Lust auf Ostpreußen?

Wir war der Urlaub bzw die Fahrt mit der MZ ?

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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Dominik » 18. August 2019 08:07

Hallo Rüdiger,

so – die gesamte erste Seite bis 4. Oktober 2017 habe ich nun durch. Ein wirklich klasse, detaillierter und mit Herzblut geschriebener Reisebericht. Ich konnte gar das Geraschel der durch dich durchgeblätterten Geschichtsbücher hören!

Ich muss gestehen, dass ich bei meinen Reiseberichten mit der TS 250 immer etwas faul bin. Ich klatsche da meist Fotos hin, mal ein paar kurze Statements vielleicht… :oops:
Ich denke immer, dass ich kein Reiseführer bin und sollte jemand Interesse haben, dass sich diese/r dann Informationen über ADAC-, Polyglott, Merian- und so weiter -Reiseführer einholen kann. Und meist nimmt man es sich vor, rechtzeitig im Vorfeld solch einen Reiseführer zu schmökern um Hintergrundinformationen zu Land, Menschen, Geschichte, Architektur, Brauchtum… zu erhalten aber im Nu befindet man sich am Urlaubsort – natürlich ohne sich im Vorfeld weitergebildet zu haben.
Aber ich glaube, dass es in deinem Fall und deinen abgelegenen Orten keine Reiseführer geben wird. Glücklicherweise schreibst Du sie für uns!

Liebe Grüße und viel Freude bei deinen zukünftigen Entdeckungstouren wünsche ich dir.

Domi
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 7. September 2019 19:05

Genau so läuft es Dominik.
Meist beschäftigt man sich erst im Nachgang mit der Geschichte und oft ist es mir dabei auch passiert, dass man Sehenswertes nicht besichtigt hat.
In meinem Fall in "Ostpreußen" kommt mir aber zu Gute, dass ich hier immer wieder reinschneie :ja: , um gewisse Sachen noch mal unter die Lupe nehmen zu können.
Bei der Schleuse am Masurischen Kanal und dem Mauerwald sind wir stehen geblieben...
Ich war zufällig :wink: dieses Jahr wieder dort, aber mit meiner Familie.
Aufgefallen ist mir die neu gebaute Brücke zur unteren Schleuse, die man jetzt auch betreten kann.
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Reinfallen möchte man hier aber doch nicht.
Vielleicht wartet auf dem Grund ein Stück Baustahl :roll:
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Manche Formen , wie die hier, sind auch an der oberen Schleuse zu "bestaunen".
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Im Hintergrund verläuft die Straße.
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Untere Schleuse mit Kanalbett für den Masurischen Kanal.
Begonnen wurde der Bau aller Schleusen für den Masurischen Kanal im Jahre 1911 .
Bis 1942 war man mit 90% der Erdarbeiten und 70% des Schleusenbaues fertig.
Das Baumaterial konnte ab 1942 nicht mehr für solch zivile Projekte entbehrt werden und die Kriegsfolgen(Teilung Ostpreußens)
bedeuteten das Ende dieser Bauunternehmung.
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Geplant war der Masurische Kanal mal so und die
Schleusen sollten 111,4 Meter Höhenunterschied überwinden.
Das wäre dann eine Verbindung von der Masurischen Seenplatte an die Ostsee bei Königsberg geworden.
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Eine einzige fertige Schleuse gibt es aber und das ist die nördlich des Jezioro Rydzówka / Rehsauer See`s .
Leider habe ich mich nicht vorher informiert und es gibt keine eigenen Bilder.
Nächstes Jahr bestimmt :wink:
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Nicht fertig gestellte Schleuse auf der russischen Seite.
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Ein weicher Moosboden,
trotzdem ist Vorsicht angeraten.
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So, gehen wir mal zurück.
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Töchterlein wartet auch auf der anderen Seite.
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Brücke steht/liegt noch.
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Letztes Jahr habe ich ein Bild der unteren Schleuse von der Straße aus gemacht und zwar dies.
Danach waren meine MZ-Freunde aber auch weg :cry:
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Letztes Jahr auf dem Weg zur oberen Schleuse.
"Um die Sauberkeit zu erhalten , 00,50 Euro zahlbar an der Kasse"
Gab es dieses Jahr nicht :nixweiss:
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Die obere Schleuse, verkommen zu einem Spielplatz für Adrenalinsüchtige ;D
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Unten im Bild die obere Schleuse
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Oberhalb der oberen Schleuse...
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...der Masurische Kanal, ein Feuchtbiotop.
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Tritt man aus dem Wald , der die obere Schleuse verdeckt , sieht man weites Land.
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Hier war der bóbr :wink: (bubr gesprochen) am Werk.
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Bei schönstem Wetter ging es dann wieder(allein) zurück zur Wolfsschanze...
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...wo das "Gelage" weiter ging :lach:
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Das ist die deutsche Hochstapelei...
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...dazu die polnische Art der Tiefstapelei ;D
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Das reicht erst mal für heute mit der Hochladerei.
Schwierig, wenn man was ändern will ist der Zustand, dass die Bildnummern
im Text seit neustem verschwunden sind.
Sie werden alle als " $matches[2] " angezeigt. :nixweiss:
Die Nachtwanderung in der Schanze und ein kleiner Nachtrag zu Schlodien/ Gładysze kommt noch,
danach weiche ich wieder vom vorgesehenen Bericht ab :oops: .
Dieses Jahr war ich mal so richtig auf Spurensuche und da
die Eindrücke noch recht frisch sind, möchte ich das erst einmal abliefern, bevor mich die Demenz erwischt. ;D

Bis denne in "Ostpreußen"
Gruß
Rüdiger


Was bitte hat Hipp mit "Ostpreußen" zu tun?
Warum werden die Kunden der Babysäfte so verar... /veräppelt?
Aufklärung gibt es demnächst ;D
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Lorchen » 7. September 2019 20:26

Hach, da war noch des Nänzile dabei...
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 8. September 2019 05:39

Ja die Nänzi, eine ganz liebe Person :freude: , wie ihr alle zusammen auch :ja:
und Lorchen weil du mir gerade die Vorlage gibst,
mach ich doch einfach weiter.
Weiß nicht wer nach meinem dritten Bier vom Wandern/ Nachtwandern anfing?
Ich habe noch mitbekommen, dass es in Richtung Bahnhof Görlitz/Gierłoż gehen soll.
Es gibt eine Unterführung am Bahnhof bei den Gleisen. Ist ja normal auf den meisten Bahnhöfen, aber hier war es etwas besonderes...


Nee, wir bleiben hier und bewachen das Pfandgut.
Die Polen sammeln ja gerne die Dosen, weil sie aus Aluminium sind.
Ein Pfandsystem existiert hier leider nicht.
Glasflaschen werden nur mit Kassenzettel in den Läden zurück genommen wo die Flaschen gekauft wurden.
Rüdiger nicht dumm :wink:, forderte beim Abgeben des Leergutes immer wieder den Kassenzettel zurück.
35 Groschen sind ne Menge Staub in dieser heutigen harten Welt 8)
Nach 7- 8 mal Abgeben der Flaschen konnte ich den 2 Jahre alten Kassenzettel endlich entsorgen :lach:
Schlimm war nur wenn die Verkäuferin auf die Sortenreinheit pochte.
Also Lech, Warka oder Żywiec Flasche mit Etikett einforderte, so wie auf dem Kassenzettel. :evil:
Irgendwann war der Boden im heimischen Ignalin aber mal von all dem verstaubten Leergut aufgeräumt und heute
trink ich in Polen eh kein Bier mehr :nein: (aus Flaschen) :lach:
Lacht net, in Dütschland lässt sich damit recht gutes Geld verdienen.
Ich war mal ein Jahr so in Stuttgart unterwegs, immer am Wochenende , aber nur wenn ich ein Frei hatte.
Meine Nase hat mich da hin geführt und meine monatlichen Belastungen zwecks Wohnung waren von mir sehr hoch gewählt.
10 Stunden bin ich gewackelt und immer waren es mehr als 100, - Euro die Nacht
4000,- Euro steuerfrei sind da zusammen gekommen und meine Hosen rutschten plötzlich wieder :lach:
Hätte ich das ganze intensiviert , wäre mindestens das doppelte heraus gesprungen.
Menschen die betteln und ohne ersichtliche Gebrechen sind, spreche ich auch auf diesen speziellen Broterwerb an.
Hört man dann nur Ausreden, leg ich auch kein Geld in deren Schale.
Ein aus Dresden stammender Student sagte mir in Stuttgart , " ich kann mir diese Kluft von Arm und Reich in so einer Metropole nicht ansehen, einerseits die vielen Porsche Autos und dann die Menschen, die Flaschen sammeln müssen, um ihren Lebensunterhalt aufzubringen."
Hab ihn dann mal aufgeklärt und nebenbei
auch noch sein Weltbild zerstört. :oops:
Die Armen gibt es aber auch und ich habe nie gedrängelt, wenn einer vor mir war.
Bin einfach einen anderen Weg gegangen und wir hatten doch genug.
Ab 02:00 Uhr war aber von denen keiner mehr unterwegs und ich habe bis in den Morgen gesammelt.
"Vögel" trifft man da,
einmal wollten mich zwei junge Disco-Miezen zum Vö..ln mit nehmen :ja:
Hab denen erst mal erklärt, dass ich mein (Ruck)säckle leer machen muss :lach: , da sind sie abgehauen :shock:
Lauft mal neben der Autobahn, da wirst du zwar nicht gleich Millionär, aber für eine Unterkunft und ein fürstliches Essen reicht das Leergut allemal.
Mit den Grünen hab ich es nicht so , aber hier danke Herr Jürgen Trittin :flehan:

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Sammeln der Furchtlosen.
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Passieren der Schranke in`s Niemandsland.
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Es wird der Bahnhof gesucht.
Hier sieht es so aus , aber er ist es noch nicht.
Gibt ne Bahnsteigkante her, oder nicht?
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Schienen haben wir schon mal, also einfach weiter ...
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Steht da mein Drittes und Fünftes oder mein Zwölftes und Zwanzigstes :gruebel: :blume: :irre: ?
Ich vernichte das Dritte und gebe das Zwanzigste ab.
Besser war das , denn der Weg wird hart... :wimmer: 8)
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Doch hier haben wir eine Bahnsteigkante.
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Brandschutzstreifen für die damalige Dampflokzeit.
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Eine eindeutige Bahnsteigkante wird sichtbar...
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... und ein Bahnhofsgebäude.
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Alex bitte lachen.
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Ein Ausguck in den Keller vom Bahnhofsgebäude...
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... wenn die Nancy mit ihrem Antlitz nur net so blenden würde.
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Hier im Bahnhof gab es auch mal einen Ofen,
welcher aber zurück gebaut wurde.
Standort der örtlichen Wärmeversorgung.
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Alex war im Keller.
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Wintergarten am Bahnhofsgebäude?
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Der Keller im Bahnhof und ...
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erkennbar die alten Feldsteine/ Findlinge als Fundament.
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Kabelschacht, diverse Leitungen ... wer weiß, wer weiß.
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"Und du gehst da jetzt runter"
"Nej du ,dat Loch is zu klejn fur mich mejn Jung".
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Gut das Alex nich wollte, denn die Unterführung war das auch nicht.
War schon lustig dieser Abendspaziergang :ja:
Plötzlich hatte ...(Namen bitte, ich orientiere mich eher an Gesichtern :oops: ) ihn gefunden und stieg als erster hinab.
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Willst du mich verkohlen?Da pass ich doch nie nich rein und eine Unterführung ist das niemals.
Lieber Herr Hitler , krauchen sie mal bitte von Gleis Eins zu Gleis Zwo, durch unseren für sie gemachten Sicherheitsschlauch :shock: !
Na gut der hat noch im Ersten Weltkrieg gefochten und war belastbarer, als heute Frau Merkel :lach:
Ja , ich weiß. Nicht so viel Gelaber(Gelaber-Wortbeiträge einzelner oder mehrerer Personen, die sich kaum oder nicht auf Fakten, Wissen oder Gedankengänge stützten),
Bilder wollt ihr?
Gerne, dass liebe ich auch.
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Nun verschwindet auch der Alex,
was bleibt mir da übrig.
Nänzilein ist immer fürsorglich und ruft mich eine lange Zeit beim Namen :freude:
Bin eben der letzte und muss Bilder machen, um der Nachwelt zu berichten.
Was zieht der Alex für komische Unterhosen an, weiß er nicht, dass er mit diesem Lappen millionenfach
gesehen wird :|
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Ich schaue mich noch mal um und denke, das ist dass letzte was ich auf dieser Erde sah,...
Backsteine!
Was für eine schöne Vorstellung :ja:
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Wer lacht mich denn da an?
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Für Leute mit Platzangst ist das wirklich nichts,
eher für Leute mit Angst vor vor einem Bombenteppich.
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Gräßlich dieser Schlauch.
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Vorsicht bitte...
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...Löcher...
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... und Aufschüttungen, die den Weg behindern.
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Der Homo sapiens war hier aber auch schon mal.
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Der Weg hinaus.
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Geschafft und ich muss noch mal...
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...reinhalten ;D
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Immer noch Gleise und hat da der...
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...Hitler sein Tyskie vergessen :?:
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Quatsch, ich bin müde und schlafe erst mal aus.
Ich träume bestimmt von "Ostpreußen",
vom Land der dunklen Wälder ...

und kristall’nen Seen,
über weite Felder
lichte Wunder geh’n.

Starke Bauern schreiten
hinter Pferd und Pflug,
über Ackerbreiten
streift der Vogelzug.

Und die Meere rauschen
den Choral der Zeit,
Elche steh’n und lauschen
in die Ewigkeit.

Tag ist aufgegangen
über Haff und Moor,
Licht hat angefangen,
steigt im Ost empor.

Einfach ein altes Lied mit Vergangenheit.
Meine hübsche Elchkuh habe ich auch diesen Sommer wieder getroffen :love:
und wie immer akzeptiert der versessene "Ostpreußenliebhaber"die bestehenden Grenzen.
Nur damit es zu keiner Fehlinterprätation kommt :ja:
Bis denne in "Ostpreußen"
Gruß
Rüdiger
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon mz-schrauber » 8. September 2019 22:03

mensch Rüdiger, Dein Gedächtnis (Speicherkapazität) kann ja mit führenden Computerchip-Herstellern mithalten :ja:

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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon samasaphan » 14. September 2019 00:38

Danke für die Reiseberichte und Geschichte Ostpreußens...

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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 14. September 2019 02:53

mz-schrauber hat geschrieben:mensch Rüdiger, Dein Gedächtnis (Speicherkapazität) kann ja mit führenden Computerchip-Herstellern mithalten :ja:
samasaphan hat geschrieben:Danke für die Reiseberichte und Geschichte Ostpreußens...

Dank euch...
Aber Christian!!!
Ja was glaubst du denn , warum ich immer so viele Bilder mache?
Nein wirklich, mein Kurzzeitgedächtnis ist nicht das beste und darum habe ich ( von 2017 liegt noch viel Bildmaterial rum)mir in 2019 zu jedem Tag in "Ostpreußen" eine Textdatei angelegt.
So ein Gedicht von Goethe aus der Schule bekomme ich aber fast noch hin…
"Hat der alte Hexenmeister…"
Rätseleien, wie viele Familien leben denn nun heute in diesem Herrenhaus, wird es nicht mehr geben.

So war das mit dem Flaschenpfand in Polen und Deutschland :oops: .
Des weiteren gibt es auch ein schönes Sprichwort, "Was man nicht im Kopp hat, hat man in die Beene".
Aber was hat man nicht im Kopp, wenn man an einer einzigen "Schenke" in Stuttgart Leergut für 160,- Euro mitbekommt und dazu ein kühles Bier ,als Dank für das "Aufräumen"?
Von wegen "Palast der Republik", das war ein ehemaliges "Pisshaus" an der Theodor Heuss Str. .
"Wir verdienen unser Geld mit dem Verkauf der Getränke und du mit dem Leergut", war die Antwort auf die Frage , warum sie das nicht einfach selber zum Real oder sonst wohin fahren.
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Vor drei Jahren fuhr ich im Sommer von Lidzbark/Heilsberg Richtung Ignalin/Reimerswalde.
Da schwankte mir auf der gegenüber liegenden Seite ein Radfahrer entgegen.
Dieser war nicht etwa betrunken, nein seine Ladung machte ihm Probleme.
Ich grüßte ihn, denn das war nämlich der Edmund.

Bis zu den Jahren als die Großeltern meiner Frau noch ihren Hof bewirtschafteten, war "Mundek" so etwas wie ein Tagelöhner bei ihnen.
Er half beim Ausmisten des Stalles und war dafür versichert und versorgt.
"Mundek" war noch ein echter Masure, dessen Mutter und Schwester Polen schon lange den Rücken gedreht hatten.
Sein Deutsch hatte er hervorragend verlernt , doch an einem weihnachtlichen Feiertag fragte ich ihn ob er wirklich nichts mehr wisse und siehe da nach einigen Schnäpsen ließ er einige holprige Sätze in deutscher Sprache erklingen.

Bei Mutter und Schwester war er auch einmal in Deutschland zu Besuch, doch ihn hielt nichts . "Hier ist es schöner" sagte er mir und ich konnte ihm nur zustimmen.
Ja er war so etwas wie ein "Inventar" des Hofes, deshalb saß er auch zu den Feiertagen in dem "Reimerswalder Herrenhaus" .
Der Hof war der größte vor 1945 in Reimerswalde, leider wird er seit zwei Generationen nur abgewirtschaftet.
Meine Frau sagte mir mal, ich würde nur schreiben ,um die Polen "fertig zu machen" ???
Ist das so?
Ich werde hier mal keine Bilder einstellen, denn Zoff mit der "Regierung" brauche ich nicht.

Die Gründe des Verfall`s sind aber verschieden.
Es wurde fast überall , in den von Polen, nach 1945 verwalteten deutschen Gebieten, kaum ein Handschlag zur Erhaltung der Bausubstanz getätigt, da sich viele Polen doch nur als "Gäste" auf Zeit sahen.
"Dies ist doch deutsches Land und sie werden es zurück bekommen" hieß es.
Nach der Anerkennung der Grenzen durch ein geeinigtes Deutschland 1990 lag aber auch Polen wirtschaftlich nieder und der Verfall ging weiter.
Heute helfen zwar Strukturzahlungen der EU, doch Höfe mit unter 30 ha und ca. 15 Kühen im Stall sind dem Untergang geweiht.
Sowieso die lädierten Häuser durch den Zweiten Weltkrieg, da Investitionen sich kaum rechnen , wenn man kein geeignetes Konzept hat.

So wirtschaften denn auch zwei Bauern mit wenigen Tieren an diesem ehemaligen schönen
"Herrenhaus" in "Reimerswalde", welches früher nur von einem Bauern bewirtschaftet wurde
(Ich suche doch noch ein Foto raus, ist aber nur auf Papier/die Regierung stürze ich ;D ).

Auf jeden Fall waren es reiche Bauern, die in diesem Haus lebten.
Über 100 Hektar hatten sie und nicht wie heute nur 30 Hektar.
Die deutschen Bauern kamen mit Mutter und Tochter regelmäßig zu Besuch in die alte Heimat, brachten Geschenke,
auch mal einen D-Mark Schein und kamen irgend wann dann nicht mehr.
Meine Schwiegermutter konnte sich noch an die Gäste erinnern und ich durfte so einen vergessenen D-Mark Schein
bei der Deutschen Bundesbank in Euro umtauschen.
Für das Bild habe ich mich damals anmotzen lassen müssen, naja der wußte schon warum er mir das verbieten wollte :oops: .
Eine Tante kam mir dann aber verbal zur Hilfe und alles war gut.
Nach 21 Jahren hat das Haus immer noch keine positive Veränderung erfahren.

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Ja so bewegte man sich im Jahr 1996 im Winter noch fort.
Ich habe schon lange keinen Pferdeschlitten mehr gesehen.
Sollte doch mal Schnee liegen holt man den Traktor heraus und die
Kinder dürfen hinereinander ihren Schlitten an den Traktor hängen.
Dann geht`s los... :lach:
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IMG_20190916_0002_NEW.jpg

Schon wieder abgeschweift…
Er(Mundek) kam, wenn die Großeltern ihn mit einem Rest der Flasche Żubrówka entließen, am nächsten Tag manchmal nicht zur Arbeit.
Meinten die Großeltern es gut und er führte eine volle Flasche als Bezahlung mit nach Runowo/Raunau, so mussten sie einige Tage auf ihn warten.
"Mundek" war ein schmächtiger Mann, sein verschmitztes Lächeln vom "Suff" durchzogen vergess ich trotzdem nicht.
Manche Menschen haben es eben nicht leicht zu leben , wenn die Zustände sind , wie sie sind.
Vor einem Jahr kamen wir wieder auf Edmund zu sprechen.
Erregt rief die Schwiegermutter , er sei vor zwei Jahren gestorben.
"Mundek" wurde nur etwas über 60 Jahre.
Hab ich ihn damals also mit seinen beiden Aluminiumdosensäcken das letzte mal gesehen.

Ach :cry: ich wollte doch von der Nachtwanderung weiter berichten… :wink:
Heute abend denk ich mal geht`s weiter vorher such ich noch das Bild vom Haus. :twisted:
Mir ist das schon klar, was ich hier zeige ist das heutige Polen mit einer Melancholie an das vergangene Ostpreußen .
Mehr nüsch.
Bis denne in "Ostpreußen" :wink: (heut so wenig Bilder :lach: )
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Zuletzt geändert von ETS-Fan am 1. November 2019 23:39, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon friese » 14. September 2019 14:51

HAllo ,ich finde deine Reiseberichte toll. Ist auch wirklich eine schöne Landschaft. gruss Friese aus dem flachen Friesland.

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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 16. September 2019 01:25

Drei Bilder sind oben noch dazu gekommen. :wink:
Weiter geht es mit unserer Wanderung durch die Nacht.
Kurze Beratung im Licht der Taschenlampen.
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Die Meisten wissen das sicher noch, die verschraubten Gleise waren damals für das immer wiederkehrende
dodong, dodong, dodong auf den Zugfahrten verantwortlich.
Heute geschweißt und glatt geschliffen, hört man nur noch das Sauggeräusch des Vakuum- WC`s, wenn es denn funktioniert :oops:
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Zeuge vergangener Tage.
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Der Bahnhof liegt etwas westlich der Schanze.
Wir gehen wieder zurück in das Bunkergebiet und setzen die "Tour" hier fort.
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Die Dunkelheit macht mir zu schaffen,
ich seh nichts ;D
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Hier geht es aber schon los, ich weiß überhaupt nicht welcher Bunker das gerade ist.
Eigentlich auch völlig gleichgültig, da sie alle gleich "schön" aussehen.
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Vorsicht, das Loch war 5 Meter tief.
Es wird ein 6,5 Meter Stamm gesucht ,um sicher hinüber zu kommen.
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Gut , dann war das Loch nur 650 mm tief :shock:
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Das Gebäude hat einen schlauchartigen mittleren Gang, ...
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von dem es links und rechts zu weiteren Räumen abgeht.
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Der Bau hat einen Knick .
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Und von außen noch mal.
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Weiter geht`s
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Was hast du gefunden?
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Na klar ein Loch :idea:
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Wir sollen da wieder alle rein :shock:
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Fast verschwinden sie im Wald, da taucht der nächste Bunker auf.
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Ähnlich dem vorhergehenden, Schlauch und Abgänge.
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Ohne Lampe wäre der Sturz gewiss.
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Da müssen wir natürlich auch hoch.
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Unten ist jetzt keiner mehr.
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Rechts geht es steil hinab.
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Mit der Flakstellung, könnte das Bormann`s Bunker gewesen sein ?
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Eine gute Idee war es sicher nicht, auf den Bunkern und in der Dunkelheit zu spazieren.
Denn die Abgründe lagen immer sehr nahe :roll:
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Sehen und doch nichts sehen.
Nur eine graue langweilige Betonmasse.
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Wieder an den Gleisen.
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Die Garagen befinden sich in der Nähe der Gleise...
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... kommt gut als Garage.
Was habt ihr da?
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Wer küsst den Hitler? :nein:
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Ab jetzt war ich allein,
da ich den Ameisen zu lange beim Schlafen zugesehen hatte :ja: ...
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und der Schnecke beim Joggen :ja:
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Nur noch einige wenige Bilder und natürlich Hitler`s "Wunderwaffe" ,
danach hätten wir es zu diesem Thema.
Bis denne in "Ostpreußen"
Gruß
Rüdiger
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 17. September 2019 03:59

Nänzie`s Stimme ist nicht mehr zu hören,
aber egal,
ich habe mir den Weg gemerkt.
Ein paar markante "Bauwerke" erkenne ich ja wieder.
Dann könnte ich ja noch ein bisschen hier bleiben :wink: .
Ich gehe langsam wieder zurück.
"Wenn die Bilder etwas geworden sind..."
Anders als am Tag wirkt dieser Wahnsinn schon.
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Ich denke mal , das ist der Heizungsbunker mit der Nummer 16, den ich hier habe.
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Die "Treppe" kommen mir auch bekannt vor, heute, nach den Bildern im Netz :mrgreen:
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Aber wo zum Teufel war das, schau ich mal um die Ecke.
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Auch nur Beton, weder Gardinen noch sonst irgend welche Einrichtungsgegenstände sieht man hier.
Das macht es nach dem zweiten oder dritten Bunker auch so langweilig ;D
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Nein danke es reicht!
Meine Frau meinte dieses Jahr , wir müssten zur Wolfsschanze, wegen der Kinder.
In der Schule hätten sie verwandte Themen. :shock:
Niemals !!!
Nach 6 oder 7 Besuchen, auch mit Kindern, habe ich wirklich genug.
Sollen sie diese "Bauschuttruine" doch selber besuchen, ich gehe da niemals mehr hin.
Vielleicht noch mal auf den Campingplatz, aber nicht weiter :wink:
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Das Gebäude erkenne ich wieder, hier stand ich letzes Jahr mit meiner Familie.
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Ein bisschen Schrott zum Ende ;D
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Lorchen » 17. September 2019 06:39

ETS-Fan hat geschrieben:... ich gehe da niemals mehr hin.
Vielleicht noch mal auf den Campingplatz, aber nicht weiter :wink:

Das geht mir ähnlich. Die Bauschuttdeponie ist uninteressant geworden. Aber ein paar Fotos vom alten KdL hast du gepostet. Jetzt steht da so eine lächerliche Bunkerattrappe mit Glasfront.
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 17. September 2019 13:50

Lorchen hat geschrieben: Jetzt steht da so eine lächerliche Bunkerattrappe mit Glasfront.

Wie können die nur :shock:


1998 war ich mit meinem Bruder das erste mal dort.
Danach immer und immer wieder mit der Familie und Bekannten.
Sie wollten sie alle sehen :nixweiss: .
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Ich werde mir mal doch ein hübsches "Dwórek" zulegen und dann kommt ihr jedes Jahr zu mir Party machen ;D
Ich bin aber noch auf der Suche, an der ich euch teilhaben lasse :lol:
Auf dem Rückweg , bevor ich wieder am Tisch Platz nahm...
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Fleißig, fleißig... :wink:
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Oberes und unteres Bild:
Wer findet den Unterschied? :wink:
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...irgendwo bei Bunker 16 war es,
ich steckte meinen Kopf in einen Kellerraum.
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Sofort zischten an meinem Kopf, immer und immer wieder,ohne mich zu berühren kleine schwarze "Geschosse" vorbei.
Nachdem mir gewahr wurde, dass ich nicht getroffen werden würde, hielt ich meine Kamera in das Kellerloch und stellte mit Entsetzen
fest, dass die Nazi`s doch über eine Wunderwaffe verfügten. :shock:
War das Ultraschallortungssystem nicht vor Kriegsende fertig entwickelt worden?
Fragen über Fragen...
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Ziemlich ähnlich ,oder?
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Desweiteren konnte ich noch die "Streng Geheimen" Unterlagen sichten bis mir durch
Geräusche klar gemacht wurde, dass ich hier unerwünscht bin.
Wahrscheinlich ,weil ich Deutscher bin, kam ich mit dem Leben davon.
Meine Frau hätte hier ihren Kopf besser nicht reinstecken dürfen :shock:
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Hiermit wäre der Ausflug in die Wolfsschanze für mich offiziell beendet :D
Bis denne in
"Ostpreußen"
Gruß
Rüdiger
Edit.:
Hier fehlen noch die Informationen zur Zerstörung der Anlage :!:
1944 erreichte die Rote Armee die Grenze im östlichen Ostpreußen, was dann die Verlegung
des Führerhauptquartiers in Richtung Zossen/Berlin notwendig machte.
Am 22. 11. 1944 wurde der Befehl zur Zerstörung der Wolfsschanze erteilt
und am 24. in der Nacht ausgeführt.
8 Tonnen Dynamit brauchte man, um einen dieser Betonklötze unbrauchbar in die Luft zu jagen.
"Bis zu 30 Meter flogen die Betonteile durch die Luft"
Auf den nahe gelegene Seen Moysee und Schlangensee brach das Eis in dieser Nacht, da die Explosionen der Art fürchterlich waren.
Schlangensee ist unten im Bild.
Gierloz- die Lage der Bunkeranlage.
Opera Momentaufnahme_2019-09-18_022637_www.google.de.png

Am 27.Januar erreichte die Rote Armee diesen Herd des Krieges und besetzte ihn kampflos.
Der Österreicher dachte er könne noch in Zossen etwas retten- weit gefehlt :irre: . :nein:
Jetzt bin ich aber fertig. :ja:
Gruß
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon mz-schrauber » 23. September 2019 06:46

Hier gibt es eine MDR-Reportage über Ostpreußen zu sehen.

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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Lorchen » 23. September 2019 07:24

Heute Abend an der großen Glotze, das ist Pflicht!
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ghanahook » 23. September 2019 15:34

Schöne Doku mit schönen Bildern von den bekannten Sehenswürdigkeiten. Bulthaupt ist angenehm zurückhaltend und nicht so peinlich wie sonst manchmal. Ich frage mich allerdings, wie die auf der Nehrung dem Touristen-Rummel entkommen konnten... (Für Geheimtipps gibt's zum Glück diesen Fred hier)

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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 25. September 2019 03:08

Ich habe mir die Doku auch angesehen.
Mit der richtigen Musik ist so was auch immer wieder etwas für die gestreßte Seele :runterdrueck: .
Ja war gut und auch schön :ja: .
Wenn jemand Lust auf die Doku von Klaus Bednarz hat,
("Reise durch Ostpreußen-Land der dunklen Wälder und kristallenen Seen")
per PN mitteilen, ich schau dann wie wir das machen.(Abhängig vom Wiedergabegerät)
Leider gibt es die Doku nicht auf You Tube, sonst hätte ich sie verlinkt.
Ich hatte sie mal auf VHS :oops: gespeichert, aber nachdem ich sie im Netz gefunden habe , dann auch gekauft und die Video-Kassette in den Müll geschmissen.


Ich fahre gerade los und denke mir noch , das kann knapp werden... mit dem Wetter.
Nach Orneta/Wormditt drückt der Himmel mir dann auch die Wassermassen auf meine Bikerseele.
2019 nach einem Jahr , möchte ich schon einmal sehen wie weit fortgeschritten der Bau des Dohna - Schlosses in Schlodien/Gładysze ist.
Vielleicht noch 10 Km bis zum Ziel, doch die Regenklamotten überziehen lohnt sich nicht mehr.
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Das ist mein Polen , wie ich es liebe.
Kaum Verkehr und Wälder endlos.
Diese Wälder von Reimerswalde/Ignalin bis Preussisch Holland/Pasłęk beruhigen wirklich.
Verlässt man dieses Gebiet, geht es ähnlich stressig wie in deutschen Ballungsgebieten zu.
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Mal eben die drei bis fünf Bilder vom Wiederaufbau in den vorherigen Beitrag über Schlodien einfügen geht nicht,
da ich um die 100 Bilder habe ;D
Warum, werdet ihr gleich sehen.
Völlig neuer "Stuff" :shock:
Es gibt Platzregen("schüttet wie aus Kübeln") :| ,
als ich Schlodien erreiche.
Wohin ich will/muss weiß ich auch schon,
da mich dieser Ort kennt :wink:
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Es ist die alte Schmiede von Schlodien , die mich vor der Nässe schützt.
Ich bin dem Wetter nicht gram, da es schon zwei Wochen so wechselhaft war und ich niemals nich nicht nass gworden bin.
Heute musste ich eben meinen Obolus bezahlen ;D
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Noch schaue ich nicht nach oben.
Ist mir dies in 19 Jahren nie aufgefallen/wichtig gewesen?
Scheinbar nicht!
So studiere ich den umlaufenden Wortlaut der Schmiede und fühle mich beschenkt :ja:
Warum , gibt es zu dieser Schmiede keine näheren Informationen und es ist dem Glück belassen , ob man etwas findet.
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Der Regen hat aufgehört.
Ich will und ich muss, denn die Anfahrt ist jedesmal weit.
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Ach so , reingeschaut haben wir auch noch nicht.

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Trinken die hier gerne U-Boote?
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Ich fahre die Emme ein paar Meter zurück zur Hauptzufahrtsstrasse zum Schloss,
da kommt mir ein Junge entgegen gerannt.
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"Das ist eine MZ" , sagte ihm sein Vater, "wie kann der das raushören, ohne sie gesehen zu haben", fragte mich der junge Mann?
Der Junge war "baff", als ich ihm dieMotorradmarke bestätige.
Zu meinem größten Glück , kommt mir eine der zwei älteren Frauen aus 1918 :irre:
2018 entgegen.
Sie erkennt mich wieder und wir verquasseln uns in der Vergangenheit dieser Anlage.
Ich merke mal wieder , wie wichtig der Mensch in Bezug auf ein Bauwerk ist.
Ohne uns wären dies nur tote Steine.
Wir gehen gemeinsam durch ein Privatgelände an die Parkseite des Schlosses und ich empfange die Geschichten zu diesem Haus und dem Park.
Ich bekomme Informationen, die in keinem Buch stehen....


Hier die Parkseite des Schlosses.
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Die alten schwarz weiß Bilder von damals bekomme ich kostenlos von
Fotopolska-Eu.
Die sind auf Auktionen gekauft und werden sogar zum Runterladen angeboten :D
Das Bildarchiv Ostpreußen möchte was an den alten Bildern oder dem Aufwand für`s Bereitstellen und der besseren Qualität verdienen,
verständlich!
Bei historische Ansichten auf Postkarten ist das Urheberrecht auch viel schneller erloschen.
Ich schaue dann mal , dass ich nicht Urheberrechte verletze. :ja:
Bis denne in "Ostpreußen"
Gruß
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Zuletzt geändert von ETS-Fan am 1. Mai 2020 02:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon allgäumz » 25. September 2019 17:04

mz-schrauber hat geschrieben:Hier gibt es eine MDR-Reportage über Ostpreußen zu sehen.


gerade angesehen :idea:. Danke für den Hinweis :zustimm:. Ein wirklich toller Film.
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 6. Oktober 2019 03:28

Ja die beiden(junger Mann und alte Frau) führen mich vorbei an der Hauptstrasse durch das Grundstück eines Bauern.
Sie sagen mir, von da aus kann man das neue Schloss besser fotografieren und ich folge ihnen.
Sie kennen allerdings meine Fotoposition auf das Schloss von früheren Bildern nicht.
Ich bin, das Gestänge zwischen Bild 1 und 2 von rechts gesehen, hoch geklettert.
Doch von hinten wird es auch interessant.
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Während wir durch das Grundstück laufen, frage ich die alte Frau , wo sie ursprünglich herkommt.
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Natürlich gibt es hier nach 74 Jahren, alte Menschen die hier geboren und nun im Rentenalter sind. :oops:
Doch ihre Elten sind in der "Aktion Weichsel" 1947 hier her umgesiedelt worden.
Sie fragt mich , ob ich diese Maßnahme kenne!?
:ja:
Genau so wie es der Bäuerin in Bednarz`s Reportage ergangen ist.
Ich Depp, hätte damals eigentlich nur mein Tablet ziehen müssen und die Bilder dieser Bäuerin im "Ostpreußenfred" suchen und zeigen können.
Ich war wohl zu aufgeregt und habe nicht daran gedacht.

Man glaubt es kaum, auch die Polen hatten nach 1945 im neu zugestandenen Staatsgebiet(eigentlich auch schon früher) ihre Probleme .
Eines war die UPA(Українська Повстанська Армія),die Ukrainische Aufständische Armee .
So gab es nach 1945 unter der im neuen Polen lebenden ukrainisch stämmigen Bevölkerung kein ruhiges Zunicken, "wir sind jetzt Polen".
Es wurde von Mitgliedern der UPA um ein unabhängiges Staatsgebiet der Ukraine gekämpft.
In Polen und der Sowietunion,in der SU sogar bis 1954 und bis zur Auflösung der UPA, ging dieser Krieg nach dem Zweiten Weltkrieg weiter.
Die Polen machten sich also ihre Gedanken zu dem Problem der Ukrainer .
So zersiedelte der polnische Staat die ukrainische Bevölkerung 1947 in der Aktion Weichsel/Akcja Wisła ,in die nun ehemals ostpreußischen Gebiete.
Das waren ca. 150000 Menschen , die ihre Heimat gezwungener Maßen verlassen mussten.
Die UPA bekämpfte auch diese Aktion, aber ohne Erfolg.

Schon 1942 bis 1945 starben bei von der UPA und der ukrainischen Bevölkerung ausgeübten Massakern bis zu wahrscheinlich 300000 Polen.
Vorwiegend in ländlichen Bereichen wurde nicht mit Pistolen geschossen, sondern stumpfe und weniger scharfe Arbeitsgeräte zur Tötung der Polen herangezogen.
Der Schutz durch die polnische "Heimatarmee"(Armia Ludowa) funktionierte nur zum Teil.
Vor Kriegsende waren etwa 485000 Polen auf der Flucht vor ukrainischen Nationalisten.
Diese Massaker, die ab 1942 in Wohlynien und Ostgalizien statt fanden, waren so etwas wie der Höhepunkt einer ethnischen Säuberung.
Irgend ein polnischer Filmemacher hat sich diesem Thema zugewand und herausgekommen ist der Film:
"Sommer 1943 - Das Ende der Unschuld"
https://www.youtube.com/watch?v=N2Lr2SknIKA
Fürchterlich, schlimmer als "Braveheart"!

Ja, die ukrainischen Strukturen der UPA und der Organisation Ukrainischer Nationalisten( OUN) wurden von Historikern als
faschistisch und rassistisch eingeordnet.
Trotzdem und wie es nun mal immer in der Politik ist, hat auch der Gegenspieler, hier die Polen, Schuld.
Es war glaube ich 1921, als die Polen den im polnischen Staatsgebiet lebenden Ukrainern Gespräche und auch einige Rechte (wie einer autonomen Verwaltung) einräumten.
Passiert ist dann wie bei uns auf Arbeit, gaaar nichts :mrgreen: .
Wenn man so miteinander umgeht, dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn es wieder einmal kracht.
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Ich weiß nun seit einiger Zeit,warum die Polen und die litausch stämmigen Polen im Dorf(Reimerswalde) abfällig über die
Ukrainer("Ukrainzuw") reden.
Doch es wird langsam, :wink: auch Frauen, und das sind besonders hübsche :ja: , aus der ethnischen Gruppe der Ukrainer heiraten heute "waschechte"Polen und umgekehrt.
Es gibt wieder Ukrainischunterricht für die Kinder in den Schulen und manch`ehemalige deutsch/evangelische Kirche ist heute eine orthodoxe.
Als ich hier 1993 das erste mal in Reimerswalde "einfiel", war das absolut kein Thema .
Jugendliche litauischer und ukrainischer Herkunft hangen hier mit mir ab und wir hatten eine schöne Zeit, an die sich jeder erinnert, mit dem ich mich nach Jahren wieder treffe.
Erst in den Jahren danach gab es diese abfälligen Bemerkungen und ich konnte sie nicht einordnen.
Gewachsen aus dem Elternhaus?
In meinem nächsten Beitrag treffe ich sogar eine "Ukrainerin" mit ihrem Sohn , welche recht redselig ist . :)
Ich denke mir manchmal, das kann doch überhaupt keiner wissen (außer er interessiert sich dafür)und um diese Begegnungen mit den Menschen besser erklären zu können ,
sollte solche Geschichte mit rein. :shock:
Weg von den politischen Fakten zu Schlodien.



Letztes Jahr dieser Graben.
Ich scherzte ja noch, dass dies wohl ein Wehrgraben sein müsse und so unrecht hatte ich damals gar nicht.
Das gesamte Schloss war durch solch einen Wehrgraben, zu mindest im Norden,Westen und Süden vor Neugierigen geschützt.
Warum dieser Graben sein muss, seht ihr gleich noch.
Heute hat man das auch wieder im Auge, leider.
Von diesem Schutzgraben habe ich noch nie in einer Literatur etwas gelesen.

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Im vorherigen Beitrag schrieb ich , dass ich die Schmiede 19 Jahre lang nicht genau untersucht habe.
Ich bin einen Blick nach rechts oder nach links ,immer daran vorbei gefahren.
19 Jahre , ich fand noch ein Bild von der Schlossruine mit dem Datum darauf.
Es war das erste Mal , als ich hier war und es war alles fürchterlich zugewachsen.
Die Jahre später sah es hier auch nicht besser aus, darum bin ich nie in die Gartenanlage vorgedrungen.
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So laufen wir, ich mit meinen wasserdichten Motorradschuhen , die ältere Dame mit Sandalen und der junge Mann mit relativ festem Schuhwerk durch den gerade eben produzierten Matsch des Schlossparks.
Der Marstall sieht von hinten besser aus, als wie von vorn.
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Wir laufen durch den Park...
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...hin zum westlichen großen Teich.
So wie damals sind die Schleusen alle wieder errichtet, es fehlt nur noch das Wasser.
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Sicher seit einem Jahr, ist der Park begehbar.
Die kranken Bäume wurden gefällt oder sind selbsttätig umgefallen.
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Vielleicht sogar noch einen Tick weiter nordwestlich( im Bild die Nummer 1)
befand sich ein Eisschrank.
Im Winter wurde das Eis aus dem gleich angrenzenden See gebrochen und in diesem "Schrank" gelagert.
Natürlich mit kühlungsbedürftigen Lebensmitteln.
Darüber habe ich noch nie etwas gelesen!
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Das Gebäude mit der Nummer 2 , ist eine Glaserei.
Warum hier , kann man heute nur noch erraten.
Vielleicht hat es sich gerechnet , so etwas hier aufzubauen.
Fenster im Schloss gab es ja genug.
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Die Ruinenreste.
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Da stolpert meine Rentnerin durch den "Matsch"...
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..."Stillgestanden" :shock:
Was war das denn?
Auf dem Weg durch den Schlosspark hin zum Vorwerk Schlodiens,
pröttelt ein "Faschist" mit seinem Mofa :lach:
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Das Bild ist genug unscharf?
Mein junger Freund wollte nämlich nicht mit Gesicht in das Forum.
IMG_3408.JPG

2018 habe ich in Heilsberg schon mal so einen mit Helm auf einer blauen ETZ 150 gesehen.
Das sah vielleicht doof aus :lach:
Schon spät :wink: ,
bis denne in "Ostpreußen"
Rüdiger

PS.: (Komma-) Fehler habe ich zu Hauf entdeckt, mal sehen... :tongue:
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Zuletzt geändert von ETS-Fan am 6. Januar 2020 01:33, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Prä Jonas-Treiber » 6. Oktober 2019 04:49

immer wieder schön zu lesen und auch sehr informativ, den Vieles in der Gegenwart versteht man man nur, wenn man die Vergangenheit kennt.

Fuhrpark: Moto-Guzzi SP2 mit Pera Beiwagen, Erstzulassung 1987 (genannt Rubinchen)

Dose: Kia Soul

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früher 1972 MZ ETS 250 ("Goliath"), ES 250/2 Gespann ("Jonas") und
Moto Guzzi V 35 Imola 1 ("Hermine")
150 er ETZ (Kermit) durch LKW (Unfall) nicht mehr existent
MZ Saxon Fun 251, Erstzulassung 1994 (genannt Rotkäppchen) bis Sept 2020 gerne gefahren
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon trabimotorrad » 6. Oktober 2019 06:22

Auch ich habe mal wieder die (Sonntag)-morgendliche, ganz toll bebilderte Geographie und Geschichtstunde genossen. Vielen Dank, das Du Dir diese Arbeit machst :top:
Gruß aus Wüstenrot, wohnen, wo Andere Urlaub machen...
Zwei Takte sind genug, alles Andre ist Betrug!

Bild
:schlaumeier: Mein Fuhrpark ist sowieso rein und komplett von Vernunft geprägt!
Denn vernünftig ist was Freude macht!

( Zitat von TS-Jens 13.04.2020)

seit Sosa `09 OT- Maultaschenpartisane
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Nordlicht » 6. Oktober 2019 08:10

Einfache Klasse dein Bericht....Danke dafür :gut: auch ich habe geschichtlich was dazu gelernt...
Gruß Uwe.
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 6. Oktober 2019 16:31

ETS-Fan hat geschrieben:Doch ihre Elten sind in der "Aktion Weichsel" 1974 hier her umgesiedelt worden.


Fehlerteufel :oops:
Das war natürlich 1947.
Dann nehme ich das gleich mal als Vorlage , um hier weiter zu machen.
Schön wenn es euch interessiert. :ja:

Wem gehört nun das Schloss eigentlich?
Also ihnen nicht mehr.Die Familie Dohna und in der Uniform der Korvettenkapitän Nikolaus Graf zu Dohna-Schlodien.
Das war der Kaperfahrer mit der "Möwe"im Dienst der Kaiserlichen Marine.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_ ... -Schlodien

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Auf dieser Seite steht , dass der Eigentümer ein Herr Urban ist und von einem nicht genannten deutschen Unternehmer unterstützt wird.
http://familienverband-dohna.de/schloss ... deraufbau/
Die Menschen aus dem Dorf Gładysze wissen aber schon, wer hier mit aller Wahrscheinlichkeit der wirkliche Geldgeber ist.
Schon letztes Jahr nannte man mir den Namen Claus Hipp, also derjenige welcher die total überteuerten Babysäfte verkauft.
Wozu er teilweise 115 Prozent Preiserhöhung auf seine Produkte verlangt, kann man sich jetzt vielleicht denken :wink: .
In welchem Verhältniss Urban und Hipp wirklich stehen, kann ich nur mutmaßen.
Fakt ist aber , dass der Neubau weit über 10 Millionen Euro kosten wird und das Schloss nicht fragt, woher das Geld kommen soll :wink:
C. Hipp soll nach Aussage der alten Dame und auch des Jungen, die alte Schmiede und "jetzt halt mich fest", auch die Schlossruine in Schlobitten/Słobity
gekauft haben.
Was macht ein über 80 Jähriger mit diesen Schätzen?
Ich denke er tut der Region und dem Dorf hoffentlich etwas Gutes, indem er mit Urban ein paar neue Arbeitsplätze schafft.
So ein riesiger Garten verträgt mal ganz locker 3 Vollzeitgärtner, wenn man etwas Wert auf den französischen Stil der damaligen Zeit setzt.
$matches[2]

Das ist Schlobitten.
Hatte ich schon mal früher hier beschrieben und bebildert.
$matches[2]

Gehen wir mal weiter.
Vom jungen Mann erfahre ich, dass er hier geboren ist und nur zu den Ferien in Schlodien weilt.
Er lernt in Deutschland in der Nähe zur holländischen Grenze in einer Berufsschule und möchte unbedingt hier her zurück.
"Früher war es schwer hier zu leben, doch heute ist es viel besser geworden"
Wir können uns in Deutsch unterhalten, doch nach ein paar Sätzen fallen wir in die polnische Sprache zurück.
Was haben wir denn hier?
Die Trinkwasserversorgung des Schlosses.
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1 ;D
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2 :ja:
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5 :roll:
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Macht 125,- Euro für den Quadratmeter dieser Dachschindeln, welche aus Spanien importiert wurden.
Im europäischen Binnenmarkt redet man doch gar nicht mehr von Im- und Export :nixweiss:
Wieviel Dachfläche haben die hier?
Es fällt eine geschätzte Zahl von 600 m/2 :shock:
Könnte aber sicher mehr sein.

Jetzt sind wir am Rätseln, war das Dach, die Rinnen und auch die Fenster mit diesem
Kupferblech verkleidet ?
Die Dame meinte sie kennt das nur verzinkt.
Sieht aber schön so aus, denke ich mir.
$matches[2]

Zur Zeit wartet man auf die Fenster, die natürlich extra für das Schloss angefertigt werden.
Mein junger Freund meint, er kennt den Dieter.
Dieter ist wohl ein Vorarbeiter und hat den Schlüssel ,
um eine innere Begehung möglich zu machen. :bindafür:
Die Alte Frau winkt ab, das wird nichts , es ist Arbeitsschluss und die Bauarbeiter
wollen auch ihren Feierabend genießen. :|
Nehmen wir eben die...(es ist erlaubt)
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Palac_Dohnow_445312_Fotopolska-Eu.jpg

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Ja , man hat von hinten wirklich ein schöneres Bild.
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Hier noch mal rechts der nachträgliche Anbau, im Winter auch als Orangerie genutzt.
Die Dame will mir erzählen, dass dies nicht so war, doch ich habe das gelesen.
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Im Park stehen und liegen Rotbuchen.
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Was ist denn das für ein geheimnisvoller Hügel?
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Auf diesem Hügel stand der chinesische Pavillon,
welcher unterkellert war.
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Von vier Seiten begehbar , beherbergte dieser Keller einige Weinvorräte
der Familie Dohna.
Nun wisst ihr auch, warum das Schloss einen Wehrgraben brauchte :lach:
Leider ist das Gewölbe eingestürzt.
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Leider reicht die Zeit nicht mehr, um fertig zu werden.
Ich muss zur Arbeit :|
Bis denne in "Ostpreußen"
Gruß
Rüdiger
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Zuletzt geändert von ETS-Fan am 2. November 2019 00:19, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Prä Jonas-Treiber » 6. Oktober 2019 20:56

Immer wieder beeindruckend

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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Marwin87 » 7. Oktober 2019 06:21

Ist doch spitze wenn man sich das Häuschen wieder so liebevoll aufbauen lässt :ja: find ich gut :!:
Rüdiger, du hast es wieder einmal super geschrieben :ja:
++Aus technischen Gründen befindet sich meine Signatur auf der Rückseite meines Beitrags++
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 24. Oktober 2019 02:08

Von dem großen Teich im Südwesten berichtete der Junge mir, dass sie hier immer gerne Schlittschuhe im Winter laufen waren.
Es war wohl ziemlich lange her, da er sehr aufgeregt davon erzählte.
Allerdings gab es zu seiner Zeit auch schon wenig Wasser und es waren zwei Teiche vorhanden.
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Von der Parkseite des Schlosses gesehen , der zentrale Weg zum "Lustwandeln".
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Der Garten war 1867-1868 noch einmal erweitert und umgestaltet worden.
Noch 1930 sah er dann so schön französisch aus.
Auf dem ersten Bild sieht man wohl in Höhe des Marstalls das weiße Gebäude am Teich, die einstige Glaserei.
Mir war so, als liege sie nicht so direkt am Teich.
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Jetzt reicht es aber und wir treten den Rückweg an. :wink:
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Die korrekte Bezeichnung:"Chinesisches Teehaus" auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel.
Der Hügel ist noch da, das Teehaus nicht mehr.
Erbaut in der Zeit von Carl Ludwig zu Dohna(1758-1838)
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Klar ist das Schloss bewacht von Kameras.
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Eine dieser Schleusen an den Teichen.
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Am Marstall vorbei und den...
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Schloss und Marstall 1981, noch recht solide, oder?
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...Weg durch das private Grundstück zurück.
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Wo Claus Hipp heute in Polen lebt und was er da unterhält, zeige ich euch mal später.
Die Straßen sind immer noch naß und ich wollte schon viel früher weiter,
doch ich bereue nichts.
Wir verabschieden uns und ich denke wir sehen uns nächstes Jahr wieder.
IMG_3459.JPG

Vorbei am Vorwerk von Schlodien,
einfach riesig und wird immer noch von Bauern genutzt,
geht es zu meinem nächsten Bericht.
Wusste ich damals noch gar nicht , was daraus werden sollte.
Die Idee dazu kam mir recht spät und dies ist auch nicht der Anfang davon :wink:
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Leider wurde es schon dunkel auf meinem Weg nach Hensels/Jankówko,
doch später mehr vom Anfang der Reise. :ja:
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Bis denne in "Ostpreußen"
Gruß
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 1. November 2019 04:41

Bevor es weiter geht, ein Beispiel dafür, warum man sich ran halten muss :) .
Es war die zweite Fahrt Richtung "Ostpreußen" Ende August 2019.

2018

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2019
Seit 1992 habe ich diese "Reklame" sehen dürfen und nun ist sie weg, für immer.
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Dafür habe ich ein paar Kilometer weiter an einem ehemaligen Bahnhofsgebäude/Postamt (auch in Schlesien)
dies hier gesehen.
Die Bahntrasse ist eben noch etwas entfernt von diesem Gebäude, darum weiß ich es nicht 100 prozentig, was für ein Haus das ist.
Polnisch: Wilków
Deutsch: Wilkau
Die nicht mehr existierende Bahnstrecke(rot) zog sich an der Oder entlang.
Die Straßen auf der ich hier und auch in Zukunft fahren werde, sind immer blau gekennzeichnet :wink:
IMG_4163.JPG

Opera Momentaufnahme_2019-11-01_040901_www.google.de.png

Der Weg zu den Gleisen.
IMG_4164.JPG

IMG_4165.JPG

Gruß
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Lorchen » 1. November 2019 07:32

Okay, das Haus mit dem Kohlehandel ist jetzt neu tapeziert. Dafür ist das große Haus im Hintergrund wieder in schlechterem Zustand. :lach:
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon hermann27 » 1. November 2019 14:19

Tepeten findet man bei uns in Hessen ausschliesslich an Gebaeude-Innewaenden.
Aussenwaende sind mehrheitlich verputzt. :oops:
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 2. November 2019 02:00

Ich glaube er meint "Tepeten" soo .
Halt neu gemacht... ;D
Nein "Lorchen",
es ist nur das Licht, welches ...
Klar, nach einem Jahr hast du auch Recht, dass dieser Bau schlechter aussieht, als das Jahr davor.
Es ist nur, nur das Licht..., mein Lieber :wink: .
Schön,Gut, Wahrheit,
steht da.
Ich habe mich mit diesem Gebäude noch nicht befasst.
Mal sehen was uns die Geschichte dazu lehrt. Aber später!

Opera Momentaufnahme_2019-11-01_141030_mz-forum.com.png

Opera Momentaufnahme_2019-11-01_141201_mz-forum.com.png

Ich wollte hier heute eigentlich was ganz anderes ansprechen, nicht meinen nächsten Bericht... :lach: ,
sondern wieder mal einen aus der Ankündigung herausspringenden Beitrag.
Ich bin so was von nicht konsequent, das merkt man hoffentlich. :wink:
Diese Geschichte brennt mir aber auch schon seit 2017 auf /unter den Fingernägeln ,und da die nächste "Ostpreußenreise" über
siebzehn Stationen gehen soll , vergeht wahrscheinlich das ganze 2020 bis ich mich dazu äußern darf. :|
So denn...
Mein lieber Scholli , es hat schon was , eine Fremdsprache einigermaßen zu beherrschen. :ja:
Heute und hier erfahrt ihr eine Geschichte, die so nie in den Geschichtsbüchern Platz finden konnte und wahrscheinlich niemals dort auftauchen wird.
Es gibt oder gab einen Zeugen , der sicher heute auch nicht mehr lebt , welcher dieses Ostpreußen im Zweiten Weltkrieg als junger Mann erlebte
und uns dies berichtete...
Habe ich euch/konnte ich euch ,heiß , gemacht/machen ? :lach:
Ich bin etwas müde , morgen geht es bestimmt weiter. :ja:
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon löwenherz » 2. November 2019 09:30

:gut: Sehr interessant.............ich glaube, ich mach mal 2020 eine Reise durch Polen...........ist ja nicht so weit weg....... ;D
Jetzt, nicht irgendwann!
Tanzt, Tanzt, vor Allem aus der Reihe!
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Nordlicht » 2. November 2019 09:51

ich bin gespannt auf den neuen Bericht...mach in Ruhe....ein dickes Danke noch mal...
Gruß Uwe.
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon hermann27 » 2. November 2019 11:27

ETS-Fan hat geschrieben:Ich glaube er meint "Tepeten" soo .
Halt neu gemacht... ;D

Ich hatte das schon richtig verstanden :idea: :P
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 3. November 2019 01:58

Ist jemanden die Stadt Insterburg im Norden von Ostpreußen bekannt?
Heute liegt sie im Oblast Kaliningrad und trägt den Namen eines russischen Armeegenerals.

Iwan Danilowitsch Tschernjachowski (1906-1945),
war mit 38 Jahren der jüngste russische Armeegeneral während des Zweiten Weltkrieges und führte die 3. Weißrussische Front
im Oktober 1944 an die Grenze Ostpreußens(noch nicht ganz als Armeegeneral, aber später war er es dann schon).

Was dann im Oktober bei dem Vorstoß einiger russischer Verbände in Ostpreußen geschah, brauche ich bestimmt nicht zu beschreiben.
Ich erwähne nur mal Nemmersdorf/Majakowskoje(rus.)
Sogar nur 30 Minuten entfernt von Insterburg dieses Nemmersdorf.
Für nächstes Jahr hole ich mir ein Visum und dann geht es in den Oblast nach Balga, zur Ordensburgruine am Haff :ja: :!: .
Traumhaft die Lage der Burg.
Wollt es dieses Jahr schon in trockene Tücher bringen, doch dann kam mir doch ein wenig der nächste lange Bericht in die Quere.
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Tschernjachowski war wohl ein , sagen wir mal "schwieriger" Mensch.
Man muss ihn vielleicht nicht persönlich gekannt haben und mit "schwierig"meine ich ,dass man ihn in der Zeit , in der er lebte betrachten muss.
Beide Adoptivelternteile starben sehr früh und mit 13 stand er wieder allein da.
Später in der Roten Armee beeinflusst, verteidigte er und griff an, je nach Befehl.
Was dieser Mensch an Grausamkeiten gesehen und erlebt hat , weiß ich nicht und vielleicht hat genau dies den Ausschlag für seine Entscheidungen gegeben.
Seine bis heute von der russischen Seite unbestätigten Tagesbefehle zur Verübung von Grausamkeiten an der deutschen Zivilbevölkerung im Oktober 44 und im Januar 45 erwähne ich ohne Kommentar , da es an deren Anerkennung fehlt.
Allerdings beschuldigten die Polen Tschernjachowski nach dem bewaffneten Aufstand der polnischen Armia Krajowa(AK/Polnische Heimatarmee ) im Sommer 1944 in Wilna(Vilnius) und der anschließenden Einnahme durch die Rote Armee , 8000 AK-Kämpfer getötet zu haben.
Die Russen hatten die kommunistische Polnische Volksarmee(AL-Armia Ludowa) unter ihre Fittiche genommen.
Noch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ehemalige AK- Kämpfer verfolgt , eingesperrt sowie... .
Gibt es hier eventuell ehemalige "NVA ler" die diesen Mann durch ihre Ausbildung in der Armee studieren mussten :wink: ?
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Bis hier her kann man sich so einiges aus dem w.w.w. heraussuchen, auch das Tschernjachowski im ostpreußischen Mehlsack,
(da waren wir schon mal, nicht wahr :wink: ?)
bei der Fahrt zu einer Besprechung von einer deutschen Granate, die in der Nähe seines amerikanischen Jeep einschlug, getroffen und getötet wurde...


Es war auf der Fahrt nach Vilnius/Litauen, genauer gesagt auf der Rückreise von Kowno(poln.)/Kaunas... :wink:
Oh, ich sehe schon, dieses noch östlichere "Ostpreußen" hält noch sehr viel Interessantes bereit :ja:
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Ich glaube es kaum,
das ist ein Schweinestall. :shock:
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Ranthen muss ich mir merken,
auch gibt es hier wohl noch die Reste eines Herrenhauses.

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So etwas schaue ich mir besonders gerne an :ja:
Das war noch mit der alten Kamera fotografiert,
die Linse war beschädigt.
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Erstes Weltkriegsdenkmal in, ich weiß nicht mehr wo :tongue: .
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Arme "Schweine" :|
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Grenze erreicht.
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Ah, hier rechts muss ich rein.
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Kommt hier mal jemand,
ich habe nichts zu verzollen :tongue:
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Ja klar, nee. :roll:
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Ziel erreicht, die Wasserburg von Trokai/Trakai/Trokach(poln.)
Ein Bürgchen nach meinem Geschmack :ja:
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Ein ehemals riesiger Burgkomplex, der unter dem litauischen Fürst Kęstutis angefangen zu bauen wurde.
Der Deutsche Orden "besuchte" die Litauer 1377 hier und zerstörte die Anlage größtenteils.
Eigentlich wollte ich diese Bilder mal in einen , in weite Ferne gerückten Beitrag einfügen, doch heute schon mal ein paar Bilder .
Passt gerade etwas.
Bitte schön, die Anlage.
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Der gleiche Grenzübergang auf der Rückfahrt.
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Richtung Suwałki wollen wir .
Mein Navi möchte mich gerne durch den Oblast Kaliningrad schicken, doch ich nehme die kürzere und wahrscheinlich auch ruhigere Route.
Zwischen Suwałki und Olecko liegt oder lag die polnische Stadt Bakałarzewo.
Heute ist diese Gemeinde wieder ein Dorf.
Kurz nachdem wir die Ortschaft verlassen haben, gibt es rechter Hand ein Hinweisschild auf einen Zweiten Weltkriegsbunker.
So direkt neben der Strasse, nehmen wir uns natürlich die Zeit.
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Von oben nicht zu sehen,
macht ja auch Sinn.
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IMG_8011.JPG


Man :shock: habe ich um den heißen Brei geschrieben :lach:
Beim nächsten mal komme ich aber auf den Punkt :ja:#
Bis denne in"O.....,
nein, das ist wirklich hier Polen :wink:
Gruß
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon trabimotorrad » 3. November 2019 10:00

@ Rüdiger: Vielen Dank das Du Dir immer wieder die Zeit nimmst, uns ein wenig aktuelle, vergangen und längst vergangene Zeiten in einem, ganz toll bebilderten Blog, zu zeigen. Auch ist es sehr schön zu lesen, wie Du mit den damaligen und heutigen (landes)Grenzen umgehst. :gut:
Ich freue mich, wie jedes Mal, auf eine Fortsetzung :ja:
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Zwei Takte sind genug, alles Andre ist Betrug!

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( Zitat von TS-Jens 13.04.2020)

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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 12. November 2019 18:04

Vielen Dank Achim, da mache ich immer wieder gerne weiter. :wink:

Heinz. M. lehnt an der Reling des Kadettenschulschiffes und beobachtet den Hafen von Danzig.
Eigentlich dürfte er hier gar nicht draußen sein, da die Befehle eindeutig sind, doch der Obermaschinist gestattete Heinz eine kurze Pause an Deck.
"Lass dich nicht erwischen!"
Endlich der stickigen Luft des Maschinenraumes entkommen, denn Heinz ist Heizer und für die Befeuerung von einem der mit Kohle befeuerten vier Kessel zuständig.
Das ehemalige Flottenflaggschiff
Schleswig-Holstein
beherbergt noch weitere 8 Kessel, welche aber mit Öl befeuert werden.
Auch wenn sie hier in Danzig, offiziell zu einem Freundschaftsbesuch und komischer Weise nur im Hafen ankern ,nicht von Bord dürfen,die Kessel müssen weiter unter Druck stehen.
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Wie viele andere Marinekadetten auch, ist Heinz stolz auf sein Schiff und begeistert in die Kriegsmarine eingetreten.
Da kommt auch Rudi auf Deck.
Rudi, ein witziger Junge aus Kiel, ist schon seit seinem Eintritt in die Kriegsmarine mit Heinz befreundet.
"Was glaubst du was hier los ist meine `Dresdner Eierschecke`?", sächselt er unbeholfen Heinz entgegen und schaut den schreienden Möwen nach.
"Da unten kann man die Luft schon in Scheiben schneiden und raus dürfen sie auch nicht", entgegnet Heinz.
Rudi ist innerlich aufgewühlt, doch er zeigt es nicht.
Er blickt Heinz fragend an.
"Heinz, das sind 225 Marineinfanteristen, die in Wilhelmshafen an Bord gekommen sind. So hat mir es jedenfalls der Bootsmann Jonas erzählt!"
Heinz kräuselt die Stirn , die beiden schweigen und mit tiefen Atemzügen saugen sie die Luft des 31.08.1939 in sich auf.
Sie schauen Richtung Westerplatte, dort sind die Polen stationiert.

Ob die beiden ahnen was der Sinn dieses "Freundschaftsbesuches" sein wird?
Warum lagen sie seit dem 25.08.39 ,ohne das Schiff verlassen zu dürfen in der Danziger Bucht vor Anker?
Gewusst haben sie es nicht, denn die Geheimhaltung funktionierte.
Für die 225 Mann "Landungstruppe" würde ich aber nicht meine Hand ins Feuer halten.

Alarm!!!

Raus, raus, raus, ertönt es in den Gängen vor den Mannschaftsräumen.
Heinz und Rudi , die keinen Dienst schoben , werfen sich in den frühen Morgenstunden des 01 .09.1939 hastig ihre Uniformen über,
treten heraus , richten sich aus und …
"Stillgestanden!"
gellt es durch den Gang.
(man sieht es , dass ich nicht bei der Armee war, sonst hätte ich den passenden Vorgesetzten hier erwähnt ;D )
Es gab eine kurze und markige Ansprache des Vorgesetzten,
" ...die Polen haben das Deutsche Reich im Raum Gleiwitz angegriffen, der Zeitpunkt für Vergeltung ist gekommen, volle Gefechtsbereitschaft herstellen…"

…durch den Rumpf des Schiffes geht ein Vibrieren, die Dieselmotoren bringen das Schiff in Position.

Am 01.09.1939,
um 04:47 Uhr
griff mein Großvater,
als zugegeben kleines Zahnrad einer riesigen deutschen Kriegsmaschine,
Polen mit an … :cry: :(


"…darum prüfe wer sich bindet…"
Einfach ist ein Statement dazu nicht, darum lasse ich es.

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Gleichzeitig, mit dem Beschuß der Westeplatte durch die Schleswig-Holstein und der Anlandung der 225 Marineinfanteristen , überschreiten 54(oder auch 61) deutsche Divisionen die polnische Grenze und drängen die, mancher Orts auf Pferden gegen Panzer anrennenden polnischen Verbände, gen Osten zurück.
Die Polen, kämpften verbissen mit der Angst und der Furcht, das Leben zu verlieren und starben doch wie Helden.
Wer von uns hätte denn keine Angst und Furcht in so einer Situation?
Erst nach dem man den Polen das Trinkwasser kappte, ergaben sich die restlichen polnischen Soldaten nach unglaublichen 6 Tagen Kampf auf der Westerplatte.
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1994 Polinnen und Deutsche wieder vereint auf der Westerplatte :love: :wink:
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Wir kommen meiner Bildgeschichte schon näher, doch auch heute , bin ich weit davon abgeschweift.



Am
24.08.1939
treffen sich der deutsche(Ribbentrop) und der russische (Molotow)Außenminister
in Moskau.
Stalin ist auch zu gegen.
In einem "Pakt" beschließt man die sowjetische Neutralität , sollte Deutschland mit Polen und /oder den Westmächten Krieg führen.
Polen wird in einem "Geheimen Zusatzprotkoll" zwischen Nazi-Deutschland und Russland aufgeteilt.

Russland sichert dem Deutschen Reich in einem Wirtschaftsabkommen Öl und seltene Erze zu,
die einer Blockade Englands, im Falle eines Krieges gegen den Westen, entgegen laufen würde.
Die Russen kommen diesen Vertragsbedingungen nach,
sogar als erkennbar wird , dass Deutschland einen Krieg gegen Russland vom Zaune brechen wird .
Verdammt, verdammt, verdammt…
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Am 02.09.1939

unternahm die Wehrmacht einen Vorstoß in Richtung Bakałarzewo,
wurde aber unter Verlusten von den Polen zurückgeschickt.

Am 03. 09.1939

(wenn ich das richtig interpretiere...) Es gab es aus Sulwaki kommend in Richtung Bakałarzewo auf der Straße nach Olecko einen jener Kavallerieangriffe der Polen auf die Deutschen.
Zwei Ulanen-Staffeln griffen die wohl überraschten Deutschen an.
Es gab keine Verluste bei den Polen und sie zogen sich schnell wieder zu ihren Verteidigungslinien zurück.
Ulanen- waren die mit den Lanzen auf den Pferden.
Es gab in Polen 1939 ,40 Kavallerie-Regimenter, davon 27 Ulanenregimenter.
Wenn es denn mal passierte, dass Pferde gegen Panzer anritten, so war es der fehlenden Aufklärung der aktuellen Lage geschuldet.
So blöde konnten die Polen sicher nicht gewesen sein.
Es gab auch Ulanen in den verschiedenen erste und zweite Weltkriegsländern, doch völlig anders ausgerüstet( Karabiner),
Lanzenreiter waren schon 1914 nicht mehr modern. :roll:


Natürlich war das keine echte strategische Offensive der Polen in Ostpreußen(Ostpreußen-war es ja nicht einmal dieses Land) , doch der moralische Effekt für die Polen war unwiederbringlich.

Die Kämpfe in der Gegend um Bakałarzewo dauerten hier trotzdem nur kurz an.
Vom 02.-04.09.1939, dann war das Gebiet in deutscher Hand.


Am
03.09.1939
Frankreich und England
erklären dem Deutschen Reich den Krieg

Am
08.09.1939
erreichen deutsche Wehrmachtseinheiten Warschau
(am 28.09.39 kapituliert Warschau)

Am
17.09.1939
greift dann "endlich" auf Drängen des Deutschen Reiches
Russland in das Geschehen ein.
Deutschland möchte natürlich nicht, dass sich die versprengten polnischen Einheiten
in die östlichen Gebiete in dem am 24.08. 1939 mit der Sowjetunion beschlossenen "Gebietsvertrag" (Geheimes Zusatzprotkoll), zurück ziehen können.
An manchen Orten wird die Rote Armee von den Polen noch als Befreier empfangen,
doch die Freude währt nicht lang.

Am
06.10.1939
ist der Widerstand der polnischen Armee vorerst beendet,
doch sie werden wieder kommen. :ja:

1939 verschwindet Polen ein viertes Mal von der Landkarte.
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Treffen deutscher und russischer Soldaten.
Ich habe mich schon als Jugendlicher mit Polen über dieses Verschwinden des polnischen Staates unterhalten
und bekam damals die Antwort, dass die Deutschen ziemlich offen zeigten, dass sie Polen angreifen wollten.
Als rücksichtsloser Verrat wurde das Handeln der Sowjetunion von 1939 eingestuft.
Damit im Kopf, laufen auch heute noch viele Polen herum und
es erklärt sich auch somit die größtenteils antirussische Meinung in Polen
(Ich finde Deutschland war 1939 kein bisschen besser :roll: )
Bundesarchiv_Bild_101I-121-0008-25,_Polen,_Treffen_deutscher_und_sowjetischer_Soldaten.jpg



Der Ort bei Bakałarzewo , den ich euch hier zeige, liegt an der ehemaligen unrechtmäßigen Grenze des Deutschen Reiches zur Sowjetunion, von 1939.

"Denn das ist alles nur geklaut… (eh oh, eh oh),
das ist alles gar nicht meine…"
singen die Prinzen. :wink:

Deutsche wie Russen
nahmen sich was sie wollten und die Polen im Untergrund
sangen, " Noch ist Polen nicht verloren…"

Nachdem sich die Deutschen und Russen eingerichtet hatten , gab es, zumindest in den vom Deutschen Reich besetzten polnischen Gebieten, neue Namen für die Siedlungen.
Die Stadt Bakałarzewo wurde in Deutscheck umbenannt.

Da sich der Ort an der neu gezogenen Grenzlinie zu Russland befand
und der Gedanke in der Luft lag,
" was ich selber denk und tu trau ich jedem anderen zu",
wurde nach dem Sieg gegen Polen schon 1939 die Bauorganisation "Todt",
mit der Errichtung einer Verteidigungs-/Befestigungslinie beauftragt.
Die Gefahr eines Angriffes durch die Sowjetunion, schätzte man als real ein. :nein:

Von diesem 300 Meter hohen Hügel hat man eine schöne Aussicht auf Bakałarzewo.
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Geschützt durch Panzersperren,Stacheldraht und Minenfelder.
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Es wurde ein zweistöckiger Bunker nach dem Regelbau 113 in die Erde gelassen.
In der Kuppel befindet sich auch die Bezeichnung BW 24(Bauwerk 24).
Diesen Typ hat es auch in der Normandie gegeben.
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Die 51 Tonnen Kuppel mit 6 Scharten beherbergte 2 Maschinengewehre des Typ 34.
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Das MG 34 ist mit einer Optik der Firma Carl-Zeiss ausgerüstet
und ist heute nur noch eines von drei jener optischen Geräte.
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Die Räume ----- sind immer gleich langweilig in solchen Anlagen. :ja:
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Der hier liegende Rest eines Turmes ist aus einem anderen in der "Verteidigungslinie" liegenden Bunker herangeschleppt worden.
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Im Bunker(BW 24) liegt eine kleinere Panzerkuppel jenes Bau`s.
Geht man einige hundert Meter , kommt man zu diesem zerstörten Bunker.
Wie der zu Schaden gekommen ist habe ich nicht gefragt, da ich mit der Geschichte des Museumsführers
und dem Bunker hier beschäftigt war :oops:
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Kommen wir aber mal zum Ende der Geschichte dieses Ortes.
Ich kam etwas zu spät zur Führung in diesen Bunker des Andrzej Stróżyk und was ich dann hörte, habe ich mir zur Sicherheit noch einmal von meiner Frau bestätigen lassen.

Ein Jahr kann ich nicht mehr nennen, doch liegt der Besuch eines Mannes der hier und auch in Ostpreußen gegen den Faschismus kämpfte viele Jahre schon zurück.
Andrzej Stróżyk , der Besitzer der Bunkeranlage und Museumsführer, berichtete darüber nur mündlich , dass eines Tages dieser Mann in seinem Bunkermuseum auftauchte .

Ein alter Mann , der sich alles genau ansah und dem es, wenn er ihn öffnete ,
aus dem Mund heraus blitzte.
Die Goldzähne eines Russen.

"Wissen sie" , entgegnete er Andrzej,
"ich habe hier gekämpft".
Er wollte nur noch einmal die Orte seiner Jugend sehen, an denen so viele seiner Freunde
gestorben sind.

Ich weiß nicht einmal mehr , ob dieser russische Offizier in Zivil oder seiner Armeemontur hier auftauchte.
Das kann man aber alles durch den Besitzer des Bunkers erfahren , wenn man möchte.
Telefon…. gebe ich bekannt , wenn gewünscht.(Ist auf einem Bild zu sehen :wink: )

Dies ist bis hier her ja auch alles nicht spektakulär, doch dann kam die Frage ob er , Andrzej Stróżyk, den jüngsten Armeegeneral in den Reihen der Roten Armee kenne.
Keine Ahnung ,ob er ihn kannte, aber jetzt mal weiter … :lach:
"Ich habe unter dem Armeegeneral Iwan Danilowitsch Tschernjachowski gedient, doch wissen sie auch wie er wirklich starb"?
Natürlich spielte der russische Offizier und auch dieser Andrzej Stróżyk mit der Neugier seines Publikums.
Was glaubt ihr, wie dieser Andrzej Kunstpausen einlegte und seine Besucher auf die Wirkung seiner Worte beobachtete. ;D

Es war in der Gegend von Mehlsack und auch saß der Armeegeneral in seinem Willys-Jeep.

Die Worte des Andrzej Stróżyk :
"Fahrer und Tschernjachowski waren völlig betrunken und als sie von einer Nebenstraße auf die Hauptstraße abbogen , knallten sie mit einem russischen Panzerfahrzeug zusammen."
Es entbrannte ein schwerer Streit über die Schuldfrage, obwohl am Jeep nichts weiter kaputt war.
Tschernjachowski war General und ließ sich auch nicht belehren. Besoffen schon gar nicht.
"Der Armeegeneral zog seine Pistole und schoß auf die Besatzung des Panzerfahrzeuges ein"(es muss kein T 34 gewesen sein, es gab auch leicht gepanzerte Fahrzeuge) und traf glücklicherweise niemanden.
"Die Männer des Panzerfahrzeuges wollten sich natürlich nicht vom General erschießen lassen und einer erwiderte das Feuer aus einer russischen Maschinenpistole( PPSch )"

Andrzej zeigte noch auf das Modell in seinem Museum.

Sie töten ihren Armeegeneral in Notwehr.
Mehr war nicht in Erfahrung zu bringen.
Ob die Männer der Panzerfahrzeugbesatzung sich dafür verantworten mussten, keiner weiß es.

Ein Armeegeneral und zweimaliger "Held der Sowjetunion", im Suff von den eigenen Soldaten erschossen.
So etwas gab es nicht und wird es auch niemals in der UdSSR geben.

Jetzt möchte ich nur mal an das "Geheime Zusatzprotokoll" vom 24.08.1939 erinnern.

1946 im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess berichtete der beschuldigte ehemalige Staatssekretär Ernst von Weizsäcker von diesem Protokoll.
In Deutschland gab es dieses Papier als Beweis nicht mehr, da es bei einem Bombenangriff vernichtet wurde.
Die russische Regierung bestritt dieses "Geheime Zusatzprotokoll" fast fünfzig Jahre lang als antisowjetische Verleumdung.
Unter dem Regierungswechsels Gorbatschow/Jelzin wurde 1991 dann doch das Vorhandensein dieses Dokumentes erwähnt.

Warum sollte der russische Offizier lügen, hatte er nach mehr als 40 Jahren mit Tschernjachowski noch ein Hühnchen zu rupfen?
Denkt was ihr wollt, das sind die Informationen, die ich erhalten habe. :ja:

Eine Frage habe ich heute aber schon, hat die Panzerfahrzeugbesatzung nicht gesehen, dass da ein hoher Vorgesetzter im Jeep saß?
Die nächste Frage , war die Besatzung des Panzerfahrzeuges vielleicht auch betrunken?

Es ist kein Geheimnis, dass auf russischer und amerikanischer Seite täglich Soldaten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges durch Unfälle(Alkohol), leichtsinnigen Umgang mit der Waffe und unverarbeiteten Erlebnissen(Depression- Selbstmord) starben.

Warum nicht auch einmal ein Armeegeneral während des Krieges?
Sterben gehört zum Krieg.
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Bis später wieder ,
dann aber in "Ostpreußen"
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon löwenherz » 12. November 2019 18:52

:shock: WOW................
Jetzt, nicht irgendwann!
Tanzt, Tanzt, vor Allem aus der Reihe!
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 18. November 2019 04:26

WOW......, das habe ich damals auch gedacht. ;D
Ein Denkmal entstand nach dem Krieg, unweit der Stelle in Mehlsack/Pieniężno an der Tschernjachowski starb.
Natürlich gab es Verträge , als sich 1992 die russische Armee aus Polen zurück zog.
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Die Polen verpflichtete sich die Denkmäler des Zweiten Weltkrieges zu pflegen.
Anfang 2014 wurde Tschernjachowski`s Denkmal auch einmal von den Russen erneuert , doch auf Liebe bei den Polen traff dieses Mahnmal nicht.
Es gab Stimmen wie diese,:
„der Unterhalt von Denkmälern für Leute, die Verbrecher waren, Polen in einer drastischen Weise beleidige“.
Wenn man Geschichte objektiv (ist immer schwierig :wink: ) sieht und die bewiesenen Fakten betrachtet, dann kann ich so eine Einstellung schon nachvollziehen.
Was ich hier aber schlussendlich noch erwähnen wollte war die Demontage des Denkmals durch die Polen.
:shock: Ein politischer Affront gegen Moskau.
Das Datum des Abrisses war von den Polen genau gewählt und geheim gehalten worden, der 17.09.2015 .
17.09.1939--- Überfall der Roten Armee nach Drängen Hitlers auf Polen.
Die Russen und auch die Polen haben die Demontage des Denkmals überlebt und das ist auch, glaube ich die Hauptsache :)


Den politischen Käse hier wollte ich eigentlich gar nicht schreiben, sondern den nächsten Beitrag erklären :wink:



93,9 Die Reise nach Linglack- oder die Entdeckung der Vergangenheit auf einem Bahndamm

Der Anschluss an das Schienennetz , brachte wohl so jeder Siedlung in Ostpreußen wirtschaftlichen Aufschwung und Entwicklung.
Schon öfters fuhr ich Richtung Preußisch Holland/Pasłęk und erst auf den letzten drei oder vier Fahrten sah ich dieses Zeichen.
Bahnhof Schlobitten, wo war der denn, als ich den Ort vor einigen Jahren besuchte?
Dass Bahnhöfe auch weit außerhalb von der eigentlichen Ortschaft liegen können , kannte ich ja aus meinem Dorf in Sachsen.
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Vielleicht war dieses Zeichen aber auch noch nie früher da???
Ich nahm mir aber vor diesen Bahnhof ein Jahr später(2019) anzusehen.
Nach diesem Besuch, stolperte ich noch über den Bahnhof Kloster Springborn/Stoczek Klasztorny und mein Entschluss stand fast fest , dieser
Bahnstrecke etwas mehr Zeit zu widmen.
Ich werde hier über eine Nebenstrecke berichten, die von Schlobitten / Słobity nach Bischdorf/Satopy-Samulewo bestand.
Richtig- bestand :wink: , denn 1945 wurden alle Gleise, bis auf ein paar Meter, demontiert und in der Sowjetunion wieder montiert.
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Die gesamte Bahnstrecke habe ich nicht der Reihe nach besichtigt, sondern kreuz und quer.
Darum ist der Bericht auch nicht ganz logisch aufgebaut und ich werde wohl immer mal wieder erwähnen müssen , wo ich dies und das an Information von den Einheimischen erhalten habe.
Das wird schon :ja: .
Die gesamte Länge beträgt 93,9 Kilometer Gleisstrecke.
Ich habe mit zwei oder drei alten Gutshäusern in 2019 fast 1400 Kilometer für die Entdeckung gebraucht.
Mehrmalige Anfahrten und die Suche nach den verbliebenen Bahnhofsgebäuden oder Fundamenten summierten sich dann eben.
Wo kein Bahnhof mehr war , suchte ich die Ruinen.
Wo keine Ruine mehr war , suchte ich die Grundmauern/Fundamente.
Wo keine Grundmauern mehr waren, suchte ich den Ort des Bahnhofes.
Wo kein Ort bekannt, suche ich nächstes Jahr weiter :ja:

Bis auf einen einzigen Bahnhof ist es mir aber gelungen , alle Bahnhöfe abzulichten und auch eine recht ansehnliche Zahl :lach: von Bildern der Strecke zu schießen.
Weiß es nicht genau, aber 3- 6 architektonische Schönheiten habe ich wohl übersehen.
Die gibt es bestimmt 2020 als Nachtrag.
Was es damals alles an EVU`s(neumodisch-Eisenbahnverkehrsunternehmen ) gab, war schon beträchlich.
Ein Blick auf das heutige Schienennetz im ehemaligen Ostpreußen zeigt uns , wo die Reise hin ging und geht.
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Eine Reise in 17 Stationen (sicher aber nicht in 17 Berichten :tongue: )...
Bis denne in
"Ostpreußen"
Gruß
Rüdiger
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 10. Dezember 2019 18:15

93,9 Die Reise nach Linglack- oder die Entdeckung der Vergangenheit auf einem Bahndamm
Teil 1
Von Schlobitten(Słobity) nach Hensels(Jankówko).



Spätsommer 1943...

„Winfried , steh auf Junge.“
Ich höre Vater einige Male rufen, bis ich wirklich so weit wach bin, um die Beine aus dem Bett zu schlenkern. Ziemlich dumm muss ich so aus der Wäsche schauen.
„Beeile dich Winfried, du weißt der Zug wartet nicht“ redet Vater eindringlich auf mich ein.
"Wo ist denn Mama?", sind meiner ersten Worte an diesem frühen, viel zu frühen Morgen.

Da sehe ich sie durch die halb geöffnete Tür. Mutter ist in der Küche beschäftigt und bereitet das Futter fürs Vieh vor.
Zu lang habe ich mir gestern vor dem Schlafen noch Gedanken über meine Reise gemacht und nun liegt die Müdigkeit noch schwer auf meinem Gemüt.
Mit schlaffen Händen greife ich nach dem Zuber und öffne die schwere Eichentür unseres Hauses. Zum Brunnen will ich. Es ist kühl draußen und mich fröstelt bei dem Gedanken , das kalte Brunnenwasser über meine Haut rieseln lassen zu müssen.
Es hat ein bisschen gedauert ,aber nun ich bin wieder klar bei Gedanken. Die morgendliche Frische treibt mich an, ich muss in Bewegung bleiben.
Unter der Kälte des Brunnenwassers strafft sich meine Haut und mit kräftigen Bewegungen reibe ich den letzten Rest von Müdigkeit aus meinem Gesicht.

Als ich wieder im Haus bin und mich angezogen vor die Mutter stelle , schaut sie mich besorgt an.
Wenn es nach ihr gegangen wäre, würde ich heute nicht zu den Großeltern und zur Cousine Ursula nach Linglack fahren dürfen.
„Der Junge soll bei der Ernte helfen und außerdem mit seinen 13 Jahren ganz allein nach Linglack zu fahren - so was gab es zu meiner Zeit nicht“, meinte sie gestern noch ärgerlich.
Vater beschwichtigte sie darauf hin, dass wir ja die beiden Polen Janek und Piotr für die Feldarbeit hätten. Doch auch dass wir Mitte August das meiste Korn schon eingefahren haben, macht sie nicht viel glücklicher.

„Gönn` dem Jungen doch ein paar Tage Ferien, wer weiß was noch alles geschieht in diesen unseligen Zeiten“ versuchte Vater sie umzustimmen.
Ich weiß, dass Mutter selbst Angst hat so eine Zugfahrt zu unternehmen und sie mich darum einfach nur beschützen möchte mit ihrer Angst. Sie ist eben nie aus Schönau rausgekommen und der Hof hat sie, ja besonders sie ,fest im Griff.

Nein, ich habe keine Angst vor der Fahrt nach Linglack.
Vater hat mir das Lesen des Fahrplanes beigebracht und wo ich umsteigen muss ,weiß ich auch. Da ich mir ganz sicher bin, schnappe ich meinen am Vortag gepackten Rucksack mit dem Brotbeutel und gehe bestimmt auf die Haustür zu.
"Es wird schon nichts passieren.", versuche ich nochmals Mutter zu beruhigen, die mich mit glänzenden Augen an sich drückt. Es ist mir nicht wohl dabei, wenn sie dann auch noch anfängt richtig zu weinen.
Soll ich denn nicht fahren, denke ich bei mir?

Dann schiebt Vater Mutter zur Seite, um sich von mir zu verabschieden.
Schon besser denk` ich, aber oh, so derb hat er mich noch nie gedrückt.
"Der Vadder hat zum Erstgeborenen die tiefste emotionalste Bindung, was aber nicht heißen soll, dass der Vadder die nachkommenden Kinder nicht auch lieben kann", so spricht der Großvater aus Linglack, wenn er ein paar Bier aus unserer kleinen Brauerei gekostet hat.
"Opa ist nicht von hier", hörte ich meine Eltern reden. "Seine Ansichten auch nicht".

Vielleicht hat dieses an sich drücken etwas damit zu tun? Ich verstehe es nicht so recht.


Jetzt kramt Vater kurz in seiner Hosentasche und bringt seine schöne silberne Taschenuhr mit Kette zum Vorschein.
„Die brauchst du auf jeden Fall mehr als ich, aber bring sie mir heil zurück“, schaut er mich erwartungsvoll an.
Ich bin fast sprachlos, wie kann er nur… .
"Oh-ha danke Vati !" und nun bin ich der, der ihn fürchterlich doll drückt.
Es ist kurz vor 04:00 Uhr.

"Lauf mein Junge und in Stöpen schaust du, dass der Guschauski dich die letzten Kilometer mitnimmt".
Ich rufe ziemlich erregt: "Ja Vater!" und renne in die Dunkelheit.
Nur zwei drei Kilometer laufe ich so schnell, dann ist Schluß. Ich muss mir meine Kräfte einteilen, denn insgesamt habe ich zwölf oder dreizehn Kilometer bis zum Bahnhof in Schlobitten vor mir.
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Von unserem Dorf Schönau zum Bahnhof in Schlobitten gelangt man nur zu Fuß oder mit dem eigenen Gespann. Wir hatten damals keine Busbeförderung für diese Entfernung.
Ursula konnte es kaum glauben, als ich ihr letztes Jahr bei den Großeltern von der langen Reise zum nächsten Bahnhof erzählte. "In Berlin" sagte sie, denn da wohnte sie einst, "Fahren immer Busse und in jede Richtung der Welt".
Ich habe ihr das nicht geglaubt und einfach gesagt: "Jetzt spinnst du aber"!
Danach war sie beleidigt und redete den ganzen Nachmittag nicht mehr mit mir.
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Leute aus der Gegend um Schlobitten berichteten, dass die Hohe Herrschaft von Schloss Schlobitten, hin und wieder mal jemanden mitnahm, wenn er oder sie sich auf dem Weg zum Bahnhof befand.
Solch Glück habe ich heut` gewiss nicht .
Mir würde ja schon irgend ein Fuhrwerk reichen, doch wer fährt schon so früh von Schönau nach Schlobitten?
Der Bauer Guschauski fährt jeden Morgen nach Schlobitten, aber von Stöpen, wo er seinen Hof hat, sind es auch nur noch ungefähr drei Kilometer bis zum Bahnhof.
Nachdem ich die gepflasterte Chaussee zwischen Preussisch Holland und Wormditt überquere spüre ich schon das Gewicht meines Rucksackes.
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Meine Mutter hatte vier frische Flaschen Bier aus der naheliegenden Brauerei in meinen Rucksack gepackt. "Uff"!
Ha, ha, ha, natürlich nicht für mich, sondern für den Großvater in Linglack.
Er vergaß nie, egal wo wir uns trafen, zu erwähnen, wie gut das Bier aus unserer kleinen Brauerei schmeckte.
Heute hatte ich zu meinem Pech, an seiner Liebe zu unserem Bier zu leiden.
Doch, doch natürlich wollte ich ihn gerne mit diesem Geschenk überraschen, doch der Weg war noch weit und meine Flasche Apfelsaft drückte zusätzlich im Gepäck.
Nach dem Wald ab der Chaussee kamen die weiten Felder der Vorwerke Karwitten und Stöpen zum Vorschein.
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Jetzt wurde auch die Sonne wieder geboren. Der Frühnebel hing im späten August schon über den Wiesen und versetzt das ehemalige Grenzland der pruzzischen Pogesanen und Barten in einen wundervollen Anblick.
Ja, das kam in der Schule dran, in der ostpreußischen Heimatlehre. Ein Wunder, dass ich mir das gemerkt habe, denn mit dem Lernen habe ich es nicht so.
Wir sind doch Bauern und müssen die Wirtschaft besorgen. Für die Schule haben wir eher im Winter Zeit.
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Ich war schon recht verschwitzt und geschafft, als ich fast Stöpen erreichte.
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Durch das morgendliche Vogelgezwitscher lauschend, nahm ich das Klappern eines Fuhrwerkes in der Ferne wahr.
Jetzt renne, winke und schreie ich, als ich ein Fuhrwerk auf die Straße abbiegen sehe , bloß nicht am Ende den Guschauski verpassen.
Während ich renne, ziehe ich Vaters Taschenuhr an der Kette heraus und mir wird heiß.
Schon 06:00 Uhr! Müsste ich weiter laufen, käme ich wohl zu spät zu meinem Zug.
Den anstrengenden Fussweg hatte ich wohl doch unterschätzt.

Der Bauer Guschauski bog gerade von seiner Wirtschaft auf den Weg nach Schlobitten ab, da sah er ein Kind schreiend und mit den Händen wedelnd auf sich zu rennen.
„Spring auf Winfried, dein Vater hatte mich ja schon vorgewarnt“, rief er lachend dem verschwitzten Jungen entgegen.
„Müde wirst du sein von dem langen Fußmarsch“!
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Ich mache es mir so gut es geht zwischen den Milchkrügen bequem und sende ein müdes: „Guten Morgen Herr Guschauski“ nach vorne auf den Kutschbock.
Der Bauer hatte sich aber schon wieder dem Antrieb seiner Pferde gewidmet und ich vernahm nur ein Brummen.
Die beschlagenen Räder verursachen im Wald , den wir jetzt durchfahren, einen riesigen Lärm. Na wenigstens werden die Wölfe dadurch vertrieben denke ich.
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Hin und wieder gibt der Bauer den Pferden die Peitsche, so dass wir in einem zügigen Trab Schlobitten erreichen.
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„Vielen, vielen Dank Herr Guschauski“ und schon renne ich zum Bahnhofsgebäude, hinter mir höre ich noch: „Viel Spaß in den Ferien und gute Reise Kleiner“.
Ich winke ihm nur noch zu , denn ich habe fürchterlich wenig Zeit.
Stimmt, der Zug fährt um 06:36 Uhr, wie ich am Fahrplan sehe. Zwar hat Vater mir den Fahrplan aufgeschrieben und auch vermerkt wo ich umsteigen muss, doch schaue ich mir den Fahrplan lieber noch einmal an.
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Oh, das wäre aber knapp geworden, wenn ich nicht auf der Fuhre hätte mitfahren können.
Ich habe keine Zeit mir ausgiebig den Bahnhof anzusehen und öffne die Tür zum Wartesaal. Eine Fahrkarte brauche ich ja auch noch und laufe geradewegs zum kleinen Fenster des Fahrkartenschalters.
„Guten Morgen, eine Fahrkarte dritter Klasse nach Bischdorf hätt` ich bitte schön“.
„Morgen auch junger Kamerad, wo sind denn deine Eltern“, fragt der Mann am Schalter mich? Er weiß ja selber ganz genau wann der Zug abfährt, darum verwickelt er mich auch nicht in ein langes Gespräch.
Ich sage nur ganz bestimmt und vielleicht etwas vorlaut: “Ich reise vornehmlich allein“. Wahrscheinlich hat ihm die Antwort gefallen und mit einem Lächeln fordert er 3,80 RM von mir. Der zwanzig Reichsmarkschein wechselt den Besitzer und ich bekomme einen zehn Reichsmarkschein, sowie das passende Restgeld in Münzen zurück.
Die freundliche Stimme hinter dem Schalterglas meint noch: “Wenn du Probleme beim Umsteigen hast, kannst du dich auch an den Schaffner wenden, der hilft dir bestimmt“.
Mein Reisegeld von 20 RM ist geschmolzen, dafür habe ich nun einen Pappschnipsel in der Hand, den ich mir genauer ansehe. 93,9 Kilometer bis Bischdorf sind es, uih fast achtmal so weit, wie ich heute schon unterwegs war.
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Die Preiserklärung der Deutschen Reichsbahn sagt mir, dass ich für jeden angefangenen Kilometer 4 Rpf zu entrichten habe, sowie auf zehn Rpf aufgerundet wird, wenn sich die zu entrichtende Summe zwischen einer und zehn Reichsmark befindet.
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Mhm na ja, billig ist das ja gerade nicht und ich überlege, ob es nicht besser wäre, als Wandersmann unterwegs zu sein. Zu Fuß durch jedes Dorf und jede Stadt, die Leute höflich grüßen und vielleicht bei gastfreundlichen Menschen die Nacht verbringen, so etwas hat schon seinen Reiz. In der Schule könnte ich dann mit diesem Abenteuer sicher ein Held sein.

Da würde sich Mutter aber sicher noch mehr grämen. Na, besser nicht.

Jetzt muss ich aber auf den Bahnsteig, denn ich höre schon seit der Ankunft in Schlobitten dieses Zischen und Pfeifen. Mir ist, als ob es immer ungeduldiger wird.
Ich öffne die schwere Tür des Wartesaals zu den Bahnsteigen und staune.
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Was ist das denn?
Für diesen Lärm den sie veranstaltet, ist es aber eine ziemlich kleine Dampflokomotive.
Der weißgraue Rauch, der dem Schlot entsteigt, wird vom lauen Morgenwind getrieben und eins mit unseren ostpreußischen Wölckchen.
Ein feldgrauer(ab 1942 gab es feldgraue und blaue :lach: Eisenbahner) Bahner sieht mich ungläubig staunen.
"Die reicht völlig , um dich zu deiner Liebsten zu bringen. Das ist eine G8.2 die bringt dich mit 75 Sachen zu deinem Schatz".
Ich bekomme einen heißen und sicher auch roten Kopf, nur weg hier von diesem fürchterlichen Menschen. :|
Mit Vater stand ich hier einmal, als eine große Dampflokomotive den Schnellzug von Berlin nach Königsberg durch Schlobitten fuhr.
Die war mächtig lang.
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In der Luft liegt ein Duft von verbrannter Kohle.
Von dem Geruch bekomme ich Hunger, da ich an meinen Reiseproviant erinnert werde.
Suche ich mir erst mal einen Platz im Wagon, danach kann ich ans Essen denken.
Zwei junge Wehrmachtssoldaten stellen sich mir auf dem Bahnsteig in den Weg, wobei mir der eine , eine Flasche entgegen hält.
"Junge trink mit uns", ruft er mir beschwipst entgegen.
Was geht in dem denn vor ?
Warum sollte ich denn mit ihm was trinken?
Woher kommt der denn und warum ist der so früh schon am Bier trinken ?
Ich habe vor solchen Menschen Angst, zum Glück wendet er sich seinem Kameraden zu und gibt mir Ruhe.
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Oh, endlich bin ich im Zug. Ich frage einen zerknitterten alten Mann, ob ich hier richtig in der dritten Klasse bin und er antwortet mir: "Nein mein Junge, wir sind alle schon raus aus der Schule".
Er grunzt mich an vor Lachen und freut sich über seinen Witz. "Setzt dich zu mir, hier ist Platz genug" sagt er dann etwas weniger grunzend.
Ich nehme ihm gegenüber auf der hölzernen Sitzbank Platz, nachdem der schwere Rucksack von meiner Schulter auf die Bank gewandert ist.
Geschafft und ich spüre wie die Müdigkeit zurück kehrt.

Winfried hatte keine Zeit mehr sich umzuschauen.
Darum wird er auf der gegenüberliegenden Seite des Bahnhofs auch nicht das Kaiserliche Postamt, zu seiner Zeit wahrscheinlich das Reichspostamt,
gesehen haben.
Sehr schön hergerichtet :ja:
Slobity_657533_Fotopolska-Eu.jpg

IMG_2431.JPG


Bevor ich hier hinter den PC`s ausgelacht werde, lasst mich etwas erzählen… :oops:

Winfried holt jetzt sicherlich seine Rauchwurst und ein paar Scheiben selbstgebackenen Brotes heraus, um sich von dem anstrengenden Marsch zu erholen.
Sein Frühstück im Zug hat er sich, denke ich mal, ganz sicher verdient. Wenn er später wieder etwas zu erzählen hat, darf er das dann gerne tun.
Bis dahin aber übernehme ich erst mal. Klar er hat nicht die schnellste Verbindung nach Bischdorf zu den Großeltern und der Cousine Ursula gewählt, aber das hat ja seinen Sinn.

Demnächst möchte Winfried(und ich auch) in den größeren und kleineren Ortschaften auch mal etwas sehen und da kann er hier und da, zwei Stunden Umsteigezeit sehr gut gebrauchen.

Warum ich das so schreibe wie jetzt hier geschehen, hat einen Grund. Es gibt eine Verbindung zwischen der Geschichte von Winfried und Ursula vom Spätsommer 1943 und der meinen von 2019. Eine nur sehr zarte, aber sie gibt es. :ja:

Die Kinder Winfried und Ursula habe ich schon vor dem bewussten Ende der Reise „kennengelernt“ und sie sind auch nicht völlig aus der Luft gegriffen. Alltägliche Schicksale in der damaligen Zeit.

Bis zum Reiseziel wird sicher noch viel Zeit vergehen, die ich mit Bildern des Streckenverlaufes der ehemaligen Bahnlinie, von Bahnhöfen oder dem was noch übrig geblieben ist und natürlich der wunderschönen Landschaft „Ostpreußens“ überbrücken will.
Bis denne in "Ostpreußen"
Gruß
Rüdiger :wink:
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Zuletzt geändert von ETS-Fan am 14. Dezember 2019 04:41, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Moped Micha » 11. Dezember 2019 07:47

Rüdiger, Du mußt dich nicht entschuldigen, mach bitte weiter so.

Vielen Dank für Deine, immer wieder sehr interessanten, kurzweiligen, Beiträge!
Grüße
Micha

P.S. Bleibt gesund!

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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Lorchen » 11. Dezember 2019 08:53

Sehr schön geschrieben, die damals/heute-Bilder sind immer sehr interessant. Aber einen Fehler hast du drin, mein Rüdi. :tongue: Das Foto Bahnhof Schlobitten 1926 ist ganz sicher 10 Jahre später aufgenommen worden. ;D
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon mz-schrauber » 11. Dezember 2019 12:41

Sehr schöner Inhalt, Du schaffst es Geschichte lebendig zu machen! :gut: Freue mich auf Fortsetzung :ja:

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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 11. Dezember 2019 13:25

Lorchen hat geschrieben:Sehr schön geschrieben, die damals/heute-Bilder sind immer sehr interessant. Aber einen Fehler hast du drin, mein Rüdi. :tongue: Das Foto Bahnhof Schlobitten 1926 ist ganz sicher 10 Jahre später aufgenommen worden. ;D

Das ist richtig, nachdem ich es rausgesucht habe ist mir die beschi..ene Fahne aufgefallen.Hatte aber keine Zeit mehr, das noch einmal genauer zu prüfen.
Ich habe aber noch so ein Bild aus einer anderen Perspektive !
Ah :shock: , da fehlt die Fahne. Da habe ich mich wohl durch den geschmückten Bahnhof auf allen beiden Bildern in die Irre leiten lassen.
Gut dafür seid ihr(du) da :tongue: .
Danke.

Jetzt kann ich doch etwas entspannter an den nächsten Teil gehen , da ich mir manchmal nicht so sicher bin , wie dieses "Geschwelge" in der Vergangenheit ankommt. :wink:
Opera Momentaufnahme_2019-09-26_144213_www.bazakolejowa.pl.png

Gruß
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Hegautrabi » 11. Dezember 2019 16:40

Das kommt bei mir super an! Ostpreussen und vor Allem Masuren ist mein Lieblings-Urlaubsziel wenn wir mit der Männerrunde unterwegs sind.
Inzwischen muss ich überlegen wie oft ich schon dort war.
Auch gerne auf den Spuren der Eisenbahn, die Bahnlinie Gumbinnen-Goldap hat es mir da besonders angetan. Der Bahnkörper und einige Kunstbauten sind noch erhalten, etliche Gebäude auch.
Mach bitte genau so weiter, ich lese und genieße! :D
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon MZ-Jens » 12. Dezember 2019 18:08

Auch ich habe jeden Satz genossen. Danke Rüdiger!
Erinnert mich wieder an das Buch „Damals in Ostpreußen“.
Grüße, Jens


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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Hegautrabi » 12. Dezember 2019 18:52

Da fällt mir noch ein Buchtipp ein, ein authentischer Einblick in den Tagesablauf in Ostpreussen bis zur Flucht am Kriegsende.

"Stille Jahre in Gertlauken: Erinnerungen an Ostpreußen" von Marianne Peyinghaus.

Im Sommer war ich dort, das Schulgebäude steht noch und wir wurden sehr freundlich empfangen. Es liegt allerdings im jetzt russischen Teil.

Hat eigentlich schon jemand das mit dem elektronischen Visum probiert? Wir hatten noch normale.

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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 15. Dezember 2019 15:33

Hegautrabi hat geschrieben:Da fällt mir noch ein Buchtipp ein,...

Bestellt!

Da es keine Gegenstimmen gibt, lasse ich Winfried ab und zu berichten :wink: .

"Hegautrabi" "deine Brücke" habe ich dieses Jahr im Handy meines polnischen Kfz-Meisters gesehen.
Der meinte, die und andere Brücken der Bahnlinie Gumbinnen-Goldap muss ich mir unbedingt ansehen.
Ich habe nicht mal "meine" Strecke fertig geknipst jammerte ich.
Da schob er mich in sein Auto und wir fuhren (ohne Fotoapparat)auf "meine" Bahnlinie hinter seiner Werkstatt.
Die Brücke die er mir zeigte , war nicht sooo spektakulär , aber trotzdem schön.
Wenn ich meine Urlaubsbestätigung habe, werde ich so ein elektronisches Visum beantragen.
Den Urlaub für die Schanzentour bekomme ich aber wieder nicht :cry: .
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Wie sah Preußen oder speziell Ostpreußen kurz vor der Revolutionierung des Transportwesens durch die Bahn eigentlich aus?


Vor 1850:


Das Land ist durch die Koalitionskriege(1792-1795) gegen Napoleon und Seuchen, wie der Pest und der Cholera, von Menschen nur noch dünn besiedelt.
Außerhalb der Handelszentren wie Danzig ,Elbing, Memel und Königsberg ging es ziemlich ärmlich zu.
Das Hauptnahrungsmittel der Bauern war die Kartoffel. Erbsen, Fisch und Fleisch sorgten für Abwechslung.
Auf den Feldern wurde zumeist Weizen und Kartoffeln angebaut.
Der Bauer aß was er produzierte und ein Handel war nur rudimentär vorhanden(fahrende Händler).
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In Danzig lag der Haupthandelspunkt des Preußischen Staates an der Ostsee.
Auf der Weichsel kam Weizen aus den fruchtbaren Niederungen und polnische Erzeugnisse zur Ausfuhr in die Stadt.
Gehandelt wurde seitens der Preußen mit Holz, Wolle und Vieh. Über Memel wurde schon seit Jahrhunderten Holz exportiert.
Wiederum kamen über diesen Hafen und Königsberg russische Waren ins Land.
Zu England unterhielt man seit langem auch Handelsbeziehungen.

In den Kleinstädten wurde bescheiden gehandelt und danach sah auch das Straßennetz aus.
Es zogen sich zwar Chausseen durch Ostpreußen, doch für die Weite des Landes waren sie ungenügend.
Viele Städte wurden überhaupt nicht von diesen Chausseen berührt.
Von der Abgeschiedenheit mancher Orte haben wir heute gar keine Vorstellung mehr.
Nachrichten brauchten Tage um von einem zum anderen Ort vorzudringen.
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Zwar gab es Personenpost/Fahrpost , welche sehr unbequem war und für Briefe eine reitende Post, doch wie wurden Güter transportiert?
Frachtwagen mit vier oder mehr Pferden begannen ihren beschwerlichen Weg in den frühen Morgenstunden, um 6-8 Wegstunden am Tag zu bewältigen.
Der Mann mit der Peitsche im blauen Kittel war der Fuhrmann.
Die Personenpost war sehr teuer, Pferde ,Wagen und Kutscher kosteten. Reisen, konnten sich nur die wohlhabenderen Schichten leisten und doch wurde viel gereist.
Die Ostbahn unterhielt 1851, 50 Pferde mit 13 Postillonen, welche 4 Strecken(Berlin-Bromberg, Dirschau-Breslau, Nakel-Konitz und Nakel-Gnesen) mit drei, vier oder neunsitzigen Kutschen bediente.
Individualverkehr gab es auch, wobei die Pferde immer wieder durch frische Postpferde auf den langen Reisen ausgetauscht wurden.

Zwischen Nürnberg und Fürth fuhr am 07.Dezember 1835 die erste Eisenbahn in Deutschland.
Auf preußischem Territorium am 29.10.1838 zwischen Berlin und Potsdam.
Im Laufe der Zeit entwickelten sich allerlei Privatbahnen, die eigene Streckenabschnitte bedienten.

1840 begann man dann auf Wunsch des Preußischen Millitär eine Eisenbahnlinie Richtung Russland ins Auge zu fassen.
Ein wichtiger Aspekt war aber nicht nur eine schnelle Aufmarschverbindung Richtung Russland zu schaffen, sondern die abgeschnittenen Weiten des preußischen Ostens zu verbinden und wirtschaftlich zu beleben.

Eigentlich sollte die Eisenbahn durch private Geldgeber finanziert werden.
Doch das Projekt schreckte wohl, durch die enormen Kosten und die zu erwartenden Gewinne des schwach besiedelten Ostens die Investoren ab.
Die junge Ostbahn oder auch Königlich Preußische Ostbahn, trieb dann als Staatsunternehmen den Bau einer Bahnstrecke gen Russland voran.
Die Bedingungen der Bautrupps kann man bestimmt mit denen der Chinesen in den USA vergleichen, die zahlenmäßig beim Bau der ersten transkontinentalen Eisenbahn durch die USA hoch vertreten waren.
Im Sommer lebten die Arbeiter in überdachten Erdlöchern und im Winter in den Ställen der Bauern von nahegelegenen Höfen.
Die Strecke führte von Berlin nach Eydtkuhnen, als nördlicher Strang über Danzig, Marienburg, Elbing, Braunsberg, Königsberg und Insterburg.
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Der später gebaute südliche Schienenstrang begann ab Schneidemühl über Bromberg (wobei Schneidemühl bis Bromberg zum Bestandteil der ersten Ostbahn nach Königsberg gehörte), Thorn, Korschen bis Insterburg und dann auch wieder weiter nach Eydtkuhnen.
Bevor es die Eisenbahn gab, wurden die Waren auf den wichtigsten Straßen, den Flüssen, zu den jeweiligen Handelshäfen transportiert. Bei Hochwasser und vereisten Wasserstraßen sah das dann schon wieder problematisch aus.
Fähren halfen beim Transport der Waren über die Flüsse und auch hier spielte das Wetter eine wichtige Rolle.
Bei Torun/Thorn (Polen/Westpreußen) entstand 1500 die erste Brücke über die Weichsel. Die Polen fertigten eine Pfahljochbrücke, die aber auch bei Eis und Flut recht unzuverlässig war und immer wieder repariert werden musste. Diese Brücke war in Europa und natürlich in Polen, die längste Konstruktion dieser Art.
Die Position der Brücke war hier.(rechts- Eisenbahnbrücke, links-Auto-und Fußgängerbrücke)
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In der Altstadt von Thorn gibt es eine Straße >ulica mostowa<.
Sie heißt übersetzt >Brückenstraße<. Da knüpfte sie einst an.
1877 ist diese Holzbrücke dann einem Brand zum Opfer gefallen und wurde dann nicht wieder aufgebaut.
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https://www.neckar-chronik.de/Nachricht ... 11303.html
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Doch da bestand schon eine neue Brücke. Die hier.
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Zwischen 1872 und 73 gebaut, fungierte sie "zweigleisig"!
Konzipiert 1872 eingleisig für die Bahn und daneben als zweite Spur für Kutschen.
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Da ich sie zufälligerweise(und auch unerlaubt betrat) 2018 abgelichtet habe, möchte ich sie hier mit zeigen.
Die Erleuchtung, dass diese Brücke einmal für Zug und Kutsche benutzt wurde, ist mir auch erst über spätere Internetsuche bekannt geworden.
Sie war Teil des südlichen Schienenstranges der ehemaligen Preußischen Ostbahn Thorn/Torun- Insterburg/Tschernjachowsk und...
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...den heute auf der ehemaligen Südstrecke letzten deutschen Bahnhof Skandau, kurz vor dem Oblast Kaliningrad, habe ich auch noch zufällig geknipst.
Personenverkehr gab es zwischen Korsze/Korschen und Skandawa/ Skandau bis April 2000, zwischen Skandau und Insterburg seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.
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1853 ist der nördliche Schienenstrang der Ostbahn von Berlin nach Eydtkuhnen an die russische Grenze endlich fertiggestellt und ich kann mit meiner Geschichte über die Nebenbahn von Schlobitten nach Bischdorf beginnen.
Was soll man sagen, die Erwartungen an den Transport von Gütern mit der Eisenbahn wurden fünffach übertroffen.
An keiner Siedlung (doch eine gibt es :| )ging nach dem Bau der Ostbahn , der wirtschaftlichen Aufschwung vorbei.
Das ist vielleicht ein bisschen viel Text, doch um die Strecke besser einordnen zu können dachte ich… :wink:
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Zum Anfang meiner Fahrten zu den Streckenabschnitten der Nebenbahn Schlobitten nach Bischdorf las ich auf einer Postkarte von einem Bahnhof (Bischofstein)„Eröffnung 1905“.
Da existierte sie ja auch nicht gerade lange, wenn die Bahnstrecke 1945 schon wieder abgerissen wurde. Doch dann entdeckte ich auf einer Brücke kurz nach Schlobitten die Jahreszahl 1922.
Da kam ich dann ins Grübeln, denn das passte ja mit der Eröffnung der Strecke im Jahre 1905 gar nicht.
Ich setzte mich erst einmal und beschäftigte mich mit der Geschichte der Ostbahn.
Ich fand ein Bild des Schlobittener Bahnhofs von 1910 und kurz darauf eines vom 30.September 1926.
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Ein Eröffnungsjahr der Strecke Schlobitten Bischdorf von 1925 las ich aus einer polnischen Quelle. :roll:
Nach dem Erstellen des ersten Beitrages hierfür, konnte ich aber auch dieses Datum einordnen.
Die polnische Quelle hatte sich dazu bedeckt gehalten.
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Jetzt war es klar, die gesamte Verbindung von Schlobitten nach Bischdorf bestand zusammenhängend erst 1926.
Der Abschnitt von Wormditt nach Bischdorf dagegen wurde schon 1905 schon eingeweiht.
Von Schlobitten bis Döbern konnte man schon 1925 fahren, nur warum nicht von Döbern bis Wormditt?
Da vermute ich mal ganz stark, dass es an den beiden Brückenkonstruktionen nach dem Dorf Döbern lag.
Zwei Flüsse , die Passarge und die Drewenz mussten nämlich überbrückt werden und
sicher dauerte der Brückenbau noch an.
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Jetzt wollte ich aber auch ganz gerne wissen, wann wurde denn der erste Bahnhof in Schlobitten gebaut, der da auf dem Bild von 1910 zu sehen ist.
Das war ganz einfach, der Bahnhof ist Teil der Strecke Marienburg - Braunsberg, welche am 19.10.1852 fertig gestellt wurde und dieser Streckenabschnitt, ist wiederum Teil des nördlichen Schienenstranges der Ostbahn von Berlin nach Eydtkuhnen an die russische Grenze, die aber erst 1853 endgültig fertig wurde.
Somit ist dieser Bahnhof, den man im Bild von 1910 sieht, vor dem 19.10.1852 fertig gebaut worden.
Wann erfolgte der Umbau des Bahnhofs den man auf dem Bild der "Eröffnung der Bahnlinie Schlobitten---Wormditt 1926 " sieht?
Genau weiß ich es nicht, allerdings fand ich ein Papier, wo die Gründung einer Bauabteilung für die Strecke Wormditt---Schlobitten ab dem 01.04.1920 belegt ist.
Irgendwann zwischen 1920 und 1926 ist dieser neuere Bahnhof wohl umgebaut worden.
Ein ziemlich großer Zeitraum, ich weiß.
Doch später wird vieles noch ungenauer!
Ich gehe einfach mal davon aus, dass der Bahnhof kurz vor der Streckeneröffnung fertig wurde.
Übrigens gibt Wikipedia zu dieser Nebenstrecke nichts her. Aber umso besser für den Suchenden. :wink:
Opera Momentaufnahme_2019-09-19_014849_de.wikipedia.org.png

Worauf habe ich noch geschaut?
Mir sind an der Strecke viele "blinde" und kurze Wege aufgefallen.
Oder es gibt Brücken und dazu keine Wege :roll:
So wie zum Beispiel hier in Schlobitten.
Ich fahre gerade das zweite Mal in das Dorf und bemerke diese eigenartige Ansammlung von Bäumen mitten im Feld.
Ich hatte erst mal keine Ahnung was das bedeutet und machte ein Bild.
Sieht ja fast so aus als ob hier ein Gleis gelegen hat, dem war aber nicht so.
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Dann bin ich durch Zufall Anfang der Woche auf dieses "Streng Geheime" Kartenmaterial gestoßen :wink:
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Siehe da...
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...es ist ein alter Weg oder eine Abkürzung nach Gut Guhrenwalde,
welcher oder welche nicht mehr benutzt wurde.
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Ich habe damals einen Bauern auf die fehlenden Wege zu den alten Brücken angesprochen und der fing gleich an zu schimpfen:" Das waren die Kommunisten..." :lach:
Viele haben ja nicht mehr so einen Bahnhof der ehemaligen Ostbahn vor der Nase.
Die die einen haben können sich doch glücklich schätzen ;D
https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Strausberg
Beim nächsten Mal geht es dann wirklich auf die Strecke.
Als Bahner ist man nun mal nicht der Schnellste. :tongue:

Bis denne in "Ostpreußen" :wink:
Gruß
Rüdiger
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Hegautrabi » 15. Dezember 2019 20:46

Wieder ein Top-Beitrag, danke!

2011 fuhren wir von Heilsberg nach Elbing unter dieser Bahnbrücke durch. Wo genau das war weiß ich nicht, könnte "deine" Strecke sein?

DSCN8943.JPG
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Lorchen » 15. Dezember 2019 21:35

Iche musse da wieder hinne...
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon Lorchen » 15. Dezember 2019 22:07

ETS-Fan hat geschrieben:Die die einen haben können sich doch glücklich schätzen ;D
https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Strausberg

Du hast gerufen? Die alten mechanischen Schranken, die Flügelsignale, das ist alles weg. Die Gebäude in Strausberg und Rehfelde stehen noch. Diese Fotos sind von 2010. Ich habe von dieser Reihe noch mehr Fotos. Das war wieder ein Beweis dafür, wie wichtig es ist, alles zu fotografieren. Gerade im Zeitalter der digitalen Fotografie: Leute, knipst alles, was geht!
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Re: Lust auf Ostpreußen?

Beitragvon ETS-Fan » 16. Dezember 2019 20:00

Hegautrabi hat geschrieben:Wieder ein Top-Beitrag, danke!

2011 fuhren wir von Heilsberg nach Elbing unter dieser Bahnbrücke durch. Wo genau das war weiß ich nicht, könnte "deine" Strecke sein?

$matches[2]

Nein bei mir war diese Brücke nicht.Ich wollte dir den Ort zeigen, der meiner Erinnerung nach zwischen Pr.Holland und Elbingen war.
Nach der Brücke kam die zu sehende Rechtskurve und danach eine ca. 120 Grad Linkskurve . Die Brücke durchfuhr ich 2018 das letzte Mal.
Ich bin alle Wege Richtung Elbing :wink: auf der Karte abgekrochen und konnte sie doch nicht finden.
Lorchen sagte ja , alles fotografieren.Zwischen Elbing und Pr. Holland habe ich aber auch so viele Baustellen gesehen, da kann es passiert sein , so wie bei "meiner" Strecke, dass sie dieses Nadelöhr beseitigt haben.
Schau mal meine Brücke ist der gleiche Typ.
Habe sie zum Glück noch bei Googl kopieren können.
$matches[2]

Nun ist sie weg :cry: , dieses architektonische Schmuckstück :lach:
Ich mache nächstes Jahr die Augen auf, da wird sich der genaue Ort schon finden lassen.
IMG_3725.JPG


Lorchen hat geschrieben: Ich habe von dieser Reihe noch mehr Fotos. Das war wieder ein Beweis dafür, wie wichtig es ist, alles zu fotografieren. Gerade im Zeitalter der digitalen Fotografie: Leute, knipst alles, was geht!

Dann zeig doch alles!
Wenn sie auf deiner Festplatte liegen habe ich nichts davon. ;D
Gruß
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