Desert eagle hat geschrieben:Werde mir mal per Endoskop den Zylinder anschauen.
Das bringt dir nicht viel, das Kolbenhemd kannst du so nicht beurteilen.
Krümmer und Ansaugflansch ab und durch Ein- und Auslaß schauen, dann entscheiden, ob der Zylinder runter muß.
Sollten nur Klemmspuren auf dem Hemd sein, die nicht in die Ringzone reichen, ist das ganze recht unproblematisch, da kann man sich auch dazu entschließen, alles wieder zuzumachen und einfach die Teillastnadel die nächsten 100-200km hochzuhängen.
Ob Spritmangel und damit zu niedriges Kraftsstoffniveau auch bei den Rundschiebervergasern zu gefährlichen Gemischabmagerungen führen kann, weiß ich nicht. Ich würde erwarten, daß der Zossen einfach vorher ausgeht, weil sich kein zündfähiges Gemisch mehr bildet.
Im Vollastbereich ist die TLN-Stellung nicht maßgeblich, da spielt für die Gemsichbildung praktisch nur die Hauptdüsengröße eine Rolle. Ist zu klein, ist das Gemisch zu mager. Es bringt eine schlechtere Innenkühlung und verbrennt heißer. Im allgemeinen kommt man beim Vergaser N2 an der ETZ 250 nicht unter einer HD 135 aus, in früheren Jahren waren aber ab Werk nur 130 drin, evtl. sogar nur 125 (siehe NM81, NM85, NM88).
Ob die HD zu klein ist, findet man einfach mit Trick17 raus: bei Gas auf Anschlag mal den Choke aufmachen. Nimmt sie diese Anfettung willig an, ist die HD zu klein.
Auch bei einem stärkeren Klemmer, der in/über die Ringzone verläuft, muß nicht zwangsläufig ein Übermaßschliff fällig werden.
Den Abrieb in der Laufbuchse kann man mit Schleifleinen in Laufrichtung arbeitend entfernen, oder einfach wegätzen.
Den kolben kann man mit Ölstein glätten, muß es ab er nicht. Wenn Material über die Ringe gezogen ist, so daß diese fest sind, könnte man vielleicht mit der Schlüsselfeile arbeiten, um diese zu befreien.
Mit ner Fühlerlehre kann man prüfen, ob die Ringnuten gequetscht sind - falls nicht, sieht alles schon mal gut aus.
Ob die Kolbenringe durch den Klemmer verzogen sind, kann man nicht prüfen. Da kommt's einfach auf den Versuch an, die Garnitur wieder draufzubauen und zu probieren.
Ist sie noch jung, so daß keine Stoßkante in der Buchse ausgebildet ist, kann man die Ringe tauschen. Als Anhaltspunkt sind hier im NM bis 5000 km Laufleistung benannt.
Ach ja: Thema Standschaden: Man kann mal bei abgezogener Garnitur oberes und unteres Pleuellager begutachten. Beim unteren sieht man nicht viel, schließlich kann man nur durch die Schmiertaschen lunsen.
Mit etwas Geschick läßt sich bestimmt das Pleuellager auch bei eingebauter KuWe ordentlich mit Bremsenreiniger ausspülen, ohner daß die Soße in den Kurbelraum läuft (Wieder zu Ölen nicht vergessen!)
Eine Garantie ist das dann nicht, aber entsteht dabei der Verdacht, daß hier was nicht i.O. ist, sollte das Zeug raus.
EtzeStefan hat geschrieben:ich fahr 1:40 zum einfahren
Auf die ersten 100-200km kann man das machen, spätestens danach wird es sinnlos.
"Fettes Einfahrgemisch" bezieht sich weniger auf den Ölanteil im Kraftstoff, sondern auf das Verhältnis Kraftstoff/Luft.
Also zum Einfahren TLN eine Kerbe hoch.
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