ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Motor, Antrieb, Vergaser, Getriebe.

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ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon four-fahrer » 3. August 2009 09:29

Hallo zusammen,

nach ca. 10 km Fahrt stand meine Emme hin. Motor verölt, Mahlende Geräusche.
Ölkontrollschraube raus - kein Öl. Aufgefüllt bis Öl austritt. Mahlende Geräusche weg.
Wieder heimgefahren und zog eine deutliche Ölspur hinter mir her.
Bin davon ausgegangen, dass ich zu viel Öl eingefüllt hatte.
Also Öl ablassen - auch dass ich evtl. Späne und Dreck loswerde.
750 ml nachgefüllt und alles sauber gemacht.
Bei kleiner Drehzahl - also 4. Gang bis 70 km kein Ölverlust.
Bei Volllast nach 2 km Ölpfütze hinter dem Zylinder.
Leider sehe ich nicht, wo das Öl austritt.

Was kann ich machen? Auf was kann man schließen?

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Re: ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon Q_Pilot » 3. August 2009 09:33

Ich denke dein Motor drückt das Öl aus der Getriebeentlüftung raus, auf Grund eines defektem Kurbelwellen-Simmerringes.
Es grüßt der Heiko aus dem Märkischen-Kreis

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Re: ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon four-fahrer » 3. August 2009 09:41

Müsste dann die Maschine nicht hinten raus qualmen?

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Re: ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon es-heizer » 3. August 2009 10:25

four-fahrer hat geschrieben:Müsste dann die Maschine nicht hinten raus qualmen?


Nein , machtse nich, weil die Simmerringe , wenn sie denn abgenutzt sind, gegen Überdruck im Kurbelgehäuse weniger dichten als gegen Unterdruck, da dann die Dichtlippen grad noch so angezogen werden. Ergo bläst dir der Motor das Gemisch ins Getriebe und somit aus der Entlüftung und aus der Kappe am Kupplungsbowdenzugausgang. Schnupper mal am Restöl , wenn es so riecht , dass man es getrost wieder in den Tank füllen könnte :mrgreen: dann isses Zeit für nen Tausch . Auch müsste der Motor mit Leistung geizen, denke mal er klingelt auch .
Gruß Rolf

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Re: ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon trabimotorrad » 3. August 2009 11:37

Sollte es der (nicht vorhandene!!) Simmerring am Kickstarter sein, sende mir den Kupplungsdeckel zu, ich habe auf Arbeit einen 19,75mm-Bohrer und eine 20h7-Reibahle und kann damit einen Simmeringsitz ins gehäuse einarbeiten. Einen Simmerring (20X14X5) habe ich dank "Flotten Dreiers" auch noch da!
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Re: ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon four-fahrer » 3. August 2009 12:21

Hallo Rolf,

danke für die Info. Mit den Grundsätzlichkeiten eines Motors bin ich ja vertraut.
Bastelerfahrung habe ich es nicht - erkennst Du ja an meinen Problemen bzw. Fragen.
War auch noch nie nötig. Bisher war alles recht einfach zu lösen.
Und die kontaktlose Zündung ließ ich vor 3 Jahren meine Hondawerkstatt eingebauen.

Das Öl ist sauber. Würde ich bedenkenlos in den Tank füllen.
Es tritt auch am Kupplungsbowdenzugausgang etwas aus.

Leistung habe ich wie vorher. Das Gespann läuft gute 90 km nach meinem Tacho.
Nach dem Suzi-Tacho von meinem Junior sollens 100 sein, was ich stark bezweifle.
Es sind nunmal nur sagenhafte 14 PS.

Klingeln tut nichts. Zumindest habe ich keine Geräusche die ich vorher nicht hatte.
Hört sich nach meinem Dafürhalten gesund an. Ist natürlich kein Vergleich zu meiner BMW
oder einem anderen "moderneren" Fahrzeug.

Wie aufwändig ist es den Simering zu wechseln?
Geht das mit Haushaltswerkzeug?
Habe bei Mirakulis geschaut und bin erst mal nicht klargekommen.

Grüße vom Bodensee
Hans-Peter

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Re: ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon Sven Witzel » 3. August 2009 12:35

Leider bei dem alten Motor mit Arbeit verbunden.
An die Siris kommst du nur dran wenn du den Motor spaltest.
Wenn noch alte Lager drin sind kann man die bei der Gelegenheit gleich mit neu machen.
Die Siris am besten aus Viton nehmen - halte ich bei den alten Motoren wo die von innen drin sind für die bessere Wahl.
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Re: ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon wolf60 » 3. August 2009 12:43

Beim "Öl in den Tank kippen" hast Du wohl etwas mißverstanden. Es ging nicht darum, ob Schmutzpartikel im Öl sind, sondern, ob Benzin im Öl ist. Das ist schnell am Geruch zu erkennen. Wenn die Brühe nach Sprit riecht, sind die Kurbelwellensimmerringe hinüber.

Die zu wechseln, ist Spezialistenarbeit. Bei allen Viergang-250ern muß dazu der Motor komplett auseinander, weil die Simmerringe sich innen hinter den Lagern befinden. Nur mit Haushaltswerkzeug geht da nichts. Du brauchst auf jeden Fall einen Spezial-Kupplungsabzieher, besser aber auch noch andere MZ-Spezialwerkzeuge.

Ohne entsprechende Erfahrung würde ich aber grundsätzlich davon abraten, das selbst zu machen. Gerade die Viergang-Motoren sind schon recht anspruchsvoll bei der Überholung. Als gelernter "Schreibtischtäter" traue ich mich auch nach über 20 Jahren MZ-Erfahrung da nicht dran, sondern lasse das lieber jemand machen, der es wirklich kann. Im Forum gibt es bestimmt jemand, der es kann und der es auch machen würde. Einfach mal fragen, wenn sich niemand finden sollte, gibt es immer noch Dirk Singer...

Gruß

Wolfgang

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Re: ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon four-fahrer » 3. August 2009 13:21

Hallo und danke für kompetente Ratschläge!

Benzin hatte ich keines im auslaufenden Öl festgestellt.
Bin auch nur noch vorsichtig und materialschonend gefahren.
Werde ich aber heute Abend noch einmal prüfen und
ein paar Kilometer mehr zurücklegen.

Das andere wollte ich nicht lesen.
Dass die Reparatur aufwändig ist, und nichts für einen Schreibtischtäter
und Mausverschieber ist, wie ich es bin, habe ich befürchtet.

Was kostet so eine Überholung ungefähr?
Ein Tauschmotor kostet beim MZ-Laden ja 860 Euro.
Den ES-Motor hat er in seinem Angebot leider nicht aufgeführt.
War auch schon am überlegen, ob ich nicht eine noch fahrende,
dichte Emme kaufe und den Motor umbaue.

Welche Motoren kriegt man denn eingetragen?
Statt 14 PS dann 14 KW zu haben wären schon lässiger zu fahren
und ein 5. Gang wäre auch schick.

Es grüßt
Hans-Peter

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Re: ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon Sven Witzel » 3. August 2009 13:32

Also nen 5-Gang Motor wird schwierig den reinzufriemeln - Sv-enB hat sowas in seiner verwirklicht.

Kosten für die Überholung sind deutlich unter den 860 Euro - je nachdem was gemacht wird natürlich.
Lagersatz liegt so um die 50 Euro, die Dichtringe liegen so um die 20 Euro in Viton, dazu noch ein paar Dichtungen und das war´s an Materialkosten wenn dein Zylinder und deine Kurbelwelle ok sind und sich sonst nichts zeigt.
Dazu kommt dann eben noch der Arbeitslohn bei Fremdausführung.
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Re: ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon four-fahrer » 3. August 2009 14:02

Hallo Sven,

vor dem Arbeitslohn graust es mir eben.
Meine Hondaschrauber meinte, ich müsse mit 400 bis 500 Euro rechnen.
Er wisse schließlich nicht, was auf ihn zukäme. Hatte er natürlich recht.
Er ging aber davon aus, dass er alles auseinandernehmen müsse.
Bei ihm wäre der Motor auch in guten Händen. Der Mann hat vor
über 50 Jahren auf Motorrädern seine Lehre gemacht und schraubt immer noch.
Und ich weiß, dass andere Werkstätten immer mal wieder zu im kommen,
wenn sie Probleme mit alten Maschinen haben.
Eine echte Empfehlung bekam ich aber auch nicht - mein Motor würde
ja schön laufen aber ein überholter Motor für 900 Euro sei sein Geld wert.

Mit Grüßen vom Bodensee
Hans-Peter

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Re: ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon wolf60 » 3. August 2009 18:22

Jahrzehntelange Erfahrung beim Motorradschrauben ist gut, bedeutet aber noch längst nicht, dass sich dein Honda-Schrauber mit MZ-Motoren auskennt. Da gibt es nämlich ein paar Dinge, die man unbedingt wissen sollte, bevor man sich an einen ES-Motor dran macht. Außerdem muss er das nötige Spezialwerkzeug haben, sonst wird das nichts. Frag ihn einfach mal danach.

Was den Einbau eines Fünfgang-Motors in die ES 250/1 angeht, denke ich mal, dass das nicht so übermäßig schwer zu lösen sein dürfte, da die ES 250/1 im Gegensatz zur ES 250/2 keine elastische Motoraufhängung hat. Der nachträgliche Einbau einer zusätzlichen Befestigung unten am Block entfällt daher. Das Hauptproblem dürfte wohl darin bestehen, den Ansaugweg hinzubekommen, denn der Ansaugstutzen der TS 250/1 ist für die ES-Modelle (egal, ob /0, /1 oder /2) nicht benutzbar. Die Ansaugstutzen von ES 250/1 und ES 250/2 passen wiederum nicht zum 30er Vergaser der TS. Was nun alles gemacht werden muss, weiss ich nicht. Da ist in der Tat Sven-B der richtige Ansprechpartner.

Die ES 250/1 hat übrigens 16 PS, nicht 14 PS. Die 14 PS (für die ganz Genauen: 14,25 PS) sind der Wert für die ES 250/0. Der Leistungsunterschied ist aber wohl nicht der Grund, warum solche Umbauten gemacht wurden. Es ging eher darum, im Gespannbetrieb 5 Gänge zu haben, weil der Sprung zwischen dem dritten und dem vierten Gang bei den alten Motoren für Gespannbetrieb doch etwas groß ist. Außerdem lässt sich das 5-Gang-Getriebe deutlich besser schalten als das hakelige 4-Gang-Getriebe.

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Re: ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon herb » 3. August 2009 22:11

[quote="wolf60"
Was den Einbau eines Fünfgang-Motors in die ES 250/1 angeht, denke ich mal, dass das nicht so übermäßig schwer zu lösen sein dürfte, da die ES 250/1 im Gegensatz zur ES 250/2 keine elastische Motoraufhängung hat. Der nachträgliche Einbau einer zusätzlichen Befestigung unten am Block entfällt daher. Das Hauptproblem dürfte wohl darin bestehen, den Ansaugweg hinzubekommen, denn der Ansaugstutzen der TS 250/1 ist für die ES-Modelle (egal, ob /0, /1 oder /2) nicht benutzbar. Die Ansaugstutzen von ES 250/1 und ES 250/2 passen wiederum nicht zum 30er Vergaser der TS. Was nun alles gemacht werden muss, weiss ich nicht. Da ist in der Tat Sven-B der richtige Ansprechpartner.

Die ES 250/1 hat übrigens 16 PS, nicht 14 PS. Die 14 PS (für die ganz Genauen: 14,25 PS) sind der Wert für die ES 250/0. Der Leistungsunterschied ist aber wohl nicht der Grund, warum solche Umbauten gemacht wurden. Es ging eher darum, im Gespannbetrieb 5 Gänge zu haben, weil der Sprung zwischen dem dritten und dem vierten Gang bei den alten Motoren für Gespannbetrieb doch etwas groß ist. Außerdem lässt sich das 5-Gang-Getriebe deutlich besser schalten als das hakelige 4-Gang-Getriebe.[/quote]

Widerspruch
Der Ansaugstutzen der TS ist wohl nutzbar, man muß lediglich den den Luftfilter auf die andere Seite schaffen, schau Janne oder bei mir. Erscheint mir wesentlich einfacher, als am Alustutzen zu schweißen, und ob das hält frag Sven-B...
Der Umbau zum TS Motor zu DDR Zeiten hat nicht unbedingt was mit den Gängen zu tun. Ich kenne einen Werkstattmeister, der hat seit Anfang der 90er hier eine Oldtimerwerkstatt, er sagt, er hatte damals eine ES/1 mit TS 4Gang Motor, der wäre wiederum besser zum Gespannfahren, als der 5Gangmotor. Der Mann erzählt auch nicht nur Stuss, er ist damals auch Rennen gefahren, er fährt heute noch bisweilen zu schnell.
Es ist vielleicht einfach eine Frage der Verfügbarkeit, und die 3 mehrPS nimmt man gerne mit. Ich bin zufrieden mit meinem Gespann, ich hätte aber einen 16PS Originalmotor auf Reserve(unverkäuflich).

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Re: ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon wolf60 » 3. August 2009 23:16

herb hat geschrieben:Der Ansaugstutzen der TS ist wohl nutzbar, man muß lediglich den den Luftfilter auf die andere Seite schaffen.


Da sind aber dann schon umfangreichere Umbauten vonnöten, bei der ES 250/1 befindet sich an der in Fahrtrichtung linken Seite die Batterie, und die müßte schon irgendwo anders untergebracht werden, wenn da der Luftfilter hin soll. Mir ist nicht so ganz klar, wie das funktionieren soll. Beim Gespann geht das sicherlich mit einer Autobatterie im Seitenwagen, aber dann ist es mit dem wahlweisen Solobetrieb endgültig vorbei. Das wären mir die 3 PS Mehrleistung nicht wert!

Dass der 4-Gang-Motor im Gespann besser sein soll als der 5-Gang-Motor, verstehe ich auch nicht so ganz. Die Leistung des MZ-Motors (egal, ob mit 16 oder mit 19 PS) ist für ein Gespann nun wirklich nicht gerade berauschend, deswegen kommt es um so mehr auf die Abstufung der Gänge an. Und da hat ein Fünfganggetriebe einfach mehr zu bieten als ein Vierganggetriebe, weil die Sprünge zwischen den Gängen geringer sind und der Motor daher häufiger im optimalen Drehzahlbereich gefahren wird.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich von solchen Umbauten eigentlich auch nicht allzu viel halte, weil das Verhältnis von Aufwand und Ergebnis nicht so wirklich zueinander passt. Wem die 16 PS und 4 Gänge der ES 250/1 zu wenig sind, kauft besser gleich ein ETZ-Gespann, dann gibt es zu den 21 PS gleich auch noch eine ordentliche Elektrik und vordere Scheibenbremse hinzu. Die ES 250/1 ist eben schon ein echter Veteran mit entsprechenden Unzulänglichkeiten, auf die man sich einstellen können sollte.

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Re: ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon herb » 3. August 2009 23:51

also weil du fragst. Janne hat den TS Luftfilter samt entsprechendem Seitendeckel verbaut. Es handelt sich aber um eine ES/2, ändert aber nichts am Prinzip. Ich habe die originalen Seitendeckel behalten, mußte freilich etwas aussparen für den Ansauggummi. Dann ist links ein Sportlufi und rechts die Batterie. Wahlweise Solo darf ich auch fahren. Das ist nicht sehr schwierig, schwieriger ist der Tachoantrieb...
Jannes Kumpel hat das Problem anders gelöst, er hat einen TS 5Gangmotor mit 4Gangzylinder, den Ansaugstutzen und Vergaser der ES250/1 und es scheint zu funktionieren. Selbstverständlich verbleiben Batterie und Lufi da, wo sie original sind.

edith sagt: das ETZ Gespann mag eine Scheibenbremse haben, aber hat nicht das geniale Schwingenfahrwerk der ES. Ich rate immer zur ES.

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Re: ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon four-fahrer » 4. August 2009 07:55

Gestern wurde es nichts mit Probefahrt um nach Benzin im austretenden Öl
zu schauen oder riechen. Hat satt den Abend verregnet - ca. 30 Liter auf den qm.

Zu meinem Schrauber:
MZ-Erfahrung hat er sehr wenig. Aber DKW gehörte früher zu seinem täglichen Brot.
Und die Verwandschaft bei den Motoren ist nicht zu verleugnen.

Zum Umbau auf 5-Gang:
Da ich die Limatronic verbaut habe, könnte ich auf die Batterie verzichten, da diese ja
nur als Gleichrichter genutzt wird. Statt Batterie bräuchte ich dann einen Kondensator
der das erledigt. Vielleicht bräuchte ich nicht mal das - müsste man mal ausprobieren.
Also Platz zu schaffen, wäre nicht wirklich das Problem.

Was dagegen spricht: Der 5-Gang-Motor sieht lange nicht so schön aus wie der alte.
Vom herrlich klassischen Äusseren der ES geht einiges verloren.
Dann kommen mit ziemlicher Sicherheit Probleme mit dem TÜV. Hier im Süden werden
Umbauten an der Emme sicher kritischer beäugt, als in EMZ-Bundesländern.
Als ich letztes Jahr mal einen TÜV-Mann angesprochen habe, kam gleich die ganze Litanei
mit Gutachten, Lautstärkenmessung, Bremsen ...

Bei uns ist die ES fast schon ein Exote. Bei Oldtimertreffen stehen um meine Emme
(mit deutlichen Gebrauchsspuren) mehr Leute rum, als um die vielen BMWs und Horex
an denen man sich schon sattgesehen hat.

Wegen der "berauschenden" Leistung meiner ES habe ich habe auch immer wieder
damit geliebäugelt, einen Beiwagen an die BMW anzuschrauben.
Aber den Spaßfaktor mit der Emme ist so hoch, dass ich befürchte, dass ich dann
von der BMW, die eigentlich die bessere Gespannmaschine wäre, enttäuscht bin.

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Re: ES 250/1 Gespann - Ölverlust

Beitragvon hiha » 4. August 2009 10:38

Ich hab in meiner ES/1 einen TS-Fünfgangmotor drin. Der war schon drin als ich sie kaufte. Der eine Tüffler (Holzkirchen) hatte keinen Schimmer, es hat ihn auch nicht interessiert, der Andere (Miesbach) war ein älterer Sachse, der war ganz hingerissen, dass er auf seine alten Tage nochmal MZ-Gespann fahren darf. Ohne Mängel...
Der Motor ist (tschulligung)geil im Gespann, auch im Gebirge macht er mehr als nur Spaß, und überrascht durch massig Leistung untenraus und immer Anschluss zum nächsten Gang. Getestet in Schönleiten und dem Tauerntreffen.
Allerdings ist er wegen der Gummilagerung anders gewuchtet, was starr eingebaut für bitterböse Vibrationen sorgt, die Fahrer und Material langsam zersetzen.
Drum hab ich ein Kurbelwellenumwuchtungsprojekt angeleiert. Der Motor ist auch schon beinand, muss aber noch eingebaut werden, wovor mit bei dem momentanen Sauwetter und fehlender Überdachung etwas graust...
Auf dieser Seitegibts auch ein Bildl vom "leicht modifizierten" Ansaugstutzen.

Gruß
Hans

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