hallo Leute,
Jürgen Hofeditz sucht doch immer wieder Geschichten fürs MZ Journal.Da hab ich mich mal aufgerafft.Wäre schön wenn sie Euch auch gefällt .Noch besser wenn Jürgen sie abdruckt:
Weil meine Freundin 1985 massive Rückenprobleme hatte, entschloss ich mich, mir ein Gespann zuzulegen. Touren mit meiner BMW R65 wurden für sie ein Martyrium. Es sollte ein MZ ETZ250 Gespann sein. Das Preis-Leistungsverhältnis war unübertroffen und HeinGericke rührte ja auch massiv die Werbetrommel. Schnell war der Kaufvertrag unterschrieben. Mein Vater, ein alter Gespannprofi, gab mir noch die letzten Instruktionen und ich machte mich auf den Weg vom Händler in Mannheim nach Worms. Da ich mich mit dem Kurvenfahren nicht so auskannte, dachte ich mir, über die Autobahn wäre am Anfang leichter. Falsch gedacht, als die erste größere Autobahnzubringerkurve auf mich zukam und der Seitenwagen sich hob, bekam ich die Panik und riss den Lenker herum ,sodass ich aus der Kurve getragen wurde, geradewegs in die angelegte Botanik neben der Autobahn. Großer Schreck, ein paar abgeknickte Sträucher, aber alles noch mal gut gegangen. In Worms angekommen, ging das wieder los. Der Seitenwagen hob sich und ich rammte mit meinem linken Knie den Kotflügel eines geparkten PKW. Nach dem Kotflügel stand ein Betonpfeiler im Weg. Als ich dann diesen Pfeiler mit dem Knie geküsst hatte, lag ich auch schon unterm Gespann ,dass hochkant zum Stehen kam. Das Knie war aufgerissen und der Schienbeinknochen lugte ins Freie. Diese erste Fahrt dauerte 30km und das nagelneue Gespann sah jetzt erstmal ziemlich verbogen aus. Als mein Bein wieder in Ordnung war, hatte mein Vater die MZ wieder gerichtet . Mir war aber doch sehr mulmig zumute bei der Wieder-inbetriebnahme der MZ. Ich kam mit dem Gespann nicht zurecht. Auch etliche Kolbenklemmer auf den nächsten 1000km taten ein Übriges mir das MZ-Gespannfahren zu vermiesen. Der Sommer ging dahin und mit ihm auch meine Freundin. Wozu dann noch eine MZ fahren, die noch dazu dauernd klemmte? So tauschte ich die MZ gegen eine Yamaha SR500.Endlich war ich die MZ los. Danach fuhr ich etliche Hondas. bis ich im Jahre 2001 mit meinem Vater zu Besuch beim Klassikertag in Sinsheim war. Dort bewunderten wir Rudi Hehenbergers ETS250. Just in diesem Augenblick tippt mir ein alter Motorradkumpel auf die Schulter und fragt mich, ob ich Interesse an einer alten MZ hätte. Es wäre ein ES Gespann und es würde ihm nur im Wege rumstehen. Nö, danke, kein Interesse, mit MZ hatte ich schlechte Erfahrungen. Mein Vater aber war ganz aufgekratzt und wollte unbedingt am nächsten Tag das Gespann ansehen. Für ganz kleines Geld haben wir es dann gekauft. Der Motor verbrannte massiv Getriebeöl. Als wir dieses Problem gelöst hatten ,standen etliche schöne Touren auf dem Programm. Papi mit der ES, ich mit meiner Transalp. Diese Kombination harmonierte dann doch nicht auf Dauer, worauf ich mich auf die Suche nach einer Solo-MZ machte. Fündig wurde ich in Ludwigshafen. Eine ehemalige VOPO-ETZ250 stand zum Verkauf für 500DM. Alles war schon in rot lackiert und sagte mir überhaupt nicht zu. Für 250DM war ich dann doch überzeugt ,dass es die richtige ist. Im Winter wurde die Verkleidung demontiert und alles wieder auf zivil getrimmt. Nach zwei Jahren zuverlässiger Fahrt las ich eines Morgens in der MOTORRADFAHRER Zeitschrift ein Inserat:. ETZ 250 BJ89 9000km für 550Euro. Meine Ex-Vopo hatte schon 50000km runter und der dritte Gang fing an rauszuspringen. Abends kaufte ich die MZ für 450Euro an der Bergstrasse und meine EX-Vopo veräußerte ich noch für 400 Euronen bei Mobile.de
Mittlerweile sind aus 9000km in 3 Jahren 43000km geworden. Der Motor wurde schon mal gegen einen Überholten getauscht, wegen rausspringenden dritten Ganges. So schließt sich der Kreis.