Kette: Pflege und Schmiermittel?

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Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon makrohard » 26. März 2017 23:01

Nachdem die TS meine erste Maschine mit Kettenschläuchen ist, folgende grundsätzliche Frage: Welches ist denn das korrekte Schmiermittel?

Im Betriebshandbuch stand glaub ich was von Motoröl aber da bin ich geneigt, das dem Mangel zuzuschreiben. Ich hätte zunächst eigentlich zu normalem Kettenfett (aus der Spaydose) tendiert, wie bei offenen Ketten auch, weiß aber nicht ob das für die Gleiteigenschaften in den Schläuchen so optimal ist. Ist da normales Mehrzweckfet evtl besser? Oder Wälzlagerfett?

Meine Kette scheint noch gut zu sein. Es ist eine Standardkette ohne O-Ringe. Kennzeichnung auf den Gliedern habe ich keine gefunden. Test vor Ausbau: Durchhang war gleichmäßig, Kette läuft sauber über das Ritzel. Nach Ausbau: Optisch keine Schäden erkennbar, voll beweglich. Das zulässige Längenmaß kenne ich leider nicht, drum konnte ich es auch nicht messen aber zumindest ist die Kette nicht ungleichmäßig gelängt. Auch Ritzel und Triebrad sehen von den Zähnen her okay aus, daher wollte ich den Satz zunächst nicht austauschen.

Nun zum Reinigen: Es ist reichlich schwarze alte Kruste dran, die Kiste stand ja jahrzehntelang. Also mach ich's wie früher: In Diesel legen, bewegen, mit einem Lappen abwischen, wieder in Diesel. wieder bewegen, dann mit Druckluft von beiden Seiten abblasen, dann wieder in den Diesel, ne Woche liegen lassen, mit Druckluft ausblasen, dann sauber.

Nun, wie fetten? Mit dem Kettenspray hätte ichs so gemacht, dass ich die Kette - da gerade ausgebaut - in einem passenden Kästchen quasi im Fett schwimmen lasse und bewege, damit das Fett eben auch innen hingelangt. Danach abtropfen lassen, ggf. grob abwischen, gut is. Mit Mehrzweckfett (falls besser geeignet), genauso? Warmmachen, damit das Fett flüssig wird, da hineinlegen, bewegen und danach abtropfen lassen?

Die nächste Kette wird wohl eine O-Ringkette werden, da die gleiche Frage: Wie fetten, mit was und in welchen Intervallen? Kettenpflege war an meinen anderen Moppeds mit offener Kette wohl die häufigste Wartungstätigkeit: Rad langsam drehen, Kettenreiniger aufsprühen, mit Zahnbürste und Lappen säubern, dann Kettenspray: innen reichlich außen sparsam. Wie ist das nun bei der Emme mit den Schläuchen? Schlauch zurückziehen und gleiches Prinzip? Da hab ich nur Bedenken dass zu viel Reiniger in den Schlauch kommt... Einfach drübersprühen weils eh nicht verdreckt? Oder doch besser Kette ausbauen und anständig machen?

Danke für eure Tipps!

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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon OChris » 26. März 2017 23:17

Dank des MZ Kettenschlauchsystems wirst du dir um deine Kette künftig weniger Gedanken machen müssen, als du es von anderen Mopeten kennst.
Mir ist auch keine ORing-Kette bekannt die durch die Kettenschläuche passt und meiner Meinung nach auch nicht nötig. Was sollte das bringen wenn keine Feuchtigkeit eindringen kann da die Kette ja gekapselt ist. Ich lass mich da aber auch belehren falls mir jemand plausible Argumente für eine Oringkette in einer 2T-MZ liefert.

Zur Schmierung würde ich dir die Werksangabe aus den Handbüchern empfehlen. Ich nehme Wälzlagerfett 1:1 mit Getriebeöl gemischt und pinsele das auf die Kette bei abgenommenem Seitendeckel. Pures Fett geht aber auch. Das mache ich so alle paar 1000km mal. Meist bin ich viel zu früh dran, wenn ich nach 2000km mal wieder da unten vorbeischaue. Reinigen tue ich da nix. Dazu sieht das alles viel zu sauber aus :biggrin: Is eben ne gute MZ. In diesem Sinne viel Freude beim Fahren!
zweitaktende Grüße
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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon pierrej » 26. März 2017 23:26

Servus, Mehrzweckfett bzw. Wälzlagerfett ist genau richtig für die MZ Kettenpflege, Modernes Kettenspray hat da nix verloren, genauso wie O-Ringketten. In irgendeiner MZ Literatur stand mal das die Kette alle x? Kilometer auszubauen und in Petroleum zu reinigen sei, danach die Kette in erhitztem Fett zu baden sei. Diesen Aufwand braucht man heutzutage allerdings nicht mehr zu betreiben.

Gruß Pierre
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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon muenstermann » 26. März 2017 23:52

und das ist das Fett der Wahl!!!

Bild

Früher gab es ein ähnliches Fett von Castrol.
Einfach die Dose auf eine Heizplatte stellen, um das Fett darin zu erwärmen. Nun die Kette ca. 30 Minuten darin kochen. Anschließend abtropfen lassen.
Das gilt auch für neue Ketten!!!
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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon Lutz-W » 27. März 2017 00:05

Das Fett der Wahl ist Rindertalg, Kette darin auskochen.

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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon makrohard » 27. März 2017 05:41

Okay, Fett + auskochen war ein super Stichwort. Auf 'erhitzen' bin ich ja selber noch gekommen, 'richtig auskochen' ist nochmal was anderes. Dann wird se richtig voll, wie's sein soll. Und: Keine O-Ringkette auf die Emme, alles klar. Muss ja schön in den Schläuchen laufen. Dreck kommt wenig bis keiner rein, weil eben Schläuche, entsprechend länger ist das Reinigungsintervall. Und: Wenns sauber ist, zur Not drüberschmieren.

Was mich noch interessieren würde ist das Verschleissmaß. Gibt's da ein 'Standardmaß' für die Emmenketten, das nicht überschritten werden soll? Kann leider keinen Hersteller / Nummer festmachen, weil auf der Kette nix draufseht. Zumindest hätte ich nix gefunden. Optisch ist se okay, Ritzel auch, daher wird se wohl gut sein, aber messen ist eigentlich das Mittel der Wahl um festzustellen ob die Kette in Ordnung ist...

-- Hinzugefügt: 27. März 2017 06:43 --

Ach ja, wenn se eh ausgebaut ist: Petroleum, Diesel, sollte sich eigentlich nicht viel nehmen als Reinigungslösung. Diesel hat man halt eher da. Ich denke mal es geht um die Notlaufeigenschaften, beides schmiert ein bisschen. Entfetten wär halt nicht gut :)

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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon Martin H. » 27. März 2017 06:41

Zum Schmieren benütze ich immer Molykotefett.
Verschleißmaß: Soweit ich weiß, gibt MZ in den Handbüchern an, wenn so und so viele Rollen an der Kette gebrochen sind, muß man auswechseln... Zahl weiß ich nicht mehr auswendig, steht im Handbuch bei http://www.miraculis.de/aw/aw_hp.html
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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon OChris » 27. März 2017 08:40

Was das Verschleißmaß angeht, habe ich hinsichtlich Längung bei MZ in den Büchern bisher nichts gefunden, daher würde ich davon ausgehen, dass als Verschleißgrenze die Länge bei Maximalspannung mit dem Kettenspanner zu verstehen ist.
Vorausgesetzt deine Kette hat die Originallänge und die Ritzel/Kettenräder sind auch die Standardkombination.
Ansonsten ist der Hinweis von Martin hinsichtlich geplatzter Rollen der Entscheidende. btw Miraculis is ja wieder online sehe ich grad :jump:
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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon EmmasPapa » 27. März 2017 08:48

Martin H. hat geschrieben:...........
Verschleißmaß: Soweit ich weiß, gibt MZ in den Handbüchern an, wenn so und so viele Rollen an der Kette gebrochen sind, muß man auswechseln... Zahl weiß ich nicht mehr auswendig, steht im Handbuch bei http://www.miraculis.de/aw/aw_hp.html


Ich denke, das ist eher nur der Maßstab für die "guten" alten Barchfeld-Ketten aus DDR-Produktion :biggrin: . Oder sind die Nachwende-Barchfelder genau so gut? Dann gilt das natürlich auch für die. Es waren dann insgesamt fünf Rollen oder wenn zwei Rollen nebeneinader gebrochen sind.

Bei Ketten modernerer westlicher Produktion sollte man nicht mehr so sehr mit Rollenbrüchen konfrontiert werden. Man sollte dann eher darauf achten, dass sie sich nicht ungleichmäßig längt und schwergängige Stellen aufweist. Eher wird wohl auch das Ritzel verschleißen und man legt die Kette dann mit dem verschlissenen Ritzel ab.
Grüße

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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon muenstermann » 27. März 2017 09:14

EmmasPapa hat geschrieben:
Martin H. hat geschrieben:...........
Verschleißmaß: Soweit ich weiß, gibt MZ in den Handbüchern an, wenn so und so viele Rollen an der Kette gebrochen sind, muß man auswechseln... Zahl weiß ich nicht mehr auswendig, steht im Handbuch bei http://www.miraculis.de/aw/aw_hp.html


Ich denke, das ist eher nur der Maßstab für die "guten" alten Barchfeld-Ketten aus DDR-Produktion :biggrin: . Oder sind die Nachwende-Barchfelder genau so gut? Dann gilt das natürlich auch für die. Es waren dann insgesamt fünf Rollen oder wenn zwei Rollen nebeneinader gebrochen sind.

Bei Ketten modernerer westlicher Produktion sollte man nicht mehr so sehr mit Rollenbrüchen konfrontiert werden. Man sollte dann eher darauf achten, dass sie sich nicht ungleichmäßig längt und schwergängige Stellen aufweist. Eher wird wohl auch das Ritzel verschleißen und man legt die Kette dann mit dem verschlissenen Ritzel ab.


bei den verstärkten Ketten kommt es seltenst zu Rollenbrüchen!
Es stellt sich vielmehr mit der Zeit Spiel in der Bolzenverbingung der Kettenglieder ein. Hier würde ich die Ketten austauschen, wenn sie sich um ca. 1 Glied gelängt hat, dann nehmen langsam die Kettenräder Schaden.
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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon Martin H. » 27. März 2017 09:22

EmmasPapa hat geschrieben:Bei Ketten modernerer westlicher Produktion sollte man nicht mehr so sehr mit Rollenbrüchen konfrontiert werden. Man sollte dann eher darauf achten, dass sie sich nicht ungleichmäßig längt und schwergängige Stellen aufweist. Eher wird wohl auch das Ritzel verschleißen und man legt die Kette dann mit dem verschlissenen Ritzel ab.

muenstermann hat geschrieben:bei den verstärkten Ketten kommt es seltenst zu Rollenbrüchen!
Es stellt sich vielmehr mit der Zeit Spiel in der Bolzenverbingung der Kettenglieder ein. Hier würde ich die Ketten austauschen, wenn sie sich um ca. 1 Glied gelängt hat, dann nehmen langsam die Kettenräder Schaden.

Ok, sicherlich; es ging ja nur um die Frage, ob es seitens MZ da irgendwelche Vorgaben zum Verschleißmaß gibt.
Mir wären keine bekannt, mit Ausnahme eben der gebrochenen Rollen.
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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon Egon Damm » 27. März 2017 12:12

die ausgebaute Kette mit den Rollen waagerecht gerade legen. Wenn du jetzt ein S oder ein C damit machen kannst,
ist die Kette verschliessen.

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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon beres » 27. März 2017 12:46

Eine Kette ist verschlissen, wenn sie sich um 1 % gelängt hat. Das kann man im eingebauten Zustand testen, indem man sie vom Ritzel oder kettenrad abhebt. Geht das etwa zur halben Höhe der Zähne, ist sie hin. Im ausgebauten Zustand entfetten und den Unterschied zwischen zusammengeschoben und auseinandergezogen messen.
Gruß

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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon ea2873 » 27. März 2017 19:46

wenn du eine unbekannte oder DDR Kette drin hast, würde ich tauschen, schau auch die Ritzel an ob die fällig sind.

Sprühfett vertragen die Kettenschläuche nicht so toll heißt es, da wären wohl irgendwelche aggressiven Lösungsmittel drin, die Kettenschläuche werden dann gerne vorzeitig porös. nimm einfaches Lagerfett aus dem Supermarkt, Kartusche glaube ich um die 5€. Dick draufpinseln und 1x/Jahr nachschauen.

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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon Egon Damm » 27. März 2017 20:21

ist ist ein alter Hut, nicht nur die Kette oder das Ritzel, sondern alle drei Teile wie Ritzel, Kettenrad und
Kette tauschen. Ist nur ein Teil verschlissen, haben die anderen Teile auch Verschleißspuren.

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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon makrohard » 27. März 2017 21:53

Okay, das waren jetzt ein Haufen gute Tipps. Eigentlich hätte ich ein 'Maximalmaß für sonundsoviele Pins' erwartet, aber das gibt's wohl nur für eine bekannte Kette.

Ich fasse mal zusammen und ergänze:

Kontrolle Kette:
Im ausgebauten Zustand:
    Gereinigte Kette zusammenschieben (zwischen zwei Linealen wohl, damit sie nicht knickt), messen. Dann auseinanderziehen, messen
    => Differenz darf 1% nicht überschreiten.
    Kette 'quer biegen'.
    => darf kein C werden. Wobei 'C' eine 180° Biegung auf die gesamte Kettenlänge bedeutet, was wohl echt heftig ist. Gibt's da ggf. noch genauere Angaben, welcher Winkel auf wie viele Glieder noch okay ist?
    Optisch: Rollenbrüche, deutlich sichtbare Abnutzungen, schwergängige Glieder.
    => Ich würde die Kette wechseln, sobald auch nur eines dieser Dinge eintritt.
Im eingebauten Zustand:
    Maximallänge Kettenspanner darf nicht überschritten werden (logisch, Originalkonfiguration vorausgesetzt)
    Abrollverhalten auf Ritzel, Kette darf sich bei korrekter Spannung nicht vom Ritzel ziehen lassen (weniger als 1/2 Zahnhöhe), stückchenweise probieren, wegen ungleicher Längung.

Ritzel und Triebrad:
    Optische Kontrolle: Asymetrische 'Haifischzähne' sind abgenutzt. Laufverhalten der Kette

Pflege der Kette:
Im ausgebauten Zustand:
    Reinigen durch einlegen in Petroleum (ich nehme Diesel, weil ich den da habe)
    Neu Fetten durch einlegen in heißes Wälzlagerfett (Kochen), Castrol Chain Wax, Molykotefett oder gar Rindertalg? Nicht jedoch moderne Kettenfette, die die Schläuche angreifen können.
    Regelmäßiger Ausbau zwecks Reinigung unter Normalbedingungen wohl nicht erforderlich. Wer eine Sommersaison täglich staubige Feldwege fährt, tut vmtl. dann doch gut daran.
Im eingebauten Zustand:
    Reinigen wohl eher schwierig mit Schläuchen, aber auch nicht (so häufig) erforderlich, weil durch die Schläuche kein Staub hinkommen sollte. In jedem Fall deutlich weniger als bei offen liegenden Ketten.
    Nachschmieren nach Bedarf mit Wälzlagerfett, 1:1 mit Getriebeöl gemischt. Ist flüssiger, dringt dadurch besser ein. Ca. alle 1000 km, min. 1 mal / Jahr (Ganzjahresfahrer wohl häufiger) kontrollieren, dazu den Deckel vom Motor abnehmen. Dort kann auch geschmiert werden.

Bzgl. des Wechselns: Grundsätzlich ist es richtig, dass Triebrad, Ritzel und Kette zusammen als Satz gewechselt werden sollten. Bei meinen alten Moppeds war aber meist zuerst die Kette (weil keine Schläuche), dann das Ritzel, dann das Triebrad verschlissen. Also wurde gewechselt: 1 Nur Kette, 2 Kette + Ritzel, 3 Kette + Treibrad, 4 wieder wie 1. Voraussetzung für diese Reihenfolge ist allerdings, dass die anderen Teile wirklich noch gut sind, und die neue Kette wirklich sauber auf den alten Zahnrädern anliegt. Das gilt es vor dem Einbau gewissenhaft zu prüfen. Was nicht mehr zueinander passt weil es verschlissen ist, muss gewechselt werden. Sonst steht der nächste Tausch schneller als gedacht ins Haus. Nach Lehrbuch hat Egon Damm völlig recht: Immer den kompletten Satz wechseln, so würde es die Werkstatt machen. Nur: Das Treibrad bei der MZ ist halt ne komplizierte und verhältnismäßig teure Angelegenheit, wenns nicht gewechselt werden muss hat man sich schon wieder was für Zweitaktgemisch gespart :) Andererseits mag es schon sein, dass moderne Standardketten in der MZ durch die Schläuche so lange halten, dass sich gleich ein kompletter Wechsel rentiert. Das muss ich ausprobieren. Emmefaaan! (nuja, erst noch schrauben, aber wird schon)

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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon OChris » 27. März 2017 23:02

Das hast du sehr systematisch zusammengefaßt. :top:
Auch wenn ich denke dass nach meiner Erfahrung die Wartungsintervalle etwas größer sind als von dir angegeben und ich mußte meine Kette(DID) trotz staubiger Feldwege auch noch nie zum Reinigen ausbauen die letzten 20.000km. Habe die immer nur abgewischt und nachgefettet.
Auf eine Sache möchte ich aber zur Sicherheit nochmal hinweisen. Bei der Einstellung der Kettenspannung unbedingt darauf achten, dass diese nicht zu groß ist. Ansonsten kann dir vorzeitig das Lager hinter dem Ritzel verschleißen. Bei der Hufu wäre die richtige Einstellung ja aufgebockt so dass man den unteren Kettenschlauch inkl Kette bis auf 25mm an die Schwinge herandrücken kann.(Neuber-Müller)
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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon Martin H. » 28. März 2017 10:02

makrohard hat geschrieben:Bzgl. des Wechselns: Grundsätzlich ist es richtig, dass Triebrad, Ritzel und Kette zusammen als Satz gewechselt werden sollten. Bei meinen alten Moppeds war aber meist zuerst die Kette (weil keine Schläuche), dann das Ritzel, dann das Triebrad verschlissen. Also wurde gewechselt: 1 Nur Kette, 2 Kette + Ritzel, 3 Kette + Treibrad, 4 wieder wie 1. Voraussetzung für diese Reihenfolge ist allerdings, dass die anderen Teile wirklich noch gut sind, und die neue Kette wirklich sauber auf den alten Zahnrädern anliegt. Das gilt es vor dem Einbau gewissenhaft zu prüfen. Was nicht mehr zueinander passt weil es verschlissen ist, muss gewechselt werden. Sonst steht der nächste Tausch schneller als gedacht ins Haus.

Ich mache es von jeher bei meinen Emmen so, daß ich Ritzel und Kettenrad nur nach Bedarf wechsle - dafür haben die ja die Abdeckungen/Kettenschläuche.
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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon Egon Damm » 28. März 2017 10:40

das mache ich nie mehr so. Ständig am Schrauben.............ich will sorgenfrei fahren :D

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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon UlliD » 28. März 2017 10:46

Egon, hier gehts um MZ..... :roll:
Grüße aus Forst von Ulli und Doris
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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon Egon Damm » 28. März 2017 18:48

OK Ulli, ich hatte vergessen, das die MZ-Technik eine andere ist, denn billig muss man sich erst leisten können.

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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon der garst » 28. März 2017 23:49

Kann ja jeder machen wie er will.
Ne Emme ist kein Wunderwerk an Leistung und die Kette läuft sogar ewig, wenn die Rollen deutlich kleiner als die Ritzel sind, siehe 420er Diskussion.

Ich hab die Kettenschläuche immer schön mit Fett vollgepumpt.
Einmal im Jahr die Kette raus und im Fett auskochen.
Das flüssige Fett kriecht dann super in die Glieder und schmiert besser wie alles andere was nur von aussen aufgebracht wird.
Mit freundlichen Grüssen , Alex

Ein Ossi im Westen was macht der da??? Entwicklungshilfe....:D
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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon Martin H. » 29. März 2017 08:42

Egon Damm hat geschrieben:OK Ulli, ich hatte vergessen, das die MZ-Technik eine andere ist, denn billig muss man sich erst leisten können.

Nee, es geht darum, daß Deine Empfehlung, alle 3 Teile zusammen zu tauschen, nur für offen laufende Ketten gilt. :wink:
Und ich bin auch nicht
Egon Damm hat geschrieben: Ständig am Schrauben.............ich will sorgenfrei fahren :D

Meine Emmen laufen problemlos. :)
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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon Nordlicht » 29. März 2017 09:08

Martin H."
[quote="Egon Damm hat geschrieben:
Ständig am Schrauben.............ich will sorgenfrei fahren :D

Meine Emmen laufen problemlos. :)[/quote] meine ..ok..ich hab nur 1 ....auch :ja: ....und ich schau zur Kette und Unterbrecher 1 mal im Jahr....ist das viel Arbeit :mrgreen:
Gruß Uwe.
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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon je125sx » 29. März 2017 22:14

Was einige für einen Aufwand betreiben. :?:

Ich baue die Kette erst aus, wenn sie gewechselt wird. Die ist jeden Kilometer im Fett, da koche ich sie nicht noch extra in selbigem.
Die letzte flog raus, weil nach 53000 km der Spanner am Ende war. Es waren aber noch alle Rollen vorhanden, trotz DDR-Erstausrüstung.
Wenn ich alle paar tausend Kilometer die Zündung einstelle, bekommt die Kette ihr Fett weg. Den abgeschleuderten Dreck unter dem Ritzel mache ich raus.
Das Ritzel sah noch so gut aus, dass ich es drin ließ, nochmal 53000 km hält der Motor sicherlich sowieso nicht.

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Re: Kette: Pflege und Schmiermittel?

Beitragvon OChris » 29. März 2017 22:27

je125sx hat geschrieben:Was einige für einen Aufwand betreiben. :?:

Das sehe ich ähnlich bis auf den Teil mit dem Zündung einstellen...das is mir zu viel Aufwand :tongue:
zweitaktende Grüße
Chris

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