[kb] Lötkurs
Verfasst: 4. Februar 2009 16:01
Ich möchte hier im folgenden zeigen, wie man im Elektrikbereich lötet. Es geht also speziell um das Weichlöten mit Elektroniklot.
Zuvor ein paar Worte zur Theorie:
Ziel ist es beim Lötvorgang, daß sich das Lot mit der metallischen Oberfläche des Werkstückes fest verbindet. Das geschieht, indem die Atome des Lotes in das Metallgitter des Werkstückes hineindiffundieren. Lot und Werkstück verkeilen sich dann auf atomarer Ebene. Voraussetzung dafür ist:
1. Zugabe von Flußmittel zum Lot, damit dieses die Oberflächenspannung verliert (so wie Fit beim Geschirrspülen das mit dem Wasser macht)
2. Das Werkstück heiß genug wird, damit die Atome des Lotes dort hineinkriechen können.
Es ist ein typischer Fehler, daß der Lötkolben nur kurz auf die Lötstelle "geditscht" wird. Dann klebt der Tropfen Lötzinn nur auf dem Werkstück, und man kann es mit einem Schraubenzieher wieder abhebeln. Richtig gemacht, bekommt man das Lötzinn nur mit Mühe und nicht mehr rückstandsfrei vom Werkstück.
Für Arbeiten an der MZ muß der Lötkolben 50 - 70W Leistung haben, damit genug Wärme in die Lötstelle fließt, bevor sie abgeleitet werden kann. Ist der Lötkolben zu schwach, klebt die Spitze auf der Lötstelle tatsächlich an. Dazu benötigt man als Flußmittel Kolophonium. Das ist eine harte, braune Masse, die nach dem Löten nicht entfernt zu werden braucht, weil sie im Gegensatz zu Lötwasser keine aggressiven Stoffe enthält. Das Lötzinn ist Elektroniklot mit einer durchlaufenden Ader Kolophonium in der Mitte. Das alles gibt es in den Elektronikläden Conrad & Co.
Das ist mein Lötkolben. 50W reichen aus für 2,5qmm Litze und den 6,3mm Flachstecker.
Zunächst sorgt man dafür, daß die Lötkolbenspitze vollständig verzinnt ist. Ist das nicht der Fall, feilt man bis aufs Kupfer, heizt den Kolben an und wälzt dann die Spitze zuerst in Kolophonium und dann in einem Klecks Lötzinn. 5 Minuten lasse ich den Lötkolben warmwerden, bevor es los geht.
Die blanke Kupferlitze wird fest zusammengedreht.
Auf meinem Lötbrett ist eine Mulde. Da hinein lege ich etwas Kolophonium, hole mir mit dem Lötkolben Zinn auf die Spitze und lege dann das Kabelende auf das Kolophonium. Dann oben mit dem Lotkolben draufhalten. 5 Sekunden später ist das verzinnt.
Diesen Flachstecker kratze ich nochmal sauber.
Und verzinne diesen, indem ich ein paar Krümel Kolophonium reinlege...
...und dann mit dem Lötkolben und einem Tropfen Zinn ein paar Sekunden fest drauf halte.
Das übrig gebliebene Kolophonium kann gleich für den letzten Schritt dranbleiben. Dann das Kabelende auflegen und mit dem Lötkolben nochmal 5 Sekunden draufhalten - fertig. Das Lötzinn muß dann schön verlaufen sein. Die Zugentlastung umklappen.
Damit später niemand die Sauerei sehen kann, und natürlich zur Stabilisierung kommt noch ein Stück Schrumpfschlauch drüber, der mit einer Heißluftpistole geschrumpft wird. Ein Feuerzeug geht auch.
Zuvor ein paar Worte zur Theorie:
Ziel ist es beim Lötvorgang, daß sich das Lot mit der metallischen Oberfläche des Werkstückes fest verbindet. Das geschieht, indem die Atome des Lotes in das Metallgitter des Werkstückes hineindiffundieren. Lot und Werkstück verkeilen sich dann auf atomarer Ebene. Voraussetzung dafür ist:
1. Zugabe von Flußmittel zum Lot, damit dieses die Oberflächenspannung verliert (so wie Fit beim Geschirrspülen das mit dem Wasser macht)
2. Das Werkstück heiß genug wird, damit die Atome des Lotes dort hineinkriechen können.
Es ist ein typischer Fehler, daß der Lötkolben nur kurz auf die Lötstelle "geditscht" wird. Dann klebt der Tropfen Lötzinn nur auf dem Werkstück, und man kann es mit einem Schraubenzieher wieder abhebeln. Richtig gemacht, bekommt man das Lötzinn nur mit Mühe und nicht mehr rückstandsfrei vom Werkstück.
Für Arbeiten an der MZ muß der Lötkolben 50 - 70W Leistung haben, damit genug Wärme in die Lötstelle fließt, bevor sie abgeleitet werden kann. Ist der Lötkolben zu schwach, klebt die Spitze auf der Lötstelle tatsächlich an. Dazu benötigt man als Flußmittel Kolophonium. Das ist eine harte, braune Masse, die nach dem Löten nicht entfernt zu werden braucht, weil sie im Gegensatz zu Lötwasser keine aggressiven Stoffe enthält. Das Lötzinn ist Elektroniklot mit einer durchlaufenden Ader Kolophonium in der Mitte. Das alles gibt es in den Elektronikläden Conrad & Co.
Das ist mein Lötkolben. 50W reichen aus für 2,5qmm Litze und den 6,3mm Flachstecker.
Zunächst sorgt man dafür, daß die Lötkolbenspitze vollständig verzinnt ist. Ist das nicht der Fall, feilt man bis aufs Kupfer, heizt den Kolben an und wälzt dann die Spitze zuerst in Kolophonium und dann in einem Klecks Lötzinn. 5 Minuten lasse ich den Lötkolben warmwerden, bevor es los geht.
Die blanke Kupferlitze wird fest zusammengedreht.
Auf meinem Lötbrett ist eine Mulde. Da hinein lege ich etwas Kolophonium, hole mir mit dem Lötkolben Zinn auf die Spitze und lege dann das Kabelende auf das Kolophonium. Dann oben mit dem Lotkolben draufhalten. 5 Sekunden später ist das verzinnt.
Diesen Flachstecker kratze ich nochmal sauber.
Und verzinne diesen, indem ich ein paar Krümel Kolophonium reinlege...
...und dann mit dem Lötkolben und einem Tropfen Zinn ein paar Sekunden fest drauf halte.
Das übrig gebliebene Kolophonium kann gleich für den letzten Schritt dranbleiben. Dann das Kabelende auflegen und mit dem Lötkolben nochmal 5 Sekunden draufhalten - fertig. Das Lötzinn muß dann schön verlaufen sein. Die Zugentlastung umklappen.
Damit später niemand die Sauerei sehen kann, und natürlich zur Stabilisierung kommt noch ein Stück Schrumpfschlauch drüber, der mit einer Heißluftpistole geschrumpft wird. Ein Feuerzeug geht auch.