Lange Jahre hatten wir es schon vor.
Diesen Sommer haben wir es getan und mit der MZ ein beliebtes Urlaubsziel der DDR angesteuert, die Insel Rügen.
Ganz klassisch mit Zelt und Isomatte bewaffnet ging es nach einiger Vorbereitungszeit am 17.07.2016 los.
Ob wir ankommen, keine Ahnung. Passieren kann immer etwas, aber die Motivation war hoch und der Wille ungebrochen
Um 7 morgens starteten wir bei leichtem Nieselregen und schlechtem Wetter. Nach ca. 20km der erste Schock, die ETZ von Micha bockt und nimmt kein Gas mehr an. Gesichtszüge sind uns entglitten aber nach kurzer Kopflosigkeit war der Fehler erkannt, ein Krümelchen Dreck in der Hauptdüse. Erleichterung folgte, der große Motorradgott scheint doch seine Schutzhand über uns zu halten.
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Nach einige Pausen, Tankstopps und ohne weitere Mängel an den Maschinen erreichten wir gegen 8 Uhr abends die Fähre in Stahlbrode. Endlich wir sahen das Meer, die Freude war groß und der Arsch war taub vom fahren
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Gegen halb 10 landeten wir auf dem Naturcampingplatz in Pritzwald in Zicker. Dieser war zu DDR Zeiten schon sehr beliebt und ist auch heute noch sehr empfehlenswert. Die Preise sind moderat, 57 Euro für die ganze Woche mit Zelt und Motorrad. Unsere neuen Dauercampernachbarn nahmen uns herzlich, sie hatten wohl etwas Mitleid
Zum Abschluss des Tages noch schnell ein Bier an der Rezeption ergattert und das Meer und den Strand genossen.
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Am nächsten Tag ging es Vorräte aufstocken, die Motorräder bleiben stehen. Ein Fehler, die Busanbindung ist mies, aber die Leute vor Ort mehr als Hilfsbereit. Im nächsten Dorf nahmen uns Anwohner mit nach Garz mit ihrem PKW. Diese Freundlichkeit ist uns auf ganz Rügen sehr oft aufgefallen, alleine deswegen als Reiseziel sehr zu empfehlen. Rückwärts konnten wir dann doch einen Bus nehmen.
Tags drauf ging es nach Bergen eine Gewässerkarte besorgen, Fisch sollte auf den Tisch, am besten selbst gefangen. Der Angelshop ist ein absoluter Tipp, der Inhaber hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und gibt gerne Tipps und Tricks sowie die besten Angelplätze der Insel preis. Ausserdem gab er uns noch einen Tipp für Hünengräber ganz in der Nähe.
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Die nächsten Tage verbrachten wir mit ruhiger Entspannung am Meer und an einigen Angelplätzen. Gefangen haben wir leider nichts, aber zum Glück kann man auf Rügen an vielen Ecken auch sehr gut Fisch essen gehen.
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Wir besichtigten des weiteren Putbus, „die weiße Stadt“, wie man wohl sagt. Hier kommt man auf seine Kosten wenn man den Baustil des 19 und frühen 20 Jahrhunderts schätzt, sehr schön. Jedoch steht bei genauerer Betrachtung viel leer. Am Hafen daneben in Lauterbach gibt es eine Fischereigenossenschaft mit direktem frisch verkauf. Hafenfestspiele gibt es dort auch, leider waren wir aber eine Woche zu früh dran.
Lagerfeuer am Strand war natürlich auch Pflicht. Unsere Nachbarn luden uns auch ein zu einem netten geselligen Abend mit Himbeergeist und Bier.
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Am letzten Tag erkundeten wir die letzten dunklen Stellen des Zeltplatzes. Verfalle Wohnwagen und Hütten mit großen Anbauten aus vergangenen Zeiten, ein zugewucherter Parkplatz mit alleine 200 Stellplätzen für vermutlich Tagesgäste, einige verweiste Wirtschaftsgebäude sowie die Weitläufigkeit des Geländes lies einen die ehemaligen Ausmaße von diesem zu DDR Zeiten erahnen. Auch hier, ein Tipp für alle die auf Erkundungen alter Gebäude und Einrichtungen stehen.
Einen Hasen haben wir auch gesichtet auf dem Zeltplatz.
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Am Samstag den 23.07. ging es leider schon wieder heimwärts, Start war wieder um 7.
zum ersten Tankstopp musste ich schieben, da sich meine Reservefunktion beim Benzinhahn zugesetzt hat. Aber es waren nur knapp 500m und ausserdem, sonst gäbe es ja nichts zu erzählen.
Wieder aufgetankt und weiter ging es ohne Probleme. Angekommen sind wir kurz vor 8 in der Heimat. Die Emmen haben alles gut überstanden aber der Mensch war geschafft. Zum Absacker gab es noch einen Schnaps in der Garage auf den gelungenen Urlaub.
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Alles in allem, eine tolle Erfahrung und eine tolle Reise. Die Insel hat begeistert mit ihren Menschen und ihrer Natur. Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir dort waren und ich kann es nur jedem empfehlen.
Die Zurückgelegten Kilometer waren insgesamt knapp 1400km und eine Strecke betrug ca 570 Kilometer. Navigiert wurde stilecht mit Karte
Grüße,
Karsten
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