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Christof
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Letzte Aktualisierung: 17. März 2024 19:57
 

[Anleitung] Axialspieleinstellung an Wellen

Artikel ID: 165
Verfasst von: Christof
Verfasst am: 24. September 2009 13:07
Artikel Beschreibung: Anleitung zur Einstellung des Axialspiels an Kurbel- und Getriebewellen an MZ-Motoren
Externer Link zu diesem Artikel:
https://mz-forum.com/kb.php?a=165

Axialspieleinstellung


Grundsätzlich gehört es zu jeder Motorenmontage das Axialspiel, der entsprechenden Welle, einzustellen.

Was ist Axialspiel?

Das Axialspiel ist das Maß, inwiefern sich eine Welle nach der Montage, hin und her bewegen lässt. Für alle MZ-Motoren gibt es festgeschriebene Minimal- und Maximalwerte.

Wie stelle ich das Axialspiel ein?

Zunächst müssen alle Lager im warmen Zustand bis zum Anschlag ins Gehäuse getrieben werden.
Alle Wellen müssen sich leicht drehen lassen. Ansonsten müssen sie freigschlagen werden. Bei den großen 4-Gang Motoren ist anschließend das Axialspiel der Losräder vom 1. und 4. Gang einzustellen bzw. zu kontrollieren.

Zwischen dem Lageraußenring und der Dichtkappe muß je nach Motor ein Axialspiel von 0,2 ... 0,4 mm vorhanden sein. Das Einstellen erfolgt durch vorher bemessene und beigelegte Distanzscheiben. Zum Messen benötigt man lediglich ein Messchieber mit Tiefenmaß.

Erst wird der Abstand vom Gehäuse zum Lageraussenring gemessen und notiert. Das Maß in mm wird im folgenden A genannt.

a.jpg

Messung Abstand A


Dann wird der Abstand an der Dichtkappe gemessen. Hierbei wird das Maß von der Dichtfläche der Kappe bis zum Ende des Schaftes gemessen. Das Maß in mm wird auch notiert und im folgenden B genannt.

b.jpg

Messung Abstand B


Nun ist die notwendige Scheibendicke zu errechnen und das aus dem Maß (A), dem Maß (B) und der Dicke einer neuen Papierdichtung (gewöhnlich 0,5 mm - besser ist aber messen. Dabei sollte auch berücksichtigt werden, das diese sich während der Montage meist nochmal um ca. 0,1 mm zusammendrückt). Nun müssen die notierten Werte A, B und die Dichtungsstärke in folgende Formel, je nach Motor und Welle, eingesetzt werden:

Es gilt:

s = (B + D) - (A + 0,2 ... 0,3)
Kurbelwellen-Dichtkappe (alle großen 4-Gang-Motoren, alle kleinen Motoren)
s = (A + D) - (B + 0,3 ... 0,4)
Abtriebswellen-Dichtkappe (alle großen Motoren)
s = (B + D) - (A + 0,2 ... 0,3)
Schaftrad-Dichtkappe (alle kleinen Motoren)


s = Dicke der Distanzscheibe
A = Abstand Lageraußenring - Dichtfläche Motorengehäuse
B = Abstand Dichtfläche der Kappe - Anlagefläche Distanzscheibe
D = Dichtungsdicke

S ist dann die Stärke der Distanzscheibe die zwischen Lageraussenring und Dichtkappe beigelegt werden muss. Es gibt dabei Scheiben in unterschiedlicher Stärke, meist von 0,2 mm, 0,3 mm und 0,5 mm. Werden Werte wie 0,7 mm erreicht, kann man auch 2 Scheiben montieren, hier in 0,2 mm und 0,5 mm Dicke. Wichtig ist nur, die Scheiben müssen ohne zu klappern in die Lagerbohrungen gleiten und nur auf dem Aussenring, nie auf den Innenring des Lagers liegen.

s.jpg


Nachdem die richtigen Distanzscheiben beigelegt wurden, kann die Dichtkappe über Kreuz verschraubt werden.


Bei welcher Welle stelle ich das Axialspiel ein und wieviel?

4-Gang-Motor große Modelle (175-250-300cm³)

Grundsätzlich muss die Kurbelwelle und die Abtriebswelle eingestellt werden.
Die Antriebswelle im Getriebe muss nicht eingestellt werden.
Die Abtriebswelle muss dabei 0,3 - 0,4 mm Axialspiel aufweisen.
Die Kurbelwelle benötigt 0,2 - 0,3 mm Axialspiel.

5-Gang-Motor große Modelle (250-300cm³)

Grundsätzlich muss hier nur die Abtriebswelle eingestellt werden.
Die Antriebswelle im Getriebe und die Kurbelwelle müssen nicht eingestellt werden.
Die Abtriebswelle benötigt hier 0,3 - 0,4 mm Axialspiel.

alle Motoren der Kleinen Baureihe (125-150cm³)

Grundsätzlich muss die Kurbelwelle und das Schaftrad eingestellt werden
Die Vorgelegewelle im Getriebe muss nicht eingestellt werden.
Das Schaftrad braucht hier 0,2 - 0,3 mm Axialspiel.
Die Kurbelwelle benötigt 0,2 - 0,3 mm Axialspiel.

Warum muss ich das Axialspiel einstellen?

Damit sich die Welle bei allen Betriebszuständen und Maßabweichungen von Gehäuse und der Welle selbst leicht und sauber drehen läßt, muss ein gewißes Axialspiel vorhanden sein.

Was ist wenn das Axialspiel nicht stimmt?

An der Kurbelwelle kann das zu Lagerschäden führen, wenn z.B. das Spiel zu gering ist. Die Welle steht dann unter Vorspannung und kann nicht mehr frei drehen. Bei zu großem Spiel wandert die Welle unkontrolliert hin und her und kann dabei auch den Lagersitz des Gehäuses oder der Welle beschädigen.
Für das Schaftrad bzw. an der Abtriebswelle des Getriebes gilt das Gleiche, wie für die Kurbelwelle. Nur muss hier, bei zu großem Axialspiel, auch damit gerechnet werden, das die Gänge durch das unkontrollierte Wandern der Welle t.w. herauspringen oder gar nicht erst rein gehen.
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© mz-forum.com
Dieser Artikel wurde zuletzt bearbeitet von Christof am 28. März 2016 21:25

Grüße

Christof

Organisator des ES-Schweinetreffens in Coppanz 2013 & in Bucha 2015

Rundlampenschweinchenliebhaber Nummer 082

Kämpfer für das Überleben des 175er Ersatzmotors 4539110
Stichwörter: Wellen, Kurbelwelle, Getriebe, Axialspiel, Freischlagen

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