oslbandit hat geschrieben:Hallo ersteinmal,
meine MZ steht wieder in der Garage. Transportschaden, Kupplungshebelhalter im Transporter gebrochen, es gibt schlimmeres.
Nun mal zur Diagnose:
1.Batterie leer
2.Frische aufgeladene Batterie rein, keine Kontrolllichter.
3.Wackelkontakt an der Sicherung Plus
4.Kein Ton beim Kicken, Zündkerze bringt zwar Funken aber nicht da wo soll
5.neue Kerze und na das Teil schnurrt.
Mal eine bescheidene Frage, die Ladekontrollleuchte geht erst bei zirka 1/2 Gas aus, so Richtig? Ich glaub kaum.
Waren schnell mal wieder 200 km, aber der Erfolg zählt.
Schönen Abend wünscht Norbert
(keine Bilder, Digi will immer noch nicht)
Es geht voran!
Ja, die Ladekontrolle muss bei etwas mehr als Standgas ausgehen. Kaputte Zündkerze kann nun wieder unzählige Ursachen haben - möglicherweise hat die einfach "nur" den Geist aufegegben. Ich habe eine Zeit lang Zündkerzentode aufgrund eines verschlissenen Vergasers gehabt. Höhepunkt war die Rückfahrt von der Oltimershow 2005, wo ich auf 200km 4 Kerzen geschafft habe. Die hatten alle nach kurzer Zeit eine Kriechfunkentrecke und dann läuft der Motor ganz schlecht bis gar nicht.
Die Elektrik inkl. LIMA und Regler müsste wohl mal auf Her und Nieren durchgemessen werden. Ich bin eine Zeit lang mit einem kleinen Conrad Messgerät zwischen Tacho und Drehzahlmesser geklemmt gefahren. Damit hatte ich die Bordspannung im Blick.
Beim E-Check sind folgende Sachen wichtig:
- Minimieren der Spannungsabfälle an allen Übergangsstellen. Besonders wichtig sind jene, über die der Zündstrom fliesst. Dazu Unterbrecher in geschlossene Stellung bringen, Zündung einschalten und die Spannung an der Batterie und an den Anschlüssen der Zündspule messen. Wenn der Unterbrecher zu ist, fliessen da ca. 2,5 Ampere und je nach Widerstand ist die Spannung an der Spule geringer als an der Batterie. Mit dickeren Kabeln und einwandfreien Kontakten kam ich da auf 0,4 Volt oder so. Wenn es gegen 1 Volt Unterschied geht wird es schon kritisch.
An welcher Seite (+ oder -) wie viel Spannung abfällt kannst Du auch einfach ermitteln:
Plusleistung: Spannung zwischen Batterie+ und Zündspule + (15) - Du misst dann direkt den Spannungsabfall.
Masseseite: Spannung zwischen Batterie- und Zündspule Masse (1) - das ist wieder Spannungsabfall
Wenn der Wert irgendwo hoch erscheint, kannst Du durch Ausmessen weiterer Teilstücke den kritischen Punkt finden. Entscheidend ist, das bei der Messung Strom fließt, d.h. der Unterbrecher muss zu sein. Ohne Stromfluß kein Spannungsabfall.
- Überprüfen der Kontakte im Regler. Der Widerstand an diesen Kontakten sollt so gut wie 0 sein. Die Kontaktflächen kannst Du mit 800er Schleifpapier glätten (Papier zwischenklemmen und Kontakte blank machen)
- Einstellen des Reglers: Bei laufendem Motor Spannungen (LIMA und Batterie) beobachten und Drehzahl steigern. Bei gut 6 Volt muss der Rückstromer zu gehen und die LIMA ins Bordnetz geschaltet werden. Beim Fahren (daher Messgerät anbauen und an Batterie anschliessen) sollte die Spannung mit eingeschaltetem Licht (bzw. so wie Du normalerweise fährst) bei 6,6 - 6,9 Volt liegen. 6,7, Volt bei 4500U/Min sind optimal. Du kannst dann auch beobchten, wie die Spannung beim Licht einschalten abfällt.
- Sicherungshalter, Unterbrecher und Zündschloß müssen einwandfreien Kontakt bringen.
Wenn Du das alles hinbekommst, den Hauptplus zum Zündschloß, alle Kabel zur Zündspule und zum Unterbrecher und das D+ und Massekabel der LIMA mit 2,5mm² Kabeln verbesserst wird die Stromsituation schon deutlich besser. Wenn Du dann noch etwas Glück mit Deiner Zündspule hast, kannst Du Dir die MZB sparen.