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Nach Rügen auf der "Deutschen Alleenstraße"

BeitragVerfasst: 20. Juli 2025 09:14
von Lukas2000
Nun habe auch ich endlich mal eine etwas längere Tour auf der MZ hinter mir und möchte davon ein wenig berichten. 14. - 22.06.2025
Zum Motorrad: MZ ETZ 250 Bj.1986 (überwiegend Originalzustand mit ESKA :biggrin: )
Der Plan war, auf der deutschen Alleenstraße nach Rügen zu fahren. Da diese bei mir praktisch vor der Haustür liegt, brauchte ich ihr ja nur zu folgen um ans Ziel zu kommen.
Hinwärts, 3 Tage je 260km im Schnitt um genügend Zeit für Unterwegshalte und Besichtigungen zu haben.

Die Straße führte mich also am ersten Tag von meiner rhöner Heimat über Eisenach nach Bad Langensalza, von wo aus ich über den Kyffhäuser nach Köthen/Dessau abkürzte um mir den großen Bogen gen Westen und um den Harz zu sparen.
Dabei überquerte ich die Saale mit der Fähre Brucke-Rothenburg und machte Halt am Schloss Mosigkau. Ein sehr beschauliches Plätzchen zum Runterkommen. In Dessau wurden dann obligatorisch die Bauhaus-Häuser von außen besichtigt.
Genächtigt wurde an der Elbe bei Roßlau, natürlich im Zelt.
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Am zweiten Tag ging es dann Karten(Navi)treu auf der Alleenstraße Richtung Wiesenburg, Bad Belzig, Brandenburg a. d. Havel, Nauen, Neuruppin in die Gegend Rheinsberg.
Hier gab es Zwischenhalte am Schloss Wiesenburg und dem Mittelpunkt der ehemaligen DDR bei Verlorenwasser. Die fortgeschrittene Uhrzeit sowie das angekündigte Unwetter an dem Tag veranlassten mich nun erstmal Strecke zu machen mit Mittagshalt in Börnicke und Tankstop in Kremmen. Von hier ging es durch Neuruppin nach Rheinsberg an einen See wo ich mein 2. Nachtlager aufschlug. Das große Unwetter blieb in dieser Ecke glücklicherweise aus.
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Am Dritten Tag sollte es dann Rügen sein.
Glücklicherweise umfuhr ich an diesem Tag sämtliche Regenschauer und landete im beschaulichen Kummerow um dort einen etwas längeren Boxenstop einzulegen. Eigentlich wollte ich nur den ZZP überprüfen (rein aus Verdacht, welcher sich zum Glück als nichtig erwies) und sah unter dem Antriebsritzel mehrere Fragmente von einigen Kettenrollen liegen. :shock: Trotz aller Vorbereitung die Kette vernachlässigt und die "gute Originale" fing an sich zu Verabschieden. Nach einer kräftigen Soljanka im Bistro am kummerower Hafen fand ich nach vorsichtiger Weiterfahrt in Demmin ein Fahrradgeschäft mit Simson-Sortiment. Vielleicht gibts ja was, leider nicht. Dort empfahl man mir den "Zweirad-Doc" und ein netter Herr welcher mit seiner Simson am Geschäft zu gegen war, fuhr mir dorthin dankenswerter Weise voraus um mir den Weg zu zeigen. Zum Glück war jemand zu Hause und mir wurde im Handumdrehen geholfen. Auch hier nochmal tausend Dank an den Zweirad-Doc aus Demmin, welcher mich aus meiner misslichen Lage brachte. Nach einer Stunde schrauben und einigen wertvollen Ratschlägen gings mit neuer Kette weiter zur Fähre nach Stahlbrode um auf die Insel überzusetzen. Von hier ging es zur Wittower Fähre und von dort zum Bakenberg bei Dranske. Hier verbrachte ich 5 Nächte auf dem Campingplatz "Betriebsferienlager Gera" in einem der QEK`s. Ein Erlebnis für sich.
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Auf Rügen selbst fand ich es mit dem Motorrad ziemlich entspannt, es war ja noch Vorsaison. Die üblichen verdächtigen wurden besichtigt: Kap Arkona, Sassnitz mit der Kreidekante, in Binz der Rasende Roland (als Eisenbahner eine Selbstverständlichkeit :) ), Göhren, das Städtchen Wiek, Dranske und Prora nur gestreift.
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Retour ging es dann in 2 Tagesetappen. Am ersten Tag bis in das Jerichower Umland. Die Strecke glich der Hinfahrt bis Malchin von wo ich Richtung Teterow, Krakow am See, Plau am See, Pritzwalk, an die Plattenburg fuhr um mich auf dem Plattenburgspektakel etwas von der Hitze und der Fahrt zu erholen. War recht unterhaltsam. Danach ging es die B107 entlang bis zu besagtem Ziel. Wieder ein schönes Plätzchen in der Natur...
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Aufgrund der erneut angekündigten großen Hitze am nächsten Tag entschied ich mich die kurze Nacht der Sommersonnenwende zu nutzen und am nächsten Tag früh morgens bei Sonnenaufgang aufzubrechen. Um 5 Uhr war die MZ abfahrbereit und los ging es Sonntagmorgens völlig allein ohne Verkehr auf den endlos wirkenden geraden Straßen. Und so schaffte ich es bis halb 12 die letzten 330km abzuspulen. Gehalten wurde lediglich zum Frühstück und Tanken. Die Strecke verlief über Genthin, Burg, Gerwisch, Schönebeck, Staßfurt, durchs Mansfelder Land, Straußfurt, Bad Langensalza in Richtung Heimat.

Insgesamt muss ich sagen, wars eine schöne Tour mit vielen Eindrücken (vor allem landschaftlich, welche man auf der Autobahn nie bekommen könnte) und vielen netten Begegnungen mit aktiven oder ehemaligen MZ-Fahrern.

Ich träume mich für nächstes Jahr schonmal mit der MZ nach Südschweden. Der Etze und mir möchte ich das jedenfalls zutrauen.

Re: Nach Rügen auf der "Deutschen Alleenstraße"

BeitragVerfasst: 20. Juli 2025 09:52
von waldi
Schöner Bericht und eine schöne Tour.

Lg. Mario

Re: Nach Rügen auf der "Deutschen Alleenstraße"

BeitragVerfasst: 20. Juli 2025 11:14
von allgäumz
waldi hat geschrieben:Schöner Bericht und eine schöne Tour.


Find ich auch :top:

Re: Nach Rügen auf der "Deutschen Alleenstraße"

BeitragVerfasst: 20. Juli 2025 12:05
von EmEl
:ja: danke für den Bericht!
Wie zufrieden bist du mit dem kleinen Beeline-Navi? Hab auch schonmal überlegt,eins anzuschaffen.

Re: Nach Rügen auf der "Deutschen Alleenstraße"

BeitragVerfasst: 20. Juli 2025 12:08
von RT-Tilo
Herrliche Tour mit der ETZe und schön beschrieben ... von mir, als als altem Motorrad-Reise-Tourer ---> Respekt ! :respekt: :gut:

Re: Nach Rügen auf der "Deutschen Alleenstraße"

BeitragVerfasst: 20. Juli 2025 12:19
von schrauberschorsch
Ein schöner Bericht zu einer sicher schöne Tour. In Prora war ich mehrmals mit Familie im Urlaub, als noch nicht alles dort durchsaniert war. Der Strand ist herrlich.

Re: Nach Rügen auf der "Deutschen Alleenstraße"

BeitragVerfasst: 20. Juli 2025 12:48
von Lukas2000
EmEl hat geschrieben::ja: danke für den Bericht!
Wie zufrieden bist du mit dem kleinen Beeline-Navi? Hab auch schonmal überlegt,eins anzuschaffen.


Hallo EmEI, das Beeline war top. Ich habe zwar vorher ein paar Eingewöhnungsfahrten gemacht, da manchmal die Anweisungen etwas irritierend sein können. Für Überlandfahrten überhaupt kein Problem, im Innerstädtischen muss man schon etwas langsamer machen, damit man die Abbiegungen nicht verpasst. Am beeindruckendsten finde ich die Akkulaufzeit. Nach den drei Tagen Anreise war ich auf jeden Fall noch bei über 50%. Ich habe das Navi das letzte mal auf Rügen geladen, stand heute bei Nichtbenutzung seit der Tour 69%. Das ist schon ein Mehrwert. Auch die dazugehörige App mit der man das Teil ansteuert ist gut gemacht. Es lassen sich auch GPX-Dateien einfügen, wenn man das will oder braucht. Ich fand halt in erster Linie die Größe cool und man kann trotzdem alles gut erkennen, zumindest ich mit meinen 25 jahren. :)

Re: Nach Rügen auf der "Deutschen Alleenstraße"

BeitragVerfasst: 20. Juli 2025 14:55
von TSrobsen
Das alte Ferienlager ist wieder gut hergerichtet worden. Haste da übernachten können? Als ich Ende Juni dort war, hatten wir die ehemalige Besitzerin gesprochen. Und leider war auch die Kantine geschlossen(Bastei WW) an der dreikant feile. Tolle Runde ..........
Bg

Re: Nach Rügen auf der "Deutschen Alleenstraße"

BeitragVerfasst: 20. Juli 2025 15:17
von Nordlicht
-- Hinzugefügt: 20/7/2025, 16:18 --

Schöner Bericht Demmin kenne ich wie meine Westentasche bist du auch durch Loitz,meiner Heimatstadt gefahren?

Re: Nach Rügen auf der "Deutschen Alleenstraße"

BeitragVerfasst: 20. Juli 2025 16:56
von Der Schmiedebacher
:top: , schöner Bericht und eine schöne Tour.
Wieviel Kilometer bist Du insgesamt gefahren?

Re: Nach Rügen auf der "Deutschen Alleenstraße"

BeitragVerfasst: 20. Juli 2025 18:42
von Lukas2000
TSrobsen hat geschrieben:Haste da übernachten können? Als ich Ende Juni dort war, hatten wir die ehemalige Besitzerin gesprochen. Und leider war auch die Kantine geschlossen(Bastei WW) an der dreikant feile

Ja, die Wohnwägen sowie etliche Bungalows, Trabis mit Dachzelten kann man, glaube ich, ganzjährig anmieten. Der QEK hat mich 29€ die Nacht gekostet, da schaut man über vieles hinweg... :wink: Der Kiosk (Kantine) hat nur in der Hauptsaison Juli-August geöffnet. Man konnte sich aber auf den Umliegenden Plätzen ganz gut versorgen. Leider liegt der Betreiber im Zwist mit der Gemeindeverwaltung, da das neue Sanitärgebäude angeblich ein Schwarzbau wäre und zu nah an der Küste oder so... wäre Schade drum.
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Nordlicht hat geschrieben: ...bist du auch durch Loitz,meiner Heimatstadt gefahren?

Nur drum`rum über die Umgehungsstraße.
Der Schmiedebacher hat geschrieben:Wieviel Kilometer bist Du insgesamt gefahren?

ca. 1900km und bis auf die Kette ohne technische Probleme.