Moin liebe MZ Freunde,
hier ein kleiner Reisebericht von unserer Norddeutschland-Tour 2020.
Im Juli machten wir uns für eine Woche auf den Weg, um Schleswig Holstein und Teile Niedersachsens zu erkunden. Manche Orte waren uns schon bekannt, aber das macht ja nichts. Leider haben wir nicht allzu viele Fotos aufgrund des teilweise schlechten Wetters gemacht, ein paar Eindrücke möchte ich trotzdem mit euch teilen.
So wächst bei euch hoffentlich auch wieder die Hoffnung auf schöne Mopedtouren im Jahre 2021…
Jens kam zuerst mit der HUFU von Berlin nach Hamburg geknattert. Unterwegs in Perleberg machte er ein Foto von einem Schuleingang. Dieses Motto beschreibt das Leben wohl äußerst zutreffend.
Unsere kleine Norddeutschlandtour begannen wir mit einer Runde durch Hamburg. Die Stadt war wie ausgestorben, die Reeperbahn und den Hans-Albers-Platz hat man noch nie so im Dornröschenschlaf gesehen. Dann machten wir noch einen Kurzbesuch bei Ingo Köster, welcher eine MZ/Simson – Werkstatt in Hamburg Ottensen betreibt. Eine Type! Dort muss man viel Zeit mitbringen, 2 Stunden sind immer weg. Diesem Umstand müssten mal Wissenschaftler auf den Grund gehen…
Er empfahl uns, die Elbe bis Brunsbüttel über Glückstadt und Brokdorf entlang zu fahren. Das machten wir auch und bogen dann am Nord-Ostseekanal ab. Wir fuhren zuerst zur tiefsten Landstelle Deutschlands-nach Neuendorf Sachsenbande. Der Name klang sympathisch. Das ist zwar wenig spektakulär, aber ich will es wenigstens erwähnt haben.
Dann ging es über Burg, Hochdonn usw. zur Fähre nach Hohenhörn. Dort kann man in der Gaststätte Kanal 33 ein tolles Fischbrötchen essen und die großen vorbeifahrenden Schiffe beobachten, was auch viele Leute tun. An der Stelle kann man auch gut mit dem Wohnmobil stehen. Die Fähren sind übrigens überall kostenlos, da es sich um eine künstlich angelegte Wasserstraße handelt.
Immer entlang des Kanals ging es nun nach Fischerhütte. Dort steht eine kleine Fähre, unter der wir schliefen. Diese Erfahrung war selbst für uns neu.
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück immer am Kanal weiter. Irgendwie hatte die Atmosphäre etwas, obwohl es ja kaum abwechslungsreich ist.
Hinter Rendsburg bogen wir ab nach Eckernförde, aßen im Hafen wieder ein Fischbrötchen und vergaßen vor lauter Freude Fotos zu machen…Weiter ging es auf der Nebenstrecke entlang der Ostsee über Waabs, dem Ostseebad Damps nach Kappeln. Dort besichtigten wir das schöne Städtchen und mussten einen Elektrikdefekt reparieren. Eine Panne gibts auf jeder Reise....
Über kleinste Wege entlang der Schlei fuhren wir nach Schleswig. Die Schlei ist wunderschön und bedürfte eigentlich eines Extra-Reiseberichtes. Am Hafen schliefen wir trotz Regenwetters draußen. Morgens sah ich dort noch-wie ich finde- das schönste Hausboot, das ich kenne. Es handelt sich um einen umgebauten Fischkutter mit eingebauter Tischlerei im Rumpf. Oben befindet sich das Steuer mit einer tollen Aussicht. Selbst ein Gemüsegarten ist mit an Bord. Einfach traumhaft.
Am dritten Tag machten wir einen kurzen Abstecher nach Westerholz und lugten schon mal rüber nach Dänemark.
Über Glücksburg ging es ins schöne Flensburg, dann düsten wir rüber nach Dänemark. Wenn wir schon mal soweit nördlich sind, müssen wir auch noch nach Röm oder Rømø, dachte ich mir. Also los, Mammuttour nach Rømø…
Am späten Nachmittag angekommen wurde das Wetter immer stürmischer und nasser. Wir fuhren zum Südstrand und dann entlang des Strandes Richtung Norden. Eigentlich gibt es da keine Verbindung…Aber eine MZ hält nichts auf. Dabei entstanden tolle Aufnahmen und wir wühlten uns fast zwei Stunden durch den Sand-was für eine Gaudi! Aber seht selbst:
Nach dieser anstrengenden „Arbeit“ suchten wir einen Schlafplatz. Auf Rømø gibt es keine kostenlose überdachte Schlafmöglichkeit, außer an einem Parkplatz. Dort campierten wir, doch morgens kam gleich jemand von der Verwaltung und installierte ein Verbotsschild. Also liebe Leute, dank uns ist das dort jetzt verboten…
Rechts sieht man das gerade installierte Verbotsschild:
Das Wetter verschlechterte sich stark und wir fuhren am nächsten Tag wieder Richtung Hamburg. Ein kleiner Mittagsstop im Holländerstädtchen Friedrichstadt stand noch auf dem Programm. Das Bild ist nicht von uns, zeigt aber die Gemütlichkeit der Stadt.
Wir machten noch einen Schlenker durchs Wendland, auch das bedürfte eines Extraberichtes. Wichtig zu erwähnen war der Stop bei der Wendland-Brauerei in Kussebodde und der Besuch bei Dümpert Kolben in Beesem. Die Chefin Frau Dümpert geht auf die 80 zu und ist ein echtes Unikat. Selbst ihr Schmuck besteht aus kleinen Kolben und Kolbenringen.
Wenn ihr seltene Kolben jeglicher Art benötigt oder welche anfertigen lassen wollt – dort bekommt ihr von der Dame Hilfe. Man kann da aber nur anrufen!!! Es gibt keine Website oder so etwas Neumodisches. Ihr müsst die Dame sprechen, die Maße durchgeben und dann geht sie ins Lager… Toll, dass es so etwas noch gibt!
So, das wars. Bis zur nächsten Reise wünsche ich euch alles Gute in diesen verrückten Zeiten.
Wir sehen uns auf der Straße.
Gruß Reuter