von ArnoDeuker » 15. November 2009 11:23
Nov. 04. - Reutte - Luzern 326 km
Heute morgen strömender Regen – nicht so gut. Erst mal geht es zu GreenBull wo ich herzlich empfangen werde. Der Pressetermin mit Foto geht in österreichisch entspannter Atmosphäre vor sich und gegen 11:15 breche ich in einer Regenlücke auf. Aber das ist schnell vorbei Sturm, Regen Hagel: Weltuntergangsstimmung.... selbst bei Vollgas im ersten Gang kommt die Motoröltemperatur kaum über 60?C heraus ich muss gezwungener Weise mit fossilem Diesel fahren. Erst kurz vor Lindau wird das Wetter besser, ich tanke Diesel und wärme die eiskalten Finger auf . In Bregenz empfängt mich der Bodensee mit Sonnenschein. Kurz vor der Schweizer Grenze tanke ich noch 8 Liter Sonnenblumenöl bei Spar. Dann geht es in die Schweiz. Die Hauptstrasse ist gesperrt und auf der Umleitung nach Navi dann die erste Pleite der Reise. Der erste gang springt immer wieder heraus und auf einem steilen Bergaufstück wird die Kupplung so hei゚, dass ich aufgebe und mit Widerwillen eine Vignette kaufe und weiter über die Autobahn Richtung Luzern fahre. Ab Zürich immer wieder Staus die Zeit vergeht ich komme nicht vorwärts. Schlie゚lich treffe ich mich mit Louis Palmer in einem Kaffee am Bahnhof von Luzern und werde recht herzlich empfangen. Er ist im Moment sehr beschäftigt mit verschiedenen Projektvorbereitungen aber der Tag geht nach anstrengender Fahrt gut zu Ende.
Bis demnächst
Arno
Nov. 05. - Luzern – Binasco 284 km - 12 l Oil
Heute Morgen stehe ich früh auf. Dann geht es von Louis zuhause das Solartaxi holen und weiter zu einer Schule, wo er einen Vortrag hält. Es ist schon faszinierend hinter einem solchen Gefährt herzufahren. Und Louis ist ein guter Redner und überzeugender Mensch es hat Spass gemacht Ihm zuzuhören. Auch ich stelle mein Projekt kurz vor... die Schüler sind recht interessiert. Dann gegen Mittag breche ich auf in Richtung Gotthart die Frage Pass oder Tunnel stellt sich nicht, der Pass ist gesperrt. Noch immer habe ich herrlichen Sonnenschein aber am anderen Ende des Tunnels ist es dann Grau und regnerisch. Plötzlich fängt mein Mopped an zu stottern genau an einer LKW Ausfahrt bleibe ich hängen uns sie springt nicht mehr an.... Was ist Passiert?? Ganz einfach der Öltank ist leer ... aber ich brauche eine gefühlte Ewigkeit um die Luft aus den Spritleitungen zu bringen und den Motor wieder Rund laufen zu lassen. Da ich keine Schweizer Franken wechseln möchte fahre ich auf Diesel bis Como wo dann ein Supermarkt für Nachschub sorgt Es geht weiter durch Italien unter Vermeidung der kostenpflichtigen Autobahn lenkt mich mein Navi quer durch Mailand... der Italienische Stadtverkehr ist bestimmt eine gute Eingewöhnung für Marokko. Dann lässt mich mein Navi am Ortsausgang im Stich und ich mache eine halb Stunde Pause an einer Tankstelle. Dort spreche ich mit einem Italiener der fragt ob ich Probleme haber und er erzählt mir dass er schon mit der Guzzi in Kabul war. Bei der Abfahrt bin ich dann eine Kleine Attraktion für die Bar gegenüber. Dann fängt es an zu Regnen - ich suche mir ein Hotel und mein Motorrad wird in der Garage untergestellt. Alles Prima und nach einem Italienischen Essen falle ich müde ins Bett.
Bis demnächst
Arno
Nov. 05. Binasco – Genova 145 km - 3 l Oil
Am morgen stelle ich noch die Kupplung etwas härter bin aber zu faul den etwas knappen Kupplungszug zu wechseln. Ein Fehler schon die steile Ausfahrt aus der Hotelgarage schaffe ich nicht one Anschiebehilfe. Und ein paar Kilometer weiter muss ich erst mal die heisse Kupplung abkühlen lassen. Weiter geht es in strömendem Regen und nach 20 Minuten stehe ich wieder mit glühender Kupplung..... also im Regen einen neuen Zug einbauen. Das klapp dann einwandfrei. Im kalten Regen wird wird der Motormal wieder nicht warm genug für Öl ich fahre wieder unökologisch... Dann rappelt sich mein Endtopf los... beim Dritten halt sorgt ein Expander vom Stoßdämpfer zum Auspuffalter für Abhilfe. Das Wetter wird besser und kurz or Genua kommen auch noch nette Bergstraßen ins Programm ich fahre wieder Öl. Dann durch Genua ist trotz Navi nicht ganz einfach ich umkreise einen Verkersknoten der einem Teller Spagetti ähnelt mindestens drei mal und fahre dann nach Gefühl in die Stadt. Das klappt ganz gut und gegen halb drei stehe ich mit dem Motorrad in einer langen Schlange vor dem Fährterminal in Genua. Das Warten beginnt, und ich möchte das Moorrad mit dem Gepäck auch nicht lange alleine lassen. Gegen 6:00 dann geht es eine Station weiter die Bordkarten werden ausgestellt und ich stehe wieder vor einer langen Schlange wartender Autos. Zu allem Überfluss ist mir noch der Gaszug gerissen ich hab zwar ersatz dabei ber drei Pannen an einem Tag zehren schon an den Nerven. Zum Glück ist es nicht zu kalt in Genua. Dann zur Hafenpolizei die erst mal 1,5 Stunden Pause macht den Pass stempeln lassen. Ich kann das Beladen mit Autos in Ruhe betrachten mein Motorrad wird fast als letztes Verladen. So lassen es sich viele Zeigen und ich erkläre mehrmals was ich vorhabe. Es gibt noch ein Essen an Bord ich falle danach todmüde ins Bett.
Bis demnächst
Arno
Nov. 06 -08 Berkane
Am nächstem Morgen nach dem Frühstück versuche ich zu schauen ob ich meinen Gaszug reparieren kann. Gegen 10 Uhr wird die Garage für eine halbe Stunde geöffnet und ich kann zumindest den Gaszug einfädeln.... dann muss ich wieder raus. Der Tag vergeht mit der Besichtigung des Schiffes es ist schon ziemlich afrikanisch hier (viele Szenen erinnern mich an Tim und Struppi Comics) und alles hat das Ambiente einer alten Jugendherberge. Ich will meine Zeit zum Blog schreiben und Üben meiner Vorträge nutzen aber es ist gar nicht so einfach einen Stecker zu finden. Im Gang vor der Rezeption werde ich fündig und richte mein Büro auf dem Boden ein. Gegen Abend beginnt das Schiff zu schwanken und die Nacht über haben wir richtigen Sturm... das Abendessen fällt für mich aus dank der Reisetabletten von Diana verschlafe ich anscheinend das schlimmste und bin trotz meiner Befürchtungen nicht us dem Bett gefallen. Der Nächste Tag vergeht eher ruhig und gegen 20:00 Uhr machen wir in Tanger fest.
Bis demnächst
Arno
Nov. 08 Tanger 3 km
Deutsch
Beim Ausschiffen habe ich die Zeit in aller Ruhe den Gaszug zu reparieren nur die Luft im Laderaum ist zum schneiden alle sind zu ungeduldig mit dem Starten des Motors zu warten bis es wirklich los geht. Da ich fast als letzter rein kam komm ich auch fast ls letzter raus.... es regnet in Strömen und es dauert etwas bis ich mich im Tohuwabohu der marokkanischen Zollformalitäten zurecht finde... ich bin mir sicher das hat mich etwas zu viel Geld gekostet aber ich bin nur müde und nass.... gleich das erste Hotel steuere ich an sicher nicht das billigste aber das Mopped steht in einer bewachten Garage und das Hotel ist ok. Danach noch die Suche nach einem Cybercafee auf diesem Weg bekomme ich eine jungen Marokkaner als charmante Klette angehängt, aber die Unterhaltung ist wirklich interessant und es ist doch hilfreich bei der Suche nach einem Interetcaffe... nur die Arabische Tastatur macht mich wahnsinnig. Was ich wirklich bedenklich finde diese jungen Menschen sind bereit extrem viel zu riskieren nur um nach Europa zu kommen....
Spät am Abend geht es müde ins Bett.
Bis demnächst
Arno
-- Hinzugefügt: 15.11.2009 22:40:28 --
Wie versprochen holt mich mein Mechaniker morgens am Hotel ab. Ich habe aus lauter Panik schon mit dem ADAC telefoniert und dort sehr hilfsbereit Auskunft erhalten, aber erst mal werde ich versuchen mir selbst zu helfen. Erst mal geht es mit dem Abschleppwagen über die Autobahn Richtung Bouznika... kurz vor der Mautstation kreuzen wir den Mittelstreifen a mein Fahrer erklärt sich dem dort postierten Polizisten und dann geht es im Rückwärtsgang 500 m über die Gegenfahrbahn durch ein Loch im Zaun quer über ein trockenes Bachbett und weiter über einen Feldweg auf die normale Straße. Der Jeep ist wirklich geländegängig und wird von deutscher Wertarbeit angetrieben – der Motor ist aus einem Taxi (MB 240 D). Dann geht die Sucherei los in Bouznika werden wir trotz der Suche in vielen Hinterhofwerkstätten nicht fündig, wir wechseln das Auto und es geht zu dritt nach Casablanca, die Verständigung ist nur ungenügend da meine Arabischkenntnisse eher begrenzt sind aber mit Händen kommt schon ein Austausch zustande. Die Sucherei dauert ewig der Verkehr ähnelt eher einem Videospiel mit Hindernissen und Selbstmördern als einem geordneten Verkehrsfluss. Aber man gewöhnt sich an alles.... und irgendwie ist das auch eine lustige Erfahrung...In der gefühlt 347 ten Werkstatt (wir mussten noch auf das Ende der Mittagspause warten bis halb drei und dann eine halbe Stunde Parkplatzsuche und Kommentare (auf arabisch) vom Fachmann zum Abschleppen eines Falschparkers) der Bescheid das geht kommt in 40 minuten wieder. Nach viel Radebrechen bekomme ich heraus, dass sie breitere Riemen der passenden Größe schmaler schneiden....Endlich kann es weiter gehen ich habe 2 Ersatzriemen ... Zurück nach Bouznika erst mal in einem guten Strassenrestaurant etwas essen dann im Dunkeln der Riemen aufziehen und den Kettenschutz mit Kabelbindern fixieren. Eine Probefahrt durch dunkle Strassen der Riemen ist etwas zu lose aber das Motorrad fährt einwandfrei.
Die Mechaniker Bezahlen für guten Einsatz (3000 DHM waren wahrscheinlich etwas zu viel aber ich bin glücklich dass es weiter gehen kann) ein Abschiedsfoto auf der Autobahnausfahrt... ich fahre im Dunkeln Richtung Mohamedina um ein Hotel zu suchen gar nicht so einfach ein Hotel mit Garage zu finden und die ist bockiert so dass ich direkt vor dem Eingang am Gehweg parke so das der Nachtwächter und die Rezeption es im Blick haben. Mal wieder ist das otel zu teuer aber was solle es besser als das Mopped geklaut und ich bin recht lange durch die Stadt geirrt arabische Beschilderung ist als Erklärung für Umleitungen nicht wirklich hilfreich.
Bis demnächst
Arno
-- Hinzugefügt: 16.11.2009 00:32:30 --
Deutsch
Heute muss ich in Agadir ankommen koste es was es wolle.... ich muss ja zur Konferenz ab morgen früh, also morgens zur Ladenöffnung noch schnell ein paar Liter undefiniertes Öl gekauft und dann ohne Frühstück auf die Autobahn Richtung Marakesch. Kurz hinter Casablanca der erste Schreck nin der Morgenstunde mein Lenkungsdämpfer ist lose und mit Ihm die gesamte linke obere Motorhalterung .. beide Muttern sind weg .... mal wieder Schrauben auf dem Seitenstreifen .. Zwei Kleine Jungs vom Dorf nebenan helfen mir den Werkzeugkasten unter den Motor zu Klemmen dass ich wieder eine Mutter drauf bekomme ... zumindest im unteren Bereich ist das Haltegewinde noch in Ordnung so einigemassen hält auch der Lenkungsdämfer für die nächsten 100 km dann ist die Mutter mal wieder weg..... Gaffer tape verhindert zumindest das Verschwinden der nächsten Mutter auch wenn sie nix hält und die Fahrerei ohne Lenkungsdämpfer recht anstrengend ist. Noch 2 3 kurze technische Stopps von wenigen Minuten bis ich endlich den Kettenschutz der gebrochen ist so befestigt habe dass er nicht ständig klappert... zuwiscendurch ein paar kilometer mit diesel gefahren bis zum ende der Autobahn dan beim Fragen nach einem Laden wo ich Öl kaufen kann (Sid auf arabisch) kommenb mir im Getümmel meine Hanschuhe weg ... egal es ist eh heiß mindestens 25°C... und immer weiter auf der Landstrasse ohne Pause ohne Fotos durch wunderschöne Landschaften im Gebirge vorbei an LKWs die sich im Schrittempo die Steigungen herauf oder herunterkämfen ich passe mal wieder nicht auf und die PÖLpumpe zieht Luft zum Glück geht es 10 km bergab und so kommt das ganze wieder zum Laufen .... immer weiter so schnell es ben geht es wird dunkel noch 60 Km bis Agadir das ist richtig Anstrengend mit Radaraugen nach unbeleuchteten Hindernissen und dem Weg suchen den auskeilenden Lenker fest im Griff behalten und Schlaglöchern ausweichen. Dann noch raten wie ich Im Großraum Agadir zum Stadtzentrum und dem Kongresshotel komme. Im der Stadt muss ich suchen bis ich endlich ein Taxi inde das mir dann zum Hotel voraus fährt (wieder Videospielverkehr nur bin diesmal ich an der „Konsole“. Endlich komme ich abgekämpft am Hotel an mit schwarzen Händen Stubig verschwitzt und lande in einer anderen Welt, alle mit Anzug und Krawatte distinguiert... Trotzdem werde ich herzlich empfangen von der Kongressleitung in der Person von Prof. Mohamed Behnassi. Scon ein gutes Gefühl trotz allem habe ich es geschafft. Nach einer Dusche und einem für das noble Hotelrestaurant viel zu gierigem Essen (meine ersze feste Nahrun heute sonst atte ich nur in paar Schluck Wasser - jetzt mit Anzug und Krawatte, nur alles Öl hab ich nicht von den Fingern bekommen)falle ich todmüde ins Bett.
Bis demnächst
Arno
-"ich bring sie zum laufen"
-"oder sie dich"
Fuhrpark: MZ TS 851D Gespann - Dauerbaustelle
Schwalbe (steht - Ersatzbaustelle)