Rettende Regenschlacht

Wir war der Urlaub bzw die Fahrt mit der MZ ?

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Rettende Regenschlacht

Beitragvon Wolf-Ingo » 5. Oktober 2008 18:42

[align=center]Rettende Regenschlacht
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Die ETZ ist bereit für den Urlaub in der Sonne (denkste!)



28. Mai 2007: Ich besteige meine 2006 neu aufgebaute 300er NVA-ETZ gegen 15.30 Uhr im heimischen Rödental. Es gießt wie aus Kannen, der Wind ist stark und böig. Mein Weg führt mich über Coburg, Würzburg und Heilbronn bis nach Haiterbach (nahe Nagold), wo meine Zweitwohnung liegt. Dort werde ich übernachten, um anderntags meinen alten Freund Hans in Balingen abzuholen, der gleichfalls eine 300er ETZ fährt. Das gemeinsame Hobby MZ verbindet uns schon seit mehr als 25 Jahren. Gemeinsam wollen wir nach Frankreich fahren, um dort einige Tage lang gemütlich auf Nebenstrecken umherzutuckern und dabei einige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.

Das erste Problem darf ich auf der A 81 lösen. Nahe Ludwigsburg muss ich auf Reserve umschalten, 13 km weiter ist der Tank leer. Ich preise meine Weitsicht, trotz aller Platzprobleme einen gefüllten Benzinkanister mit zwei Litern Inhalt eingepackt zu haben. Er gestattet die Weiterfahrt bis zur nahen BAB-Tankstelle bei Stuttgart. Gegen 20 Uhr komme ich in Haiterbach an. Da ich hinter meinem Einzelsattel ein Topcase montiert habe, auf dessen Deckel mein Schlafsack thront, sind artistische Fähigkeiten zum sicheren Absteigen erforderlich. Mein Plan, durch das Ausklappen des NVA-Seitenständers eine sichere Plattform für meine Turnübungen zu schaffen, geht gründlich daneben: Die ETZ rollt nach vorne ab und liegt im Gras. Der Nachbar von oben hilft sie wieder aufstellen. Außer einem defekten Blinkerglas und einem verbogenen VoPo-Kofferhalter ist Gott sei Dank nichts passiert. Während ich später einen Tatort glotze, trocknen in meinem kleinen Bad diverse Ausrüstungsgegenstände.

Ein Anruf bei Hans legt unterschiedliche Meinungen offen. Er plädiert dafür, die Abfahrt zu verschieben, bis das Wetter besser wird. Ich halte das für aussichtslos und will nach Süden „durchstechen“, bis wir auf besseres Wetter treffen. Wir einigen uns, die Entscheidung morgen zu treffen.


29. Mai: Juhu, es prasselt der Regen und der Wetterbericht verspricht behagliche 6 bis 10 Grad Höchsttemperatur. Ich ziehe alles an, was warm und trocken hält und treffe gegen 10.00 Uhr bei Hans ein. Er ist bereits gestiefelt und gespornt, von einer Verschiebung der Abfahrt will er nichts mehr wissen. Bibbernd und in der entfesselten Gischt Vorausfahrender halb erblindet nehmen wir den Schwarzwald im Sturm. Die anschließende Fahrt auf der Autoroute entlang der Strecke Mühlhausen, Besancon, Bourg en Bresse wird zur Tortur. Zu Wind, Kälte und Dauerregen kommt auch noch ein ungewöhnlich hoher Benzinverbrauch meiner NVA-ETZ hinzu. Mit 6,6 Litern benötigt sie etwa 1,3 Liter mehr als Hans 300er ETZ. Ich rätsele an den Ursachen herum. Hans erklärt das Phänomen damit, dass mein Töff deutlich höher als seine zivile ETZ in den Sturmwind ragt. Angesichts des Umstands, dass Hans mit ziemlich breiten Koffern durch die Gegend fährt, scheint mir diese Analyse doch recht fraglich.

Hinter Besancon klart es endlich auf, so dass wir den Zeltplatz von St. Etienne du Bois (nahe Bourg) ansteuern können, wo wir auf Dosenkost zurückgreifen müssen. Leider haben alle kleinen Lebensmittelhändler und auch die ehemals mehrfach vertretenen Restaurants mittlerweile geschlossen. Kurz bevor wir den Schlafsack aufsuchen, fällt meine ETZ wieder einmal vom NVA-Seitenständer. Diesmal war meine persönliche Mitwirkung gar nicht mehr erforderlich. Sie kriegt es mittlerweile ganz allein hin. Das Biest ist lernfähig.

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Am Morgen nach der 1. Übernachtung

30. Mai. Wir frühstücken bei strahlendem Sonnenschein. Ein Bikerpärchen aus Nünberg berichtet uns ganz begeistert von einem Motorradcampingplatz in der Gegend von Valence. Spontan beschließen Hans und ich, diese Örtlichkeit anzusteuern. Es folgt der schönste Tag der ganzen Reise. Das Wetter bietet strahlenden Sonnenschein und es ist weder zu kalt noch zu warm. Wir genießen es sehr, unsere durchzugskräftigen 300er durch die kurvenreichen Nebenstrecken zu scheuchen. In etwa fünfstündiger Fahrt geht es durch die Ortschaften Bourg-Chalamont-Perouges (herrliche, mittelalterliche Innenstadt!)-Cremieu-Olytier-Oblas-Moldieu-Eyzin-Cour et Buis-Mirabel-Les Berthalais zum hochgelobten Zeltplatz. Er hält tatsächlich, was die Nürnberger versprochen haben: Die niederländischen Wirtsleute sind sehr freundlich, die Preise stimmen (10 EURO pro Nacht), die Harley- und BMW-Fahrer lassen uns am Leben und reden sogar mit uns, der Platz ist lauschig (alte Bäume und versteckte Winkel), die Sanitäranlagen sind sauber und es gibt eine Bar samt Restaurant mit stets brennendem Kamin. Wir beschließen zu bleiben.

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Mittelalterliches Perouges

Nachdem wir ein wohlschmeckendes Abendessen im Restaurant eingenommen haben, sitzen Hans und ich auf dem Poncho und schlucken Rotwein. Den Absacker haben wir uns nach dieser Anreise wirklich verdient. Da der Alkohol nunmehr seine segensreiche Wirkung entfaltet, urteile ich auch nicht mehr ganz so streng über den Konstrukteur des NVA-Seitenständers. Zwar war meine ETZ auch heute wieder einmal vom Seitenständer gerollt, doch blieben außer einem zersprungenen Rückspiegel abermals kaum Schäden am Motorrad zurück. In meiner grenzenlosen Güte beschließe ich, die Zahl der Peitschenhiebe für den unglückseligen Konstrukteur auf einhundert zu reduzieren. Für den Rest des Urlaubs bleibt der Seitenständer fortan konsequent außer Betrieb, auch wenn das zu ungewöhnlich schwierigen und deshalb sehr wackeligen Balanceakten beim Auf- und Absteigen führt.

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Trocknen nach dem großen Regen


31. Mai: Nach vergeblichen Versuchen, im nahe gelegenen Crest einen passenden Rückspiegel für meine lädierte ETZ zu finden, frühstücken wir Baguette, Fromage und Lammsalami vor dem Zelt. Der Himmel hat sich zugezogen und wir starten mit dunklen Vorahnungen ins nördlich gelegene Alpenvorland. Sie sollten sich bestätigen. Die Fahrt durch die pittoreske Landschaft gefällt uns sehr, und wir fragen uns, warum wir an dieser Gegend regelmäßig vorbeigefahren sind. Sie hat genau das zu bieten, was Motorradfahrer brauchen: Kleine, verlassene Straßen, viele Kurven, Steigungen und Gefälle, jede Menge Pässe und herrliche Gegend. Und natürlich das französische Flair, das wir so lieben.

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Besorgter Blick zum Himmel

Wir genießen den Kaffee in Pont Royan und die Tatsache, dass wir den Wolkenbruch wenigstens in trockenen Räumen erleben dürfen. Da es nicht aufhört zu schütten, satteln wir unsere Mühlen zur Rückfahrt – so denke ich wenigstens. Hans dagegen zieht es weiter ins Gebirge. Er will unbedingt Pässe fahren. Er gibt erst auf, als wir – sinnigerweise – auf der Passhöhe des Col de la Machine wegen des dichten Nebels kaum noch die Hand vor Augen sehen können. Die Rückfahrt zum Zeltplatz führt mir dann sehr schmerzlich die Tatsache vor Augen, dass meine Goretex-Stiefel mittlerweile 15 Jahre alt und deshalb nicht mehr wasserdicht sind (Die Überzieher hatte ich bereits auf der Anreise verbraucht). Nach einer Stunde U-Boot-Fahrt bin ich froh, wieder am Zeltplatz zu sein. Während holländische Zeitungen und das lodernde Kaminfeuer im Speisesaal die alten Schwarten trocknen helfen, dinieren wir stilvoll. Es gibt Hühnchen und Rotwein.

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Fachsimpeln mit anderen - jeder hatte schließlich mal ne MZ

1. Juni: Morgens begrüßt uns ein strahlend blauer Himmel. Wir fahren zum Tanken und besorgen uns Käse und Baguette. Ein ausgiebiges Frühstück gibt uns ausreichend Gelegenheit zum Philosophieren. Zum Beispiel darüber, warum meine ETZ mit einem Landstraßenverbauch von 4,75 Litern zwar erfreulich sparsam ist, aber immer noch einen Liter mehr verbraucht, als Hans Emme. Dessen Bilanz von 3,6 Litern erscheint mir allerdings doch etwas zu niedrig. Eine Kerzendemontage fördert das seltsame Phänomen zutage, dass das Kerzengesicht meines Töffs heller ausfällt als das von Hans MZ. Eigentlich müsste es umgekehrt sein. Eine Erklärung haben wir beide nicht.

Nachmittags tauschen wir unsere Motorräder und düsen auf kleinen, kurvigen Straßen umher. Mein Urteil über das Motorrad des Freundes fällt überwiegend positiv aus. Händler Erwin Kurz hat einen tollen 300er Motor zusammengebaut. Er zieht kräftig und das Getriebe schaltet sich gut. Anders verhält es sich mit der Sitzbank. Das vor kurzem montierte Neuteil weist einen Sitzkomfort auf, der nur noch durch die Montage eines Nagelbretts zu unterbieten wäre. Kein Wunder, dass Hans mein Einzelsattel so gefällt.

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Irgend eine nasse Überraschung hatte der Himmel stets parat


2. Juni: Der Tag der Abreise ist gekommen. Der Himmel ist dunkel und wolkenverhangen, aber es bleibt trocken. Wir packen zügig und verabschieden uns von den sympathischen Wirtsleuten und einigen Bikern, zu denen wir ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut haben. Fast alle mochten unsere knatternden Zweitakter gern und behandelten uns keinesfalls von oben herab. Gegen 12.00 Uhr biegen wir auf die autoroute du soleil gen Lyon ab, um von dort über die Route National 83 nach Besancon zu fahren. Von da an werden Regen und Gegenwind wieder zu ständigen Begleitern. Auch der Durst meiner ETZ nimmt jetzt deutlich zu. Mit einem Durchschnittsverbrauch von 7 Litern bei zügiger Landstraßenfahrt (max 110 kmh) sinkt die Reichweite einer Tankfüllung auf etwa 220 km ab. Ein inakzeptabler Wert! Als sich eine Supermarkt-Tankstelle dann auch noch als unbenutzbar für uns erweist (man benötigt dort eine spezielle Kundenkarte), kommt mein Reservekanister wieder zum Einsatz. Leider versäume ich es, ihn beim nächsten Auftanken erneut zu füllen. Ich weiß ja jetzt genau, wie weit ich es mit einer Tankfüllung schaffe – so denke ich und mache meine Rechnung ohne den Wirt, sprich die MZ.

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Auf der Rückreise ist es manchmal sogar mal trocken

Hans und ich verabschieden uns gegen Abend in der Nähe von Freiburg. Um den Spritverbrauch in Grenzen zu halten, fahre ich mit mäßigen 110 kmh nach Norden. Trotzdem bleibe ich kurz vor dem Autobahndreieck Karlsruhe beinahe liegen, weil mir unerwartet früh das Benzin ausgeht. Ich entgehe der drohenden Immobilität nur deshalb ganz knapp, weil ich mich rechtzeitig entschließe, die Autobahn zu verlassen und in der Karlsruher Innenstadt nach einer Benzinquelle zu fahnden. Sie findet sich in allerletzter Sekunde. Der vollständig leere Tank schluckt genau 17,2 Liter. Das macht 8,5 Liter auf 100 km. Da war sogar mein letzter Dienstwagen sparsamer, und der hatte fast den 10fachen Hubraum.

Das Wetter bleibt saumäßig, es regnet in Strömen und ich fluche vor mich hin. Es ist jetzt weit nach Mitternacht und ich brettere über die B 303 gen Heimat. Der Motor läuft zwar sehr zuverlässig, mag allerdings nicht mehr über 4.600 Upm hinausdrehen. Da auch meine blaue TS derzeit einige Mucken macht, fällt mir das böse Wort ein: „Eine MZ, ein Problem“. Wie sehr ich der Marke damit Unrecht tue, wird der kommende Tag noch zeigen. Gegen 1.30 Uhr komme ich endlich in Rödental an. Die Gemahlin serviert Gänsebrust, was dankbare und frohe Gefühle in mir auslöst.


3. Juni: Ich packe das Gepäck aus und sehe mir die Zündkerze meines saufenden Untersatzes an. Bei dem Verbrauch müsste das Kerzengesicht eigentlich schwarz sein. Ratlosigkeit macht sich breit, als ich die helle Farbe bemerke. Sie gleicht dem Kerzengesicht jenes Motors, der wegen zu magerer Bedüsung 2003 festging und mir einen Krankenhausaufenthalt bescherte. Hä???? Ein böser Verdacht überkommt mich und ich überprüfe den Wärmewert. Mich trifft fast der Schlag: Die Kerze ist völlig ungeeignet. Sie trägt die Bezeichnung NGK B 5 HS, was einem Wärmewert von 145 entspricht. Ausgelegt ist der Motor aber auf einen Wärmewert 260 bis 280. Die richtige Kerze müsste also die Bezeichnung B 7 HS oder B 8 HS aufweisen.

Ich bekomme ein mulmiges Gefühl in der Magengegend: Eigentlich hätte jetzt längst ein Loch im Kolben sein und mein Aufenthaltsort der Standstreifen oder gar ein Krankenhaus sein müssen. Ich leiste Abbitte: Brave MZ, gut gemacht! Und: Danke Dauerregen, dass du mich während der letzten 5.000 km so treu begleitet und vor einem Loch im Kolben bewahrt hast. Ohne deine Kühlung wäre Schlimmes passiert.

Wie ich zu der Kerze kam? Das wüsste ich auch gern. Eines ist klar: Gekauft habe ich sie nicht. Erstanden habe ich im Laufe der Zeit allerdings diverse Reservemotoren, die von den Verkäufern mit neuen Zündkerzen bestückt waren. Da muss sie dabei gewesen sein – und ich war zu faul, deren Wärmewert vor dem Einbau zu prüfen. Herrgott, wie kann man nur so sorglos sein.

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Beitragvon Nordlicht » 5. Oktober 2008 18:56

einfach Klasse dein Bericht wieder :gut:
Gruß Uwe.
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Beitragvon p.vom.r » 5. Oktober 2008 19:00

dem kann ich mich nur anschließen !
Grüße, Peter.
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Beitragvon Berni » 5. Oktober 2008 19:02

Mensch Wolf-Ingo, was erfreust Du uns mit tollen Berichten!
Könnte geradezu losfahren - das Wetter ist nämlich genau so wie in deinem Reisebericht.
Mach bitte weiter so!
Diese Botschaft enthält einen elektronischen Gruss von OT Partisanen-Reporter Berni
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Beitragvon knut » 5. Oktober 2008 19:11

schöner bericht - haste mal den sebring von deinem kumpel hans getestet ? ;-)
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Beitragvon Rico » 5. Oktober 2008 19:48

Schöner Reisebericht, da bekommt man Lust drauf (außer auf den Regen, den muß ich nicht haben).

Aber keine Sorge, von der falschen Kerze wird der Motor nicht zu heiß.
Das heißt nur, daß die Kerze die Tempeaturen, die in einem MZ Motor auftreten, eigentlich nicht ausgehalten hätte, was sie aber nun doch hat.
Na gut, wenn sich die Kerze auf Grund ungeeigneter Temperaturen aufgelöst hätte, davon hätte der Motor auch Schaden nehmen können.

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Beitragvon rmt » 5. Oktober 2008 20:02

Schöner Bericht - nur "Eine MZ, ein Problem" kann ich so nicht stehen lassen.

Ich fahre auch eine NVA-ETZ (deine war wohl eher Vopo? Koffer...), doch die geht auch mit Anstrengung nicht über 5 Liter, trotz mehr Gewicht (Vorderrad und ein paar Kleinigkeiten, die ich alle original belassen hab.
6,6 oder 8,5 ist für ein Gespann ok, niemals für ne Solo...

Ursachen könnten sein: zu grosse Hauptdüse (glaub 130 sollte es sein), die Düsennadel hängt zu hoch, der Zylinder wurde verschlissen oder zuviel Luft zwischen Kolben und Zylinderwand, weil jemand das zum Kolben passende Zylinderschleifmaß nicht kennt...

Dem sollte man auf den Grund geben und sich nicht nur mit ein bißchen Farbe und sonst. Utensilien (btw - gelungenes Aussehen) begnügen... der Geldbeutel dankt es einem...und das sind heutzutage Argumente - spritmonitor.de - da stehen Vergleichswerte von Säufern neben Sparfüchsen, alles durch statistische Werte untermauert.

3,6 ist da eher zu sparsam - meine beste Messung lag bei 3,9 - die ich mit den /A nie toppen konnte - andererseits sind 5 Liter auch nicht der Normalfall und mein Gespann liegt bei 6,3 eher auf supersparsam...

Eine Emme kann nur so gut sein, wie der Fahrer, der sich damit auskennt.
Gruß Roger

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Beitragvon mz-henni » 5. Oktober 2008 20:03

Wieder ein wirklich toller Bericht, und deine Motorräder sind genau nach meinem Geschmack, dezente Abweichungen vom Orignalzustand, um die Reisefähigkeit zu verbessern, toll.

Grüße, Henni
Man muss das Unmögliche versuchen um das Mögliche zu erreichen
In diesem Sinne wünsche ich allen immer viel Freude beim Schrauben und Fahren!!!
Haben will: Was englisches mit 2 Zylindern (BSA, Norton...)
Anderes Hobby: www.eichenberger-waldbahn.de

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Beitragvon MoPeter » 5. Oktober 2008 21:32

Vielen Dank für diesen schönen Bericht, erinnert mich an die Pyrenäenfahrt in diesem Jahr zur gleichen Zeit. Ich hatte noch nie so schlechtes Wetter.
Gruß Peter

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Beitragvon callifan » 5. Oktober 2008 21:55

Das macht ja richtig spaß zu lesen und lust selber mit der MZ zu verreisen.

Nur gehören dazu wie bei dir immer die richtigen begleiter mit dazu...

mfg Toni

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Beitragvon knut » 6. Oktober 2008 06:53

rmt hat geschrieben:Ursachen könnten sein
der fehler wurde doch mit der falschen kerze gefunden :-)
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Beitragvon motorang » 6. Oktober 2008 09:52

Schöne Tour, schöner Bericht, und genau der Humor den ich so schätze ... und spannend bis zum Schluss!

DANKE

Gryße!
Andreas, der motorang

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Beitragvon ETZChris » 6. Oktober 2008 09:56

schöner bericht. :gut:
Gruß
Christian

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Danke und technischer Zustand meiner ETZ

Beitragvon Wolf-Ingo » 6. Oktober 2008 10:39

Danke, liebe Foristi, für Eure freundlichen Kommentare. Sie ermutigen mich, einige Berichte, die ich noch in der gedanklichen Schublade habe, demnächst anzugehen.

Lieber "rmt", auch Dir sei für Deine wertvollen Hinweise gedankt. Dennoch muß ich einiges gerade rücken: Die ETZ ist wirklich eine NVA-Karre (siehe großes Vorderrad), die VoPo-Koffer samt Träger habe ich später montiert. Beim Motor handelt es sich um einen deutlich leistungsgesteigerten 300er Motor, den ich mit Neuteilen selbst überholt habe. Den Zylinder mit seinen überarbeiteten Kanälen habe ich vom ehemaligen MZ-Cup-Sieger Rudi Hehenberger. Der Motor hat nach seinem Neuaufbau 8.000 km hinter sich gebracht, ist also gerade einmal eingefahren. Der Vergaser ist ebenso alt, die Zündung ist eine MZ-B-Anlage, deren Zündzeitpunkt akribisch mit dem Stroboskop überprüft wurde. Es steckt in dem Motorrad also deutlich mehr, "als nur ein bißchen Farbe" .

Was den Verbrauch angeht, so schwankt er zwischen 4,8 Litern (kleine Landstraßen) und 7,8 Litern (Autobahn-Dauervollgas). Bei letzterem bringt die ETZ mit Gepäck trotz leichter Steigung und moderatem Gegenwind 130 gemessene kmh (Fahradtacho). Angesichts dieser Leistungsdaten halte ich den Verbrauch für noch angemessen.

Viele Grüße
Wolf-Ingo
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