Gebrauchtkauf - immer die gleiche Geschichte ....

Wir war der Urlaub bzw die Fahrt mit der MZ ?

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Gebrauchtkauf - immer die gleiche Geschichte ....

Beitragvon Mado » 14. Juni 2009 18:23

Vor ein paar Tagen hatte ich mich hier im Forum neu angemeldet und auch eine kleine Vorstellung geschrieben. ( http://mz-forum.com/viewtopic.php?f=23&t=24240 )


Ich hatte in der vergangenheit schon mehrere MZ und jede war , als ich sie gekauft habe , irgendwie verbastelt oder verpfuscht so das ich erst einmal die Sünden der Vorbesitzer beseitigen musste bevor das Motorrad vernünftig zu benutzen war.

Jedenfalls war ich nach 6 Jahren MZ Abstinenz wieder auf der Suche nach einem Zweitakter aus Zschopau. Wegen der Erfahrungen der Vergangenheit möglichst eine ETZ 251, möglichst neu ( also Bj. 89 oder 90 oder so ) und möglichst unverbastelt.

Hier erst einmal ein Bild von der 251er die ich dann gekauft habe:

Bild

Sieht ganz gut und gepflegt aus - oder ?

Bei der Probefahrt sprang sie gut an , der Motor klang gut und sie hatte auch genug Leistung.
Mängel waren keine zu sehen , selbst die Speichen ohne Rost , die Elektrik nicht verbastelt und so war trotz der 19 Jahre die die Mz schon auf dem buckel hat auch der Kilometerstand von 9200 durchaus glaubhaft. Ich denke auch jetzt noch das der km Stand stimmt.

Das einzige was lt. Verkäufer umgebaut war , war der Vergaser - es war ein Bing montiert, den Original BVF habe ich aber dazubekommen.

So einen Bing hatte ich schon vor 7 oder 8 Jahren auf meiner ETZ mit 300er Zylinder und damals hat der mit extremen Schieberuckeln und Nachschlagen im Schiebebetrieb genervt - aber ok, der BVF war ja dabei. Übrigens habe ich damals den 300er wieder gegen den 250er getauscht weil ich das unangenehme Fahrverhalten weder mit dem Bing noch mit dem BVF in den Griff bekommen habe.

So bin ich mit dem Verkäufer dann bei einem Preis von 900.- Euro handelseinig geworden.

Jedenfalls stellte ich dann , nachdem ich die MZ angemeldet hatte, bei der ersten Tour fest das der Motor unter Last klingelte und auch etwas unangenehm im Schiebebetrieb war.

Ok- kein Problem - erst einmal die Zündung kontrolliert - die stand 3,5 vor OT. Alles klar das wars - dachte ich ..........

Doch der Motor klingelt immer noch !

Also gut , dann eben mit dem BVF , der ist mir sowieso lieber, damit wird es dann gehen - dachte ich ......

Doch der Motor klingelt immer noch !

Im BVF war eine 130er Düse drin , lt. Handbuch für die 251er richtig , aber früher hatte ich in der ETZ 250 eine 135er im Gespann sogar 140er gefahren.
Also gleich mal mehrere Hauptdüsen bestellt , damit wird es dann gehen - dachte ich ......

Als die Düsen ein paar Tage später kamen gleich getestet

Doch der Motor klingelt immer noch !

Irgendwann ist mir dann das Thema Quetschkante eingefallen - das erschien mir zwar unwahrscheinlich , schließlich war bei knapp über 9000 sicher noch der erste Zylinder drauf und im Werk werden die MZ leute das wohl bei der Montage richtig gemacht haben - aber egal , das ist schnell getestet. Also Lötzinn gesucht und nachgemessen.
Ergebnis : 0,6 mm !!!!!

Das darf nicht wahr sein !

Also Zylinderdeckel runter und da war nur eine " Dichtung " mit 0,4 mm drunter. Ich hatte keine Dichtung da und wollte auch nicht warten , darum hat mir ein Freund aus 0,6mm Blech eine ausgeschnitten - genauso gut wie die Originale. Damit waren es dann 1,2 mm - das passt !

Bei der Montage des Deckels hatte ich dann Probleme diesen richtig aufzusetzen , wenn man nicht aufpasste schlug der Kolben am Deckel an.
Seltsam - soweit ich mich erinnern konnte war das doch früher immer ganz einfach den Deckel aufzusetzen und der ließ sich doch nie soweit verschieben das der Kolben an der Kante anstoßen konnte , so einen Mist hat MZ doch nicht gebaut ? Oder ?

An dem Punkt habe ich dann erst einmal eine Flasche Bier aufgemacht und ganz in Ruhe nachgedacht

Und dann kam mir die Erleuchtung - kurz nachgemessen - Bingo

Das ist ein auf 300ccm aufgebohrter 250er Zylinder und deshalb fehlt der Zentrierring !!

Also gut , den Zylinderdeckel mit viel Mühe ausgerichtet , Motor läuft wieder , 1,2 mm Spaltmaß , damit wird es dann gehen - dachte ich ......

Doch der Motor klingelt immer noch !
- allerdings nur noch bei Vollgas ab 115 bis 120 km/h und das mit einer 145 HD !

Also weitersuchen .

Den Tank hatte ich noch nicht leer gemacht und auch den Benzinhahn noch nicht ausgebaut. Der tank sah innen auch ziemlich blank und sauber aus , soweit man sehen konnte.

Also Tank bis auf etwa 2 Liter leergefahren und abgebaut und den Benzinhahn demontiert - der war völlig verdreckt und das Sieb nur noch ein einziger Klumpen Gammel.
Gleich nach dem Kauf hatte ich schon mal in den Wassersack geschaut , der war sauber - wie man sieht heißt das gar nichts !

Im Tank war auch jede Menge Dreck - kein Rost aber wirklich viele Ablagerungen.

Und siehe da - jetzt läuft die MZ !!!

Einzig das unschöne Verhalten im Schiebebetrieb ist geblieben - da werde ich demnächst den 300er Zylinder gegen einen 250er tauschen , der fährt sich angenehmer.

Zwischenzeitlich habe ich auch noch gemerkt das der krümmer anscheinend abgesägt ist , habe mir heute einen neuen bestellt , dann denke ich habe ich alle "Verbesserungen" des Vorbesitzers beseitigt.

Wie bereits oben geschrieben - alle MZ die ich bisher gekauft hatte waren irgendwie völlig verbastelt oder beschissen eingestellt.

Wer macht so was ? Spaltmaß 0,6 , Zündung 3,5 vor OT usw usw. ???

Das kann doch nicht sein das man an seine MZ einen 300er Zylinder montiert und nicht hört wie der Motor sich plötzlich quält , oder ??

Na egal - jetzt läuft sie jedenfalls ganz gut und ich bin im nachhinein mit dem Kauf schon zufrieden - von den beschriebenen Mängeln abgesehen ist sie in wirklich gutem Zustand !


Ich hoffe der Text war jetzt nicht zu lang ( weilig) aber ich musste den Ärger der letzten 3 Wochen einfach mal loswerden.
Zuletzt geändert von Mado am 15. Juni 2009 07:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Gebrauchtkauf - immer die gleiche Geschichte ....

Beitragvon Marco » 14. Juni 2009 18:28

Ajo. Man steckt eben nicht drin.
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Re: Gebrauchtkauf - immer die gleiche Geschichte ....

Beitragvon henrik5 » 14. Juni 2009 18:28

Kein Grund sich zu beschweren. Viele wollen den 300 er Zylinder. Und den Krümmer sägen auch die meisten bis zur Befestigung ab.
Gruß Henrik
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Re: Gebrauchtkauf - immer die gleiche Geschichte ....

Beitragvon Mado » 14. Juni 2009 18:32

henrik5 hat geschrieben:Kein Grund sich zu beschweren. Viele wollen den 300 er Zylinder. Und den Krümmer sägen auch die meisten bis zur Befestigung ab.


Das sollte auch keine "Beschwerde" über den Verkäufer sein !

Und wenn es auch viele machen: Krümmer absägen ist Murks !

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Re: Gebrauchtkauf - immer die gleiche Geschichte ....

Beitragvon alexander » 14. Juni 2009 18:36

Die Verdichtung sollte die gleiche bleiben, der Kopf also entsprechend bearbeitet.
Ein Zenrierbund kann angedreht werden (GABORs Umbausaetze bringen so was mit)
Dann ist die Deckelmontage nicht so ne Frickelei.
Gruesse vonne Parkbank
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Re: Gebrauchtkauf - immer die gleiche Geschichte ....

Beitragvon ETZ-Racer » 14. Juni 2009 19:05

ich würde mich anbieten den Kolben und Zylinder für dich zu entsorgen ;-)

Denk dran, wenn du umbaust brauchst du auch nen anderen Kopf!!!

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Re: Gebrauchtkauf - immer die gleiche Geschichte ....

Beitragvon Küchenbulle » 14. Juni 2009 22:52

Naja, ist halt ne Gebrauchte, da steckt der Teufel manchmal im Detail. Aber sie läuft ja wieder also Abharken und zu den Akten. 8)
Wo rohe Kräfte walten, braucht das Hirn nicht mehr zu schalten.

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Re: Gebrauchtkauf - immer die gleiche Geschichte ....

Beitragvon ENRICO » 14. Juni 2009 23:43

Hallo!

Auf dem Bild sieht die ETZ jedenfalls sehr gut aus!
Für das Geld, bei dem KM-Stand und original kann man aber nun wirklich nicht meckern.
Da hat es manch Einen schon wesendlich mehr angesch.....
MfG, Enrico

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