USA Reise 1981 Teil 1

Wir war der Urlaub bzw die Fahrt mit der MZ ?

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USA Reise 1981 Teil 1

Beitragvon Ekki » 28. März 2011 23:05

Hier mal ein Reisebericht aus längst vergangenen Tagen. Während meines Zivildienstes 1980/81 reifte der Entschluß, eine Tour durch den Südwesten der USA zu machen. Mit meinem Freund Kurti sollte es auf die Reise über den großen Teich gehen. Zu der Zeit gab es ein Angebot des ADAC unter 3000 DM für Flug, Hotel bei Ankunft und Abreise sowie unbegrenzte Freimeilen. Als Maschinen kamen eine 650er oder 1100er Softchopper von Yamaha in Frage. Wir nahmen die 650er. Der Motor war von der XJ 650 und die Ausstattung für längere Fahrten optimal. Große Koffer, von oben zu beladen und ein Gepäckträger mit verstellbarer Rückenlehne. In einem Koffer verstauten wir unsere Lebensmittel, z.B. Quaker Oats und die Gallone Milch, im anderen Klamotten etc. und auf dem Heck dann den Seesack mit Zelt, Schlafsäcken und Regenklamotten. Ein großer Tankrucksack bot auch noch reichlich Platz. Bei Fahrzeiten von 10 Stunden oder mehr, ist eine Rückenlehne nicht zu verachten. Aus finanziellen Gründen haben wir nur eine Maschine genommen und uns beim Fahren abgewechselt. Kurti hatte die Idee ein Tagebuch zu führen und im Nachhinein war es eine sinnvolle Sache. Viele Dinge vergisst man und es macht Spaß, nach Jahren mal wieder das Tagebuch in die Hand zu nehmen. Da mir Weihnachten das Christkind einen Diascanner gebracht hat, habe ich die alten Bilder eingescannt und etwas optimiert. Die Qualität ist nicht so berauschend, da wir eine geliehene Spiegelreflex von Revue mitgenommen hatten. Leider rastete die DIN/ISO Einstellschraube nicht ein, was uns aber erst später auffiel. Deshalb waren viele Bilder unbrauchbar oder schlecht belichtet.
Eine festgelegte starre Fahrtroute hatten wir nicht. Wir wollten bestimmte Nationalparks sehen und haben uns die Strecken dann dementsprechend zusammengestellt. Spielraum für spontane Änderungen war genügend da.
Als Zelt nahmen wir ein Kuppelzelt. Damals noch relativ neu, heute ein alter Hut. Der größte Vorteil war der Reißverschluß. Den konnte man von beiden Seiten nach oben ziehen, so dass Kriechgetiere nicht so einfach ins Zelt kamen. Wie wir feststellen durften, gab es auf den Campingplätzen nicht nur Warnschilder wegen Klapperschlangen. :shock: Ein kleiner Junge zeigte uns eine Tarantel im Schuhkarton und tags davor hatte er eine schwarze Witwe gefangen. Ein Blick in den Schlafsack vor dem reinschlüpfen war also angebracht, zumal ich auf diese Mitbewohner nicht so stehe. Zur Not hatten wir aber noch ein Schlangebißset dabei, auch wenn es nur zur emotionalen Beruhigung diente. :mrgreen:
Geschlafen wurde auf einfachen Alumatten, ohne richtige Polsterung. Isomatten wären zu sperrig gewesen. Je nach Bodenbeschaffenheit des Campingplatzes waren die Nächte mehr oder weniger erholsam. Kurti hatte einen Bundeswehrschlafsack und ich hatte mir einen guten Polarguard von The North Face geholt. Wie sich zeigte, eine weise Entscheidung. Er tut noch heute seinen Dienst.
Falls es eine Möglichkeit gibt, die Strecke auf einer Karte einzuzeichnen, ohne Copyrightprobleme, hole ich das gerne nach.
Die Eintragungen sind original aus dem Tagebuch übernommen und schildern daher unsere Erlebnisse während der Reise. Dreißig Jahre später sind einige Dinge wie bleifreies Benzin etc. selbstverständlich. Heute diskutiert man eben über E 10.
Ich hoffe es macht euch Spaß beim lesen. Vorerst habe ich mal so ca. 10 Tage eingestellt. Die Einträge sind je nach Verfasser mit K oder E gekennzeichnet. Falls das Interesse besteht, mache ich mit den Eintragungen demnächst weiter. Es dauert ein bischen, die Eintragungen aus dem Tagebuch abzutippen.



Donnerstag 27.8.1981
(K) Wir sind jetzt ungefähr 24 Std. auf den Beinen und total kaputt. Der Flug war gut, dreimal gab es was zu futtern, das erste Mal zwischen Schottland und Grönland. Jetzt sind wir im Hotel Essex, das mehr an eine Absteige erinnert. Aber Farbfernseher auf der Bude. Ekki hat gerade „half a gallon“ Milch organisiert.

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Freitag 28.8.
(E) Gegen Mittag bekamen wir unser Motorrad. Meilen Stand 14417) Wider Erwarten konnten wir das ganze Gepäck unterbringen. Das Motorrad läßt sich gut fahren und röhrt bei 55 mph nur leise vor sich hin. In Kalifornien war es so heiß, dass wir unsere Lederjacken auszogen. Die Luft war so warm, als wenn man einen Föhn auf die Haut richtet. (Jetzt wussten wir auch, warum der ADAC einen Fettstift für die Lippen empfohlen hatte. Die heiße trockene Luft hätte sie aufplatzen lassen) Gegen Abend wurde es wieder kälter, weil wir inzwischen schon 7000-8000 feet Höhe erreicht hatten. Als es dunkel wurde, fanden wir schließlich einen Zeltplatz. Meilen Stand 14597
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Samstag 29.8.
(E) Der erste Streckenabschnitt war wunderbar. Am Lake Tahoe entlang, kurvenreich und nicht zu warm.
(K) Die Kurven am Lake Tahoe waren zum Teil sehr eng, wir mußten ziemlich aufpassen, wenn wir mit unserer voll beladenen Karre da durchfuhren. Als wir aus den Bergen raus waren, wurden wir wieder von der Sonne gebraten. Hinter Reno, Nevada, wurde die Landschaft, durch die der Freeway 80 verläuft, immer öder. Nur trockener, staubiger und von extrem wenigen Pflanzen bedeckter Salzboden war schließlich die Landschaft. In Winnemucca haben wir auf einem KOA Zeltplatz gepennt und vor allem erst einmal geduscht.
Sonntag 30.8.
(K) In Winnemucca in die Kirche gegangen und dort deutschsprechenden Priester getroffen, dann Weiterfahrt über den Interstate 80, war aber nicht mehr so warm wie am Samstag. Den ganzen Tag in Lederjacke gefahren. Gegen Abend im Staat Idaho angelangt, das schon mountain time hat, die Uhren sind hier eine Stunde weiter als in San Franzisco. Abends auf den letzten Drücker KOA Zeltplatz in Twin Falls erreicht.
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Seit wir in Wells auf den Highway 93 abgebogen sind, wird es ziemlich frisch auf der Karre. Die Höhenangaben am Straßenrand zeigen z.T. 10700 feet El an, über 3000 m NN. In Jackpot ziehen wir auch noch Pullover, Sturmhaube und Handschuhe an. Lederhosen wären auch nicht verkehrt, aber die sind ganz weit weggepackt. Die Strecke von Wells bis Jackpot ist Ekki gefahren. Für ihn war das ziemlich anstrengend, wegen sehr starkem Seitenwind. Für mich hintendrauf war es wie im Flugzeug. Fahrtwind und Seitenwind knatterten am Helm, wodurch man ein stärkeres Gefühl für die Geschwindikeit bekam. Die Landschaft glitt an den Seiten vorbei. Kaum Bäume, fast nur Sträucher und Gras, hin und wieder ein paar Rinder, irgendwo auch ein paar Häuser, einige Meilen weiter stand dann ein Eingangstor zu einer Ranch. Die Entfernungen sind riesig. Meilen Stand 15516
Montag 31.8.
(K) Gegen Abend haben wir den 4. US Bundesstaat erreicht, Montana. Wir sind in den Rockies, etwa 10 Meilen vor dem Yellowstone Nationalpark. Weil es schon so spät war, etwa ¾ 7 mountain time, haben wir den West-Yellowstone KOA Zeltplatz angesteuert. Ekkehard kocht uns gerade ein Süppchen (sonst habe ich das immer gemacht), während dessen schnuppert er zu den Kochtöpfen eines betuchten Amis, der nebenan etwas in der Pfanne brutzelt.
Heute sind wir von einer Lady angesprochen worden, als wir an einer Tankstelle standen. Wir waren schon oben, im nördlichen Teil Idahos, die Lady (sah übrigens gar nicht so schlecht aus): „Ob wir tatsächlich den ganzen Weg von Kalifornien mit dem Motorbike gekommen wären“ Wir :“Na klar“ Lady „Great“. Dann brauste sie davon, indem sie uns noch ein „Have a nice trip“ zuwarf.
„Jetzt wird gegessen!“ sagt Ekki, also Schluß für heute. Meilen Stand 15669
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Di 1.9.
(K) Gerade versucht den Kocher anzuwerfen, ging nicht, zu kalt. Heute Morgen war dicker Raureif auf dem Motorrad, der Honig war im Glas fast gefroren (wir dürfen ihn nicht mit ins Zelt nehmen, der Bären wegen)
Tagsüber den Yellowstone unsicher gemacht, die Amis legen zu jeder heißen Quelle eine Straße (beinahe jedenfalls). Eigentlich schade, daß die Landschaft so für Touristen hergerichtet worden ist. Abends Bekanntschaft mit unseren Zeltnachbarn gemacht. Wenn wir durch San Diego kommen, sollen wir sie besuchen kommen. Meilen Stand 15942
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Mi 2.9.
(K) Heute Morgen längst nicht mehr so kalt wie gestern, hatte heut Nacht trotzdem noch ein Paar Socken, eine Jeans, ein T-shirt, einen Pullover und eine Uhr um, ganz gut geschlafen. Mit der Kälte hat Ekki keine Probleme, sein Schlafsack ist sehr viel wärmer (sagt er jedenfalls).
Inzwischen haben wir uns auch an das Schlafen auf dem Boden gewöhnt und können gut 8 Stunden schlafen. In den ersten Tagen wurden wir schon wach, wenn es noch dunkel war.
(E) Der erste Film ist voll. Habe soeben Nr. 2 eingelegt.
(K) Von unseren Zeltnachbarn habe ich ein warmes Frühstück gekriegt. Wir werden heute unser Basecamp am West Yellowstone abbrechen, wo wir 2 Nächte gehaust haben. Gegen Mittag haben wir uns den Old Faithful Geysir reingezogen. Fing an zu spucken, kurz nachdem wir kamen. Sind dann weitergefahren durch den Grand Teton Richtung Süden. Im Yellowstone sind wir noch ein ganzes Stück den Firehole River entlang gefahren, der von zahllosen heißen Quellen zu beiden Seiten gespeist wird.
Abends sind wir auf einem Campingplatz in einem National Forrest gelandet. Hier gibt’s viele Mücken. Bald, nachdem wir unser Süppchen gekocht und gegessen haben, sind wir im Zelt (mit Moskitonetz) verschwunden. Unseren Kocher haben wir noch in Montpellier (von da geht eine Straße nach Paris) mit bleifreiem Benzin aufgefüllt. Im Zelt wurden dann Karten an die lieben Daheimgebliebenen geschrieben. Zu dem bleifreiem Benzin ist zu sagen, dass wir anfangs Schwierigkeiten hatten. Für unsere Karre brauchten wir laut Händler Super Premium. In Kalifornien konnten wir das nur in der bleifreien Version bekommen. Erst in Wells, im Norden Nevadas gab’s bleihaltiges. Wir konnten kein bleifreies bekommen, also nahmen wir das, was da war. Da wir jetzt unsicher geworden waren, versuchten wir den Händler zu erreichen. War nicht da der gute Mann. Später sahen wir noch einen Yamaha-Laden und trafen noch jemanden. Der die gleiche Maschine fuhr. Beide rieten uns von bleifreiem Benzin ab. Besser sei Regular oder Premium leadet.
Meilen Stand 16091
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Do. 3.9.
(K) Der Campground in jenem National Forrest lag im „Home Canyon“. Dieser Canyon war ein echtes Frostloch, wie Ekkehard schon sehr richtig vermutet hatte. Die Sonne erreichte unseren Platz erst gegen 9 Uhr. Aber da waren wir schon abfahrbereit. Das Frühstück, heiße Milch (aus dem Topf getrunken), Weißbrot, Honig und Fleischwurst haben wir im Stehen vertilgt. Es war einfach zu kalt um sich hinsetzen zu können.
Wir fuhren dann weiter auf der 89 über Montpellier und Paris, vorbei am großen Bärensee, über Logen, Ogden bis Kaysville, kurz vor Salt Lake City. Ein Stück hinter Paris wurde unsere Fahrt gestoppt: Kühe auf der Straße! Angeführt von der Leitkuh (ohne sonstige Begleitung) trabte eine Horde Kühe auf die Weide. Die Straße bog nach einer Weile vom Bärensee, an dem sie entlang geführt hatte ab, auf einen Gebirgspass von über 6000 Fuß Höhe. Von diesem Pass aus lief die Straße dann in ein wunderbares Tal. Rechts und links der Straße ragten steile Berge empor. An den Hängen wuchsen Nadelhölzer (Tannen, Kiefern). Im Tal, das gerade der kurvenreichen Straße und einem Bach Platz bot, wuchsen Laubhölzer in dichten Beständen, vor allem zum Teil riesige Weiden (sahen fast aus wie Salweiden, nur die Blätter waren silbriger). Diese Weiden überragten mit ihren Kronen manchmal die gesamte Straßenbreite. An einer Stelle, rechts von der Straße, kam ein Bach aus dem Felsen. Das heißt in dem Felsen war eine Höhle, auf dessen Grund Wasser, das eine Höhle speiste. Daneben stand eine Hinweistafel(die Amis können alles erläutern), die besagte, dass das Wasser geschmolzener Schnee sei. Bei der Schneeschmelze sickere das Wasser der umliegenden Berge bis auf eine wasserundurchlässige Schicht und trete an dieser Stelle wieder aus der Erde. Im Winter ser der Creek dann trocken (weil dann Schnee und Eis nun mal nicht zu schmelzen pflegen).
Um 2 Uhr etwa sind wir dann auf dem Campingplatz in Kaysville gelandet. Recht billig, 5,40 $ gegenüber KOA mit 7$ und sehr sauber, mit Swimming Pool, den wir auch gleich ausprobiert haben. (Gut!)
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Ein paar Meter von unserem Zelt weg logiert ein Ami mit seinem Campmobil. Das Ding sieht aus wie eine First Class Motoryacht und ist lang wie ein Bus. Hinter dem Mobil hat der Ami einen kleinen Personenwagen, den er mit einer Deichsel zieht. An dem Mobil ist ein Motorrad festgeschnallt.
Jetzt muß ich erst Ekki verarzten. Beim Duschen hat er sich den Daumen geritzt. Man kann ihn keine Minute alleine lassen. Abends habe wir derbe gefuttert. Wir hatten Bananen, Marshmallows, Brot, 2 Gallonen Milch, Sprite, Nudeln und Wurst eingekauft. (Natürlich hamwa nich alles auf einma gefuttert).
Meilen Stand 16405
Fr. 4.9.
Morgens im T-shirt in Kaysville vom Campingplatz Sherryhill (schön hinter Kirschbäumen gelegen) abgefahren. In Salt Lake City den Mormonentempel angesehen und gegen Abend den Bryce Canyon erreicht. Himmel bedeckt und kühl
Meilen Stand 16536
Sa. 5.9.
(K) Heute Nacht hat es derbe geregnet und etwas gewittert. Gegen 9 Uhr hörte es auf zu regenen und hier und da kam die Sonne durch die Wolken. Wir hoffen, dass das Wetter zumindest hält. Ekkehard gerade: „Keh, mal kalt mal heiß, Schnee ham wa noch nich mitgemacht!“
Recht hatter!
Heute Morgen das „Grau“-Brot gefuttert, das ich gestern auf der Suche nach festem Brot in einem Supermarkt erstanden habe. Angeblich (Aussage der Verkäuferin, die mit einem Cowboyhut herumlief), sollte es nicht so weich wie das gewöhnliche Weißbrot sein. Die Frau hat Fingerspitzengefühl. Der Unterschied war minimal. Angeschnitten sieht das Brot wie Nußkuchen aus, schmeckt aber ganz gut.
Ekki, er hat sich verkühlt und hustet gelegentlich (hoffentlich nichts Ernstes), trocknet die Karre gerade ab. Dabei fällt die linksseitig angeklebte 650 ab. Schlechter Kleber! Genau wie an meinem Helm, der schon vor etwa einer Woche erste Auflösungserscheinungen zeigte.
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Es bleibt bewölkt mit Aufheiterungen, während wir Blicke in den Bryce Canyon werfen (von diversen View Points). Dann müssen wir tanken und Luftdruck kontrollieren. Vorn 30 pounds, stimmt! Hinten eigentlich auch, wir haben aber 36 drauf! Wir lassen auf 32 ab.
Dann fängt es wieder an zu gießen! Und wie. Wir müssen schauern. Währenddessen kaufen wir Briefmarken für die Karten vom Yellowstone und ich kaufe auch Karten vom Bryce Canyon incl. Briefmarken und schicke selbige, natürlich beschriftet, gleich ab.
Wir fahren dann weiter, dick in Lederkombi und Regenzeug eingepackt. Es nieselt noch leicht. Auf der Fahrt zum Zion Canyon lockert die Bewölkung auf und als wir im Visitor Center dort ankommen sind, ist es brüllend heiß und der Himmel weitgehend blau. In Springdale, kurz vor dem Südeingang, campieren wir und lassen unser Zelt trocknen. In den Canyon sind wir durch den Osteingang gekommen, die Straße führte meilenweit in Haarnadelkurven (äußerst ungewöhnlich für Amerika) bergab. Auf dem Fuß des Canyons wachsen unter anderem Feigenkakteen und Agaven.
Meilen Stand 16535 (Wir haben heute die 2000 Meilen Marke überschritten)
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So. 6.9.
Morgens: Heute Nacht wieder Gewitter mit Regen. Gerade ausgiebig gefrühstückt. Inzwischen wieder blauer Himmel. Während Ekkehard sich einer sinnvollen Beschäftigung hingibt (er wäscht dreckige Wäsche in einer Maschine), widme ich mich den Annalen. Nebenan im Zelt ein frisch verheiratetes Paar („Just married „ steht am Auto). Hin und wieder hört man Gekicher aus dem Zelt.
Ekkis Kommentar: „Und unsereins ist am verdursten!“
(E) Im Zion Canyon haben wir eine „kleine“ Klettertour unternommen, die mir etwas zu lang ausfiel. Etwa 5-6 km zuviel. Wir sind dann zum Monument Valley gefahren. Unterwegs fing es an zu regnen, so dass wir unsere Anzüge überzogen. Aber nach ein paar hundert Metern hörte es auch schon wieder auf. Da es sehr kalt war, hatten die Regenanzüge wenigstens noch den Vorteil, uns zu wärmen.
(K) Den Campingplatz im Monument Valley erreichten wir im Dunkeln. Das Zelt haben wir im Scheinwerferlicht des Motorrades aufgebaut, gegessen haben wir bei Mondlicht. Seit ein paar Tagen der erste (fast klare, ein paar Wolken zeigten sich schon wieder) Himmel. Auf diesem Campingplatz wimmelt es von Deutschen. Amis scheint es hier nicht so sehr hinzuziehen. Vielleicht wegen der Indianer. Wegen denen sind wohl auch die Toiletten wie eine Art Safe gesichert. Man muß auf einer Skala mit Knöpfen die Knöpfe 1-4-5 drücken, um hineinzukommen. An die Indianer, die den Laden regelrecht belagern, werden Essensmarken ausgegeben, wie ich gesehen habe. Ich habe den Eindruck, als würden die Indianer hier stark bevormundet. Das Land, das man ihnen gegeben hat, ist ziemlich karg. Für Ackerbau kaum geeignet, es sei denn, man würde es bewässern. Aber Wasser (Flüsse, Bäche) gibt’s hier kaum. Wir haben zwar hier und da Maisfelder gesehen, die waren aber ziemlich klein und die Pflanzen wirkten nicht sehr üppig. Die Navajos, denen gehört das Gebiet, halten allerdings Kühe und Pferde.
Meilen Stand 17110
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Mo. 7.9.
Heute Morgen ziemlich früh (Sonnenaufgang) wach geworden. Ich hab schlecht geträumt; der Boden war so hart, dass mir beim pennen und träumen richtig schwindlig wurde.
(E) Wir sind zum Monument Valley gefahren, und von da zum Grand Canyon. Der Canyon konnte uns aber wenig bis gar nicht beeindrucken, außerdem war die Sicht schlecht. Als es noch anfing zu regnen, hatten wir die Nase gestrichen voll. Als es aufhörte sind wir direkt Richtung Süden gefahren. Gelandet sind wir in Flagstaff. Auf dem Campingplatz ein nettes Motorradpaar getroffen, mit dem wir zu Abend essen. Er hat zwar einen Colt um, aber nur, weil er als Motorradfahrer nicht gerne „angemacht“ wird. Und evtl. zum Schutz gegen wilde Tiere beim Campen in freier Natur ?!
(K) Nach dem Essen haben wir uns noch mit Mike und Vicky zusammen einen Country- und Westernsänger angehört (Jim Bruce, der sang „Dust in the wind“ live besser als Kansas)
Meilen Stand 17515
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Re: Reise USA 1981

Beitragvon rängdäng » 29. März 2011 04:02

8)
schöner Bericht

the good old time

:wink:
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Re: Reise USA 1981

Beitragvon ETZChris » 29. März 2011 09:02

klasse. und ja, bitte weiterschreiben!
Gruß
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Re: Reise USA 1981

Beitragvon MZ-Chopper » 29. März 2011 09:52

:D feine sache!!!
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Re: Reise USA 1981

Beitragvon Schubi1990 » 29. März 2011 19:12

Super Idee mit den Tagebucheintragungen;)
Stahl ist auch nur harter Gummi

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Re: Reise USA 1981

Beitragvon Gespannopa » 29. März 2011 21:08

Hallo Ekki,Dein Bericht ist wunderbar und läßt Erinnerungen wieder aufleben.Ich war mit meiner Familie letztes Jahran genau den selben Schauplätzen wie Yellowstone Park, Grand Canyon,Rocky Mountains und vieles mehr. Allerdings waren wir mit sechs Personen mit dem Auto unterwegs.Die Orte Paris,Montpellier und Salt Lacke City haben wir auch besucht.Es war einfach wunderbar.Bitte weiter berichten.
Gespannopa.

Fuhrpark: MZ ETZ mit Super Elastik,Simson Schwalbe,Puch DS 50 K.Aus gesundheitl.Gründen habe ich vor drei Monaten mein BMW K 100 Gespann mit 120tkm verkauft Vorgänger waren zwei ETZ Gespanne,eine TS1 solo, drei ETZ Solo, eine Horex Regina TYp 0 und drei NSU OSL 251,eine Yamaha XS 400,eine BMW R100 RT und eine BMW K 100 LT Mit dem zuletzt gekauften ETZ Gespann möchte ich noch eine Weile Spass haben.
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Re: Reise USA 1981

Beitragvon Klaus P. » 29. März 2011 22:56

Er hat zwar einen Colt um aber----
Klasse weiter so.

Gruß Klaus

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Re: Reise USA 1981

Beitragvon Gespannopa » 15. April 2011 06:17

Gespannopa hat geschrieben:Hallo Ekki,Dein Bericht ist wunderbar und läßt Erinnerungen wieder aufleben.Ich war mit meiner Familie letztes Jahr an genau den selben Schauplätzen wie Yellowstone Park, Grand Canyon,Rocky Mountains und vieles mehr. Allerdings waren wir mit sechs Personen mit dem Auto unterwegs.Die Orte Paris,Montpellier und Salt Lacke City haben wir auch besucht.Es war einfach wunderbar.Bitte weiter berichten.
Gespannopa.

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