von motorang » 24. April 2006 10:17
Der Grund, soweit ihn mir Hermann im alten Forum erklärt hatte:
Öl sammelt sich in dieser Rinne und läuft seitlich über je eine Bohrung zum Kurbelwellen-Hauptlager.
Wenn man immer gerade fährt (und das tut der Solomoppedist normalerweise) dann kriegen beide Lager gleich viel Öl.
Wenn aber eine leichte Schieflage herrscht (was beim Gespann schonmal vorkommt, je nach Beladung und Straßenwölbung), und das über längere Zeit und ohne Kurvenfahrt (Autobahn), dann rinnt das Öl halt tendenziell eher zu einer Seite (meist rechts hierzulande).
Deswegen die Scheibe, da kriegt jede Seite 50% des Öls, und bei Schieflage steigt das Öl halt, staut sich an der Scheibe, bis es die Höhe der Ablaufbohrung erreicht hat, und läuft ab.
Weil die Rillenkugellager aber mit sehr wenig Schmierstoff auskommen, hätte ich persönlich den Motor deswegen nicht nochmal aufgemacht.
Es ist nicht zwingend so, dass jedes konstruktive Detail relevant ist. Manches ist auch schlecht konstruiert, oder überflüssig.
Wer aus Originalitätsgründen oder Bedenken noch mit mechanischem Zündungs-Fliehkraftversteller, Original-Bremslichtkontakt oder innenliegendem vorderem Bremshebel herumfährt (oder wegen einer depperten kleinen Feder, die man auch außen hinkonstruieren hätte können oder wenigstens ordentlich fertigen, den Motor zerreissen musste), der weiß möglicherweise wovon ich spreche ...
Gryße!
Andreas, der motorang
Fuhrpark: MZ ES250/1 Bj 1958 (gewesene 175er) als Gespann und wahlweise solo.