Anzugsdrehmomente

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Anzugsdrehmomente

Beitragvon MHL-Jürgen » 27. März 2024 22:19

Es ist wiedermal Euer Schwarmwissen gefragt.
Ich benötige mal drei Anzugsdrehmomente für die ETZ Scheibenbremse.

1. Anzugsdrehmoment Bremsscheibe / Nabe
2. Anzugsdrehmoment Bremssattel am Gabelholm
3. Anzugsdrehmoment der beiden Bremssattelhälften untereinander

Grüße Jürgen

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Ludentoni » 28. März 2024 08:53

Scheibe an Nabe ist M 8, ausgehend von 8.8, 30 Nm, bei 10.9 35 Nm.

Sattel an Tauch/Gleitrohr, M 10, 40 - 45 Nm. Da in Alu reichen 40 dicke...

Sattelhälften, da gibt der Neuber Müller sportliche 40 Nm für die M 8 vor... Finde ich recht hoch angesetzt für in Alu. Guzzi gibt beispielsweise beim vergleichbaren Brembosattel mit M 10 Schrauben 40 - 45 Nm vor. Ich hab die MZ Sattelhälften unter Verwendung von M 8 mit 10.9 immer mit max. 35 Nm angezogen, neuen O-Ring nicht zu vergessen.
Egal wie viel PS die anderen auch haben, der MZ Fahrer hat immer den längsten!

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Pedant » 28. März 2024 12:44

M8 in 8.8 mit 30Nm ist schonmal falsch !
Bitte nur fachlich einwandfreie Informationen teilen, gerade wenn es um Sicherheitsrelevante Bauteile geht.

Danke
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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Ludentoni » 28. März 2024 13:08

Was ist daran falsch?

Jetzt erwarte ich eine ganz pedantische Erklärung...

Erstmal ne Nebelkerze reinpfeffern von wegen das ist falsch, aber selber nichts hilfreiches zum Drehmoment beitragen! Dann aber noch nen belehrenden Spruch abdrücken was sicherheitsrelevante Bauteile angeht. Alles klar. :lach:

Nur soviel, wenn ich hier Angaben mache sind das sowohl Standardwerte von anderen vergleichbaren Herstellern, ( Wenn MZ nichts angibt) als auch Erfahrungswerte.

Was derjenige dann daraus macht ist dann seine Sache.
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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Lodenlutz » 28. März 2024 13:46

Ich habe in der 1. Auflage von 1981 mal geguckt, dort habe ich aber nur zu der einen Schraube das Drehmoment gefunden.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Gruß Jan

Wenn der Polizist sagt "Papiere" und ich antworte "Schere", hab ich dann gewonnen?

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon ElGonzales » 28. März 2024 18:00

Moin,
ich habe das gelbe Reparaturbuch von Neuber und Müller in der 2. Auflage von 1985, falls das von Interesse ist :D

Auf Seite 63 steht: "...neue Scheibe aufsetzen und die 6 Schrauben über Kreuz mit je etwa 25 Nm anziehen (Sicherung durch selbstsichernde Mutter)"

So hab ich das 2018 bei meiner neuen Scheibe gemacht, das ist bis heute gut.
Grüße, André

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Fit » 28. März 2024 20:36

Wenn auch nicht ganz hilfreich..... :oops:

Wie haben wir nur "früher" Mitte der 80er an der MZ geschraubt? Ohne Internet und ohne Drehmomentschlüssel? :versteck:

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Nordlicht » 28. März 2024 20:40

Früher...so schraube ich heute noch ohne Probleme..
Gruß Uwe.
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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Fit » 28. März 2024 20:51

Nordlicht hat geschrieben:Früher...so schraube ich heute noch ohne Probleme..


Kann sein das du dafür jetzt "geteert und gefedert" wirst .... :ja:

Bevor ich unterschiedlichen Angaben glaube, mache ich es so wie früher. Mit Sinn und Verstand festschrauben :? Habe schon mal an einem PKW eine Schraube abgedreht, weil im WHB ein Druckfehler war.

Weder ich in der DDR (ich bin da Simsons und MZs gefahren) noch meine Kollegen hatten auch nur EINER im riesigen Bekanntenkreis einen "Drehmo" gehabt, noch meine DDR-MZ-Werkstatt. :shock:

Aber, Jeder wie er mag. Alles gut! :mrgreen:

PS: Auch Drehmomenschlüssel unterliegen Verschleiß (speziell wenn diese alt sind und zum Lösen benutzt werden) und müssten überprüft/kalibiert werden.....

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Steffen G » 28. März 2024 21:48

Pedant hat geschrieben:M8 in 8.8 mit 30Nm ist schonmal falsch !
Bitte nur fachlich einwandfreie Informationen teilen, gerade wenn es um Sicherheitsrelevante Bauteile geht.

Danke
Pedant


Hi!
M 8 bekommt normalerweise 23 Nm. Stahl-Stahl.

Ich stehe mit den Drehmomentangaben und Schlüsseln auch immer etwas auf Kriegsfuss.

Auch mir werden auf Arbeit die Drehmomente vorgeschrieben.

Die Schlüssel werden aber nicht kalibriert,
die Daten sind auch manchmal falsch- unbrauchbar oder sinnlos.
Das machen manchmal irgendwelche Praktikanten, die wohl den Auftrag bekommen, irgend eine Reparaturanleitung zu verfassen,
(nur dass es so aussieht, als wäre eine techn. Dokumentation da)
und keine techn. Ausbildung haben.
Also was soll es?

Da hat mal ein Idiot mit meinem Job- Drehmomentschlüssel bei seinem ollen Volvo in der Nachtschicht die Räder gewechselt,
und den mir vermutlich versaut.

Ich hab das nicht gleich mitbekommen, immer meine Fahrrad-Motore damit angezogen,
und mich gewundert, warum die Motore neuerdings so oft knacken... Das gab Schäden ohne Ende.

Aber ich hab halt dafür unterschreiben müssen, dass ich Drehmomentschlüssel benutze und die vorgeschriebenen Drehmomente einhalte.

So allgemein sag ich mal,
dass ich mit gesundem Menschenverstand und der Kraft meiner Hände und 35 Jahre Berufserfahrung das ohne Drehmomentschlüssel zuverlässiger hinbekomme.
Grüße, Steffen !

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon muffel » 29. März 2024 01:07

Als es den MZ-Laden noch gab, dort im Katalog war eine Liste mit Anzugsmomenten welche man eigenverantwortlich verwenden konnte:

BMZ_neu.pdf
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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Fit » 29. März 2024 09:34

Jeder mag schrauben wie er mag. :ja:

Aber immer das "Gefühl" einschalten und nicht blind auf die Technik vertrauen.... Hatte vor Jahren mal was in einem Flaschtaker Motor geschraubt.
Waren es Hauptlagerschrauben oder Wasserpumpe? Ich weiß es nicht mehr.

Extra einen neuen Proxxon gekauft. Beim Festziehen (ich schraub ja nu auch schon das eine oder andere Jahr :oops: ) hab ich mich gefragt ob das stimmen kann mit dem Drehmoment. Gefühlt schon fast zu viel. Bis ich sah das der Vierkant falsch durch den Auslösekopf gesteckt war. Auf der Gegenseite löst der nämlich nicht aus... :shock:

Soll heißen wenn man einen hochwertigen Drehmo hat und auch die RICHTIGEN Angaben, gern. Aber es gibt auch Druckfehler und auch Menschen in einem Forum können sich bezüglich der naggischen Zahlen irren...

In dem Sinne... :angel:

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Katana1004 » 29. März 2024 10:57

Ich nutze bei meinen arbeiten gerne die Drehmomenttabellen dieser Seite:

Drehmoment bei verschiedenen Gewinden, Materialien, Schraubendurchmessern o.ä.

Bisher bin ich damit gut klargekommen!

Viele Grüße,
Manni

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Mainzer » 29. März 2024 11:32

Ich hab auf der Arbeit gerade ein Projekt, wo Abstandsbolzen aus Messing eingeschraubt werden. M2, wohlgemerkt!
Da muss man einen Drehmomentschrauber nutzen, denn selbst mit einem normalen Steckschlüssel reißt man das im Nullkommanix ab. 10 Ncm sind da angesagt.
Grüße aus Schwabsburg, Nils
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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon ETZ250Greiz » 29. März 2024 13:44

Und ich dachte schon, ich bin hier der einzige, der es nur mit dem erlernten Gefühl macht (meine natürlich das Festschrauben 😉). Ich gebe aber zu, mittlerweile auch die Technik von Proxon zu haben und für z. B. Alufelgen, MZ-Kupplung, -Schwingbolzen zu nutzen. Und dann ertappe ich mich meist dabei, wie ich dann doch nochmal mit Hand prüfe/nachziehe.
Gruß Ulli

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Steffen G » 29. März 2024 20:31

Hi!
Naja, das kommt halt darauf an.
So im Normalfall zieht der Handwerker ohne Drehmomentschlüssel die kleinen Schrauben zu fest, im Bereich von M 8 - M 10 passt es normalerweise,
und große Schrauben werden normalerweise nicht fest genug angezogen. Wenn man das weiss, hilft das schon.

Also z.B. Radmuttern an LKW,
oder krasses Beispiel:
Bei meinem VW-Transporter hab ich mal den Zahnriemen gewechselt.
Da musste ich dann die Riemenscheibe der Kurbelwelle mit einer neuen Schraube festziehen-
das war M 18 x 1,5 mm Dehnschraube.
Das ist eine kritische Schraube, da mach ich das schon mit Drehmoment.

Mir ist schon aufgefallen, dass der Gegenhalter, den ich mir bei VW ausgeliehen habe, so ein riesen Teil ist.
Da war so ungefähr 250 Nm und dann noch eine halbe Umdrehung die Vorgabe.
Ich hab da ein 2 m langes Rohr gebraucht, und ganzen Körpereinsatz.
Niemals hätte ich das so fest gezogen, und ich hab da echt meine Nerven ausgeschaltet, weil ich dachte, ich brech das ab.

Es hat aber gehalten, und man muss das auch so machen.

Wenn da ein Fremder zugesehen hätte, der hätte mich für verrückt erklärt.

Auch bei Autos ändern sich die Drehmomentvorgaben manchmal.
Früher hat man die Riemenscheiben mit 20 Nm angezogen.
Aktuell steht in den Anleitungen, z.B. 15 Nm + 90° für die selben Schrauben.
Grüße, Steffen !

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon MrSchaf » 29. März 2024 23:20

Das fällt mir auf Arbeit immer wieder auf, dass bei uns jeder eine andere Interpretation von fest hat.
Deswegen hat jeder ein Blatt mit Drehmomenten bekommen und sich mehr oder weniger an kritischen Stellen daran zu halten. Bei Verkleidungsblechen ist das egal. Die Heizplatten sind da kritischer. Die werden sogar temperaturabhängig festgezogen ab 200 Grad Celsius.

Letztes Jahr habe ich 2 Rahmenpressen zusammen gebaut. Da waren Gewindespindeln als Verbinder durchgesteckt. Diese habe ich mit 2400Nm angezogen. Sportlich...
(Darauf werden Wellendichtringe in Kleinserien hergestellt, zum Teil für unsere Oldtimer)

Wenn ich Motoren zusammenbaue habe ich mir angewöhnt immer das gleiche Werkzeug zu nutzen. Schließlich eignet man sich ein gewisses Gefühl mit der Zeit an.

Mir ist es nämlich einmal an einem Simson Motor passiert. Ich nehme sonst immer eine kleine Ratsche mit 10er Nuss für die Zylinderkopfmuttern. Nun war die nicht zu finden... Klassiker. Also große Ratsche genommen mit 10er Nuss. Da hab ich die Ratsche direkt am Kopf angepackt um nicht zu fest zu ziehen. Knack. Buchse gebrochen.
Riss durch die ganze Buchse. Motor läuft allerdings trotzdem noch 😁

Mfg Steven

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Steffen G » 30. März 2024 01:16

Hallo!

Weil wir gerade bei dem interesannten Thema sind:
Wie läuft das denn bei euch auf Arbeit, mit den Drehmomentschlüsseln?

Werden die regelmässig geprüft / kalibriert / geeicht?
Kann man die nachjustieren?

Ich hatte ja jetzt paar Wochen Krankenschein und dann Urlaub,
da hat meine Urlaubsvertretung irgendwelchen Mist gebaut, und das Durchsteckvierkant von meinem 3/8tel Drehmomentschlüssel abgebrochen.
Ich mag mir garnicht vorstellen, was der da angestellt hat, mir ist sowas noch nie passiert. Also da müssen schon grobe und sinnlose Kräfte am Werk gewesen sein.

Bei uns werden die Drehmomentschlüssel nicht geprüft,
da ist immer ein kleiner Aufkleber drauf "wird nicht kalibriert".
Das hat dann aber auch keinen Wert, wenn da jeder Idiot damit rummacht, und die Schlüssel 25 Jahre alt sind.

Bei VW z.B. weiss ich, dass da die Quali das immer regelmässig macht.

Schreibt mal bitte eure Erfahrungen!
Grüße, Steffen !

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Katana1004 » 30. März 2024 06:13

Bei uns wurden die Teile in elektronischen Listen mittels Barcode erfasst und regelmäßig von einem
mobilen Kalibriertrupp überprüft.
Nach erfolgter Überprüfung der Kalibrierung kam ein Aufkleber drauf mit dem Datum der nächsten Kalibrierung.
Ähnlich wie TÜV Plakette.

Wurde diese nicht bestanden, wurde der Drehmomentschlüssel ausgetauscht, es gab einen kalibrierten
Ersatz bis zur Rückgabe des reparierten Schlüssels aus der Kalibrierwerkstatt.

Bei den regelmäßigen AUDITS wurde das alles wiederum überprüft.

Viele Grüße,
Manni

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon etz15088 » 30. März 2024 07:37

Ich - als Lehrling (Azubi war dann schon die neuere Bezeichnung) - habe den Drehmomentschlüssel eher als Messwerkzeug kennengelernt und so behandle ich ihn auch, wir haben ihn damals (Anfang der 90iger) z.Bsp. nur für "Präzisionsarbeiten" verwendet wie Kopfdichtung wechseln oder Nocken-/Kurbelwellenlagerungen, wir haben ihn auch immer entspannt (auf Null gestellt - braucht man wohl heute nicht mehr lt. Werkzeugverkäufer - warum wohl😉) zurückgelegt - war schon ein kleines Heiligtum,
Radschrauben haben wir über Kreuz per Hand angezogen - heute wird das Ding ja wesentlich häufiger benutzt und deshalb muss das nun öfter überprüft werden - das Handwerkerhandgefühl ist heute zu "persönlich" und zur Problemstelle geworden.
Ein häufiger Fehler ist leider der Mensch selber - wenn ich einige "Schrauber" sehe wie da das Werkzeug gehalten wird - Aua, Aua ... da wird an der Schraube eher gehebelt statt geschraubt - eben nicht gedreht - da hilft auch kein Drehmomentschlüssel...
(Sry jetzt drückte der Meister durch Teil4 AEVO - Vorgangszerlegung: was - wann - wie und warum gemacht wird 😉)

...aber was mich wundert: bei vielen Herstellern gibt's für jede Schraube ein Anzugsdrehmoment - aber wie man mit dem Drehmomentschlüssel an die entsprechende Schraube ansetzen soll bleibt deren Geheimnis😅
Gruß Roman

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon MrSchaf » 30. März 2024 12:27

Bei uns werden die Drehmomentschlüssel alle immer zurück gedreht und auch jährlich überprüft.

Die wurden aber auch gerne zum lösen missbraucht.

Ich habe ihn auch als Messwerkzeug kennengelernt.
2 Jahre nachdem ich ausgelernt hatte wurde der Junior vom Chef mein Vorgesetzter. Ungefähr mein Alter.
Ihn konnte ich dann davon überzeugen mal eine große Ratsche zum lösen zu kaufen. Seitdem nutzen die alten Herrschaften den Drehmomentschlüssel auch nur noch als Messmittel.

Mfg Steven

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Mainzer » 30. März 2024 13:13

Ich hab mir auf der Arbeit für besagtes Projekt/Produkt extra einen Werkzeugsatz zusammengestellt, damit ich nicht erst jedes Mal Werkzeug zusammensuchen muss.
Da sind die Teile https://products.wera.de/de/drehmomentw ... _7400.html drin, mit denen darf man explizit auch Schrauben lösen.
Okay, an dem Gerät sind nur M2, M3 und M4-Schrauben verbaut :lol:
Aber gerade die M3 Senkkopf mit 2er Inbus (Edelstahlschrauben) werden bei zu viel Anzugsmoment ganz schnell rund.
Grüße aus Schwabsburg, Nils
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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Pedant » 30. März 2024 15:17

Steffen G hat geschrieben:Ich mag mir garnicht vorstellen, was der da angestellt hat, mir ist sowas noch nie passiert. Also da müssen schon grobe und sinnlose Kräfte am Werk gewesen sein.

....wenn da jeder Idiot damit rummacht, und die Schlüssel 25 Jahre alt sind.

Schreibt mal bitte eure Erfahrungen!



Ich habe vor 5 Jahren einen neuen Anhänger gekauft und bei der Übergabe zog der Mitarbeiter die Räder wie folgt nach : Drehmoment geholt, keine Einstellung geprüft, angesetzt, bis zum "knacken" gedreht und dann noch eine halbe Umdrehung weiter....

Nachgefragt was Er da macht und ob er hier der Hausmeister ist .... Große Augen....ER ist hier der Meister und macht das schon immer so....Danke und Tschüss....

Gruß
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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon hmt » 30. März 2024 15:25

Ist heute so das schrauben mit drehmomentschlüssel angezogen werden und dann noch in winkelgrad weiter.ist vieleicht vom anhängerhersteller mitlerweile auch schon so vorgeschrieben.
Gruss JOE

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Katana1004 » 30. März 2024 16:12

Pedant hat geschrieben:
Steffen G hat geschrieben:Ich mag mir garnicht vorstellen, was der da angestellt hat, mir ist sowas noch nie passiert. Also da müssen schon grobe und sinnlose Kräfte am Werk gewesen sein.
....wenn da jeder Idiot damit rummacht, und die Schlüssel 25 Jahre alt sind.
Schreibt mal bitte eure Erfahrungen!


Ich habe vor 5 Jahren einen neuen Anhänger gekauft und bei der Übergabe zog der Mitarbeiter die Räder wie folgt nach : Drehmoment geholt, keine Einstellung geprüft, angesetzt, bis zum "knacken" gedreht und dann noch eine halbe Umdrehung weiter....

Nachgefragt was Er da macht und ob er hier der Hausmeister ist .... Große Augen....ER ist hier der Meister und macht das schon immer so....Danke und Tschüss....

Gruß


Ich war nicht dabei. Aber wenn das eine Verkausfsbetrieb für Anhänger, z.B. von Stema ist, dann haben die einen bestimmten Wert, mit dem die Schrauben angezogen werden. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass in unserem Betrieb verschiedene Drehmomentschlüssel vorhanden waren, die jeweils auf einen bestimmten Wert fest eingestellt waren. Dieser war auf dem Schlüssel erkenntlich.

Sie wurden regelmäßig (bei Schichtbeginn) geprüft, ob der Wert noch stimmt. Verstellt wurde da vom MA gar nix. Da brauchte es ein spezielles Werkzeug. Hätte da ein Mitarbeiter rumgebastelt, hätte man Ihm im Personalbüro etwas eingestellt.
Genau solche Drehmomentschlüssel würde ich bei gleichen Werten auch anschaffen...

Nur so eine Idee zur Erklärung...

Viele Grüße,
Manni

-- Hinzugefügt: 30. März 2024 16:20 --

hmt hat geschrieben:Ist heute so das schrauben mit drehmomentschlüssel angezogen werden und dann noch in winkelgrad weiter.ist vieleicht vom anhängerhersteller mitlerweile auch schon so vorgeschrieben.


Ich kenne das von verschiedenen Zylinderkopfschrauben. Das sind Dehnschrauben, die nur einmal verwendet werden dürfen.


Viele Grüße,
Manni

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Re: Anzugsdrehmomente

Beitragvon Fit » 30. März 2024 18:14

Katana1004 hat geschrieben:
Ich kenne das von verschiedenen Zylinderkopfschrauben. Das sind Dehnschrauben, die nur einmal verwendet werden dürfen.


Viele Grüße,
Manni



Stimmt! Die 1000er MZ zum Beispiel. :biggrin: Da gibt es auch (z.B.) 90 Nm + 45 Grad. Auch die Pleuelschrauben sind Einmalartikel.

Hier Zülinnerkoppschrauben...

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