Zum Schnitzel futtern nach Wien...

Hallo,
wie hier bereits angedeutet, konnte ich leider das letzte Wochenende nicht nach Kroatien mitkommen:
viewtopic.php?f=115&t=47629&start=300#p843147
Die Gründe sind schnell erläutert. Ich wurde zum 1. Oktober entlassen. Nach langem Gezerre, hat man mir am Freitag den 30.09. um 14 Uhr meine Papiere überreicht. Also noch viele Formalitäten zu erledigen und erst spät am Freitag zu Hause. Zu allem Überfluss muss man sich auch noch schnellst möglich beim Amt melden. Also spätesten am Dienstag wieder in Jena aufschlagen.
Kurz um, ich konnte zeitlich einfach nicht zu matekk fahren.
Was also tun? Sich eine Flasche Bier nach der anderen aufmachen und den Frust wegsaufen? Nö!
Was macht mehr Spaß? Richtig! Schnitzel futtern und Bier saufen! Also stand nach einer langwierigen Planungsphase von 5 min, welche aus einem Telefonat mit meinem Cousin bestand, fest; morgen geht es nach Wien!
Also ab ins Bett und am Samstag Morgen schnell alles Mögliche in die Seitenkoffer geworfen und noch einen kaputt gemacht. Egal, man hat ja einen in Reserve. Schnell noch was gefuttert und 10 Uhr war ich Abmarschbereit. Was tun, schließlich wird mein Schnitzel kalt... ab auf die Autobahn.
ETZ Prügeln:
Gut, mit 17er Gespannritzel jetzt nicht so die prickelnde Idee. Bei 120 km/h habe ich freiwillig aufgehört mehr Gas zu geben. Dabei liegen etwas mahr als 6000 U/min an. Nicht nur dass nach den ersten 10 km der ganze Auspuff wie ein Weltmeister qualmte und sich der Lack auf eben diesem abblätterte, die Vibrationen hatten auch Folgen. Bei einer späteren Rast stellte ich fest, dass sich mein Schwingenbolzen gelockert hatte. Später auch der komplette Vergaser. Aber was solls... Festziehen und gut.
Bis Wien war ich dann eigentlich nur noch mit gelegentlichen Tankstops beschäftigt. Irgendwann kam ich auch in Wien an. Man hätte mir ja auch mal sagen können das Wien fast nur Einbahnstraßen hat... Ich aber nur eine Karte.
Folge: Ich irrte umher und fand mein Ziel nicht. Obwohl mein Cousin direkt am Naschmarkt wohnt, was eigentlich nicht so schwer aussah. Kurzum, ich versuchte nach Straßennamen zu navigieren. Irgendwie passte meine etwas langsamere Fahrweise einem Wiener dann doch nicht. Ich nenne ihn mal Würstchen.
Dieses Wiener Würstchen hielt mich auf alle Fälle an, indem er den Weg vor mir mit seinem 4er Golf blockierte. Meckerte rum und drohte mit Schlägen. Ich habe ihm einen Freiversuch angeboten.
Würstchen wollte aber dann doch irgendwie nicht und zog von dannen. Scheinbar ist Würstchen aufgefallen, dass man auf einem Motorrad einen Helm, Schutzkleidung mit Protektoren und Kampfstiefel trägt.
Mir wurde es dann aber selber zu blöd. Also fragte ich einen Taxifahrer, ob er mich gegen Bezahlung zu meinem Ziel lotsen könnte. Schließlich wurde mein Schnitzel immer kälter und es war schon 20 Uhr irgendwas. Also ab mit ordentlich Tempo durch die Stadt. Quer über alle Taxi und Busspuren, vorbei am Stau. Das war genau nach meinem Geschmack.
Ich kam dann auch an:
Also schnell umgezogen und ab gehts... Fotos der weiteren Nacht gibt es nicht. Irgendwie... egal.
Nächster Tag, Sonntag: Guten Morgen!
Was machen wir heute? Klar, erst einmal een Schälchen Heeßen trinken und Brötchen essen. Dann wurde ich ein bisschen durch Wien geführt, bei wunderbarem Wetter. Ein Traum!
Ein paar Impressionen:
Weiter ging es an diversen Cafés, Geschäften, Sehenswürdigkeiten, Hotels (nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass am Eingang zum Hotel Sacher ein Schild mit der Aufschrift steht: "Bitte warten. Sie werden platziert". Ich wusste immer dass es sich um eine HO Gaststätte handelt.
) zum Stephansdom. Und wenn man schon einmal da ist, kann man auch die 4,50 € auf den Kopf hauen um den Aufzug zur Pummerin zu nehmen. Wirklich empfehlenswert.
Es wurde schon wieder langsam spät, und ich musste auch leider wieder los. Gegen 15 Uhr hatte ich meine Sachen gepackt und es ging in den Wienerwald, weiter immer der Donau und den Weinbergen entlang. Mir ging es gut.
Ich wedelte so durch die Kurven vor mich hin. Unterhielt mich bei ein paar Pausen mit netten Leuten und lies alles ganz locker angehen. Langsam wurde es dunkler. Die Donau wurde in ein wunderbares Licht getaucht:
Ich fuhr weiter, immer der untergehenden Sonne und dem Horizont entgegen. Ich erreichte Linz bei Dunkerheit aber in eine wunderbare Athmosphäre getaucht.
An dieser Stelle hätte man jetzt sagen können: Es ist dunkel, ein weiterer schöner Abschnitt liegt vor einem - ich suche mir ein Hotel. Aber nein, mich hatte der Lust einfach nur noch Motorrad zu Fahren übermannt. Ich wollte nicht anhalten.
Also ging es auf wunderbar kurvigen, wenn auch dunklen, Straßen weiter Richtung Passau. Von dort aus ging es wieder auf die Autobahn mit dem Plan, vielleicht irgendwann nach Mitternacht noch zu Hause anzukommen. Was soll ich sagen? Das mir inzwischen fade Gefahre im Dunkeln über die Autobahn machte mir immer weniger Spaß. Mein Visier beschlug auch noch von innen, Nebel setzte ein und meine Pausen wurden häufiger. Ich quatschte lieber mit den Tankstellenkassierern als zu fahren. Also brach ich das Ganze um 2 Uhr Nachts auf einem Rastplatz vor Hof ab. Ich suchte mir eine Durchfahrt im Zaun und ein nettes Plätzhen auf dem Acker. Mein Zelt war defekt, aber ich hatte keine Lust mehr. Also ab Bubu machen.
Am nächsten Morgen, Motag um 10 Uhr, wurde ich von vorbei laufenden Wanderern geweckt.
Mein Zelt sieht aus als hätte sich ein Elefant darauf gesetzt. Also schnell alles zusammengepackt, die Sonne und die Landschaft genossen.
Weiter ging es erst einmal zu einem Autohof. Tanken und frühstücken. Bis Bad Lobenstein bin ich dann wieder Autobahn gefahren. Von dort aus ging es über Landstraßen über Wurzbach, Bleilochtalsperre, an der Hohenwarte vorbei nach Saalfeld, Rudolstadt zurück nach Hause. Wer in Lehesten war kennt die Gegend.
Glücklich und zufrieden errechte ich nach ca. 1500 km um ca. 14 Uhr mein zu Hause. Ja, so ein richtiges Schnitzel gibt es nur in Wien.
Gruß
Robert
wie hier bereits angedeutet, konnte ich leider das letzte Wochenende nicht nach Kroatien mitkommen:
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Die Gründe sind schnell erläutert. Ich wurde zum 1. Oktober entlassen. Nach langem Gezerre, hat man mir am Freitag den 30.09. um 14 Uhr meine Papiere überreicht. Also noch viele Formalitäten zu erledigen und erst spät am Freitag zu Hause. Zu allem Überfluss muss man sich auch noch schnellst möglich beim Amt melden. Also spätesten am Dienstag wieder in Jena aufschlagen.


Was also tun? Sich eine Flasche Bier nach der anderen aufmachen und den Frust wegsaufen? Nö!


Also ab ins Bett und am Samstag Morgen schnell alles Mögliche in die Seitenkoffer geworfen und noch einen kaputt gemacht. Egal, man hat ja einen in Reserve. Schnell noch was gefuttert und 10 Uhr war ich Abmarschbereit. Was tun, schließlich wird mein Schnitzel kalt... ab auf die Autobahn.

ETZ Prügeln:
Gut, mit 17er Gespannritzel jetzt nicht so die prickelnde Idee. Bei 120 km/h habe ich freiwillig aufgehört mehr Gas zu geben. Dabei liegen etwas mahr als 6000 U/min an. Nicht nur dass nach den ersten 10 km der ganze Auspuff wie ein Weltmeister qualmte und sich der Lack auf eben diesem abblätterte, die Vibrationen hatten auch Folgen. Bei einer späteren Rast stellte ich fest, dass sich mein Schwingenbolzen gelockert hatte. Später auch der komplette Vergaser. Aber was solls... Festziehen und gut.






Ich kam dann auch an:
Also schnell umgezogen und ab gehts... Fotos der weiteren Nacht gibt es nicht. Irgendwie... egal.
Nächster Tag, Sonntag: Guten Morgen!

Was machen wir heute? Klar, erst einmal een Schälchen Heeßen trinken und Brötchen essen. Dann wurde ich ein bisschen durch Wien geführt, bei wunderbarem Wetter. Ein Traum!
Ein paar Impressionen:
Weiter ging es an diversen Cafés, Geschäften, Sehenswürdigkeiten, Hotels (nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass am Eingang zum Hotel Sacher ein Schild mit der Aufschrift steht: "Bitte warten. Sie werden platziert". Ich wusste immer dass es sich um eine HO Gaststätte handelt.

Es wurde schon wieder langsam spät, und ich musste auch leider wieder los. Gegen 15 Uhr hatte ich meine Sachen gepackt und es ging in den Wienerwald, weiter immer der Donau und den Weinbergen entlang. Mir ging es gut.

Ich wedelte so durch die Kurven vor mich hin. Unterhielt mich bei ein paar Pausen mit netten Leuten und lies alles ganz locker angehen. Langsam wurde es dunkler. Die Donau wurde in ein wunderbares Licht getaucht:
Ich fuhr weiter, immer der untergehenden Sonne und dem Horizont entgegen. Ich erreichte Linz bei Dunkerheit aber in eine wunderbare Athmosphäre getaucht.
An dieser Stelle hätte man jetzt sagen können: Es ist dunkel, ein weiterer schöner Abschnitt liegt vor einem - ich suche mir ein Hotel. Aber nein, mich hatte der Lust einfach nur noch Motorrad zu Fahren übermannt. Ich wollte nicht anhalten.

Am nächsten Morgen, Motag um 10 Uhr, wurde ich von vorbei laufenden Wanderern geweckt.
Mein Zelt sieht aus als hätte sich ein Elefant darauf gesetzt. Also schnell alles zusammengepackt, die Sonne und die Landschaft genossen.
Weiter ging es erst einmal zu einem Autohof. Tanken und frühstücken. Bis Bad Lobenstein bin ich dann wieder Autobahn gefahren. Von dort aus ging es über Landstraßen über Wurzbach, Bleilochtalsperre, an der Hohenwarte vorbei nach Saalfeld, Rudolstadt zurück nach Hause. Wer in Lehesten war kennt die Gegend.
Glücklich und zufrieden errechte ich nach ca. 1500 km um ca. 14 Uhr mein zu Hause. Ja, so ein richtiges Schnitzel gibt es nur in Wien.
Gruß
Robert