So, viele Fragen...hier ein paar Antworten:
Ja, E-Starter ist dran,
Nein, gibbet nich in pink...

...ab Werk grün oder weiss; die, die schwarz sind, waren vorher grün, wie man an Scheuerstellen sehen kann,
Ja, es geht rein ums Fahren...das Ding gehört auf die (Land-)Straße und nicht ins Wohnzimmer,
Ja, die Seitenradlenkung läuft über Bowdenzüge und Schubstange mit Kugelköpfen,
Nein, es ist nicht die Trägheit der Züge, die den Lenkungsdämpfer verzichtbar macht, sondern das völlige Fehlen der Störimpulse eines fix angestellten Beiwagenrads (=Vorspur),
Ja, bei der Beiwagenbeleuchtung ist, was die Optik angeht, deutlich Luft nach oben (hat was von nem Fahrradträger auf ner AHK), da hab ich aber auch schon Ideen,
Naja, im Ural-Beiwagen ist weniger Platz, die Fahreigenschaften, auch die der neuen, sind deutlich schlechter, und die Mash-Gespanne haben zuwenig Dampf,
Ja, hab ich gebraucht gekauft...und ja, Jens, Probefahrt geht klar...
Ja, das Ding wurde für maximale Belastbarkeit entwickelt; an vielen Stellen kommt's einem wie "Gürtel UND Hosenträger" vor...wenn es ein "Gepann-Wikipedia" gäbe, wäre unter "Robustheit" wahrscheinlich ein Bild von dem Ding zu finden...
Ja, der Motor wurde von AVL entwickelt und zeigt deutliche Anleihen bei anderweitig bekannten Konstruktionen, wie auch an anderen Stellen des Fahrzeugs,
Ja, die Fertigungsqualität der chinesischen Radlager hat eine ziemliche Streuung, da es aber Normteile sind, ist der qualitativ hochwertige Ersatz ein leicht lösbares Problem,
Ja, da hat Aynchel recht, es ist ein K-Bus, der nur für die Motorsteuerung zuständig ist, d.h. man muss nicht jeden neuen Blinker zuerst mit dem Steuergerät bekannt machen,
Ja, was die Fahreigenschaften eines aktuellen Ural-Gespanns angeht, sehe ich das auch so wie Richy, die haben zwar mittlerweile standfeste Motoren und Bremsen, die das tun, was sie sollen, aber die gleichen Fahreigenschaften wie die alten, dafür aber amtliche Preise...
Nun, die Jialingfahrer sind ganz gut vernetzt (es gibt ja nur etwa 60 in Europa dank Euro 4), und wenn diese Härtefehler im Ventiltrieb ein typischer Schaden wäre, wäre das von mehr als den dreien bekannt...betrachte ich mal einfach als Qualitätsstreuung, wie sie bei renommierten Herstellern auch schon mal vorkommt (BMW baut ja auch nicht nur schlechte Fahrzeuge, auch wenn hier und da mal ein Rückruf stattfindet oder ein Langstreckentest in die Hose geht

)
Ja, ist das Dingeling von Jule,
Die Koffer sind chinesisches Zubehör für die Jialing-Gespanne, offensichtlich eine verbesserte Kopie der SW-Motech, weil sie eine tief gezogene Bodenwanne OHNE Dreiecksloch, was durch die Kunststoffecke abgedeckt wird, haben; der Träger ist von den BMW GS-Modellen abgekupfert, bzw. abge-edelstahlt...
In zügig gefahrenen Rechtskurven kommt der Beiwagen auch hoch, klar, aber nicht gar so schnell wie bei der MZ, ist aber auch mit etwa 100 kg deutlich schwerer bei gleicher Spurweite; das mitlenkende Beiwagenrad merkt man weder beim Hoch- noch beim Runterkommen, die Telegabel hat einen Stabi und verwindet sich nicht, ist im Prinzip eine Transalp-Gabel mit 37 mm weniger Federweg und 41 mm Standrohrdurchmesser, die aber 10 mm breiter in den Gabelbrücken geklemmt ist (witzig auch, dass die Standrohrbohrungen in der Gabelbrücke nicht rechtwinklig gesetzt, sondern zur Nachlaufverkürzung flacher angestellt wurden, d.h. die Standrohre fluchten nicht parallel zum Lenkrohr, sondern laufen nach unten vom Steuerkopfrohr weg),
Zur Farbe, ich hab ja nun schon drei Moppeds in freundlichem Schwarz, da darf es auch mal ne andere Farbe sein, und Grün ist schließlich die Hoffnung...
Nein, für den Preis kriegt man keine aktuelle Ural, guck mal nach, aber setz dich vorher hin...
Ja, das Kettenschmieren ist deutlich einfacher, als beim G-spann (weshalb ich da einen Scotti dran hab)...
Nachtrag zu den Fahreigenschaften, komm grade vonner ausgiebigen Probefahrt (Mess- und Einstellfahrt, haha) mit zwei Personen (aus dem gleichen Haushalt, versteht sich

) zurück:
Das Dingeling lenkt sich etwas schwerer als mein G-spann (was aber erst mal nix heissen muss, da dieses von diversen Probefahrenden schon ob seiner sehr direkten und leichten Lenkbarkeit als "unfahrbar" tituliert wurde), aber kein Vergleich mit einem herkömmlichen Telegabelgespann (schon gar nicht mit einem Guzzi-Gespann mit Tele, was nur mit beherztem Einsatz von Gas und Bremse oder roher körperlicher Gewalt zügig um einen kurvenreichen Kurs zu fahren ist); man merkt schon, dass das Gespann für den harten Militäreinsatz konzipiert wurde..die angegebenen 60 mm Federweg erreicht man im Werkszustand wahrscheinlich nur mit voller Beladung (318 kg!). Meine brutto 95 kg hatten beim "Wipptest" des Beiwagens genau null Effekt. Erst die völlige Zurücknahme der Federvorspannung des Beiwagenfederbeins (30 mm Hub!) machte der Springerei auf schlechten Wegstrecken ein Ende...
Sicherlich bin ich von dem unerreicht sänftenartigen Komfort des G-spanns verwöhnt

, aber ganz so knochig wie ein Ural oder andere Gespanne, die mit kurzen Federwegen arbeiten, ist es tatsächlich nicht...es ist und bleibt schlussendlich ein Militärfahrzeug, konzipiert für die viel besungenen drei Chinesen mit Kontrabass (Maschinengewehr auf Lafette, 64 kg ohne Munition, montiert an dem Träger vor der Beiwagenschnauze) mit großer Robustheit und untergeordnetem Anspruch auf Komfort...aber, es macht echt Spaß!