Hier nun ein wenig Futter für die kalte Jahreszeit, um wieder ein wenig vom schönen Wetter zu träumen...
Anfang September wollte mal wieder in die Cevennen fahren, als Fahrzeug sollte diesmal das Rotaxgespann herhalten. Die Route sollte auf dem Weg in die Cevennen durch möglichst viele Mittelgebirge führen.
1. Tag (Sonnabend 31.10.2013):
Augsburg - Ribeauville:
Nun sollte es also losgehen. So richtig Lust hatte ich eigentlich keine. Wie zuverlässig würde die Rotax sein? Zuviele Probleme hatte ich bereits in der Vergangenheit mit der Maschine.
Aber dies war auch einer der Gründe, mit diesem Gespann fahren zu wollen: Festzustellen, in wie weit die in den letzten Jahren durchgeführten Maßnahmen aus der "Zicke" ein normales Motorrad machen konnten und vor allem die dauernde Angst vor Defekten mit der Maschine abzubauen. Außerdem wollte ich endlich mal mit diesem schön zu fahrendem Gespann ein paar Kurven kratzen. So blieb die GS in der Garage. Und alle anderen Moppeds waren ja eh kaputt.
Also den Seitenwagen mit all dem unnützen Gerümpel einer Reise vollgeladen (der Superelastik bietet erstaunlich wenig Stauraum, aber es ging alles rein) und los gehts.
Die Strecke an diesem Tag führte durch bereits bekanntes Gebiet gen Westen, Frankreich wollte erreicht werden.

(klick für groß) Dampfloks, ich glaub in Tuttlingen wars...

Irgendwo am Wegesrand.

Maschine und Motor befinden sich in einem pickfeinen, sauberen Zustand.
Ohne weitere Vorkommnisse kam ich in Frankreich an, die neu angebaute originale Seitenwagenbremse verbesserte das Bremsverhalten mit dem beladenen Seitenwagen deutlich.
Leider hatte ich keine Karte vom Elsaß/den Vogesen vor der Reise bekommen, die schönen Michelin-Karten gibt es leider nicht mehr. Steven meinte, man bekäme in Frankreich aber problemlos die entsprechenden Karten. Bis dahin musste ich mit einer nur sehr groben Überischtskarte von Frankreich und meinem Navi Vorlieb nehmen.
Hinter Ribeauville fand ich den Campingplatz "Camping du Tempelhof" und stellte dort mein Zelt neben ein paar deutschen Motorradfahrern auf. Nach ein paar Gesprächen ("damit fährst du bis in die Cevennen??") und einer Tütensuppe war der Tag erfolgreich beendet.
Strecke:
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-- Hinzugefügt: 4/12/2013, 21:05 --
2. Tag
Ribeauville - Charolles:
An diesem Tag ging es Richtung Süden, durch den südlichen Teil der Vogesen und das angrenzende flachere Land Richtung Lyon.
Ich versuchte, an diesem Sonntag eine Karte zu bekommen, vergeblich.

Echte Berge! Zwar noch klein, aber spaßig zu fahren.

Der "Col de la Schlucht"! Hier bin ich richtig!
So fuhr ich ein Stück nach dem ollen Navi mit der OSM-Karte drauf. Allerdings hab ich beim Zusammenstellen der Karte wohl nicht ganz aufgepasst, so dass genau die Gegend, die ich an diesem Tag zurücklegte, nicht drauf war. Blieb nur die Übersichtskarte und der Wunsch, ein Stück westlich von Lyon nach Süden zu fahren, da es dort bergiger ist. So konnte ich einige schöne Nebenstraßen genießen, Fotos hab ich an diesem Tag fast keine gemacht.
In Charolles fand ich dann einen Campingplatz. Wieder Tütensuppe, ein wenig lesen und dann schlafen.
Strecke:
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-- Hinzugefügt: 4/12/2013, 21:08 --
3. Tag
Charolles - Aubenas:
Immer noch fand sich keine Karte, obwohl ich viele Supermärkte abklapperte. Immerhin kam ich in den Bereich, wo das Navi wieder eine Karte hatte. Dafür bekam dieses einen Wackelkontakt an der USB-Buchse, so dass die Stromversorgung dauernd ausfiel. Auto-Navis sind halt nich für die Vibrationen von Einzylinder-Motoren gebaut, vor allem nicht, wenn diese auch noch fest im Rahmen verschraubt sind.
Westlich an Lyon vorbei ging es ins Ardeche-Gebirge. Während ich bei 30°C im Schatten wie ein Wilder um die Kurven wetzte, schmolzen die Reifen nur so dahin, der Vordere war fast blank und der Hintere sah auch nicht mehr so gut aus wie beim Beginn der Reise. Aber wo gehobelt wird, fallen Späne, in diesem Fall aus Gummi.

Kurven und bestes Wetter

Abseits der Straße. Leider war der Weg hinter der Brücke zugewachsen, da gab es mit dem Gespann kein Durchkommen mehr

Nochmal, weils so schön ist

Ein schattiges Plätzchen für eine Pause

Und eine schöne Kurve

Diese arme Sau warb für irgendwas und zwar schon seit längerem

Einige Teile sind schon Souvenirjägern zum Opfer gefallen
Kurz vor Aubenas fand sich dann ein Campingplatz. Leider im Verhältnis zu den anderen Campingplätzen sehr teuer (14€), der Boden war steinhart und die angeschlossene Pizzeria hatte geschlossen.
So befestigte ich das Zelt am Gespann und war, mal wieder, auf Tütensuppe angewiesen. Der letzte Rest bestand aus 3 kleinen Tüten Broccoli-Suppe aus Island. Das klumpige Zeug war im südeuropäischen Wasser nicht löslich und so genoß ich die Geschmacksstoffe noch halb in Pulverform. Tatsächlich konnte eine ganz entfernte Ähnlichkeit mit Broccoli festgestellt werden. Das wars dann aber auch schon.
Während ich das Zeug runterschluckte, entdeckte ich im Hinterreifen noch eine Nadel, die es aber immerhin nicht durch den Mantel geschafft hat. Glück gehabt.
Ein Blick aufs Handy offebarte "kein Netzzugriff". Nanu, kein Handynetz hier? Wo bin ich hier eigentlich gelandet?

Mmmmhm! Lecker Pulversuppe!
Strecke:
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-- Hinzugefügt: 4/12/2013, 21:10 --
4. Tag
Aubenas - Florac:
Kurven! Ganz viele davon!
Ich ließ es so richtig krachen, die Reifen waren mir egal (eh am Ende) und auf den Straßen war fast nix los. Also Gas!
Im Carrefour bekam ich endlich die lang gesuchte Karte. Nun hatte ich immerhin für die Ardeche-Gegend eine Michelin-Karte. Ebenfalls fand sich eine für die Vogesen. Sonst aber nix.

Oben uffm Berg

Wohin man blickt: Sonne und blauer Himmel
Auf der Reise hab ich ein paar Videos gemacht. Wegen Problemen mit Vimeo und Youtube ist die Qualität nach dem Hochladen leider grottenschlecht.
Man möge mir das verzeihen:
Col de la Croix de Millet - bergauf
Col de la Croix de Millet - bergab
Col de la Croix de Bouzon


Nicht mehr ganz frisch: Der Vorderreifen

Fliegen bleiben am Fett/Wachs hängen. Ist ja auch ein Wintermotorrad auf Abwegen



(Klick für groß) Doppelpanorama, der Fotograf hat sich zwischendurch bewegt...
Auf dem Campingplatz wechselte ich den Vorderreifen, der war nurnoch semi-legal (siehe Foto).
Die vorderen Bremsbeläge waren ebenfalls nicht mehr so prall, aber wechseln war nicht drin, da die Haltebolzen für die Beläge festgerostet waren. Spuren des Winterbetriebs!
Ich beschloß, es also nun etwas ruhiger angehen zu lassen, um die Beläge zu schonen.

Der hats hinter sich...

Der ja eigentlich auch...

Reifenwechsel, geht ja schnell...

Vergleich zwischen alt und neu
Einer der Lagersitze sorgte schon länger für Spiel am Hinterrad, welches nun etwas größer geworden ist. Kann man nix machen, aber noch ein Grund, ein wenig ruhiger zu fahren.
Abends zeigte mein Handy immernoch kein Netz, langsam glaube ich, dass entweder das Handy kaputt oder mein Provider mich ausgesperrt hat.
Die Route (ist spätestens ab hier nur mehr als grober Richtwert zu verstehen, man denke sich die komplizierteste Verbindung zwischen beiden Punkten):
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