Lauter Kleingruscht, dennoch arbeitsintensiv und notwendig
Hallo,
am Riemengetriebe bzw. dessen Peripherie ging es weiter. Habe mich in Quad-Foren dazu eingelesen. Demnach ist der Antriebsriemen ein - teures - Verschleißteil, das 6-15 Tkm hält, manchen Besitzern aber schon viel früher um die Ohren fliegt. Soll von der Fahrweise abhängen (kein Dauervollgas und beim Anfahren keine Kavalierstarts mit rutschendem Riemen) sowie von der Kühlung. Hitze mag er gar nicht; daher hat das Getriebe ein Gebläserad mit Zu- und Abluft. Dreck, Öl und Wasser haben im Riemenkasten auch nichts zu suchen.
Original sitzen auf den Luftkanälen häßliche und teure Gummiformteile mit langen Schläuchen, die im Nirgendwo enden, aber keine Filterung aufweisen. Habe ich mir wieder etwas ausgedacht; ob das wirklich gut ist, wird sich zeigen. Sinnvollerweise soll ja wohl möglichst leicht so viel Luft wie möglich angesaugt werden. Analog zur Vergaser-Technik habe ich einen großen "Renn"-Luftfilter mit schönem Einlauftrichter besorgt, angepaßt und abgedichtet. Durch kurzen Weg und strömungsgünstige Führung sollte da eher mehr Luft durchpassen, als mit dem Originalgummi, hoffe ich.
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Soweit i.O., aber Regen und Spritzwasser haben natürlich freien Zugang. Gehört also eine Abschirmung drauf. Zufällig lag da eine Edelstahlschale passenden Durchmessers herum (von Ikea; Haushaltswaren-Abteilungen bieten generell interessante Teile für Bastler). Reichte noch nicht ganz, daher habe ich noch ein Schirmchen aus Zinkblech gedengelt und angehängt. Wenn das nun ausschaut, wie ein Ritterhelm, ist das reiner Zufall. Wenn ich etwas konstruiere, baue ich oft nur mit einer Grundidee einfach drauflos und lasse mich vom Ergebnis überraschen. Auch mit dem besten Plan können nicht alle Eventualitäten berücksichtigt werden. Mancher Betrachter könnte ins Grübeln kommen. Vielleicht lege ich noch eine falsche Fährte, indem ich in Fraktur-Druckschrift "Kompressor" oder einfach "Zoller" dranschreibe.
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Für den Abluftkanal muß ich mir noch etwas überlegen. Da dort warme Luft herauskommt, wäre evtl. ein Flexschlauch, den ich im Winter unter die Knieschutzdecke stecken kann, eine Idee.
Was das Projekt fast so aufwendig macht, wie den ersten Neuaufbau, sind die dutzendweisen Anpassungen und Einzelanfertigungen von Teilen. So zeigt z.B. der originale Kühlwasserauslaß am Motor nach unten. Genau falsch, weil der jetzt verwendete Kühler schmal und hoch ist. Umdrehen geht nicht, deshalb Drehen und Fräsen eines Stutzens, der nach vorne zeigt.
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Unerbittlich naht sich der elektrische Fast-Neuaufbau; nahezu alles ist anders als original, nicht nur wegen 12 Volt. Aber ich wollte es ja so ...
Am MZ-Zündschalter hat mich immer dessen schwere Zugänglichkeit gestört und vor allem die fingerverrenkende Befestigung der Gummikappe unterhalb desselben. An meiner BMW habe ich kein Zündschloß, sondern nur einen Ein-/Ausschalter sowie einen separaten Schalter für die Lichter. So wird es auch am "DKW-Wehrmachtsmodell". Als Junge in den 50er-Jahren habe ich immer die elfenbeinfarbenen Schalter und Lenkräder in den besseren Autos toll gefunden; 30er- bis 50er-Stil halt. Diese schönen Sachen gibt es zum Glück bis heute im Oldtimer- und Traktorbedarf zu kaufen.
Wie schon einmal geschrieben, habe ich die hinteren Blinker entfernt; geblinkt wird künftig mit dem gelben Bremslicht (entsprechend einer Übergangstechnik für alte Traktoren bei Einführung der Blinkerpflicht für diese). Das bedingt einen ziemlich klobigen Zweikreis-Blinkerschalter mit etlichen Anschlüssen. Hat einiges Kopfzerbrechen gekostet, das dicke Ding einigermaßen unauffällig, ergonomisch und stabil am Lenker zu anzubringen. Letzlich habe ich aus Blech eine Aufnahme für den Blinkschalter und den Hupenknopf geformt, die mit einer Schraube im Lenker befestigt wird. Damit die Steckkontakte und Kabel nicht frei liegen, waren ferner zwei POM-Hülsen zu drehen, die fest am Lenker anliegen.
Im ehemaligen Drehzahlmessergehäuse sitzen nun der Starterknopf, die Kontrolleuchten für Ladung, Motortemperatur sowie die Vierfachleuchte für die Gangwahl - Vorwärts, Gelände, Leerlauf, Rückwärts. Ein neuer Tacho mußte ebenfalls her, weil dessen Antrieb am Hinterrad entfällt. Dafür habe ich einen elektronischen mmb-Tacho im Oldtimerdesign hergenommen.
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So, Schluß für heute! Es reicht, nach ausgiebigem Rasenmähen am Hang, Unkrautjäten, Montage von zwei widerspenstigen Reifen (beide für MZ, Cross- bzw. Ackerschlepperprofil) und jetzt dem Beitrag. Wo bleibt mein Spinat?
Grüße, Fritz.