Tach auch,
kleine Geschichte von meinem ES/1-Gespann. Am Wochenende war Tauerntreffen und ich mit dem ES-Gespann (Bj 1958) dort. Auf dem Weg die Rodelstrecke rauf zum Treffenplatz blieb das Gasseil auf Vollgas hängen so dass ich in einer Linkskurve (schon bremsend) geradeaus in die Wächte fuhr. Der Aufprall war moderat, nichtmal die Lampe am Boot war kaputt, dennoch kippte das Gespann auf die linke Seite.
Danach Schnee runtergeputzt, angekickt, raufgefahren, allerdings war der Kettenkasten gesprungen und machte unschöne Geräusche. Na gut, dafür ist er ja aus Kunststoff ...
Oben angekommen die ersten Kommentare - "Mensch Dein Hinterrad steht so schief, gehört das so ... ?" - die Oberseite vom Reifen striff fast am linken Federbein, die Schwinge war komplett verzogen, das Rad nach links gekippt und lief auf der Kante.
Zuerst dachten wir die Schwinge wär gebrochen, oder der Rahmen wär gebrochen - durchaus möglich bei den alten Schwingenmodellen.
Es war aber kein Riss zu finden - obwohl das linke Federbeinauge 3 cm (!) weiter unten war als das rechte. Die Federbeine waren beide nicht eingefroren und federten und dämpften.
Die Erklärung war schlussendlich dass das Rohrmaterial schon so weich ist dass es sich ohne Mühe plastisch verformen lässt - auch vom Fahrbetrieb ...
Wir haben mit einer 1 m Eisenstange und 2 Mann die Schwinge MÜHELOS zurechtbiegen können so dass das Rad gerade stand. Da ich so nicht heimfahren wollte, eine Verstärkung der Schwinge aber nicht möglich war (Bolzen fest, nur Elektrodengerät verfügbar), wurde alternativ die MZ auf Hard Tail umgebaut.
Die Federbeine wurden zerlegt, maximal ausgefedert, und durch an der Dämpferstange anliegende Eisenprofile am wieder einfedern gehindert. Federweg 1 cm durch die Anschlaggummis, und nochmal soviel durch geringeren Reifendruck - so bin ich die 130 km mit voller Beladung heimgehoppelt ...
Jetzt kommt eine ETZ-Schwinge rein!
Gryße!
Andreas, der motorang