moin!
mein löffelchen senf zum thema stoye/mz superelastik-gespann :
zur erinnerung zunächst ein sicher vielfach bekannter literatur-hinweis: ( kft/ deutscher motor-kalender/ der deutsche strassenverkehr/ps )
1967 mit 2 serienmässigen es/2-gespannen (1x personen-, 1x lasten-sw , 520 und 588 kg gesamtmasse ) von berlin über moskau die nordroute ums schwarze meer durch den kaukasus nach georgien und zurück .
kurz danach 1 x es/2 solo, 1x gespann mit lsw durch den nahen osten in den irak .
trotz übelster strassenverhältnisse keine fahrwerks/-motorschäden .
die lamberty-brüder aus dem westerwald,( mitverursacher der "büffel"-treffen) , haben ein paar jahre später (1978 ? ) auf praktisch serienmässigen ts/1-gespannen kanada in ost-westrichtung durchquert.
belastung ähnlich, dauerhaltbarkeits / stabilitätsprobleme: keine.
nicht nur in meinem umfeld gibt es reichlich vertrauenswürdige berichte über expeditionsartige reisen unter extrembedingungen mit den "kleinen" mz-gespannen ohne nennenswerte folgeschäden am fahrzeug.
bei sachgemässem anbau an deutlich leistungsstärkere motorräder bis ca. 60 ps traten meines wissens ebenfalls keine probleme auf.
eigene erfahrung:
1978-81 mg v 7 / sel ca.50000 km .
seit 1980 ca. 300.000 km auf tw. erheblich leistungsgesteigerten mz/sel-gespannen von es/2 bis 500r
alle überwiegend im ganzjahresbetrieb.
its hard to say so: wer mit den dingern nicht klarkommt, ist ahnungslos und/oder ne schlampe : ergo selbst schuld.
nun zur brauchbarkeit des superelastik an hubraum/leistungsstärkeren motorrädern...:
edmund peikert erzählte mir in den 80ern mal, in den 60ern habe es von mz/stoye für den sel mal eine schriftliche freigabe zum anbau an motorräder ab 250 ccm unter prinzipieller beibehaltung des mz-anbauprinzips mit optionalem 4.anschlusspunkt gegeben .
bis in die 70er bot die fa. bmw nefzger aus berlin denn auch den sel mit 4-punktanschluss per werbeanzeige im "motorrad" für die vollschwingen bis r69 s an.
die änderungen waren m.w.:
4.anschluss vorne unten auf motorverschraubung , am sw-rahmen mit originalschelle über und unter dem vorderprofil statt krampen befestigt durch 4 schrauben 10.9 und nilos-muttern .
lagerzapfen mit kugelbolzen und geänderte verschraubung für re. schwingenlager unterer anschluss hinten ,
geänderte steckachse mit bmw-hr am sw, gewechseltes federbein
stabi-aufnahme ähnlich ts-gespann, auf platte unter federbein- und steckachsenverschraubung am hr-antriebsgehäuse.
meine mich an delrin-buchsen für sw-schwingenlager zu erinnern.
diagonalstrebe im sw-rahmen wurde gelegentlich gegen rechteckrohr getauscht (vermutl. eigenbau).
ende der 70er montierten wir den sw an mehrere moto guzzi v 7- 850t3 nach vorgabe durch prüf-ing. des tüv-rheinland :
4. anschluss vorn unten auf kugelbolzen motorbefestigung , am sw-rahmen wie bei nefzger-umbau
anschluss h. oben am rahmenrohr unter sitzbank durch angepasste vordere es/2-schelle .
anschuss h. unten auf kugelzapfen re.schwingenlager mit geänderter überwurfmutter.
bei den tonti-guzzis wurden für die rahmen - querrohre passende anschlussbolzen verwendet .
querstabilisatorlagerung ähnlich ts-gespann, anschweissrohr auf winkelpatte mit verschraubung an äusseren stiftschrauben und steckkachsmutter am hr-antrieb.
geänderte steckachse , guzzi-federbein und -18-" hr als sw-rad .
schwingenlager ebenfalls delrin-buchsen.
sw-bremse über original-hydraulik betätigt.
später gab es für /5-/6 bmw einen passenden hilfsrahmen und anschlüsse ( u.a. von edmund peikert) zur montage des sel unter verwendug eines bmw-oder moto guzzi-rades.
der sel ist nachweislich fahrwerksseitig weitaus stabiler ausgelegt als der velorex .
die mir bisher vorgekommenen oder in der literatur veröffentlichten fahrwerksschäden ( rissbildung am sw-schwingenholm, gerissene klemmschalen ) sind ausnahmslos ergebnis dauerhaft schlechter wartung, unsachgemässem gebrauch , extremer überlastung und/oder unfallfolgen.
glauben und meinen solltender dem kirche oder stammtisch vorbehalten sein.
in der technik können wir glücklicherweise zunächst prüfen und messen, bevor wir eine aussage machen...
in diesem sinne
frohes schaffen & gute fahrt!
-- Hinzugefügt: 13. Juli 2020 19:02 --nachtrag:
wem der original 3-punkt-anschluss an der rotax zu "weich " ist:
wir fahren seit ca. 6000 km eine moment-stütze als 4.anschluss im versuch, bestehend aus einer auf die krampen-verschraubung zusätzlich aufgesetzen winkelplatte , auf der sich eine quad-spurstange gegen den serienmässigen unterzug abstützt.
erwartungsgemäss ist die eigenlenk-neigung des gespannes dadurch jetzt zwar wesenlich reduziert , evtl. auftretende lastspitzen gelangen aber ungedämpft in den vorderrahmen der maschine.
inzwischen ist deshalb eine variante mit gummilageung in arbeit.
damit dürfte die stoye-konstruktionsidee des sel ( elastische einleitung von belastungsspitzen in die steifsten rahmenpartien ) trotz deutlicher begrenzung der einlenkbewegung des sw-fahrwerkes bei lastwechseln gewahrt bleiben.
noch etwas, betr. vorrangig rotax-standgeräusch mit a-a1 schalldämpfer, falls von interesse:
die abgas-umleitung nach ing. friedrich-vorschlag gefertigt, bewirkt eine deutliche verminderung des standgeräusches (wirkt als zusätzliche dämpfungskammer ohne auswirkung auf den strömungswiderstand ).
muss noch exakt eingemesen werden, falls dauerhaft unter 95 db( a), wäre es im erfolgsfalle ohne änderung aller sonstigen parameter eintragungsfähig.
frohes schaffen & gute fahrt!