von Mechanikus » 7. Februar 2024 15:00
Ich wollte auch mal eine ETZ Welle in der TS verwenden. Aus dem Grunde habe ich diese zwei Ringe noch vorgedreht rumliegen. Ich hatte mich entschieden, die werksseitige Mittelfuge auch bei den Verdrängerkörpern fortzusetzen, sodaß also zwei Hälften entstehen, die in die jeweilige Gehäusehälfte eingeschraubt werden.
Ich will aber auch gleich mal darlegen, warum ich sie am Ende nicht verwendet habe. Auch bei mir ging die Sache mit einer Hubraumerhöhung einher. Nun ist es ja so, daß man, gerade fürs Gelände, nicht nur maximale Beschleunigung, sondern auch bisschen Dampf, also aufgespeichertes Drehmoment aus der Schwungmasse braucht. Da die Schwungmasse, spezifisch gesehen, bei zunehmendem Hubraum abnimmt, quasi das "Schwungmassenverhältnis" (keine Ahnung, wie der richtige Fachbegriff lautet), ist es eher unklug bei Hubraumerhöhung die Masse am Außenumfang der Hubscheiben noch zu verkleinern. Das wäre bei ner Straßenrennmaschine was anderes, aber eine Geländemaschine mit nur 4 Gängen braucht schon bissl Gewicht auf den Hubscheiben. Deshalb würde ich Dir empfehlen, eine TS Welle umzuarbeiten. Die bietet im übrigen noch den Vorteil, daß sie mehr Fleisch um die Hubzapfenlaibung hat, was sogar einen noch größeren Hubzapfenversatz nach außen hin zuließe, als die ETZ Welle bietet. Das würde zwar das Pleuel einer 175er Jawa erfordern, ist aber ohne weiteres machbar.
Wenn es denn doch die ETZ Welle sein soll, bestünde immer noch die Möglichkeit, Ringe aus Stahl auf die Hubscheiben aufzuschrumpfen, die dann einerseits als Vergrößerung der Schwungmasse und gleichzeitig als Verdrängerkörper dienen.
Weiterhin darf man bei der ETZ Welle nicht vergessen, die Zusatzmasse am oberen Pleuelauge wegzuschleifen, so daß es analog der TS Welle gestaltet ist. Außerdem muß sie auf den Kolben und das für starr verschraubte Motoren geeignete Wuchtverhältnis ausgewuchtet werden, sonst kribbelts später mächtig in den Händen (Nicht unterschätzen! Das kann so schlimm werden, daß Du den Gasgriff nicht mehr festhalten kannst).
Fuhrpark: MZ TS 150 GS-Umbau Bj 1983; DKW NZ 250 Bj. 1938; Simson S51 Umbau Bj.1980; NSU Quick-Umbau Projekt Bj.1936; Trial-Projekt mit MZ-Motor; Eigenbau-Simmi mit Starrrahmen und MZ Motor; Phänomen Bob Projekt Bj.1941; IFA DKW RT-0 Projekt, DKW NZ 350/ISH Umbau Projekt