Guten Tag, obwohl ich seit Jahren registriert bin, habe ich hier meist nur ein wenig mitgelesen. Einige hier kenne ich (und sie mich auch) übers BK-Forum oder von den Wintertreffen, die ich seit Jahrzehnten kaum mal ausgelassen habe, natürlich immer mit einer MZ.
Ich habe in der DDR nur selten eine MZ gefahren, mal eine ETZ150, mal eine TS250/A als Streife bei der NVA. Für Familie mit 2 kleinen Kindern waren Autos (Wartbürger) näherliegend. Meine Beziehung zur Schmiede im Dischautal begann 1980/81, als ich als angehender Dipl.-Ing. an der IH Zwickau (später TH), Sektion Kfz.-Technik, WB Ausrüstungen als Diplomarbeit die Leistungselektronik für Benzin-Direkteinspritzung an einem MZ-Motor entwickeln durfte. Nach der Wende wurde das dann von Ficht Marinetechnik weiter geführt und an Mercury-Außenbordern serienmäßig eingesetzt. M.E. eine vertane Chance, mit dem Viertakt-Beschluß wurden in Zwickau die Arbeiten daran trotz guter Ergebnisse eingestellt.
1988 konnte ich In Zschopau eine Neubauwohnung beziehen und eine Garage kaufen (in der ich angeblich öfter war als zu Hause) und habe bei MZ angefangen, im Sondermaschinenbau. So habe ich die letzten Jahre dort live erlebt, bis man nach der Wende weitsichtig zuerst die Ingenieure entließ. Mir wurde am 9.4.1991 gekündigt, ich trage das den Mannen von MZ nicht nach, denn es geschah auf Geheiß der Treuhand. Dumm war nur, daß ich nichts dagegen unternehmen konnte, weil ich am Vortag einen schweren Unfall hatte, der mich 10 Wochen ans Krankenbett fesselte, an meiner ETZ251 (die ich 1990 vom Werk gekauft hatte, eine ehemalige Serienkontrollmaschine) belief sich der Schaden auf rund 50,-DM, und natürlich bin ich nach der Entlassung aus dem Krankenhaus auch damit nach Hause gefahren!
Nach und nach kamen in meiner Garage weitere der Edelstücke an (siehe Fuhrpark), alle fahrbereit und werden auch ab und zu gefahren. Zuletzt die BK, mit der ich zum Treffen in Schleswig-Holstein war - 1.400km auf Achse ohne Probleme!
Zu meinem 70. Geburtstag habe ich mir eine ES250 von 1958 geschenkt (man gönnt sich ja sonst nichts!). Das Ur-Eisenschwein aus der ersten Serie war seit Zulassung bis zur Wendezeit in erster Hand, dann (sicher weit unter Wert) in den Westen verkauft, dort nur vergammelt und verschandelt, jetzt wieder "heim ins Reich" geholt. Soll keine komplette Restauration werden, da vieles noch original und ganz gut erhalten ist, aber die Wessi-Schandflecken wie z.B. die Silberbronze über Chromteile (und Nachbarschaft!) oder die stümperhafte Linierung müssen beseitigt werden. Der Kenner sieht natürlich auch sofort, daß da ein falscher Tacho eingebaut wurde...
So sieht ein Glücklicher aus, der keine Langeweile hat!