Dann mal einen Vorschlag der nicht über Schotterwege und endlose Serpentinen in eisige Höhen fernab der Heimat führt, auch nichts für den harten Burschen der eingeklemmt zischen Tankrucksack und Heckrolle nur zum Tanken hält und solo unterwegs ist.
Vielmehr für den, der seine Frau oder Freundin auf dem Sozius hat, die gern mit fährt aber ein Minimum an Komfort nicht verachtet und sich freut, nach der täglichen Fahrt durch schmale hübsch anzusehende Ortschaften zu spazieren und die aktuellen Damenmoden anschaut, den Tag in einem netten Lokal mit Hafen oder Seeblick ausklingen zu lassen. (Soll es ja geben)
Ich schreibe von Friesland (NL) der Gegend rund um das Ijsselmeer, diese lädt durchaus dazu ein, sie mit dem Krad zu erkunden, es muss nicht zwingend mit Rad oder Boot sein.
Durch die Eindeichung sind viele der Orte ehemalige Küstendörfer, die einst vom Fischfang lebten, so erhalten geblieben wie sie einst waren, nur die Fangflotten fehlen. Fast jedes Dorf hat einen Hafen und einen Zeltplatz, in vielen Orten kann der, etwas mehr Komfort liebende, Kradfahrer auch ein Hotel, eine Ferienwohnung oder ein Mobilheim mieten und dieses als Ausgangsbasis nehmen. Nicht so kultig wie ein Plastikzelt und Luftmatratze aber eine eigene Dusche und ein festes Bett haben schon etwas für sich.
Zeltplätze finden sich an Häfen, an Kanälen, auf Bauernhöfen und einfach mal so unterwegs.
„Ist doch alles platt und die Straßen schnurgerade“ werden nun die kurvenliebenden Biker aufschreien. Ja, so isses, Berge sucht man in Friesland vergebens, die größten Erhebungen sind die Deiche und die Überquerungen der unzähligen Kanäle und Flüsschen.
Man steht nicht vor einer abenteuerlichen Bachdurchquerung in 3000m Höhe zwischen Eisfeldern, sondern bis zu 7m unter dem Meeresspiegel, vor einer sich öffnenden Brücke und sieht die Boote durchfahren.
Man fährt über ausgezeichnete Straßen, die Federbeine haben oft über lange Strecken nichts zu tun, so schön glatt sind die Fahrbahnen. Man kann weit über das Land schauen und staunt über durch die Wiesen segelnde Boote, denn die Ufer sind oft nur dreißig Zentimeter hoch und so wirkt es als würden die über Land segeln.
Stramme Kurven finden sich fast nur in den häufig vorkommenden Kreisverkehren, sonst ist alles sanft und lädt zum ruhigen dahingleiten ein.
Mein Vorschlag wäre, sich in der Gegend von Lemmer, Stavoren oder Makkum ein Quartier zu suchen und dann, ohne den Ballast auf dem Krad die Gegend zu erkunden.
Oben der Deich ist eine tolle Sache, 30Km lang, auf der einen Seite die Nordsee auf der anderen das Ijsselmeer.
Man kann in Enkhuizen das Zuiderzeemuseum besuchen, in Lelystad liegt die Batavia, ein Nachbau der alten Segler die einst die Welt eroberten. Urk, eine ehemalige Insel der Zuiderzee ist einen Besuch wert und auch die andere ehemalige Insel, Schockland, jetzt mitten im Land gelegen, sollte man sich ansehen.
Blokzijl, Giethorn, Grou, der sehenswerten Orte gibts viele.
Man bekommt seine Kilometer schon zusammen, allerdings geht das meiste Gummi von der Reifenmitte ab.
Wenn wir mal nicht mehr mit dem Boot dorthin fahren, werden wir auf jeden Fall einmal genau so wie ich es jetzt vorgeschlagen habe, mit dem Krad da durch fahren. Ich hoffe dass meine Frau mit macht, (wir werden ja beide nicht jünger) sonst fahre ich eine Woche allein.
Ich hoffe es ist nicht zu unkompakt was ich hier geschrieben habe aber so ganz kurz kann ich halt nicht. Kommt es unpassend rüber, dann bitte ein Admin oder Mod die Löschtaste drücken und weg damit.
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Willy