kaum ausm Tank, findet man aber noch jahrelang im Vergaser, wo besonders der Staub sein schmirgelndes Unwesen treibt.
Bei 41/42er DR BIG Tankhälfte bleibt immer ca 0,4L im Tank, die man über den Tankdeckel nicht heraus bekommt.
Dabei hilft ein 2m langer 6mm relativ starrer PE Schlauch, den man am Ende einkerbt um hier mit der Pressluft Pistole abzusaugen.
Stichwort Venturi Prinzip. Damit bekommt man den Tank komplett leer. Mit 4 Händen geht das am besten.
Benzinhahn raus, alle Alu Teile weg, Blindstopfen rein, dito Überlauf bzw Entlüftung.
Klassische Benzinhahn Gewindestutzen lassen sich mit einem Wasserhahn Perlator und einer eingelegten Gummischeibe abdichten.

Blindstopfen für den Tankdeckel bauen
Korken mit untergelegten Latex Labor Handschuhen eignen sich dafür, genauso Polypropylen.
Alternativ einen Melitta Gefriebeutel auf den Tankstutzen legen und den Tankdeckel mit etwas Kraft draufschrauben. 2 Latex Handschuhe auf den Tankdeckel legen und mit nem Kabelbinder festmachen geht auch.

Bild

Bei sehr starker Verrostung sollte man ne Vorreinigung machen.
Dazu einfach ne Dose Abflussreiniger kaufen, auf Natriumhydroxid als Hauptwirkstoff achten.
Im Eimer anmischen, es wird dabei heiss, unbedingt PSA tragen !!!
Den Sud in den Tank geben und randvoll mit warmen Wasser auffüllen.
Das ganze ca. 16-24h wirken lassen. Danach gut spülen
80% Phosphor Säure kaufen, Bezugsquelle für Phosphor Säure:

http://www.ebay.de/itm/171574205521?_tr ... EBIDX%3AIT" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.amazon.de/Phosphors%C3%A4ure ... B0056K5ZTU" onclick="window.open(this.href);return false;

Einen 5 Liter PVC Eimer verwenden, der ist beständig gegen die Säure.
Er sollte nen verschliessbaren Deckel habe, denn das macht die Entsorgung einfacher.
1,0 L davon in 3 L Wasser geben, dabei Handschuhe und Gesichtsschutz oder zu mindestens eine Schutzbrille tragen. Die Säure in kleinen Portionen ins Wasser geben und umrühren, niemals umgekehrt weil:
"Erst das Wasser dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure." https://youtu.be/dTLvpVr0qTI" onclick="window.open(this.href);return false;
Den verschlossenen Tank schwenken, mehrfach wenden.
Verkleckerte Spritzer auf der Lackfläche mit Spüli und reichlich Wasser abwaschen.
Den Tank über Nacht ruhen lassen.

Die Säure mit dem Rost Rotz in den Eimer zurück giessen, den Eimer mit einem Deckel verschliessen und mit einem rundum Klebeband sichern.
Die Säure in solchen Kleinmengen nimmt bei uns das Schadstoff Sammelmobil der Kreisverwaltung an.
http://www.schadstoffmobil24.de/schadst" onclick="window.open(this.href);return false; ... 5545/19093
Fragt mal bei eurer Kreisverwaltung an wie die das handhaben.
Unbedingt privater Gebrauch ansagen, sonst kostet es Geld.

Nach der Säure Spülung mehrfach mit Wasser ausspülen. Das Spülwasser geht in den Gulli, es neutralisiert sich mit den vorwiegend basische Abwässer der Waschmaschinen.
Die Restpfützen unten in den Tanktaschen abzusaugen. Da nutze ich einen steifen PE Schlauch mit aufgesetzter Pressluft Pistole nach dem Venturi Prinzip.
https://de.wikipedia.org/wiki/Venturi-D%C3%BCse" onclick="window.open(this.href);return false;

Anschliessend ne Brennspiritus Spülung, das bricht den Wassertropfen die Oberflächenspannung und verhindert das sie sich absetzen. Die Restpfütze wieder absaugen.

Den Tank montieren, Sprit rein, einen nicht zu kleinen Papierfilter in die Leitung machen.
Den Filter regelmässig kontrollieren.
Wenn man den Tank nicht gleich in Betrieb nimmt, kann ihn dann mit einer 1:10 Mischung Benzin / 2 T Öl ausschwenken, dann ist er mehr als ausreichend rostgeschützt.


Bild


Bild


Bild


Der helle Belag war mal Rost !

Re: TS-250/1 Tank entrosten

BeitragVerfasst: 26. März 2024 13:51
von Katana1004
Sehr gut beschrieben, vielen herzlichen Dank!

Viele Grüße,
Manni