Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Wir war der Urlaub bzw die Fahrt mit der MZ ?

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Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 27. September 2019 17:14

Thomas (Schnauz64) und ich sind zurück. Da Thomas drängelt, habe ich mich hingesetzt und einen Reisebericht für Euch geschrieben. Ich hoffe, dass er nicht zu lang ist... Aber die Reise war das ja auch. ;D

Die Vorbereitung
Unsere Reise durch den Balkan war lange geplant. Wir hatten drei Wochen Zeit und der Schwerpunkt waren weniger die Städte, sondern vielmehr sollte uns die Fahrt durch typische Landschaften führen.
Wir wollten Land und Leute kennenlernen und von dem Leben auf dem Land und in den Dörfern etwas mitbekommen. Uns war klar, dass große Städte ein ganz anderes Zeitbudget erfordern, als uns für die Reise zur Verfügung stand.
Am Ende waren es über 6.000 gefahrene Kilometer und die Reise führte uns in den drei Wochen durch 10 Länder des Balkan (Rumänien, Bulgarien, Serbien, Kosovo, Mazedonien, Albanien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Slowenien) und durch 5 weitere Länder Europas (Tschechien, Slowakei, Ungarn, Italien und Österreich)
Gefahren sind wir mit zwei älteren BMWs, einer R 1150 GS, Baujahr 2003 und über 115.000 km Laufleistung, sowie einer R 850 GS aus dem Jahr 2000 mit 62.000 km Tachostand. Bereift sind beide Motorräder mit dem Heidenau K60 Scout M&S, der sich trotz des relativ grobstolligen Profils aufgrund der durchgehenden Mittelrippe, komfortabel und weitgehend vibrationsarm fahren lässt. Zudem überzeugt der Reifen mit einer guten Haftung. Für uns also die beste Wahl, gerade auch, weil wir den Straßenzustand in den einzelnen Ländern nur schwer einschätzen konnten.
Über die Gepäckfrage haben wir lange nachgedacht und waren uns einig, so wenig wie möglich mitzunehmen. Im Nachhinein betrachtet, hätte sogar noch weniger Kleidung ausgereicht. Was soll man auch für 3 Wochen auf dem Motorrad alles einpacken? Für täglich frische Wäsche reichten die Kapazitäten an Stauraum nicht aus. Anfangs sollte sogar noch ein Zelt dabei sein, aber bei genauerer Recherche im Internet waren für Übernachtung mit Frühstück pro Tag und Person im Schnitt ca. 25,- € zu kalkulieren. Somit blieb auch das Zelt daheim. Mit dabei hatten wir evtl. notwendiges Werkzeug für leichte Reparaturen, ein Abschleppseil für den Ernstfall und Starthilfekabel, was wir wider Erwarten sogar einmal brauchten.
An Wäsche hat sich ganz gut Funktionskleidung bewährt. Leicht auswaschbar und schnelltrocknend. Die Kleidungsfrage konnte also enorm reduziert betrachtet werden, man brauchte nur ein gutes Handwaschmittel.
Was war sonst noch dabei? Unverzichtbar ist natürlich gute Regenbekleidung, ein Reparaturhandbuch, Motoröl , leichte Schuhe, Kameraequipment und natürlich die grüne Versicherungskarte sowie vorsichtshalber auch der Reisepass für die Nicht-EU-Länder.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon allgäumz » 27. September 2019 17:31

Da freu ich mich schon jetzt auf die Fortsetzung :gespannt:
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 27. September 2019 17:33

Es geht los
1. Etappe: von Erlangen nach Krumlov an der Moldau in Tschechien, ca. 360 km

Anfang September 2019 ging es los und der erste Tag führte uns zunächst von Nürnberg in Richtung Cham und dann durch den Bayerischen Wald zum Grenzübergang Bayerisch Eisenstein.
Wie es so kommen sollte, kamen wir gleich am ersten Tag unserer Reise in Bad Kötzting, unweit der tschechischen Grenze, in eine groß angelegte Polizeikontrolle. Die Ordnungshüter hatten es diesmal auf Motorräder abgesehen und so waren wir natürlich mit dabei… Während an der 850er GS neben der üblichen Überprüfung der Fahrzeugpapiere, Führerschein etc. auch das volle Programm wie Reifenfabrikat und Profilstärke („Haben Sie die Freigabe für die Bereifung dabei?“), die letzte Hauptuntersuchung, Fahrgestellnummer etc. oder auch Veränderungen am Motorrad überprüft wurden („Haben Sie am Auspuff irgend etwas verändert?“) blieb die 1150er GS bis auf die Überprüfung der Papiere verschont. An der war allerdings der Auspuff weitgehend leergeräumt… Nochmal Glück gehabt.
Mit einer abschließenden Bemerkung des Beamten, dass wir für eine so lange Balkanreise doch etwas wenig Gepäck dabei hätten und das er selbst eine alte Africa Twin fahren würde, wurden wir also wieder in den Verkehr entlassen und überschritten eine halbe Stunde später die Grenze nach Tschechien.
Wer schon einmal in Tschechien war wird bestätigen, dass man hier tolle Straßen für Motorradfahrer vorfindet. Kleine geschwungene Straßen, meist in einem tadellosen Zustand, kleine Ortschaften und immer wieder dünn besiedelte Gebiete erfreuen das Motorradfahrerherz. Besonders auch der südliche Böhmerwald, quasi auf tschechischer Seite die Rückseite des Bayerischen Waldes, bezaubert durch seine großen Fichtenwälder, den frischen grünen Wiesen und Ackerflächen.
Gegen Abend erreichen wir die wunderschöne südböhmische Stadt Krumlov, die „Perle des Böhmerwaldes", deren Altstadt sich in einem S-Bogen der Moldau schmiegt und bereits von weitem durch das höher gelegene imposante Schloss aus dem 13. Jahrhundert zu sehen ist. Wegen der historischen Altstadt und der behutsamen Restaurierung der Häuser, wurde Krumlov in der Liste der UNESCO als Weltkulturerbe aufgenommen.
Einer der bedeutenden Künstler der Stadt war der Wiener Maler Egon Schiele, dessen Mentor Gustav Klimt ihn nicht nur in seinem Malstil beeinflusste, sondern ihn in Krumlov immer wieder zu verschiedenen Werken inspirierte. Neben seinen für die Zeit gewagten Aktmalereien sind auch verschiedene Ansichten der Stadt Krumlov vorhanden.
Unsere erste Tagesetappe endete also in Krumlov mit einem Spaziergang durch die Altstadt und mit einem hervorragenden Essen der böhmischen Kochkunst. Vergoldet haben wir den Einstieg unserer Reise dabei zusätzlich mit einigen frisch gezapften tschechischen Bieren. Ein Hochgenuss und ein ebenso toller Abschluss für einen ersten Reisetag. Was will man mehr.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon schnauz64 » 27. September 2019 21:32

Michas Moped :roll: :wink:
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Guesi » 28. September 2019 06:04

Na wenigstens hat er seine Schutzkleidung dabei :-)
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 28. September 2019 07:29

Das ist ein Schaukelmotorrad, grad richtig für's Alter... :oops:

Wie wollt Ihr den Bericht haben? Ich will ja keinen langweilen und soll ja auch lesbar bleiben. Eine Langfassung zu jeder Etappe wären 18 Berichte. Bei einer Kurzfassung würde ich immer zwei Etappen zusammenfassen. Wären dann 9 Berichte. ;D
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon daniman » 28. September 2019 08:23

ollipa hat geschrieben:Wie wollt Ihr den Bericht haben?

Vor allem bald Micha, bald. :gespannt: :)
Grüße
Jürgen

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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Alex1989 » 28. September 2019 08:50

Also ich erriner mkch stellenweise an nicht ganz so gute Straßen in Tschechen... und bericht, so wie ihr denkt es passt. Ich bin gesüannt. :D

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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 28. September 2019 09:28

Im Regen durch Tschechien
2. Etappe: von Krumlov an der Moldau nach Trencin in der Slowakei, ca. 380 km, gesamt 740 km

Schon der Vorabend versprach wettermäßig nichts Gutes und wir hatten bereits eine leise Vorahnung, dass der zweite Tag unserer Reise nass werden könnte. Und so kam es leider auch. Regen und Wind in rauhen Mengen
Schon nach dem Aufstehen am frühen Morgen regnete es Bindfäden und so starteten wir nach einem ausgiebigen Frühstück mit Regenbekleidung in die zweite Etappe unserer Reise. War der erste Tag noch so voller positiver Eindrücke, war der zweite Tag das Gegenteil davon. Jeder in seinen Gedanken versunken, saßen wir auf unseren Motorrädern und spulten Kilometer um Kilometer ab. Es nahm kein Ende und irgendwie kamen wir nicht so recht voran.
Durch unsere Helmsprechanlagen waren wir glücklicherweise in der Lage hin und wieder miteinander ein paar Worte zu wechseln um uns gegenseitig aufzumuntern, bevor jeder wieder für sich stumm in seine „Regenschonhaltung" fiel, die gefühlt noch am meisten Wärme und Trockenheit versprach. Es war ein Schauspiel, wie Thomas dem Seitenwind trotzte und vor mir seine BMW im Winkel von gefühlt 80 Grad entgegen stellte. Bei plötzlich auftretenden Windlöchern machte er dabei mit seinem Gefährt einen ordentlichen Schlenker. Manchmal habe ich die Rücklichter von Thomasˋ BMW im Wassernebel nur erahnen können. Doch es half alles nichts und es kam wie es kommen musste, wenn man stundenlang durch den Regen fährt. Zuerst machte sich das Halstuch bemerkbar, weil der vom Helm abtropfende Regen direkt von dem Gewebe aufgesogen wurde. Da das Halstuch unter der Lederjacke Kontakt zum T-Shirt hatte, wurde auch dieses zunehmend feuchter und die Nässe breitete sich kontinuierlich aus.
Zum Glück hielten die Nähte der Regenkombis dicht und ließen kein Wasser hindurch. Aber der abtropfende Regen an den Hosenbeinen durchnässte langsam und stetig die dicken, angeblich wasserdichten, Lederstiefel. In den Pausen quatschten die Füße beim Gehen in den komplett durchweichten Socken.
Da wir auf unserem Weg durch den schönen Ort Znojmo kamen, legten wir einen Zwischenstopp ein. Auf einem ehemaligen Werksgelände war in einem kleinen Museum ein liebevoll zusammengestellter Querschnitt durch die motorisierte Geschichte Südböhmens zu sehen. Ausgestellt waren Dampfmaschinen, Motorräder und Autos tschechischer Bauart. Für uns in jedem Fall eine gute Gelegenheit, dem Regen eine Weile zu entkommen und uns die Raritäten aus nächster Nähe zu betrachten. Die Stimmung stieg wieder und wir konnten uns beim Rundgang ein wenig aufwärmen.
Aber jeder Museumsbesuch ist irgendwann auch einmal zu Ende und für uns bedeutete das: Zurück in die Regenklamotten und weiter Richtung Slowakei. Es ging also weiter, immer geradeaus entlang von Wäldern, über einsam gelegene Hochplateaus auf denen uns der Seitenwind ordentlich zu schaffen machte. Jeder entgegenkommende LKW zog nicht nur eine ordentliche Gischtwolke hinter sich her, die uns kurzzeitig die Sicht nahm, sondern blies uns auf den schmalen Straßen im Vorbeifahren durch seinen Winddruck auch jedesmal fast in den Seitenstreifen.
So näherten wir uns allmählich der slowakischen Grenze und erreichten am späten Nachmittag Trencin, eine 55.000 Einwohnerstadt im Zentrum des mittleren Waagtals.
Die Geschichte der schönen Stadt reicht nachweislich bis in die Steinzeit zurück und beherbergt im Stadtkern einige schöne Gebäude und eine imposante Burganlage, die oberhalb der Stadt thront und von der man abends einen grandiosen Panoramablick über Trencin genießen kann.
Erstaunlicherweise hörte der Regen mit erreichen der Stadtgrenze auf und es kam sogar ein wenig die Sonne durch, so dass wir nach einem heißen Duschbad trockenen Fußes einen kleinen Stadtspaziergang unternehmen konnten. Wir waren sehr gespannt, wie sich das Wetter am dritten Tag unserer Balkanreise weiter entwickeln würde. Die Prognosen versprachen zumindest eine Besserung für den nächsten Tag.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Berni » 28. September 2019 12:45

Was für eine wunderbare Reise !!! :)
Und schreibt bitte so schön und ausführlich weiter.
Diese Botschaft enthält einen elektronischen Gruss von OT Partisanen-Reporter Berni
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon allgäumz » 28. September 2019 15:40

Berni hat geschrieben:Und schreibt bitte so schön und ausführlich weiter.


Darum bitte ich auch :flehan:
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 28. September 2019 17:25

Immer entlang der Hohen Tatra
3. Etappe: von Trencin nach Kosice in der Slowakei, ca. 370 km, gesamt 1.110 km

Am nächsten Morgen war es zumindest trocken. Der Himmel war bewölkt und es sah nicht mehr unmittelbar nach Regen aus. Wie wir der Wetterapp entnehmen konnten, wanderten die Regenwolken im Laufe des Vormittags weiter nach Osten ab. Wir mussten nur spät genug starten, um diesen, einen kleinen Vorsprung zu lassen und so konnten wir hoffen, eine trockene Tagesetappe zu absolvieren.
Es gelang uns tatsächlich trocken zu bleiben. Waren wir ein wenig schneller als die Wolken ziehen konnten, haben wir kurzerhand eine kleine Pause eingelegt und dann ging es weiter Richtung Osten immer entlang der südlichen Ausläufer der Hohen Tatra, einem Gebirgszug der den höchsten Teil der Karpaten bildet und als Nationalpark unter besonderem Schutz als Biosphärenreservat der UNESCO steht. Das Granitgestein der Hohen Tatra ist ca. 315 Mio. Jahre alt und erhielt ihr Aussehen durch Gletscherbewegungen der Eiszeiten. Von der Ausdehnung reicht die Hohe Tatra zu 1/3 nach Polen und zu 2/3 in die Slowake und erreicht mit einer Gipfelhöhe des höchsten Berges beachtliche 2.655 m. Über 100 Seen und zahlreiche Wasserfälle sind in dem streng überwachten und nur kaum mit Fahrzeugen zu befahrenden Naturpark zu sehen.
Fährt man nun wie wir, ostwärts entlang der Hohen Tatra, erreicht man die Zips, eine Landschaft in der nordöstlichen Slowakei. Zwischenziel unserer dritten Etappe war ein über 630 m hoher felsiger Travertinkegel auf dem eine der größten Burganlagen Mitteleuropas thront, die Zipser Burg. Ihre Außenmauer umfassen fast 41.500 qm Fläche und bieten in dem offenen Gelände einen imposanten Anblick. Mit unseren Maschinen konnten wir weit hinauf bis zu einem Besucherparkplatz fahren, um das beeindruckende Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert zu bestaunen. Bevor die Burg dort errichtet wurde, war der Burgberg bis zum Ende des 2. Jahrhunderts ein Zentrum der Kelten.
Nach einer ausgiebigen Pause ging es weiter ostwärts bis Kosice, Tagesendziel der dritten Etappe und ca. 90 km vor der ukrainischen Grenze gelegen.
Kosice ist eine lebendige große Stadt mit ca. 240.000 Einwohnern am Fluss Hornad ganz in der Nähe der ungarischen Grenze. Die Stadt besitzt auch heute noch eine wichtige Funktion im Ost-West-Verkehr, der Italien und Österreich mit der Ukraine und Russland verbindet.
Unser Appartement liegt direkt im Zentrum nahe der Altstadt. Schön; aber sehr verschachtelt zu erreichen. Nachdem wir uns von der Reise ausgeruht hatten, flanierten wir gutgelaunt durch die Altstadt zum abendlich schön ausgeleuchteten Elisabeth Dom und bestaunten in einem schön angelegten Park das Farbenspiel des Musikbrunnens am Staatstheater.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon schnauz64 » 28. September 2019 21:39

Ja, wir hatten links blauen Himmel und rechts Wolken und haben es nicht geschafft im blauen zu fahren. Irgendwie waren wir immer schneller als der Wind.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 28. September 2019 22:23

Die Karpaten rufen
4. Etappe: von Kosice über Ungarn nach Viseu de Sus in Rumänien, ca. 385 km, gesamt 1.495 km

Bis auf eine ausgefallene Glühbirne an meiner GS gab es bisher keine Probleme mit den Motorrädern. Am vierten Tag reisten wir bei strahlendem Sonnenschein von Kosice in Ungarn ein und näherten uns gegen Mittag der rumänischen Grenze. Von Weitem schon sahen wir die LKW-Kolonne auf der rechten Fahrspur und uns schwante nichts Gutes. Wir ignorierten die LKWs und mogelten uns an ihnen vorbei. Kurz darauf reisten wir völlig problemlos in Rumänien ein.
Das Land hat uns in jeder Hinsicht überrascht. Die Bilder, die man so im Kopf trägt, trafen weitgehend nicht zu. Überall ist zu spüren, dass Rumänien als Mitglied der EU im Aufbruch ist. Perfekte Hauptstraßen, aufgeräumte Städte, renovierte Häuser, fast überall herrscht rege Bautätigkeit. Die Menschen in den Städten sind aufgeschlossen, freundlich, die Jüngeren sprechen Englisch, so dass die Verständigung miteinander meistens kein Problem darstellte. Verlässt man die Hauptachsen und kommt in die Dörfer, findet man allerdings vielfach noch das alte Rumänien vor. Alte, baufällige Häuser, unbefestigte Straßen und kaum junge Menschen. Diese gehen oftmals in die Städte oder ins Ausland, um dort ihr Geld für die Familien zu verdienen.
Unser erstes Tagesziel war der "Fröhliche Friedhof" in Sapanta, der von dem Künstler Stan Ioan Patras über Jahrzehnte liebevoll gestaltet wurde. Inzwischen ist dieser Ort ein reger Publikumsmagnet geworden und zieht eine Menge Touristen an. Die traditionellen bunten Grabstelen der Gräber sind mit individuellen Bildern versehen, die darstellen, was die oder der Verstorbene ausgemacht hat. Im Guten wie im Bösen. Da sind teilweise die lustigsten Darstellungen zu sehen und es macht direkt Spaß zu erraten, welche Aussage hinter den Abbildungen steckt. Ein Ort, der auf uns überhaupt nicht wie ein Ort der Trauer wirkte, sondern in der Farbenpracht der Gräber und der wunderschönen bunten Holzkirche dem Tod etwas natürliches verlieh.
Danach ging es weiter tief in die Karpaten hinein zum „Carpatia Express", ein Zughotel auf dem Gelände der Wassertalbahn in Viseu de Sus. Ein Schweizer Ehepaar betreibt dort ein Hotel in 2 großen Schlafwagenwaggons und einem Speisewagen aus der ehemaligen DDR. Dem ganzen Ensemble vorgespannt ist eine große Dampflokomotive der rumänischen Resita Werke.
Unser Plan war, am darauffolgenden Tag eine Fahrt mit Rumäniens letzter Wassertalbahn zu erleben. Eine Schmalspur-Dampflokomotive, die mit alten Waggons dem Fluss tief in die Wälder der Karpaten folgt. Bis heute werden mit der Bahn Holztransporte aus den riesigen unwegsamen Waldgebieten durchgeführt. Und so quartierten wir uns zunächst in einem der Schlafwagenabteile des „Carpatia Expresses“ ein und wurden am Abend mit einem 3-Gängemenü im Speisewagen des Zuges von Brigitte, der Chefin des Hotels, höchstpersönlich auf´s Feinste verwöhnt. An die Enge in so einem Schlafwagenabteil musste man sich allerdings erstmal gewöhnen. Aber wenn mal geklärt ist, wer in dem Doppelstockbett oben schläft, erlebt eine urige Nacht in der Nostalgie längst vergangener Zeiten.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Alex1989 » 28. September 2019 22:55

Nicht nur die Wagen sind aus Deutschland. Die Dampflok davor ist zwar ein Rumänisches Fabrikat, ist aber ein Lizenzbau der Deutschen Baureihe 50, von der über 3500stk gebaut wurden. 8)

Ich wäre da so gern dabei gewesen. :cry:

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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 28. September 2019 23:24

Fahrt mit der Wassertalbahn in den Karpaten

Der nächste Tag war spannend, denn gleich nach dem Frühstück ging es um 9 Uhr mit der Dampflokfahrt los. Vom Speisewaggon unseres Zughotels konnten wir beim Frühstück die schnaufende und rauchende Einfahrt der Dampflokomotive sehen. Die Waggons standen bereits am Bahnhof und wurden angekoppelt. Thomas und ich ergatterten einen tollen Fensterplatz, bei dem sich bei Bedarf das Fenster komplett herunterschieben ließ. Der Zug war binnen weniger Minuten voll besetzt und fauchend und schnaubend nahm die Lok ihre Arbeit auf. Mit 10 km/h konnte man in der 2,5 stündigen Reise Entspannung üben und die wunderschönen Naturerlebnisse voll und ganz genießen. Immer tiefer brachte uns die Bahn in die Wälder der Karpaten. Auf halber Strecke wurde ein Zwischenstopp eingelegt, um alle beweglichen Teile der Lokomotive mit der Ölkanne zu schmieren. Es wurde Holz und Kohle für den Heizer nachgebunkert und dann ging es weiter bis zum Zielbahnhof. Nach einem Aufenthalt von 1,5 Std. mitten im Nirgendwo, einigen volkstümlichen Tanzvorführungen einer kleinen Tanzgruppe und einer kleinen Stärkung mit rumänischen Spezialitäten, ging es auf derselben Strecke wieder 2,5 Std. zurück. War die Hinfahrt noch mit einigen Berganfahrten versehen, war die Rückfahrt das Gegenteil davon und der Bremser hatte auf den Waggons mit der Handkurbel schweißtreibende Arbeit zu leisten, um die Fahrt der einzelnen Waggons zu verzögern.
Spät am Nachmittag erreichten wir wieder unser Zughotel und die Gerüche der Dampflokfahrt aus Rauch, Wasserdampf, Eisen und Öl hing uns noch lange in der Nase. Brigitte hatte uns auch an diesem Abend ein tolles Menü vorbereitet und verzauberte uns mit ihren selbstgemachten Köstlichkeiten.
Abschließend gab es dann noch Hochprozentiges: Einen selbstgebrannten Tuica (traditioneller Pflaumenbrand) der uns zur nötigen Bettschwere verhalf.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Ostkind » 28. September 2019 23:29

Da will man am liebsten rauf auf den Bock und abdüsen.
Schöne Reise, klasse erzählt, versüßt einem die Nachtschicht ungemein.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ETS-Fan » 29. September 2019 01:12

ollipa hat geschrieben:
Wie wollt Ihr den Bericht haben?

So wie du ihn am liebsten schreiben würdest :wink:
Ich für meine Person komme schon mit einem langen Bericht zu Recht :ja:
Gruß
Rüdiger

Die Blume kenne ich als"Motylky" Schmetterlingsblume.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 29. September 2019 08:15

Eine Fahrt durch Täler und Wälder
5. Etappe: von Viseu de Sus zur Bicaz-Schlucht nach Lacu Rosu in Rumänien, ca. 270 km, gesamt 1.765 km

Bei strahlendem Sonnenschein brachen wir unmittelbar nach dem Frühstück auf und machten uns auf den Weg zum „Roten See" ein natürlicher Stausee in der Nähe der Bicaz-Klamm, der durch Eisenoxide manchmal eine rötliche Färbung erlangt. Mit einer Fläche von 115 ha liegt der 8 km lange See auf fast 1.000 m Höhe über dem Meeresspiegel und beeindruckt mit seiner klaren, subalpinen Luft, die immer häufiger Touristen anzieht.
Leider war zu unserer Zeit die Straße entlang des Sees in einem trostlosen Zustand. Viele Abschnitte waren aufgerissen, grob geschottert und es herrschte gemächliche Bautätigkeit. Das Schild, das uns eigentlich die Durchfahrt untersagte, ignorierten wir einfach und durchquerten fortan Baustellenpiste an Baustellenpiste.
Wahrscheinlich war es der zivile Ungehorsam, der zur Strafe den rechten Gabelsimmering meiner BMW bei den Straßenverhältnissen zum Aufgeben zwang, jedenfalls zeigten sich nach und nach immer deutlichere Ölspuren am Standrohr und perlten beständig auf der Staubkappe des Tauchrohres ab. Da dabei leicht auch Gabelöl auf die darunter liegende Bremsanlage gelangen konnte, war das also eine Angelegenheit, die ich besser im Auge behalten sollte.
Unsere Fahrt verlief durch verschlafene kleine Ortschaften direkt am See gelegen, die sich aber in Zukunft sicher einmal zu Touristenorten entwickeln werden.
Gegen Mittag erreichten wir die Bicaz-Schlucht, mit über 100 m hohen Felswänden, die sich rechts und links entlang der Straße aufbauen. Die Schlucht befindet sich am gleichnamigen Ort und ist Teil der Ostkarpaten und damit auch der östlichste Teil unserer Balkanreise.
Die Durchfahrt verlief entlang der Klamm und hatte hochalpinen Charakter. Uns gefiel das so gut, dass wir die Schlucht, nachdem wir uns in Lacu Rosu in einfachen, einsam gelegenen Holzhäuschen einquartiert hatten, gleich noch ein zweites Mal besuchten.
Das Abendessen am See war einfach, es gab Palatschinken und nach der obligatorischen Streckenvorbereitung für den nächsten Tag, verschwanden wir relativ schnell in unseren Betten unter den warmen Daunendecken. Die waren auch nötig, denn am nächsten Morgen zeigte das Thermometer 7° Celsius an. Ungewöhnlich kalt für uns, wurden wir doch die letzten Tage mit Temperaturen um die 30° Grad verwöhnt.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon daniman » 29. September 2019 08:36

:gut:
Grüße
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Nordlicht » 29. September 2019 08:50

Ein dickes Dankeschön :gut: für diesen Reisebericht...
Gruß Uwe.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon UlliD » 29. September 2019 08:59

Nordlicht hat geschrieben:Ein dickes Dankeschön :gut: für diesen Reisebericht...

Gleichfalls :gut: :gut: :gut: :gut:
Grüße aus Forst von Ulli und Doris
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 29. September 2019 09:26

Transsylvanien, Graf Dracula lässt grüßen
6. Etappe: von Lacu Rosu nach Corbi in Rumänien, ca. 380 km, gesamt 2.145 km

Ohne Frühstück brachen wir auf und froren das erste Mal auf unserer Reise. Der Herbst war deutlich spürbar an diesem Morgen und wir bekamen einen leichten Eindruck davon, wie kalt es im Winter in den Karpaten sein muss. Unsere Weiterreise führte uns am 7. Tag ins Zentrum Rumäniens, nach Siebenbürgen. Eine Gegend um die man eigentlich nur schwer umhin kommt, begegnen einem doch ständig die Geschichten und Legenden um den Grafen von Schloss Bran in Transsylvanien.
Auch wenn dieser dort eigentlich gar nicht gelebt haben soll, ist das alte Gemäuer von dem geheimnisvollen Hauch blutsaugender Kreaturen umgeben. Zumindest von außen. Von innen kann man sich vor Touristen wohl kaum retten und so haben wir uns einen näheren Besuch der Räumlichkeiten des Grafen Dracula tunlichst verkniffen.
In Brasov, der Stadt von Schloss Bran, dreht sich alles um diese unsterblichen Geschichten und verhilft der Stadt spürbar zu ganz erträglichen Einnahmen. Jedenfalls gibt es dort den Grafen in allen erdenklichen Variationen, als Bildchen, Schlüsselanhänger oder auch als Figur in unterschiedlichsten Größen zu kaufen.

Nach der obligatorischen Pause führte uns unsere Fahrt durch die „Große Walachei“ der Südkarpaten in den Ort Corbi, was übersetzt soviel wie „Steinerner Rabe“ bedeutet. Bisschen unheimlich sind die Namen ja schon in der Gegend von Dracula.
Unsere Pension war allerdings nicht unheimlich, die war vom Feinsten. Alles neu renoviert. Marmortreppen mit Edelstahlgeländer, tolles Zimmer, tolles Bad, das große Haus frisch verputzt und gestrichen und der Hof mit buntem, glänzend poliertem Natursteinmosaik gepflastert. Wieder eines von den Häusern, wie wir sie in Rumänien eigentlich nicht erwartet hatten. Schon gar nicht auf dem Dorf.
Beiläufig wies uns die überaus freundliche Pensionswirtin auf eine unmittelbar neben unserer Zimmertür kopfüber an der Hauswand hängende Fledermaus hin. Was für ein Zufall. Eine Fledermaus im Reich von Graf Dracula. Na, das konnte ja heiter werden…

Um es vorweg zu nehmen: Es ist nichts Blutsaugendes passiert und unsere Eckzähne haben dieselbe Größe behalten, wie zum Beginn der Reise. Auch hatte keiner von uns am nächsten Morgen irgendwelche Biss-Spuren am Hals. Dafür lag uns aber das kalorienreiche Dinner des Vorabends am Morgen umso schwerer im Magen oder lag es womöglich an den selbstgebrannten traditionellen Pflaumenschnäpsen, die uns quasi von der Mutter der Wirtin aufgedrängt wurden? Man wird es nicht mehr klären können. Jedenfalls haben wir das ebenso kalorienreiche Frühstück mit glänzendem Speck und fetter Räucherwurst am nächsten Morgen weitgehend unbeachtet gelassen.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon daniman » 29. September 2019 10:54

:gespannt: :wink:
Grüße
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Spitz » 29. September 2019 11:01

STARK ! :gut:




8)

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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 29. September 2019 11:11

Der Bär und die Transfagarasan-Hochstraße
7. Etappe: von Corbi nach Polovragi in Rumänien, ca. 415 km, gesamt 2.560 km

Am 8. Tag machten wir uns auf den Weg zu einem weiteren Höhepunkt unserer Reise, der Transfagarasan Hochstraße. Bei 90 km Länge, vielen Kurven, engen Serpentinen und grandiosen Bergwelten ist sie ein Eldorado für kurvenbegeisterte Motorradfahrer.
Bevor wir uns aber morgens auf den Weg machten, haben wir am Abend vorher noch meinen inzwischen doch deutlich mehr ölenden Gabelholm „verarztet". Durch den Telelever der BMW, spielt die Federung der Gabelholme glücklicherweise nur eine untergeordnete Rolle und so wurde oberhalb des Tauchrohres kurzerhand ein Putzlappenstreifen mehrmals um den Holm gewickelt und mit zwei Kabelbindern so fixiert, dass kein Öl auf die Bremsanlage gelangen konnte. Das hat dann auch tadellos bis zum Ende der gesamten Reise gereicht.

Der Tag begann damit, was jedem Reisenden irgendwann mal passiert. Wir haben uns auf dem Weg zur Hochstraße hoffnungslos verfahren. Gemerkt haben wir es erst, als wir schon kilometerweit von unserer Route abgekommen waren und die gut befestigte Straße erst zu einem „Patchworkweg“ wurde, danach sich dann immer schmaler zu einer tiefen Schlaglochpiste entwickelte, bis sie zuletzt als Geröllpiste endete, wenn diese Bezeichnung überhaupt noch zutreffend war. Die Dörfer wurden immer armseliger und die Gegend erschien uns immer verlassener. Umdrehen war nicht mehr möglich und so machten wir uns also weiter daran, der Geröllpiste zu folgen, die im Wesentlichen aus faustgroßen Steinen bestand. Unsere schweren Motorräder darüber zu bewegen, war nur im ersten Gang und mit etwas mehr als Standgas machbar.

Viel schlimmer aber waren die Begegnungen mit den streunenden und völlig verwilderten Hunden, denen wir übrigens in ganz Rumänien überall begegnet sind. Ich hab sie gezählt. 10 Hunde gingen an diesem Morgen unvermittelt auf uns los, schossen aus dem Gebüsch und jagten einem einen Mordsschreck ein.
Und dann, Thomas fuhr gerade vor mir in einer 90 Grad-Kurve, sah ich im linken Augenwinkel etwas großes, zotteliges heranjagen. Ein Riesenvieh von einem Hund. Groß wie ein Kalb. In gestrecktem Lauf rannte der auf Thomas zu und sprang mit einem Satz zähnefletschend in Richtung BMW. Doch Thomas hatte Glück, denn das Monstrum verfehlte das Motorrad nur knapp und hätte ihn sicher bei einem Volltreffer mitsamt Motorrad umgeschmissen. Glück gehabt.

Da ich leider hinter Thomas fuhr, war ich ja nun wohl als nächster dran, was der Köter auch so sah. Sofort hechtete er auf mich zu und zum Glück hatte ich bei vorherigen Hundebegegnugen festgestellt, dass ein aufjaulender Motor für einige rettende Schrecksekunden sorgen kann. Ich zog also die Kupplung, riss das Gas auf und … es funktionierte. Das Monstrum verharrte kurz in der Bewegung und ich konnte die Sekunden zur Flucht nutzen. Zum Glück setzte er nicht hinterher. Meinen Herzschlag hatte ich daraufhin an Stellen gespürt, wo eigentlich kein Herz sein konnte. War das ein Schreck. Mit dem Fahrrad hätte ich dem nicht begegnen wollen...

Die Ortschaften, die wir durchquerten waren so ärmlich, dass es kaum vorstellbar war, dass die Häuser noch bewohnt sein konnten. Die Wege waren bestenfalls mit dem Esel oder zu Fuß bezwingbar. Autofahren wäre unmöglich gewesen.
Nach einigen weiteren, etwas harmloseren Hundeatacken erreichten wir nach einer gefühlten Ewigkeit wieder befestigte Wege und kamen in Dörfer, die etwas mehr Leben zeigten. Leider waren wir an dem Südeingang der Transfagarasan inzwischen längst vorbei und so entschlossen wir uns die Gelegenheit zu nutzen und durch den Cozia Nationalpark über Ramniu Valcea in Richtung Nordeingang zu fahren. Die kurvige Straße, tief im Tal entlang des Flusses Olt war in einem so perfekten Zustand, dass allein die Anfahrt zur Transfagarasan ein Erlebnis war.

Wie schon so oft, hat uns Rumänien auch an diesem Tag wieder durch seine wechselnden, immer wieder auf´s neue überraschend schönen Landschaften und Bergwelten beeindruckt. Und so näherten wir uns immer mehr dem Nordeingang der unter Motorradfahrern beliebten Hochstraße. Kurz vor dem Pass noch einmal vollgetankt, gingen wir die Transfagarasan an.
Am Ende schraubt sie sich in engen Serpentinen bis auf 2.042 m Höhe. Leider war Sonntag und wir hatten nicht als einzige die Idee, die Hochstraße zu fahren. Es war also ziemlich voll und auf der Passhöhe stauten sich die PKWs in langen Warteschlangen. Glück, wer ein Motorrad hatte und sich somit nicht unbedingt einreihen musste.
An einem Haltepunkt mit schönem Panoramablick kurz vor dem Gipfel passierte dann das, was irgendwie auf einer Motorradreise wohl dazu gehört. Thomas kippte beim Bremsen auf der geschotterten Haltebucht seine GS weg und da war nichts mehr zu halten. Der hohe Schwerpunkt ist da nicht unbedingt von Vorteil und da lag sie nun auf der rechten Seite. Beim Aufrichten sprangen sofort 2 hilfsbereite Rumänen aus ihrem Auto und zu viert hievten wir die vollbepackte BMW wieder auf ihre beiden Räder. Thomas hatte Glück im Unglück und musste nur einen abgebrochenen Blinker beklagen. Sonst war an dem Motorrad nichts passiert. Die Alukoffer, der Sturzbügel und der breite Lenker hatten Schlimmeres verhindert.

Die Hochstraße nahm kein Ende. Den halben Tag lang kurvten wir Kilometer um Kilometer durch die Bergwelt und je weiter wir auf der anderen Seite wieder runter kamen, wechselte diese in dichte Laubwälder.
Unmittelbar nach einer Linkskurve standen plötzlich und unerwartet drei tschechische Motoradfahrer mit ihren Maschinen mitten auf der Straße. Wir glaubten unseren Augen nicht zu trauen. Stand da doch direkt 3 m vor uns ein ausgewachsener Karpatenbär und fraß gemütlich die Überreste eines totgefahrenen Tieres vom Asphalt.
Mit laufenden Motoren harrten wir respektvoll der Dinge und warteten ab was wohl als nächstes passieren würde. Aber alles ging gut. Vollgefressen trottete der Bär nach seiner Mahlzeit in unsere Richtung, unser Pulsschlag erhöhte sich kurzzeitig noch einmal, die Augen weiteten sich und der Bär verschwand 2 m neben meinem Motorrad im Gebüsch. Was für ein Erlebnis. Das wir einen Braunbären in freier Wildbahn so aus der Nähe betrachten konnten, daran hatten wir nie zu glauben gewagt. Gewagt haben wir allerdings auch nicht die Kamera aus der Tasche zu ziehen. Uns waren die Hände am Kupplungshebel und am Gasgriff in der Situation lieber. Somit gibt es von diesem Erlebnis leider keine Fotos.

Müde und noch unter den vielen Eindrücken des Tages stehend, erreichten wir unser Domizil in Polovragi, ein kleines Bauerndorf etwas abgelegen von der Hauptstraße. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, saßen wir bald frisch geduscht bei einem kräftigen Abendessen und verarbeiteten die Erlebnisse des Tages. Vor dem Schlafengehen wurde dann noch wie immer die Route für den nächsten Tag geplant.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Nordlicht » 29. September 2019 11:38

Ich glaub beim Bären hätte ich mich lieber :versteck: :versteck: ...wenn ich die Kurven sehe... einfach :gut: ..ich lese das nochmal... so schön isses Danke
Gruß Uwe.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon MZ-Chopper » 29. September 2019 11:44

:zustimm:
sehr schön, toller Schreibstil. da macht das Lesen Spaß
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Alex1989 » 29. September 2019 11:45

Na das war ja mal ein erlebnis. :shock: Von eurem Abstecher habt ihr keine Bilder?
Seit ihr dann eig auch did Transalpina gefahren?

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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 29. September 2019 12:02

Die Transalpina, Kurve an Kurve und es hört nicht auf...
8. Etappe: von Polovragi zum „Eisernen Tor“ nach Drobeta Turnu Severin in Rumänien, ca. 345 km, gesamt 2.905 km


Es gibt zwei alpine Hochstraßen, die der Rumänienreisende auf seinem Motorrad nicht verpassen sollte, liegen diese doch sogar relativ nah beieinander.
Unser Weg der 8. Tagesetappe führte uns an einem Montag also zur Transalpina Hochstraße, welche die transsylvanischen Alpen durchquert und eine Höhe von 2.132 m erreicht. Mit einer Länge von 148 km führt die ebenfalls kurvenreiche Passstraße durch stille, fast unberührte Naturlandschaften, wobei sich die Vegetation meistens als baumlose, ockerfarbene Graslandschaft präsentiert. Ganz anders also, als die am Tag zuvor erlebte Transfagarasan.

Über Novaci erreichten wir den Südeingang der Transalpina und hatten Glück. Wir waren absolut allein unterwegs. Das Gegenteil vom Tag zuvor. In unzähligen Kurven schraubten wir uns in Richtung Passhöhe immer weiter nach oben und passierten den kleinen Wintersportort Ranca. Nachdem wir den dann aber hinter uns gelassen hatten, begegneten wir nur noch einsamen Schafherden, die von ihren Schäfern oft weit entfernt über die Hochebenen geführt wurden. Die vereinzelt zu sehenden Schäfereien waren meist baufällige Hütten, die am Wegesrand der Transalpina ganz sicher nur ein entbehrungsreiches Leben ermöglichten.
Für mich war diese Hochstraße eine der schönsten Pässe, die ich mit dem Motorrad befahren habe. Wilde Natur, rauschende Bachläufe und die unendlichen Weiten der Hochebene oberhalb der Baumgrenze. Ein Traum. Und wir hatten Glück, denn nachdem wir die Transalpina gefahren sind und an dem Stausee Obarsia Lotrului eine Kaffeepause eingelegt hatten, entwickelte sich die Weiterfahrt immer mehr zu einer ähnlichen Geröllpiste wie am Tag zuvor. Das wollten wir nicht noch einmal und beschlossen, die schöne Transalpina einfach wieder zurück zu fahren.
Somit kamen wir also zweimal in den Genuss dieser schönen, an diesem Tag sehr einsamen Hochstraße und erreichten am Nachmittag erneut den bereits am Morgen durchquerten Ort Novaci, indem wir uns dann erstmal eine leckere warme Mahlzeit gönnten.

Gegen Abend erreichten wir unser Etappenziel, das „Eiserne Tor“ ein großes Wasserkraftwerk an der Donau, die in dem Bereich über viele Kilometer Grenzfluss zu Serbien und Bulgarien ist. Das in die Jahre gekommene Hotel in der rumänischen Grenzstadt Drobeta Turnu Severin, hat uns von allen auf der Reise erlebten Quartieren am wenigsten gefallen. Zu groß, zu abgewohnt, verstaubte Kronleuchter überall, ein Essenssaal für 300 Personen und unsaubere Zimmer mit Betten, bei denen man nicht sicher war, ob in der Bettwäsche nicht schon einige vor uns geschlafen hatten. Abgesehen davon haben wir im Zimmer obendrein dann noch die halbe Nacht Stechmücken gejagt.

So liebe MZ-Freunde, die Hälfte der Reise ist erzählt... könnt Ihr noch? :wink: ;D
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Jeoross » 29. September 2019 12:37

Toll zu lesen :D
Gruß Jörg
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...und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!
...und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer...!

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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Andreas » 29. September 2019 14:03

ollipa hat geschrieben: ... könnt Ihr noch? :wink: ;D


Natürlich!
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 29. September 2019 14:21

Eine Reise durch Serbien
9. Etappe: von Drobeta Turnu Severin nach Leskovac in Serbien, ca. 350 km, gesamt 3.255 km

Irgendwie pendelten sich die meisten unserer Tagestouren auf 320-350 km ein. Etappen, die für uns gut machbar waren und uns am Nachmittag und Abend bei Bedarf noch genug Zeit ließen, die Orte zu erkunden. Thomas und ich sind inzwischen ein gut eingespieltes Team. Aufstehen war immer so gegen 6:30 Uhr, dann wurden die Sachen gepackt und auf die Motorräder geladen, dann Frühstück und gegen 8 Uhr bis 8:30 Uhr war Abmarsch.

Die 9. Tagesetappe sollte uns gleich in zwei Länder führen. Über das Bauwerk „Eisernes Tor“ passierten wir zunächst den Grenzübergang und reisten in Serbien ein. Die Landstriche in Serbien zeigten sich uns in spätsommerlichen von ockertönen geprägten Farben. Da wir Serbien lediglich als Durchreiseland nutzten und somit keine besonderen Ziele hatten, machten wir noch einen Abstecher über Bulgarien.
Ein Land, dass wir so auch erwartet hatten. Der Grenzübertritt nach Bulgarien verlief problemlos und kurz danach entwickelten sich die Straßen in unzählige, mehrfach geflickte Holperpisten. Da wir dieses Land allerdings nur in einem kleinen Teil befahren haben, kann ich nicht beurteilen, ob der von uns erlebte Straßenzustand sich überall in Bulgarien so zeigt. Gefühlt sind in Bulgarien jedoch noch deutlich Spuren vergangener Zeiten spürbar und die Dörfer wirken nicht nur alt und verlassen, sondern machen auch einen grauen und trostlosen Eindruck. Es ist zu wünschen, dass auch Bulgarien so „auf die Beine kommt“, wie wir es in Rumänien vielerorts erlebt haben. Als Mitglied der EU ist dazu sicher schon einmal ein wesentlicher Grundstein gelegt.

Die Wiedereinreise in Serbien dann noch am selben Tag, verlief ebenso problemlos und wir fuhren mit unseren Motorrädern durch kleine Ortschaften in die schöne Stadt Leskovac am kleinen Fluss Veternica gelegen. Mit über 70.000 Einwohnern hat die Stadt eine schöne Größe und uns ist gleich das pulsierende Leben aufgefallen. Sehr viele junge Leute auf den Straßen, viele moderne Geschäfte und die Verständigung war problemlos auf Englisch machbar.

Schwierig war es hingegen am Abend ein geöffnetes Restaurant zu finden. Die Wegbeschreibungen die wir erhielten, passten so gar nicht oder führten in eine Bar, die jedoch nichts zum Essen anbot. Nach langer, ergebnisloser Suche, landeten wir letztendlich in einem Imbiss und aßen die traditionellen Cevapcici, die man ja überall auf dem Balkan bekommt.
Bei einem „Absacker“ in einer Bar ließen wir uns dann noch zu einer Portion Pallatschinken hinreißen, der jedoch derart mit Nougatcreme gesättigt war, dass uns bereits nach 3 Bissen enorme Fülle und Bettschwere erreichte. Also ging es zu Fuß zurück zu unserem kleinen Hotel, das nicht nur neu und sehr modern eingerichtet war, sondern in dem wir auch von dem jungen Hotelehepaar überaus freundlich und zuvorkommend behandelt wurden.
Wie in den bereits durchreisten anderen Ländern des Balkan war für uns auch in Serbien spürbar, dass sich die Städte zu modernen Zentren mit vielen jungen, freundlichen und aufgeschlossenen Menschen entwickeln. Im Hotel angekommen planten und besprachen wir dann noch die nächste Tagesetappe, bevor die Nachtruhe eingeläutet wurde.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon löwenherz » 29. September 2019 14:40

:gut: :D So eine schöne Reise in so toller Gegend...................ganz lebendig geschrieben und es ist als wäre ich dabei...........bitte weiter..............
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 29. September 2019 15:08

Eine Reise durch den Kosovo zum Ohridsee nach Mazedonien
10. Etappe: von Leskovac nach Lagadin in Mazedonien, ca. 390 km, gesamt 3.645 km

Weit über 3.000 km waren wir nun schon unterwegs und es kam noch keine Müdigkeit auf. Die Stimmung konnte nicht besser sein, das Wetter war hervorragend und die Motorräder liefen problemlos. Was will man mehr auf solch einer Reise.

Das heutige Ziel war der berühmte Ohridsee, einer der ältesten Seen der Erde und der zweitgrößte See der Balkanhalbinsel. Größtenteils in Mazedonien gelegen, ein kleiner Teil gehört zu Albanien, ist der Ohridsee ein beliebtes Ausflugsziel und touristisch gut erschlossen. Als südlichstes Ziel unserer Balkanreise wollten wir am Ohridsee einen Tag pausieren, bevor wir uns wieder über Albanien nordwärts bewegten.

Nachdem wir Leskovac verlassen hatten, fuhren wir schnurstracks Richtung Kosovo. Die angespannte Stimmung beider Länder war bereits am Grenzübertritt für uns spürbar. Die deutlich in die Jahre gekommene Grenzstation in Serbien unterschied sich enorm von der 100 m entfernten, modernen Grenzstation des Kosovo. Unsere Ausreise aus Serbien gestaltete sich so, dass wir erstmals an der Grenze aufgefordert wurden, von unseren Motorrädern abzusteigen, Helme abzusetzen, Sonnenbrille abzunehmen und die Koffer für Stichproben zu öffnen. Auch war der Kontakt mit den Grenzern wenig freundlich, sondern eher kurz und knapp.
Ganz anders die Einreise in den Kosovo. Die schick uniformierten Grenzbeamten unterhielten sich freundlich auf Englisch mit uns und interessierten sich sehr für die Motorräder. Da die Grüne Versicherungskarte im Kosovo nicht gültig ist, mussten wir eine befristete Landesversicherung für unsere Motorräder abschließen. Die Kosten von 10 Euro waren akzeptabel. Nach einem längeren Plausch über unsere Reise und die noch anzusteuernden Ziele waren wir eingereist.
Gleich nach der Grenze und dann auch in den Ortschaften, die wir durchfuhren, fielen uns die schönen Moscheen mit ihren hohen, weit sichtbaren Minaretten auf. Bemerkenswert war die Fahrt durch die Haupstadt des Kosovo. Pristina ist eine sehr lebendige Stadt und mit über 145.000 Einwohnern die größte Stadt des Landes. Auf den Straßen herrscht ein reger Autoverkehr und als wir die Stadt dann gen Süden in Richtung Mazedonien verließen, bin ich noch nie zuvor an so unendlich langen Gewerbegebieten vorbei gefahren. Es nahm einfach kein Ende und die Durchfahrt gestaltete sich bei dem hohen Verkehrsaufkommen sehr zäh und anstrengend.
Erst als wir uns dann rechts in die Berge „schlugen“ kamen wir auf kurvenreichen und schönen Straßen endlich besser voran und erreichten am frühen Nachmittag die Grenze nach Nordmazedonien.

Der Tag wurde immer heißer und in einem kleinen Ort, ca. 100 km vor dem Ohridsee, hielten wir mit unseren BMWs für eine kleine Erfrischungspause vor einer neuen großen, weißen Moschee, die ich zudem auch fotografieren wollte.
Die Pause endete erst nach 2 Stunden, denn kaum hatten wir unsere Motorräder abgestellt, lernten wir die Gastfreundschaft der Mazedonier kennen. Thomas wurde gleich auf deutsch angesprochen, in eine Bar gesetzt und bekam kalte Getränke und einen Cafe serviert, ich hingegen erhielt auf deutsch eine komplette Führung durch alle Räumlichkeiten der Moschee und dabei auch die Information, dass die Moschee ausschließlich aus privaten Spenden gebaut wurde. Das läuft bei uns in Deutschland mit unseren Kirchen da ja schon ein wenig anders…

Im Anschluss mussten wir den älteren Herren noch versprechen, ja nicht wegzufahren, bevor sie aus der Moschee zurück sind und ihr Nachmittagsgebet beendet hatten. Und so saßen wir beide dann in der Bar, der Tisch voller Getränke und warteten auf das Ende der Zeremonie, damit wir noch alle bei einem Plausch ein wenig zusammensitzen konnten. An diesem Nachmittag haben wir kein einziges Getränk bezahlen dürfen. Von allen Seiten wurden wir freundlich eingeladen, selbst der Arzt der Stadt, vom Nachbartisch, ließ uns eine selbstgemachte eiskalte Limo bringen und hätten wir am Ohridsee nicht längst unser Hotel gebucht, wäre für uns sicher noch groß aufgekocht worden.
Weglassen wollten sie uns jedenfalls an dem Nachmittag nicht mehr. Wir erlebten in dem Ort eine Gastfreundschaft von uns völlig unbekannten Leuten, die mich schon ein wenig nachdenklich gemacht hat. In Deutschland erlebt man da ja leider gerade vielfach gegenteiliges.

Nachdem wir uns überschwänglich verabschiedet hatten, erreichten wir gut 2 Stunden später unser Etappenziel, den kleinen Ort Lagadin direkt am Ufer des Ohridsees. Wir bezogen eine komfortable Hotelsuite mit Couchgarnitur, kleiner Küchenzeile, 2 Doppelbetten mit Bad und Balkon und hoteleigenem Pool. Für einen eintägigen Zwischenstopp war das ein ungewohnter Luxus unserer Reise.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Jeoross » 29. September 2019 15:23

:gespannt:
Gruß Jörg
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...und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!
...und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer...!

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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Treibstoff » 29. September 2019 15:35

Hut ab. :zustimm:
Sowohl wegen der Strecke, als auch wegen dem Bericht und den Bildern.
Das sind die Erlebnisse, die einem ewig in Erinnerung bleiben.
Gruß, Frank

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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon schnauz64 » 29. September 2019 15:36

Ich schieb auch mal ein paar Bilder mit rein :P
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Zuletzt geändert von schnauz64 am 29. September 2019 16:06, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 29. September 2019 15:44

Wildromatisches Albanien
11. Etappe: von Lagadin nach Mjede in Albanien, ca. 280 km, 3.925 km

Der Ruhetag am Ohridsee hat gut getan. Bei schönstem Wetter verbrachten wir die Zeit mit Schwimmen im See, im Hotelpool und Besichtigung der Altstadt von Ohrid mit der stadtbildprägenden hoch über der Stadt prangenden, jahrhundertealten Samoils-Festung.

Der Aufbruch zur 11. Etappe begann dann allerdings mit einer kleinen Schrecksekunde. Thomas´ BMW hatte keinen Strom beim Einschalten der Zündung.
Alle Systeme waren tot. Es stellte sich dann zum Glück heraus, dass er wohl aus Versehen das Parklicht eingeschaltet hatte und so hatte sich die Batterie komplett über Nacht entleert. Da ich zum Glück Starthilfekabel dabei hatte, war das Problem schnell gelöst und mit ein wenig Verzögerung konnten wir starten.

Der Weg führte uns über Ohrid noch eine Weile am Seeufer entlang, dann hinauf in die Berge und so näherten wir uns der albanischen Grenze.
Was für ein schönes Land. Entlang des „Black Drin Flusses" fuhren wir mit unseren BMWs in die Albanische Bergwelt. Teilweise war es ein Gefühl, als sei die Zeit ein wenig stehen geblieben. Wir begegneten nicht nur Pferdefuhrwerken, wie auch bereits in Ungarn und Rumänien, sondern in den Bergen brachten die Bauern auf vollbepackten Maultieren ihre Heuernte ein.

Schmale kurvige Straßen entlang von schroffen Felswänden einerseits und tiefe Schluchten mit smaragdgrünen Seen und tiefblauen Flüssen andererseits, brachten uns aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Uns fiel die hohe Mercedesdichte auf. Gefühlt war jedes 4. Auto ein Mercedes aller möglichen Zustandsklassen. In Albanien scheint die Marke ein Statussymbol zu sein.
In einem kleinen turbulenten Ort hielten wir an und wollten Rast in einem der dortigen Cafes machen. Leider hatten wir noch kein albanisches Geld und so tauschte Thomas in einer nahegelegenen Bank ein paar Euros um.
Als wir dann nach 2 Espresso und 2 Cola unsere Rechnung bezahlen wollten, hatte bereits ein junger Mann vom Nachbartich, mit dem wir ein paar Worte auf Englisch gewechselt hatten, unsere Schulden bezahlt und war freundlich grüßend davon gefahren. Wieder einmal bekamen wir eine Gastfreundschaft zu spüren, die gemessen daran, wie niedrig die Arbeitslöhne vielfach in Albanien sind, beschämt.

Gestärkt von der Pause, fuhren wir auf ganz passablen Straßen über Berge und Täler und hielten immer wieder für schöne Fotomotive an. Erschöpft und müde erreichten wir gegen Abend unser Etappenziel, den Ort Mjede am Ufer des Koman-Stausees, auf dem am nächsten Tag ein weiteres Highlight unserer Reise wartete. Eine fast 3-stündige Fahrt mit der alten, klapprigen Autofähre von Koman nach Fierze.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Alex1989 » 29. September 2019 16:09

Das Problem aus Serbien kommt mir bekannt vor. Dort wo ich war gab es nur Cafe-Bars und keine Restaurants wie wir sie kennen, so das ich auch im Imbis was gegessen hatte.

Ein wunderschöner bericht!

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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 29. September 2019 16:32

Mit der Fähre über den Komansee
12. Etappe: von Mjede nach Vrelo in Montenegro, ca. 3 Std Fährfahrt und 230 km, gesamt 4.155 km

Wir brachen zeitig auf, mussten wir doch spätestens um 9 Uhr früh an der Fähre in Koman sein. Der Pensionswirt hatte uns vorsorglich noch am Vorabend darauf hingewiesen, dass der Weg von Mjede bis Koman trotz knapp 30 km aufgrund der sehr schlechten Straßenverhältnisse gut eine Stunde dauern würde. Und ein wenig Zeitpuffer wollten wir auch noch einbauen.
Also ging es um 7.30 Uhr los und die Straßen entpuppten sich je weiter wir uns Koman näherten, zu einer Katastrophe. Eine echte Teststrecke für schwere Reiseenduros, um mal die Belastbarkeit der Federbeine zu prüfen. Für meinen siffenden Gabelholm eine wahre Odyssee. Aber der Putzlappen oben am Tauchrohr tat brav was er tun sollte und fing austretendes Gabelöl perfekt auf.

Das Verladen bzw. Einparken unserer Motorräder erfolgte auf die Weise, dass 4 Männer unsere Motorräder mitsamt Gepäck auf der Fähre anhoben und als Lückenfüller quer zwischen parkende Autos wuchteten. Und das nicht zimperlich im Umgang mit dem Material. Ich hab schon meinen Hauptständer brechen sehen, als ich zusehen musste, wie meine BMW seitlich auf dem Hauptständer über Deck geschoben wurde…

Und dann begann mit etwas Verzögerung die Überfahrt. Die Fähre war proppevoll und zuletzt wurde sogar noch ein Kleintransporter auf der Auffahrrampe der Fähre geparkt. Wir hatten tolle Sitzplätze auf dem Oberdeck und konnten die lange Überfahrt durch die atemberaubenden Schluchten und Berghänge des Koman-Stausees genießen.
Ein wolkenloser, blauer Himmel, tiefblaues Wasser und strahlender Sonnenschein, was will man mehr.
Beim Entladen der Fähre versuchte dann einer der Helfer an Bord meine BMW alleine auf dem Hauptständer anzuheben und seitlich über Deck zu schieben. Im letzten Moment konnte ich dazu springen und ihm erklären, dass ca. 300 kg Gesamtgewicht für einen allein vielleicht etwas schwer sind und so schafften wir es gerade so, mit 3 Mann mein Motorrad aus der misslichen Parksituation zu befreien. Zum Glück ist alles heil geblieben.

Um unser Etappenziel in Montenegro zu erreichen, mussten wir noch einmal kurz in den Kosovo einreisen, was aber von Albanien aus deutlich einfacher verlief, als die Einreise von Serbien aus. Am späten Nachmittag erreichten wir unsere Unterkunft in Montenegro und waren sehr überrascht, wie anders sich uns Montenegro im Vergleich zu den bisher bereisten Ländern präsentierte.
Abends saßen wir dann noch bei einem Bier mit dem Pensionswirt beisammen und waren gegen 20 Uhr schon in unseren Betten verschwunden. Irgendwie war der Tag trotz der wenigen gefahrenen Kilometer doch anstrengend verlaufen.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Asgard » 29. September 2019 21:13

Genial. Sehr gut

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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon muffel » 29. September 2019 22:16

:zustimm:
Ihr seid einfach zu beneiden. So eine schöne Tour mit unvergesslichen Erlebnissen und Begegnungen.
Bitte so ausführlich weiter berichten.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon allgäumz » 30. September 2019 03:27

muffel hat geschrieben::zustimm:
Ihr seid einfach zu beneiden. So eine schöne Tour mit unvergesslichen Erlebnissen und Begegnungen.
Bitte so ausführlich weiter berichten.


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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 30. September 2019 06:51

Traumhaftschönes Montenegro
13. Etappe: von Vrelo nach Mostar in Bosnien-Herzegowina, ca. 370 km, gesamt 4.525 km

Der Morgen begann sehr kalt. Da wir uns in den Bergen von Montenegro befanden, zeigte das Thermometer grade mal 4°Celsius an und wir schalteten unsere Griffheizungen an. Was für ein Luxus.
Inzwischen waren wir es gewohnt, dass auf dem Balkan immer wieder mit Kühen auf der Straße zu rechnen ist, die manchmal dummerweise gerade hinter einer Kurve auftauchen. Man sollte also die Hinweisschilder am Straßenrand unbedingt ernst nehmen.
Die Fahrt durch die Bergwelt von Montenegro entwickelte sich zu einem Erlebnis, das sicher zu den schönsten Eindrücken unserer Reise gezählt werden darf. Das erste Ziel war die Taraschlucht, die als tiefste Schlucht Europas gerechnet wird. Mit 350 m Gesamtlänge, überspannt eine Stahlbeton-Bogenbrücke in 150 m Höhe den Fluss Tara, der sich über Jahrtausende tief in das Gestein gegraben hat. Die Schlucht verläuft über eine Länge von 78 km und erreicht stellenweise eine Tiefe von 1.300 m. Ein Eldorado für Motorradfahrer, die auf gut asphaltierten, kurvigen Straßen immer wieder einen Blick in die Schlucht werfen können.

Nach einer kurzen Pause an der Schlucht ging unsere Fahrt weiter in den Durmitor-Nationalpark mit seinen atemberaubenden, ockerfarbenen Graslandschaften und überaus beeindruckenden Felsformationen. Nach jeder Kurve könnte man anhalten, um eines der zahlreichen Fotomotive festzuhalten. Auf einer Anhöhe entdeckten wir sogar halbwilde Pferde, die frei und ungestört dort leben und wenig scheu sich sogar den Menschen nähern. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, hatten wir doch keine Ahnung wie schön Montenegro ist.
So ganz anders als der Kosovo, Serbien, Albanien oder auch wie wir später feststellten, Bosnien-Herzegowina. Und das, obwohl diese Nachbarländer nur wenige Kilometer entfernt liegen.
Vom Durmitor-Nationalpark fuhren wir dann auf schmalen, teilweise sehr engen kurvigen Straßen und durch viele kleine Tunnel zum Piva-Stausee dem größten Stausee des Landes und reisten immer weiter entlang der Piva-Schlucht in Richtung Bosnien.
Völlig unbemerkt von uns, überschritten wir auf einer kilometerlangen Geröllpiste die Grenze nach Bosnien-Herzegowina. Wir hatten uns schon gewundert, dass die gut ausgebaute Asphaltstraße sich plötzlich in Schotter verwandelte und später sogar zu einer Geröllpiste wurde. So sind wir also über die „Grüne Grenze" eingereist und haben erst beim Tanken gemerkt, dass die Autokennzeichen anders aussahen...

Gespannt auf unser geschichtsträchtiges Etappenziel, machten wir uns weiter auf den Weg und erreichten am späten Nachmittag unsere Unterkunft, ganz in der Nähe der Altstadt von Mostar.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon löwenherz » 30. September 2019 08:35

:shock: wow, was eine schöne Landschaft.........und gute Straßen...............erstaunlich............
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Der Harzer » 30. September 2019 08:36

Was für ein schöner Bericht und das am Montag Morgen, so langsam muss ich aber das arbeiten anfangen :D :D oder kommt noch was

vielen Dank ich freue mich schon auf den Rest.

Gruß
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon ollipa » 30. September 2019 08:51

Mostar, ein Hauch von Orient
14. Etappe: von Mostar nach Vodice in Kroatien, ca. 280 km, gesamt 4.805 km

Der Besuch der berühmten, wieder aufgebauten Brücke von Mostar, die in hohem Bogen die Altstadt beiderseits des Flusses Neretva miteinander verbindet, war ein beeindruckendes Erlebnis. Jahrelang galt sie als verbindendes Symbol unterschiedlicher Kulturen, die beiderseits des Flusses leben. Umso schlimmer war die vollständige Zerstörung der alten Brücke im Balkankrieg und umso schöner war das Engagement der Weltgemeinschaft, dieses Symbol des friedlichen Miteinanders wieder aufzubauen.
Ein Gang durch die kleinen Gassen der Altstadt gleicht einem Gang durch orientalische Basare und ist jedem Bosnienreisenden unbedingt zu empfehlen, auch wenn sich Mostar zu einem Touristenmagnet entwickelt hat. Mit Blick auf die Brücke haben wir den Abend bei einem Essen ausklingen lassen und sind morgens nach dem Frühstück nach Vodice in Kroatien aufgebrochen.
Die Fahrt dorthin verlief unspektakulär und je mehr wir uns nach der Einreise in Kroatien der Mittelmeerküste näherten, desto mehr war der Duft Dalmatiens spürbar.
Als Thomas und ich vor ein paar Jahren über Pfingsten schon einmal in Kroatien mit dem Motorrad waren, ist uns der krasse Unterschied zur Hauptsaison aufgefallen. Das Gleiche erlebten wir nun Ende September. Überall ist es ruhiger und beschaulicher. Die Restaurants sind nicht überfüllt und es herrscht kein so aufgeregtes Treiben. In der Vor- und Nachsaison ist Kroatien also unbedingt zu empfehlen und das Meer hatte immerhin noch 23° Celsius Wassertemperatur.
Und die Sonne? Naja, zum kräftigen Sonnenbrand reicht sie noch aus...

Unser Ziel in Vodice erreichten wir am frühen Nachmittag und wollten auch hier, in der beschaulichen Hafenstadt am Meer, einen weiteren Ruhetag einlegen.
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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Alex1989 » 30. September 2019 13:11

Mostar ist schon toll und beeindruckend. Geht man aber etwas aus der Altstadt herraus, sieht man wie Mostar auch sein kann. Immernoch vom Krieg zerstörte gebäude. Die ganzen Touriläden waren mir dabei auch alle nicht geheur, weil die meisten leider nur Ramsch verkaufen. Aber dennoch ist die stadt es wert sie zu besuchen. In der Umgebung gibt es wohl auch viel zu entdecken.

Sehr schöne Tour... wenn ich nächstes Jahr genug Geld hab.... :lach:

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Re: Balkanreise 15 Länder und über 6.000 km

Beitragvon Lausi » 30. September 2019 13:13

Oh Mann,
der Thread (vor allem die traumhaften Bilder!) lassen Fernweh bei mir aufkommen :gut:

Freundliche Grüße,
/Christian
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