MZ-Jens hat geschrieben:Großartig, vielen Dank für den tollen Bericht.
Naja gestern fand ich nicht so gut, aber da flossen auch schon 2 Bier
Ich bin nicht mehr beim ADAC, ich habe einen europaweiten Schutzbrief abgeschlossen, kann ich nur empfehlen
Tag 12, 12.09.2018 ---nichts hält außer die Hummel---
Nachts halb 1 bin ich meinen Schlafsack gekrochen auf dem obersten Deck für Passagiere, im 8. Stockwerk. Nachdem ich mir meine Ohrstöpsel implantiert hab damit mich das Dröhnen des Schiffs weniger stört, schlief ich bis kurz vor 6. mehr geht nicht, ich finde es sehr unbequem auf dem Schiff.
Aber das frühe Aufstehen lohnt sich, wieder kann ich den Sonnenaufgang genießen während es auf dem Schiff noch ganz still ist und einem der Fahrtwind umpfeifft
Irgendwann später ertönten wieder die Lautsprecher und informierten "...guten morgen..Kaffeebar auf Deck XX geöffnet" , ich habe mich bereits eingedeckt und sonne mich auf der Reling.
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9:45 legen wir endlich in Genua an, nach über 12 Stunden fahrt.. vor der Hafeneinfahrt haben ich sogar Delfine gesehen welche aus dem Wasser gesprungen sind <3
Vor dem Fahrzeugdeck warten schon viele auf die Öffnung der Luke, im Fahrzeugdeck ist es stickig und warm. Bis der Verkehr rollt vergehen nochmal 15 Minuten, denn wir sind auf der 2. Etage des Fahrzeugabteils. Das reicht um nochmal die Jacke abzulegen und die Sitzbank einzusitzen
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Endlich geht es los, doch schon 200m später steht Alles am 1. Kreisverkehr
Wenn ich etwas gelernt habe im Urlaub, dann vordrängeln
..ist das doch in Italien gang und gebe bei Zweirädern
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"Das kann ja was werden ohne Navi" Ich versuche irgendeiner Straße zu folgen welche Stadtauswärts in die Berge führt und grade die, welche bei der eingestürzten Autobahnbrücke endet erwische ich natürlich..
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Mein stupider Plan sieht jetzt vor irgendeiner Stadt auf den Schildern zu folgen wo grade keine Umleitung ist...Milano...obwohl es auf der Hand liegt habe ich mich bis kurz vor dem Ziel nicht gefragt wie groß denn Milano ist, geschweige denn mir auf der Zunge zergehen lassen, dass das Mailand ist..
Wir haben es nun 13:30 und ich tucker stadteinwärts auf einer 4 spurigen Straße einem höllenerlebnis entgegen.
Vielleicht ist es in Rom oder Neapel genauso schlimm, ich weiß es nicht, aller 500m kommt die nächste Ampel und zwischendrin kommen nocheinmal 3 Fußgängerüberwege, während aggressive Ausparker und Radfahrer meinen Gesamteindruck der Stadt abrunden.. nie wieder!
Ich habe versucht mein Navi zu benutzen, 2x bin ich fast auf die mautpflichtige Autobahn gekommen, wo ich nicht drauf darf ohne Vignette und unter 150ccm darf dort sowieso kein Zweirad fahren. Mit gesetztem Blinker und schweißüberströmt habe ich am mageren Straßenrand zurückgeschoben und so getan als hätte ich eine Panne
Dieses Navi "fucked mich ab"...und so sagte ich mir...was kennst du noch...nördlich...Berg...Bergamo...
Ich weiß nicht wie sich Italiener nur mit den Schildern zurrecht finden. Ich konnte an diesem Tag nichts feststellen, manche Kreisverkehre führen den Namen auf einmal nicht mehr mit, das verunsichert sehr..und es ist schon 17:30 , heute war bis Bormio geplant direkt vor dem Stilfser Joch und ich bin noch 180km entfernt.
Irgendwann schaffte ich es doch noch nach Bergamo zu kommen und dort war es dann entgültig vorbei.
Ich hatte weder Karte noch Navi und kannte die Namen auf den Ortsschildern nicht. Nebenbei war die Autobahn oft neben mir und ich empfand es sehr schwirig nicht darauf aufzufahren, vielleicht lag es am Wassermangel.
Völlig entnervt kaufte ich mir eine Flasche Kola und eine mit Wasser, die ersten Getränke des Tages.. Ein Gespräch mit meinem Vater per Notfalltelefon brauchte auch nicht viel. Besonders die SMS "such dir eine Unterunft, ist schon spät" trieb mich an diesem Tag zur weißglut. Ich fühlte mich einfach verloren.
Nach ein paar Minuten Ruhe entschloss ich mich mit meinem alten Navi die Verkäufer am Zeitungskiosk zu fragen wo es Ersatz gäbe.
Unweit von hier soll ein Handyladen geben. Ich mache mich auf die andere Straßenseite und schaue nochmal schnell zu meinem Moped. Den Blick interpretierte eine augenscheinliche Nu**e anders und verfolgte mich sogleich
Im Handyladen gab es nichts dergleichen und sowie ich rausging belästigte mich auch schon die weibliche Person erneut..
Nichts desto trotz ging die Suche weiter, in einem Tabakshop bekam ich die 2. Adresse und um halb 7 abends ging ich freudestrahlend aus einem Elektronikladen mit meinem neuen tomtom. Nun ersetze ich in diesem Urlaub schon das 2. wichtige Teil für teuer Geld.
Auf dem Parkplatz testete ich das neue Navi und nach wenigen Minuten stieg ich hinter das Menü.
Ziel wird nun der 30km entfernte Campingplatz im Gebirge sein.
Es ist wieder kalt und dunkel, doch ich kurve noch durch tolle Straßen, bin jedoch völlig fertig.
20:15 erreiche ich den italienischen Campingplatz am Lago di Endine, westlich vom Gardasee.
Zu meinem Glück können die Inhaber, eine sehr nette italienische Familie, ein wenig Englisch sodass ich mir noch eine Pizza aushandeln konnte sowie einen Platz fürs Zelt.
Heute war ein ziemlich kranker Tag
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