Von Workallen/Warkaly ging es dann wieder 37 km in nord/westliche Richtung nach Ponarien/Ponary
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und auch zurück nach Reimerswalde/Ignalin.Der Gutshof befindet sich auf einer Anhöhe am Nariensee,äußerst romantisch gelegen.Seht ihr diese Wölkchen ?Die gibt es echt nur hier.
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Der Schlosspark zieht sich am Ufer des See´s entlang.
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Ich freute mich schon darauf ,denn es gab dort eine architektonisch sehr schön gestaltete Schmiede.Mein schlaues Buch äußerte sich dazu wie folgt"...besonders beachtenswert ist die Schmiede westlich des Herrenhauses mit einem Arkadenvorbau,Glockentürmchen und einer grossen Backstube..."
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Ei Gott, was ist denn das,fast nur noch der Schornstein zu sehen und das war doch wirklich mal eine hübsche "Werkstatt".
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Langsam begriff ich,"du machst das jetzt richtig,erst in 10 Jahren mit der MZ,da wird nichts mehr da sein".
Das Haus,
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präsentierte sich irgend wie anders als in meinem Buch, alles war verschlossen und die Fenster weit geöffnet.
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Ich fragte die anwesenden "Dörfler"wie man denn zum Schloss kommt(natürlich gibt es einen Hintereingang

)und meine Frau lehnte ab mich weiter zu begleiten(wenn ich auf die immer gehört hätte ,gäbe es doch nichts zu berichten).
Also ab runter zum See und da war auch schon die Bresche im Zaun.
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Ja, das Gebäude gehörte privaten Investoren aus Elbingen/Elblag ,aber auch sie ,denke ich haben die Pflicht ,das Anwesen zu erhalten und wenn geschichtlich wertvoll ,es Besuchern zugänglich zu machen.
Für mich stand fest:500 % geschichtlich wertvoll!
Bilder hatte ich gemacht,schwupps über den Zaun nach draußen,aber die geöffneten Fenster reizten mich schon.
...da ,läuft einer barfuß im Schlosshof!!!"Wem gehört denn das Gutshaus eigentlich",rief ich ihm zu ,bevor er im Haus verschwinden konnte.
Er kam aus Elbingen und der Besitzer war auch ein Geschäftsmann aus Elbingen/Elblag.Er passt hier auf,wenn ich Lust hätte ,könnte ich mir das Haus von außen ansehen,(gerne,aber hab ich schon

)Er hat dann an meiner Grammatik entdeckt,daß ich kein Pole bin und fragte mich ob ich mit hineinkommen möchte.Hat er bestimmt nicht das erste mal gemacht.Ich rief erst mal meine Frau dazu und überprüfte was an" Eintrittsgeld" da war.Kleinster Schein waren 50 Zlotych(12,00 Euro),Scheiße ein bisschen viel dachte ich,aber was ich dann sehen durfte ,war für mich völlig ausgeglichen ,für die paar Moneten.
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Urkundliche Erwähnung über Po-narien-am Narien-see gibt es schon ab 1334.
Vorbesitzer waren die Familie Behrenreuter und im 17.Jhr.Familie Schoultz von Ascherade(Ascherode???).
Friedrich von Groeben kaufte das Gut Ende des 17 Jhr. und vererbte es dann weiter an seinen Neffen ... von der Groeben.Das Haus wie man es jetzt sieht ,entstand Ende des 17.Jhr. durch Umbau und Erweiterung eines früheren Bau`s.Über die Architektur schreibe ich eigentlich nichts ,da ich kein Kenner bin,was mich wirklich interessiert ist die Geschichte.Vielleicht gibt es ja Verbindungen zu Orten (der Forumsmitglieder)und dann kommt plötzlich ein aaah.
Schön wenn ihr so was entdecken würdet.
Auch heute zieren noch die Wappen der von der Groeben das Haus.
Familienwappen an der Nordseite von Ernst Wolfgang von der Groeben und seiner Frau ,geb. von Ostau(1743)
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Nächster Umbau und Wappenverewigung war dann in der zweiten Hälfte des 19.Jhr.
Wilhelm Artuhr von der Groeben und seine Frau Agnes von Kleist ließen dieses Wappen 1893 über einer niedrige Terasse anbringen.
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Das Datum 1837 mit den Wappen der Familie von der Groeben und der Freihherrn von Dörberg ist das Hochzeitsdatum der damaligen Besitzer. Arthur mit Augusta Freiin(Freiherrin???) von Dörberg.
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Wirtschaftsgebäude für die 1250 ha sind nicht mehr erhalten.Der letzte Besitzer ,von der Groeben(Graf Konrad Karl), flüchtete im Januar 1945 mit seiner Frau.
Seine Mama :Benita, geb.Finckenstein eine Gräfin (dürft ihr euch merken ,kommt irgend wann noch mal vor)blieb mit einigen Gutsangestellten zurück.
Sie spielte mit dem russischen Kommandanten(bestätigt durch "Fremdenführer" und Buch)noch Schach.Sie gewann sogar(laut "Fremdenführer"),
verlor aber im nahen Wald ihr Leben durch Erschießung.Die Angestellten wurden alle verschleppt.
Das Haus wurde nicht gebrandschatzt.
"Von der Inneneinrichtung blieben die Kachelöfen erhalten und die schön geschnitzte Treppe".Da weiß ich mehr.
"Die neuen Besitzer wollen hier eine exklusive Pension einrichten"Das sehe ich auch etwas anderes.
Nach dem Krieg pachtete eine Toruner/Thorner Firma das Haus baute es um und schickte die Kinder der Angestellten in die Sommerferien(mit 14,15,16 war ich auch in Lychen im Sommerferienlager,kann mir gut vorstellen wie toll es die Kinder da hatten).
Heute machen viele Polen ihren Urlaub im Ausland( ist einfach billiger) und solche Einrichtungen gehen dann kaputt.Also,der nette Herr sagte mir er öffne die Fenster,damit gelüftet wird und ich habe auch keine schimmelige Wand gesehen.Ich dachte schon da wohnt noch jemand.
Somit war diese Entdeckung ein voller Erfolg.Beim nächsten Mal stromer ich durch den Wald.
Gruß
Rü
und noch ein paar Bilder dazu...
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MZ Typ/Baujahr, ...ETS 250/Bj.69/71/72/72,ETS 125/Bj.81!,2xTS 150,TS 125,ES 175/Bj.56(Rahmen verk.)ES 250/0 Bj.61,ES 250/0 Bj.57,Neckermann TS 150/Bj.?