Machen Sie es sich zur Angewohnheit, nur gerade so viel Originaltext
stehen zu lassen, dass dem Leser der Zusammenhang nicht verloren geht. Das
ist a) wesentlich leichter zu lesen und zu verstehen und b) keine
Verschwendung von Ressourcen.
Lassen Sie den Originaltext aber auch nicht ganz weg! Der Leser Ihres
Artikels hat den Artikel, auf den Sie sich beziehen, mit hoher
Wahrscheinlichkeit nicht mehr exakt in Erinnerung und hat ohne weitere
Anhaltspunkte große Mühe, den Sinn Ihrer Ausführungen zu erkennen.
ACHTUNG: Auch die UNTERSCHRIFT oder die SIGNATURE der
Originalnachricht sollte nur dann zitiert werden, wenn darauf auch
inhaltlich Bezug genommen wird. Wie die ebenso lästige DOPPELSIGNATURE ist
dies ein FEHLER, den der Betreffende selbst oft nicht bemerkt. Ein
persönlicher Hinweis (bitte nur als MAIL!) kann in beiden Fällen nicht
schaden.
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Benutze Mail, wo immer es geht!
Wenn Sie dem Autor eines Artikels etwas mitteilen wollen, überlegen Sie
sich bitte genau, ob dafür nicht eine simple Mail ausreicht.
Ein Beispiel: Spätestens dann, wenn hitzige Diskussionen schließlich in
wüste Beschimpfungsorgien ausarten, ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die
Diskussion niemanden außer den Streithähnen interessiert.
Generell gilt: Wenn Sie etwas mitteilen wollen, das auch viele andere
Leute interessieren könnte, benutzen Sie die News. Anderenfalls ist eine
Mail sicherlich ausreichend.
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Gib eine Sammlung Deiner Erkenntnisse ans
Netz weiter!
Wenn Sie eine Frage an die Netzgemeinde gestellt haben, und darauf
Antworten per Mail empfangen haben, welche evtl. auch andere Leute
interessieren könnten, fassen Sie Ihre Ergebnisse (natürlich gekürzt)
zusammen und lassen Sie damit auch das Netz von Ihrer Frage profitieren.
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Achte auf die gesetzlichen Regelungen!
Es ist völlig legal, kurze Auszüge aus urheberrechtlich geschützten Werken
zu informationellen Zwecken zu posten. Was darüber hinaus geht, ist
illegal. Zu den urheberrechtlich geschützten Werken gehören unter anderem
Zeitungsartikel, Liedtexte, Programme, Bilder etc. Ebenfalls illegal ist
es, mit Wort und/oder Bild zu Straftaten aufzurufen oder zumindest
Anleitungen dafür zu liefern.
Achten Sie darauf, dass Sie mit Ihrem Artikel keine Gesetze brechen, und
bedenken Sie, dass sich evtl. jeder strafbar macht, der solche
Informationen auf dem eigenen Rechner hält und anderen zugänglich macht.
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Benutze Deinen wirklichen Namen, kein
Pseudonym!
In der Mailboxszene ist es ab und zu üblich, seine wahre Identität hinter
einem Pseudonym zu verbergen. Pseudonyme ermöglichen es auch, Dinge zu
sagen und zu tun, die man sich sonst nicht erlauben würde. Aufgrund der
negativen Erfahrungen, die sehr viele Leute auf dem Netz mit den Trägern
solcher Pseudonyme gemacht haben, und auch aus presserechtlichen Gründen
sollten Sie Ihre Artikel mit Ihrem wirklichen Namen versehen. Wenn Sie
nicht vorhaben, Ihren Namen preiszugeben, vergessen Sie das Usenet (oder
zumindest das Schreiben von Artikeln und Mails) bitte schnell wieder.
Die Betreiber von Systemen, die schreibenden Zugriff auf das Netz an-
bieten, sind angehalten, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen (z. B.
Eintragung des "Fullnames" ins GECOS-Feld der Passwortdatei o. ä.).
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Kommerzielles?
Ein gewisses Maß an kommerziellen Informationen wird auf dem Netz gerne
toleriert, z. B. Adressen von Firmen, die ein bestimmtes Produkt anbieten,
nachdem jemand danach gefragt hat. Als unverschämt wird dagegen die
Verbreitung von reinen Werbeinformationen angesehen, insbesondere, wenn
sie ein gewisses Volumen überschreiten.
Bedenken Sie: Dies ist ein nichtkommerzielles Netz, und nicht jeder will
Übertragungskosten für Werbung bezahlen.
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Keine "human gateways" - das Netz ist keine
Mailbox!
Ebenfalls wird davon abgeraten, seine Aufgabe darin zu sehen, Artikel aus
verschiedenen anderen, für jedermann zugänglichen Netzen (um Namen zu
nennen: Fido, Zerberus, BTX, etc. pp.) ins Netz zu pumpen.
Das gilt insbesondere dann, wenn es den Informationen am allgemein
üblichen Niveau mangelt, die darin angesprochenen Tatsachen jedem
durchschnittlich intelligenten Menschen bereits bekannt sind oder
abzusehen ist, dass sich nur ein verschwindend geringer Bruchteil der
Netz-User dafür interessiert.
Bedenken Sie: Das Netz ist keine Daten-Mülltonne.
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"Du" oder "Sie"?
Aus der Deutschsprachigkeit der "de.*"-Hierarchie erwächst die Frage, ob
man andere Netzteilnehmer in Artikeln und Mails "duzen" oder "siezen"
sollte. Dafür gibt es keine allgemeingültige Regel; es hat sich jedoch
eingebürgert, den Anderen mit "Du" anzureden. 99,9 % der Teilnehmer in der
"de.*"-Hierarchie finden das auch völlig in Ordnung und würden es als eher
absonderlich ansehen, wenn sie auf einmal gesiezt werden würden.
Vielleicht ist diese Netiquette also der letzte Artikel im Netz, in dem
Sie geSIEzt werden...