Zunächst: Ich finde den Schriftzug sehr gelungen! Ich hatte Norbert schon per PN geschrieben, dass ich mich auch dransetzen wollte. Ich hatte ebenso aus dem "Trophy" und dem "de luxe" des obigen Bildes angefangen zu basteln.
Was ich mir dabei gedacht habe und was mir hier auffällt: Die originale Schrifttype hat andere Serifen, als hier umgesetzt.
Das "m" müsste - in Anlehnung an das Original - eine hintere Serife haben, die unten am Fuß des dritten Beins beginnt und von dort nicht waagerecht nach links (wie im Schriftbild von Sebastian), sondern nach rechts oben geht. Die Vorlage hierfür liefert das "h" in "Trophy".
Ebenso ist der "Anstrich" (weiß nicht, ob es da unterschiedliche Begriffe für die beiden Enden gibt) eigentlich nicht waagerecht, sondern zeigt auch schräg nach oben - wiederum liefert das "h" in Trophy und auch das "u" in "de luxe" die Vorlage, betroffen ist im Entwurf von Sebastian das "m" und das "u".
Beim Vergleich von "h" ("Trophy") und "u" ("de luxe") fiel mir folgendes auf: "Kappt" man das "h" oben ab, entsteht ein "n". Sowohl "n", als auch "u" bestehen im Original (vereinfacht) aus zwei senkrechten Pfeilern und einer schrägen Verbindungslinie. Ein "n" unterscheidet sich aber dennoch von einem "u", in der originalen Schrifttype! Das geschieht, indem die schräge Verbindungslinie in ihrer Höhe nur etwa halb so hoch ist, wie die Pfeiler. Beim "u" beginnt sie ganz unten am linken Pfeiler und endet etwa auf der Hälfte des rechten Pfeilers. Beim "n" würde sie am rechten Pfeiler ganz oben und dafür am linken Pfeiler etwa auf der Mitte liegen. Das sieht man übrigens genau so auch auf Tobis Entwurf und auch in der "Trabant"-Schriftart (dort ist das aber noch stärker ausgeprägt).
Im Entwurf von Sebastian ist das "u" unten gerade bzw. leicht ausgerundet. Die schräge Verbindungslinie des "m" (identisch zum oben beschriebenen "n") geht dafür von ganz links unten nach ganz rechts oben. Ich denke, dass das einer der Gründe für die "schlechte Lesbarkeit" ist, die Maddin meint. Die Serifen sind weiterhin dazu da, das Auge von Buchstabe zu Buchstabe zu führen, sowas wie "Windleitbleche für den Blick". Die funktionieren auf ihre ganz eigene Art und Weise und da fallen selbst Nuancen ins Gewicht. Früher hat man auch wissenschaftliche Literatur in Serifenschrift gesetzt, heute nimmt man serifenlose Typen - das liest sich dann auch gleich viel besch***ener und ermüdet viel mehr. Begründung: Das ist nüchterner und hat nicht so den Touch von einem "Roman" - dooferweise hatten sich die Schriftsetzer das früher aber mal anders gedacht...
"o" und "r" sind sehr gut übernommen, wobei beim "r" der schräge Ast im Original wieder etwa auf der halben Höhe startet und sehr flach ansteigt, hier im Entwurf von Sebastian beginnt er ganz unten und steigt dafür steiler an.
Das "f" kann man evtl. aus dem "l" basteln - wurde hier bestimmt so gemacht und anderswo wurde ja schon diskutiert, dass mancher auch "de fuxe" liest...
Schwierig sind "c" und "z". Das "z" könnte man hierbei ähnlich behandeln, wie das oben beschriebene "n" (oder auch "m"), d.h. die Serifen vorne und hinten schräg von links unten nach rechts oben anbringen, ggf. auch die vordere Serife des "z" mit der hinteren des "m" verbinden - siehe Tobis Entwurf und auch im Original bei "phy" in "Trophy".
Beim "c" bin ich ratlos, wie das in der originalen Type ausgesehen haben könnte. Man könnte es vom "o", vom "e" und vielleicht auch vom "r" ableiten. In der originalen Type sieht das "r" ja anders aus (siehe oben), vielleicht könnte man von dem originalen "r" den Pfeiler subtrahieren und ein Stückchen "o" oder "e" unten anfügen? Die Variante von Tobi sieht aber auch nicht schlecht aus... da ist es irgendwie mehr vom "o" abgeleitet...
So, bitte nicht übel nehmen, soll nicht als destruktiv rüberkommen, sondern eher als konstruktive Kritik.
Trotz allem: Super gemacht, bis jetzt!