Vor ein paar Wochen war einen Ort weiter eine HuFu, also eine MZ TS 150 Bj. 1981 angeboten. Ich hatte mal wieder Bock drauf, erinnert sie mich doch an mein erstes "richtiges" Motorrad, welches 1982 eine (gebrauchte) Neckermann TS 150 war. Außerdem fand ich das dunkle Blau hübsch, und es ist eine hübsche Ergänzung zu unserer "Rasenden Taschenlampe" ES 150, die auch bald wieder auf die Straße soll. Also kurz rüber gefahren und das Mopedle gekauft.
Zum Zustand: die TS hat nur einen Haltereintrag, es sind alle Papiere dabei. Erstlack, glaubhafte 9753 km auf dem Tacho, DDR-Hartgummi-Reifen, und seit ~ 1991 abgemeldet (also noch kein West Nummernschild). Das Mopedle war teilweise zerlegt, einiges in Kartons, der Motor komplett und ein frisch gestrahlter und geschliffener 125er Satz montiert (Zum Glück das einzige, was am Motor gestrahlt war). Der 150er Satz war aber auch noch dabei. Ich hab Klasse 1, die 125 sind mir also wurscht. Eine überholte Telegabel gab es auch dazu. Und ein paar Motoren und bischen was an Teilen hab ich auch noch auf Vorrat liegen.
Aufgrund der langen Standzeit hatte ich eine Motorüberholung und einiges mehr schon im Hinterkopf ...
-- Hinzugefügt: 13/3/2022, 14:36 --
Erste Aktion war dann, den Zylinder zu ziehen - was auch dringend nötig war.
Zum Glück hatte noch niemand den Motor mit dem Zylinder zum Laufen gebracht, der Rost von Kurbelwelle und Lager hätte großen Motorsalat bewirkt.
Ich verstehe aber nicht, warum man überhaupt den neuen Zylinder auf eine rostige Kurbelwelle montiert.
-- Hinzugefügt: 13/3/2022, 14:50 --
So, der 125er Satz wanderte erstmal wieder ins Regal, es sollte ja der 150er wieder zum Einsatz kommen.
Leider hat wohl mal jemand den Kolben unsanft in die Ecke gefeuert. Kolbenhemd gebrochen. Das erste Teil auf der Bestell-Liste war dann ein passender Kolben.
Als nächstes dann den Motor zerlegt. Zum Glück hab ich noch fast alles an Werkzeug, auch die Montagebrücke, aus meiner Studentenzeit hier liegen. Den Rest wie Kupplungsstopper dann noch schnell bei Ebay "bestellt" ... Das eine Zerlegung dringenst nötig war, sieht man auf dem Bild vom gespaltenen Motor. Nach dem Zerlegen alles gereinigt und ab ins Ultraschall.
Eine recht gute gebrauchte Kurbelwelle lag hier zum Glück noch im Regal.
So konnte der Motor zügig und mit viel Wärme wieder montiert werden. Danach kam der Motorblock noch mal auf den Herd und wurde auf 130 Grad erhitzt, um die Wellen in den Lagern zu entspannen, sie drehen jetzt super-leicht ...
Auf dem nächsten Bild einge Teile, die rausgeflogen sind ...
Und danach wurde der überholte Vergaser gecheckt, und die passenden Düsen eingebaut (der war ja auf die 125er Bedüsung geändert)
Fortsetzung folgt
und Gruß von Frank