TEIL 1
2020 – Die Welt stand Kopf. (Steht sie zwar noch immer, aber darüber kotzen wir lieber im stillen...)
Einleitung:
Im Januar schien die Welt noch OK, und wir machten uns um den kommenden Sommer wenig sorgen.
Also saßen wir zu sechst zusammen und planten den gemeinsamen Urlaub.
Korsika! Im Juni! Zu der Zeit ist es dort am schönsten.
Bei leckerem Essen und korsischen Rotwein plauderten wir und buchten unsere Fährverbindung.
Wenig später nahm das große Affentheater Fahrt auf und bremste unser aller Leben sehr unsanft zusammen. Die folgenden Monate bangten und hofften wir, es gab wenig bis keine Infos seitens der Fährgesellschaft.
Die kamen dann im Mai...Unsere Verbindung im Juni ist GESTRICHEN. Geld zurück gabs nicht, dafür aber einen Gutschein. Ganz toll.
3 von uns konnten den Urlaub auf eine Woche verkürzen, die anderen 3 mussten ihn trotzdem nehmen.
Wir fuhren dann dank Feiertagen anderthalb Wochen im Juni durch Deutschland, das war auch gar nicht schlecht, aber natürlich kein Ersatz.
Nun entwickelte es sich im Sommer ja doch wieder in die richtige Richtung, und zwischenzeitlich las ich auch noch von einem Insolvenzantrag der Fährgesellschaft. Ach du scheiße, wir wollen nicht auf unseren Gutscheinen sitzenbleiben! Wenn wir was neues buchen kann nicht viel passieren, wenns wieder ausfällt bekommen wir halt wieder einen Gutschein.
OK, versuchen wir was zu regeln. Korsika im September, warum nicht? Weil es keine brauchbaren Verbindungen gab, es war alles ziemlich zusammengestrichen. Mist! Und deshalb nur 9 Tage fahren? Nee, das lohnt ja nicht so richtig.
Es war etwas Überzeugungsarbeit nötig, aber letztlich stimmten Felix und Andrea zu nach Sardinien zu fahren, denn dorthin gab es gute Verbindungen. Klar ist das da anders, aber schön kann man sichs da auch machen, die Insel bietet abseits der ausgetretenen Pfade einiges!
Da Andrea zum Zeitpunkt des Urlaubs schwanger war entschlossen wir uns auch nicht umherzureisen sondern einfach 2 Wochen an einen Platz zu fahren. Das war anders als wir es im Juni noch gemacht hätten, aber wir waren einfach froh in den Süden zu kommen.
2018 hatte ich auf Sardinien Olli & Tine aus Ulm kennengelernt, und da Olli noch so viel Urlaub übrig hatte und nehmen musste entschloss er sich uns zu begleiten.
Los geht’s!
Nun ging es für Peter und mich am 5.9. morgens auf die Reise in Richtung Ulm. Auf einen Gewaltritt bis zum Hafen hatten wir einfach keine Lust, also legten wir in Ulm Zwischenstation ein um am nächsten Tag dann zusammen mit Olli die 600km bis Genua zu fahren.
Wir nahmen uns das selbe Hostel wie 2019, da fühlten wir uns wohl. Abends trafen wir uns dann noch mit Olli zum essen.
Felix und Andrea fuhren mit Auto und Anhänger eine andere Route über Basel und übernachteten in Lörrach.
Zusammentreffen wollten wir alle dann am 6.9. Nachmittags in Genua.
Für uns ging es ab Ulm erst über Land, auf die Autobahn wechselten wir dann bei Leutkirch. Einige Kilometer vor der Grenze nach Österreich -wo wir nochmal tankten und die Schweizer Vignette kauften- fing es an zu schiffen wie aus Kübeln, von daher waren wir nichtmal über die Autobahn böse, es machte eh keinen Spaß. Das Bild entstand 4km vor Regenbeginn. Die Klamotten haben wir also nicht gemütlich auf dem Parkplatz angezogen sonden im Sturzregen unter einer Brücke. Klassiker.
Auf halbem Wege zum San Bernardino Pass klarte es aber auf und wir konnten uns aus den Regenklamotten befreien. Am Pass war es dann schon wieder schön und wir konnten ihn genießen bevor es danach wieder auf die Autostrada ging.
Zufällig begegneten wir uns schon ca 100km vor Genua auf einem Rastplatz! Die Freude war groß, und uns allen war heiß. Praktisch dass ich meine dickere Motorradhose ins Auto werfen und in die dünne wechseln konnte.
Wer schonmal die Autostrada 7 runter nach Genua gefahren ist weiß wie lang es da kurvig bergab geht. So viel Spaß hatte ich beim Autobahnfahren bisher nie, wir haben kräftig fliegen lassen und die kleinen Kanten im Reifen gleich wieder rundgefahren.
In den Tunneln freuten wir uns wie pubertierende Jungs am Auspuffknallen im Schiebebetrieb, und schämten uns kein Stück
Den Terminal Traghetti im Porto di Genova fanden wir problemlos, auch wenn die Beschilderung teils leicht verwirrend war.
An Bord ging es erstmal zur Kabine, unter die Dusche und rein in bequeme Klamotten. Danach dann mit Bierchen an Deck bis wir Abends ausliefen.
Der Plan an Land noch zu Abend zu essen ging nicht auf, wir haben also auf die „Sonderangebote“ an Bord zurückgegriffen.
Die Überfahrt ansich war bequem und ohne Vorkommnisse, unsere Stimmung prima.
Richtig Freude kam auf als wir morgens die Küste von Sardinien sahen und in den Hafen von Olbia einliefen
Wir waren eingekesselt und mussten warten bis die Autos raus waren
Der Weg von Olbia bis Bari Sardo wurde wieder getrennt zurückgelegt, die schöne SS125 ist nicht die richtige Straße um hinter einem Auto mit Anhänger herzufahren.
In einem Dorf gabs erstmal lecker Kaffee und eine kleinigkeit zum Frühstück
Die SS125 beschenkte uns mit Fahrspaß, wir konnten trotz Gepäck ordentlich Kurven wetzen. Zusammen mit Ralph (lernten wir auf der Fähre kennen) fuhren wir ein gutes Stück der Strecke zu viert bis er sich in eine andere Richtung verabschiedete.
In Bari Sardi angekommen kauften wir erstmal ein paar Kleinigkeiten ein und schlugen unser Lager auf.
Weiter geht’s demnächst im zweiten Teil!