Vergaser regenerieren

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Vergaser regenerieren

Beitragvon mklink » 16. April 2023 21:26

Moin,

ich habe eine ES125/1, die ja original einen BVF 22N1-3 Vergaser hat, für den es meines Wissens auch keinen Austauschtyp gibt (Mikuni erc) . Motorrad Meister Milz (MMM) bietet eine Regeneration, bzw. Tausch an. Siehe https://www.motorradmeistermilz.de/Verg ... 125-TS-125

Dort heisst es: "Der Vergaser wird komplett glasperlgestrahlt und neu bestückt (mit Dichtungen, Düsen, Düsenstock, Nadeln), das Gehäuse wird ultraschallgereinigt, ausgedreht und mit einem neuen Hohlschieber ausgestattet.
Alle Gewinde werden - sofern diese defekt sind - repariert. Für die Regenerierung sind ausschließlich Experten zuständig, welche eine saubere Ausführung garantieren: Jetzt wieder Vollgas geben!"

Das ist mit 199 Euro zwar irgendwie happig, aber wenn man dann einen quasi neuen Vergaser hat, wäre mir das auch recht.
Gabor bietet wiederum für 251 Euro einen "aus Originalen Neuteilen montiert"-en Vergaser an, also ohne Austausch. Siehe https://www.gabors-mz-laden.de/index.ph ... tring=22n1

Hat jemand mit einen der Angebote schon Erfahrungen gemacht?

Grüße Markus

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Re: Vergaser regenerieren

Beitragvon Ranschke » 17. April 2023 16:22

Hallo Markus,

ich habe vor knapp 10 Jahren für meine ES 250/1 einen regenerierten originalen BVF im Austausch bei Gabor gekauft. Die Leistung beinhaltete damals ziemlich genau das was jetzt MMM anbietet. Der regenerierte Vergaser arbeitet seitdem störungsfrei an meiner ES.

Wenn der Preisunterschied zu einem kompletten aus Neuteilen zusammengebauten Vergaser aktuell nur 52 Euro beträgt, würde ich wohl eher den kompletten kaufen und mir den alten wegpacken. Dann kann man diesen später immer noch mal regenerieren lassen.

Gruß Andreas

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Re: Vergaser regenerieren

Beitragvon EmmasPapa » 17. April 2023 18:18

Wenn es Dir nicht auf Originalität ankommt, dann geht auch der 24er Mikuni (TOBY bietet einen kompletten Einbausatz an). Ich hab den in einem 125er Umbau einer TS 150 eingebaut, als der frisch besorgte 22 N1-3 einfach nur versagte. Es war ein Originaler von einen bekanntem Shop. Der Motor rasselte mit dem Vergaser und er ließ sich in keiner Weise einstellen. Der Mikuni war dagegen eine Offenbarung.

Es ginge aber sicher auch ein anderer 24er Vergaser.

Den Mikuni hat der amtliche Sachverständige auch anstandslos eingetragen.
Grüße

Frank

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Re: Vergaser regenerieren

Beitragvon Marquis » 17. April 2023 18:23

Wenn es original sein soll, kann man das schon so machen. Denke man macht mit beiden Angeboten nichts falsch. Ich würde wahrscheinlich eher einen gebrauchten kaufen bzw den vorhandenen aufarbeiten. Wenn der Gasschieber noch ok ist, ist man mit 20 Euro dabei.
Als Alternative gibt's den Mikuni. Einen 24er eingetragen zu bekommen sollte theoretisch machbar sein. Man könnte aber auch einen 22er (ausgedrehter 20er) mit dem Ansaugstutzen von Toby (gibt's hier im Forum oder bei kleinanzeigen) verbauen. Wenn ich 200 ausgeben wollen würde, würde ich wahrscheinlich den Mikuni wählen.
Man könnte natürlich auch einfach einen 24er BVF nehmen. Frag mal deinen Tüver.

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Re: Vergaser regenerieren

Beitragvon zweitakt » 17. April 2023 18:28

Regenieren setzt ein nicht ausgeschlagenes Vergasergehäuse voraus.
Das sind 50 und mehr Jahre nach der Fertigung wohl die wenigsten.
Ein altes BVF-Gehäuse ausspindeln und einen neuen Übermaßschieber anfertigen wird sich nicht lohnen.
Die Regeneration besteht dann aus Reinigung, neuen Düsen und Nadel und evtl. einem neuen Schieber.
Bei nachgefertigten Teilen stellt sich die Frage der Qualität.
Da ist in vielen Fällen der Mikuni die bessere Wahl.

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Re: Vergaser regenerieren

Beitragvon Marquis » 17. April 2023 18:32

Gibt schon noch genug Vergaser, die nicht viel gelaufen sind. Habe vor 2 Jahren einen 24N2-2 für 15 Euro gekauft der wahrscheinlich nicht viel lief. Neue Teile rein (nicht die billigsten) und der lief auf Anhieb richtig gut. Wenn die Optik egal ist, ist der Mikuni unschlagbar.

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Re: Vergaser regenerieren

Beitragvon Mechanikus » 17. April 2023 18:57

zweitakt hat geschrieben:Regenieren setzt ein nicht ausgeschlagenes Vergasergehäuse voraus.
Das sind 50 und mehr Jahre nach der Fertigung wohl die wenigsten.
Ein altes BVF-Gehäuse ausspindeln und einen neuen Übermaßschieber anfertigen wird sich nicht lohnen.
Die Regeneration besteht dann aus Reinigung, neuen Düsen und Nadel und evtl. einem neuen Schieber.
Bei nachgefertigten Teilen stellt sich die Frage der Qualität.
Da ist in vielen Fällen der Mikuni die bessere Wahl.

Wie soll man das verstehen? Das Angebot bei MMM beinhaltet doch genau das Ausspindeln und Einpassen eines Übermaßschiebers. Und da kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Das lohnt sich auf jeden Fall! Man hat dann einen praktisch neuwertigen Vergaser mit der Qualität des Originals, der im Übrigen besser ist als sämtliche Nachbauten und gleichwertig mit den alternativen Markenprodukten. Da sämtliche Vergaser, die heute noch auf dem Markt sind, alle die gleiche Funktionsweise haben, kann keiner besser sein. Konstruktive Details können verschieden gut gelöst sein, einer kann sich möglicherweise besser einstellen lassen als der andere, aber gerade bei Vergasern entscheidet die Maßhaltigkeit und Verarbeitungsqualität der Teile im Hinblick auf die Funktion. Das heißt im Umkehrschluß: Jeder Vergaser mit der richtigen Nennweite ist für den Einsatzzweck, zumal bei einem gutbürgerlichen Tourenmotor, zurechtzumachen, wenn man nur will. Die Marke ist reine Geschmackssache. Bei einem PVL habe ich zum Beispiel einen verchromten Schieber entdeckt. Das wäre natürlich ein Kriterium, das er anderen voraus hat, weil zu erwarten ist, daß es den Verschleiß am Schieber auf ein notwendiges Minimum reduziert. Wenn man also unschlüssig ist, was man nehmen soll kann das ein Argument sein. Für mich spielt zum Beispiel auch die authentische (nicht zwingend die originale) Optik eine Rolle. Daher fallen für mich moderne Typen aus. Es kommt eben immer drauf an, was man will.

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Re: Vergaser regenerieren

Beitragvon daniel_f » 17. April 2023 20:54

Schau dir das Angebot mal an.
Klick

Und nein, es ist nicht von mir :wink:
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Re: Vergaser regenerieren

Beitragvon Marquis » 17. April 2023 21:01

Das ist wirklich eine gute Adresse wenn es um Vergaser geht. Hatte auch schonmal Kontakt mit ihm. Super nett und hilfsbereit. Die Arbeit spricht denke ich für sich. Man muss halt wissen was man will

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