Nadellager wechseln- was muß ich beachten?

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Nadellager wechseln- was muß ich beachten?

Beitragvon TZ250 » 1. Juli 2009 09:38

Tach Leute,
ich habe vor, bei meiner TS250/1 den Zylinder zu tauschen. Glücklicherweise hab ich einen ausgeschliffenen Originalzylinder mit DDR-Kolben, Kolbenringen und Kolbenbolzen ergattert. Wegen Rasselgeräuschen hatte ich auch vor, das Nadellager oben mit zu wechseln. Nu steht aber im Wildschrei, man solle DDR-Nadellager nicht durch "Westlager" ersetzen. Habe ich das so richtig verstanden, was muß ich beachten?
Ich will mir nicht den neuen Zylinder mit einem zerbröselten Nadellager versauen...
Danke schon mal im Voraus
Gruß TIM





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Re: Nadellager wechseln- was muß ich beachten?

Beitragvon Marco » 1. Juli 2009 11:11

Ach, hast Du den neulich bei ebay geschossen?
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Re: Nadellager wechseln- was muß ich beachten?

Beitragvon TZ250 » 1. Juli 2009 11:41

mueboe hat geschrieben:Ach, hast Du den neulich bei ebay geschossen?

Nee, ich habe bei einem ortsansässigen Zylinderschleifer nach dem Preis fürs Ausschleifen und einen neuen Kolben gefragt. Nach einigem hin und her hat er mir einen Kompletten Satz aus der Garage eines Opis verkauft, der wohl noch einiges hat rumliegen... (Aber mit dem Opi wollte er mich nicht bekannt machen. :biggrin:) Der Preis war echt okay, da hab ich zugeschlagen, und das, ohne meine Frau zu fragen. Verpetzt mich bloß nich...
Gruß TIM





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Re: Nadellager wechseln- was muß ich beachten?

Beitragvon Trabant » 1. Juli 2009 14:00

Was willst du denn groß beachten, wenn du schon alle teile neu hast?
Nimm auf jeden Fall eine neue Kopf und Fuß Dichtung.
Was im Wildschrei Buch steht, gut und schön, kann man dran glauben oder nicht.
Nimm erst mal das Lager das du hast, ich bin mit meinem Lager zufrieden.

Das Einzige was wirklich wichtig ist, ist daß du den Kolben schön heiß machst damit du den Bolzen rein bekommst.
Idealer weise mit der Einführhilfe, denn nur damit wird Bolzen , Nadellager und Kolben automatisch zentriert und es geht
nichts kaputt.

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Re: Nadellager wechseln- was muß ich beachten?

Beitragvon mz-henni » 1. Juli 2009 14:08

Wenn die Kurbelwelle schon so lang gelaufen ist, das man die Spuren des zweireihigen Originalnadellagers im oberen Pleuelauge sieht, soll man kein neues Lager mehr verwenden, ausser vielleicht ein neues Originales. Auf jeden Fall kein einreihiges.

Ich habe mich bis jetzt daran gehalten, ob es allerdings tatsächlich dermaßen ernst ist, weis ich nicht.

Trabant hat geschrieben:Das Einzige was wirklich wichtig ist, ist daß du den Kolben schön heiß machst damit du den Bolzen rein bekommst


Ja, das ist unglaublich wichtig :roll:

Der Bolzen soll auch in den kalten Kolben sauber mit Handkraft einzuschieben sein, wenn nicht, Kolben mit einer Reibahle nacharbeiten lassen, nen vernünftiger Instandsetzer macht das fürn Kaffekassen-Fünfer.
Wichtig ist auf jeden Fall der Kolbenbolzenführungsdorn, um das Nadellager nicht gleich zu himmeln.

Grüße, Henni
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Re: Nadellager wechseln- was muß ich beachten?

Beitragvon trabimotorrad » 1. Juli 2009 20:28

Der Seniorchef der Firma Helmut Wahl in Fellbach hat immer gesagt, das ein Kolbenbolzen mit leichtem DAUMENDRUCK zu montieren sein muß! Und der hat immer die Kolbenbolzenöffnungen so ausgerieben, das der Bolzen leicht reinzudrücken war. Der alte Herr Wahl war der beste Kolbenexperte, den ich je getroffen habe, ich habe seine Ratschläge IMMER ohne nachzufragen befolgt :ja:
Leider habe ich keine solche Reibahle und der alte Herr Wahl lebt schon lange nicht mehr, aber ich helfe mir immer mit Läpppaste!
Ich halte das für ganz wichtig.
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Re: Nadellager wechseln- was muß ich beachten?

Beitragvon TZ250 » 1. Juli 2009 20:30

Wegen der Rasselgeräusche wollte ich eigentlich das Nadellager mit wechseln. Gibt es denn die alten DDR-Lager noch? Oder kann ich doch ein neues einsetzen?
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Re: Nadellager wechseln- was muß ich beachten?

Beitragvon mzkay » 1. Juli 2009 21:40

So Jungs - ich will euch auf keinen Fall anzweifeln - gestattet mir aber bitte eine Frage

Wenn ich den Kolbenbolzen per leichten Hand- oder Fingerdruck in das Kolbenauge einschieben soll, wozu benötige ich dann bei der Demontage eine Kolbenbolzenausdrückvorrichtung?

Bisher hab ich den Kolben immer leicht (ca. 80°C) mit einerm Brenner von oben erwärmt und konnte somit ohne Ausdrückgerät oder anderen Kräften den Kolbenbolzen entfernen und auch wieder einsetzen.

War das nun falsch?

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Re: Nadellager wechseln- was muß ich beachten?

Beitragvon ETZploited » 1. Juli 2009 22:35

Hertweck sagt, daß sich der KB nicht zu schwer ausdrücken lassen darf bzw. "langsam durchrutschen" soll ö.ä.
In der Tat werden so einige Klemmer einem zu straffen Sitz des KB im Kolben geschuldet sein, weil sich die Alu-legierung ums Auge dann nach außen dehnt, weil nach innen kein Platz...
Sollte ich es richtig verstanden und ebenso auch richtig in Erinnerung behalten haben, sind diese dann Klemmer eher an der Einlaßseite.

Andererseits:
Ich hatte keinen ETZ-Motor, bei dem sich der KB leicht einschieben/ausdrücken ließ.
Teilweise saßen die richtig straff und kamen erst, wenn der Kolbenboden seine 100°C hatte.
Mit der 250er ETZ hatte ich auch bei Vollast damit trotzdem keine Probleme, wobei hier sicher eine große Rolle spielt, welche Qualität der Kolben hat.

Hertwecks Empfehlungen sind unbedingt lesenswert, aber zwischen 1950/1960 und 1980 hat sich die Welt schon etwas weiter gedreht... (sogar in der DDR :wink: )
Viele Grüße,
Arne


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Re: Nadellager wechseln- was muß ich beachten?

Beitragvon TZ250 » 2. Juli 2009 06:22

Das mit dem Kolbenbolzen hab ich ja jetzt kapiert- Was ich wissen wollte:
Muß ich unbedingt ein DDR-Lager einsetzen und wenn ja, wo bekomme ich eins her?
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Re: Nadellager wechseln- was muß ich beachten?

Beitragvon hiha » 2. Juli 2009 06:48

trabimotorrad hat geschrieben:...und der alte Herr Wahl lebt schon lange nicht mehr....


Ääääh, mir ist nicht bekannt, dass der Herr Helmut Wahl /Fellbach unter die Jenseitigen gegangen ist.
FALLS er gestorben sein SOLLTE, dann zumindest nicht SCHON LANGE.
Aber Du hast insofern Recht, dass er schon seit 25 jahren (da hab ich das erste Mal mit ihm telefoniert) steinalt ist :-)
Und dass der KoBo per Daumendruck durch den hosentaschenwarmen Kolben gleiten soll, ist ebenfalls richtig.
Reibahlen entsprechender Qualität gibts bei http://www.ludwig-hunger.de/deutsch.html
Ich hab natürlich eine Passende, die Firma ist nämlich gleich hier um die Ecke...:-)

Gruß
Hans

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Re: Nadellager wechseln- was muß ich beachten?

Beitragvon MZ 250 1982 » 2. Juli 2009 12:38

ich würde das nadellager noch ein bischen einfetten

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Re: Nadellager wechseln- was muß ich beachten?

Beitragvon ETZploited » 2. Juli 2009 12:57

TZ250 hat geschrieben:Das mit dem Kolbenbolzen hab ich ja jetzt kapiert- Was ich wissen wollte:
Muß ich unbedingt ein DDR-Lager einsetzen und wenn ja, wo bekomme ich eins her?


Gegenfragen:
Hast du den Nadellagersitz im Pleuelauge geprüft?
Ist der nicht i.O., tausche die KuWe, da hilft auch kein Nadellager - ist er i.O., brauchst du kein neues.

Hast du das Spiel zum KB geprüft?
Man setzt den KB mit entöltem Nadellager ein und prüft Leichtgängigkeit und Spielfreiheit.
Danach ist das Lager sofort wieder zu ölen.
Bei jedem Lager sind die Wälzkörper geölt zu halten.

- das Problem ist, daß du nicht ein DDR-Nadellager brauchst, sondern auch das passende.
Schließlich gibt es drei oder vier verschiedene. Deswegen ist auch der Farbklecks auf dem Pleuel oben drauf.
Im Reparaturhandbuch bzw. im NM steht mehr dazu.

Wegen dem Rasseln, das Höhenspiel der Kolbenringe darf 0.1mm nicht überschreiten.
Waren die Fensterkanten in der Laufbuchse gebrochen?
Viele Grüße,
Arne


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Re: Nadellager wechseln- was muß ich beachten?

Beitragvon Emmendieter » 2. Juli 2009 23:30

Ich schließe mich Arne ohne weiteres an, möchte aber noch eins hinzufügen. Wenn ein Motor mit einem Nadellager gelaufen ist, darf nich plötzlich bei einem Wechsel des Nadellagers, von einreihig auf zweireihig oder umgekehrt gewechselt werden.
Gruß Steff

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