Normalerweise sollten Kunststoffkäfige funktionieren, weil sie im Original auch verbaut wurden, und damals in der DDR sicherlich nicht so ausgeklügelte Kunststofftechnik zum Einsatz kam, wie sie heute möglich ist. Trotzdem gibts Einschränkungen, die mit der Aggressivität des Öls in Verbindung mit der Temperatur zusammenhängen. Ich zitiere dazu mal SKF:
Polyamid 66 (PA66) zeichnet sich mit oder ohne Glasfaserverstärkung durch eine günstige Kombination aus Festigkeit und Elastizität aus. Durch die ausgezeichnete Gleitfähigkeit auf geschmiertem Stahl und die optimale Ausführung der Gegengleitflächen fördern Käfige aus PA66 einen reibungsarmen Lagerbetrieb mit geringem Verschleiß und entsprechend niedriger Reibungswärme. PA66 kann bei Betriebstemperaturen bis 120 °C eingesetzt werden. Bei den Käfigen aus PA66 wird die Einsatzmöglichkeit jedoch durch einige Syntheseöle oder Schmierfette auf Syntheseölbasis sowie durch verschiedene Schmierstoffe mit EP-Zusätzen bei hohen Temperaturen beeinträchtigt.Dazu gibts auch Diagramme, z.B.:
http://www.skf.com/binary/49-3785/1__en ... 2-3785.jpgMir ist seinerzeit bei meinem VW-Passat 1 ein Getriebelager gestorben, weil sich der Kunststoffkäfig im aggressiven Getriebeöl aufgelöst hat. Folge: Ein neues Getriebe war nötig.
Im Gegensatz dazu weiß ich diverse Viertakter, die mit Rollenlagern mit PA66-Käfigen unterwegs sind, weils die mit Metallkäfigen (vom Wunschhersteller) nicht mehr gibt.
Dass PA66-Käfige weniger Öl brauchen als Metallkäfige, wage ich allerdings zu bezweifeln. Wenn Ölknappheit herrscht, ist der Kunststoffkäfig sofort hinüber, mit allen Folgen, während ein Stahlkäfig zwar auch blau wird, aber wenigstens die Kugeln noch in ihrer Position hält. Damit kann man -rasselnderweise- immerhin noch heim fahren.
Gruß
Hans