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Seitenwagenbremse Superelastik synchronisieren

Verfasst:
31. Juli 2007 18:46
von Günter
Hallo Foristi,
von Mittwoch bis Sonntag war ich auf Harztour mit meinem ETZ-Gespann und Sohn.
In den fünf Tagen haben wir 900 unvergessliche km zurück gelegt.
Das Gespann hat seine Langstrecken- und Wettertauglichkeit bewiesen.
Nicht einmal gemuckt und die Rücktour 250km im Regen einfach so weggesteckt, toll!
Nun zur Bremse des Bootes. Eine Weile nach meiner Reko bin ich ohne SW-Bremse gefahren (also ohne ordentlich eingestellte Bremse).
Da ich aber für Notbremsungen und die diesjährige TÜV-Abnahme gerüstet sein wollte, habe ich vor der Tour die Einstellung versucht.
Das Ergebnis ist leider bisher nicht sehr zufriedenstellend, trotz aller möglicher Justier-Varianten am Boot bzw. Krad.
Idealerweise sollte die Bremse bei möglichst kurzem Bremshebelweg
greifen. Am Motorrad ist dies problemlos einzustellen. Der SW läßt sich dafür leider nicht einstellen. Trotz Excenter in Max-Position greift die Bremse nicht. Am Radzylinder läßt sich der Stößel weiter herausschrauben, allerdings schleift dann die Bremse bereits.
Im Moment habe ich alles so justiert, daß ich den Fußbremshebel mächtig weit durchtreten muß, dann greifen beide Bremsen, allerdings ist dies ziemlich unbequem und nicht besonders sicher.
Woran könnte dies liegen? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen?

Verfasst:
31. Juli 2007 19:29
von fränky
Hallo Günter,
muss Dir zustimmen - bei mir genau das Gleiche - muss mit der Fusspitze ziemlich weit nach unten drücken(unangenehm) damit die SW Bremse mitgreift.
Der Leerweg des Beiwagenbremspedals ist einfach zu viel - manche haben eine dickere Rolle auf den BW Bremshebel gemacht.
Ich lass mir da auch noch was einfallen.
Seitenwagenbremse

Verfasst:
31. Juli 2007 20:07
von oldbert
Günter, ich habs so gemacht: Ausgleichbohrung im Hauptbremszylinder auf 2 mm aufgebohrt. Neue Bremsbacken ins BW Rad. Neue Bremsflüssigkeit. Augenschraube ganz in das 6kant Nachstellgestänge eindrehen. Schelle, die den Radbremszyl. trägt lösen, die Schelle Richtung Bremshebel versetzen, bis die Augenschraube (ganz eingedreht) max 1mm Luft in der Bremshebelaufnahme hat. Schelle festziehen. Entlüften. Wichtig: Zwischen Mrd Bremshebel und BW Bremshebel muss mind. 2mm Luft sein, wenn Du den Fuss auf die rechte Fussraste stellst, verändert sich der Abstand! Jetzt das Nachstellgestänge/Augenschraube soweit ausdrehen, bis die Bremsbacken leicht anliegen. Soweit wieder lockern bis das Rad frei läuft, Kontern. Feineinstellung über Flügelmutter Mrd. Du darfst mir glauben, ich habe mit dem Hinterrad und dem BW Rad schwarze Striche auf den Asphalt gezogen. Zudem habe ich auf den Bremsflüssigkeitsbehälter (Plastikschlauch) einen kleinen Behälter draufgesetzt, im das Flüssigk. Volumen zu erhöhen. oldbert

Verfasst:
1. August 2007 03:31
von Ex User Hermann
@Oldbert:
Sowas nenne ich Praxiserfahrung!
Bremsflüssigkeitsbehälter gibt es übrigens u. A.
HIER

Verfasst:
1. August 2007 05:58
von Günter
Tja, danke soweit.
Also scheint das Problem allgemeiner, konstruktiver Natur zu sein.
(Hat MZ da Mist gebaut?)
Es scheint, die Betätigung des Fußbremshebels müßte einen größeren
Effekt auf den Radbremszylinder am SW haben. Wenn ich den Fußbremshebel betätige, dann tut sich am Radbremsgestänge des SW nicht all zuviel, vielleicht 1cm Ausschlag ungefähr. Ist das bei Euch auch so?
Oder ist meine Bremse vielleicht nicht richtig entlüftet?

Verfasst:
1. August 2007 08:22
von horscht
Naja, "Mist gebaut" würde ich nicht dazu sagen, zumindest nicht im Beiwagen. Es ist gut, dass dieser eine hydraulische Bremse hat.
Es ist halt das Problem, dass eine Seilzugbremse (am Motorrad) und eine hydraulische Bremse mit dem selben Betätigungsmechanismus synchron arbeiten müssen, da ist eben auch Fingerspitzengefühl bei der Einstellerei gefragt.

Verfasst:
1. August 2007 08:55
von Paule56
also am Weg der Betätigung wirst da nichts rausholen können, das ist via Hebelei so vorgegeben. Bei mir sind es ziemlich genau 5 mm am HBZ, dann geht da NIX mehr
Entlüften ist das eine, die Einstellung das andere Mittel zum Ziel.
In Kombination mit 50er Rolle auf dem BW - Bremshebel quietscht (leer) immer zuerst das BW-Rad, da kommt das mechanische Gedöhns am Mopped nicht mehr mit, es sei denn, die Flügelmutter wird schon auf 'Leicht-Schleifen' gedreht.
Im Zusammenspiel mit Bremse vorn ist es erträglich und beladen einwandfrei.
Der Härtetest mit eichy im Boot steht noch bevor
Die Umstellerei von leer auf voll an der Flügelmutter erspare ich mir.

Verfasst:
1. August 2007 14:31
von Ex-User peryc
Du kannst auch noch die Hebelei vom Bremsnocken abnehmen und um ein bis zwei Zähne versetzen. Geht sowohl am Beiwagen als auch an der Hinterradbremse.
Wenn der Hebel zu tief sitzt, der sollte auf einer Exzenterbuchse sitzen mit der die Höhe etwas eingestellt werden kann. Schau hier:
http://www.mz-b.de/super/d-super1-5.htm , Teil 57
Wobei ich da eine Frage habe: Die Buchse liegt bei mir gemütlich rum, montieren kann ich sie nicht, denn die Borung im Bremshebel ist zu klein

Gab es da auch Hebel ohne Buchse, hat da jemand gebastelt oder ist der Hebel von anderer Herkunft?
Christopher

Verfasst:
1. August 2007 15:23
von Maddin1
An dem ES/2gespann ham wir auch einen Hebel ohne diese tolle Buchse dran. Muss es wohl doch org gegeben haben. Mein TSgespann hat derwegen wieder die Buchse verbaut.

Verfasst:
1. August 2007 17:17
von Ex-User peryc
Kam die Buchse erst ab irgendeinem Baujahr? Die TS ist 79 und der Superelastik 66, vielleicht liegt es ja daran. Lieber den Hebel vergewaltigen und das Buchsl rein oder einen anderen Hebel auftreiben?
Christopher

Verfasst:
6. November 2007 18:06
von Wolfgang
@Oldbert / Hermann
Oldbert hat geschrieben:
Schelle, die den Radbremszyl. trägt lösen, die Schelle Richtung Bremshebel versetzen, bis die Augenschraube (ganz eingedreht) max 1mm Luft in der Bremshebelaufnahme hat. Schelle festziehen. Entlüften. Wichtig: Zwischen Mrd Bremshebel und BW
Das verstehe ich jetzt nicht ganz. die Schelle, die den Radbremszylinder trägt, ist doch auch gleichzeitig dér Anker für meine Bremsplatte. D.h. ich kann die Schelle nicht verschieben, da sich dann doch meine Bremse verdrehen würde und die Schraublöcher von Bremse und Schelle nicht mehr übereinstimmen - oder sehe ich da was falsch ???
Gruß
Wolfgang

Verfasst:
8. November 2007 08:43
von Wolfgang
Hallo zusammen..
ich will doch noch mal nachfragen - gibt es dazu Erfahrungen ?
Gruß
Wolfgang

Verfasst:
8. November 2007 19:03
von krocki
Moin,
genau das Problem habe ich zufällig letztes Wochenende gelöst
Am Hauptbremszylinder ist ein Sprengring als Anschlag für den Kolben in Ruhestellung.
Da gehört aber die Scheibe von der Betätigungsstange noch mit dahinter! Sonst ist der Weg zu gross, bis der Kolben die Zulaufbohrung verschliesst und überhaupt anfängt, Druck aufzubauen.
Genauer Blick auf die Schnittzeichnung z.B. NM hilft.
Ist aber fisselig zu montieren, die grosse Spiralfeder zurückhalten und dann den Sprengring reintun.
Man kann anstelle auch eine exta Scheibe etwa 2mm dick, aussen 18 mm Durchmesser einbauen. Habe ich gemacht, Druckpunkt ist nach kurzem Hebelweg wieder da, und auch die Einstellung mit der Exzentermutter funzt prima.
Eine Lösung a la dicke Rolle geht zwar auch, dann ist aber nicht gesichert dass die Zulaufbohrung in Ruhestellung frei ist. Kann bei Erwärmung zu ständigem Bremsen führen.
Grüsse
Carsten
edit: mit Bild

Verfasst:
8. November 2007 19:46
von fränky
Hallo Carsten,
wie? anstatt des Sprengrings die 2mm Scheibe, oder zusätzlich?

Verfasst:
8. November 2007 19:51
von krocki
Hi,
zusätzlich.
Man sieht hinterm Sprengring auch noch einen Absatz im Gehäuse, da gehört auf jeden Fall was hin.
Hab noch ein paar Bilder vorher-nachher, muss ich erst noch aufbereiten.
Grüsse
Carsten

Verfasst:
8. November 2007 19:55
von fränky
Hallo Carsten,
wäre vielleicht mal ein Versuch wert. Stell auf jedenfall mal deine Bilder rein - Danke.

Verfasst:
8. November 2007 21:59
von krocki
hier:

Verfasst:
8. November 2007 22:02
von krocki
und da:

Verfasst:
9. November 2007 09:58
von motorang
Wolfgang hat geschrieben:@Oldbert / Hermann
Oldbert hat geschrieben:
Schelle, die den Radbremszyl. trägt lösen, die Schelle Richtung Bremshebel versetzen, bis die Augenschraube (ganz eingedreht) max 1mm Luft in der Bremshebelaufnahme hat. Schelle festziehen. Entlüften. Wichtig: Zwischen Mrd Bremshebel und BW
Das verstehe ich jetzt nicht ganz. die Schelle, die den Radbremszylinder trägt, ist doch auch gleichzeitig dér Anker für meine Bremsplatte. D.h. ich kann die Schelle nicht verschieben, da sich dann doch meine Bremse verdrehen würde und die Schraublöcher von Bremse und Schelle nicht mehr übereinstimmen - oder sehe ich da was falsch ???
Gruß
Wolfgang
Ich bin da ganz bei Dir und verstehe es auch nicht, das mit der Schelle. Die ist (wenn man nicht mit der Feile drangeht) in ihrer Lage eindeutig festgelegt ...
Gryße!
Andreas, der motorang

Verfasst:
9. November 2007 10:11
von Sv-enB
Bei mir ist da im HBZ kein Sprengring, sondern eine geschlitzte Scheibe drin, welche durch den Druck der Feder den Bolzen mit der Kugel hält. In beiden Zylindern die ich habe. Der Effekt ist aber der gleiche. Da noch was unterlegen? Das wäre mal ein Versuch wert. Ich will aber nicht schon wieder die Bremse anfassen

.

Verfasst:
4. Mai 2008 09:36
von Günter
Hallo Gemeinde,
nach über zwei Jahren ist auch mein Problem gelöst.
Nachdem ich die ganze Zeit mit nur unzureichender (oder gar keiner )Bremse rumgezuckelt bin, habe ich mich mal dran gemacht und alles auseinander gebaut.
Hauptgrund war die Tatsache, daß der vor zwei Jahren verbaute Faltenbalg am Hauptbremszylinder sich in Luft aufgelöst, sprich zerbröselt hat. Nach dem Ausbau des Hauptbremszylinders kam mir sofort der Kolben entgegen. Auch bei mir ist kein Sprengring vorhanden wie oben beschrieben, offensichtlich hat MZ da später Einsparungen betrieben.
Beim weiteren Zerlegen stellte sich heraus, das die Gummimanschette im Inneren möglicherweise bereits beim Einbau falsch eingesetzt wurde.
Der Gummi wies Verformungen auf, die eindeutig Rückschlüsse darauf zuließen. Daraufhin habe ich den Zylinder genau nach Vorschrift montiert (d.h. Feder und Manschette nicht von der Betätigungsseite).
Beim Entüften stellte sich sofort Erfolg ein:
Die Rolle des Betätigungshebels liegt viel höher und läßt sich super justieren, der Betätigungsweg am Bremshebel am SW-Rad ist viel größer und jetzt funzt die Bremse wie sie soll!