Ich darf mich vorstellen.
Mein Name ist Sebastian und ich komme aus dem schönen Ruhrgebiet.
Ab jetzt bin ich MZ-Fahrer!

Letztlich hat es mich gejuckt und ein neues "Spielzeug" musste her.
Nach einigem Suchen fiel die Entscheidung dann auf eine MZ ES 150/0
Baujahr 1967. Ich hatte schon lange mit dem Gedanken daran gespielt
aber es nie in die Tat umgesetzt.
Da stand sie also in der Bucht zum Verkauf. Mit dem Verkäufer kurzge-
schlossen (Gruß an den Igel), vorbeigefahren und die Kleine erstmal be-
sichtigt. Der erste Eindruck war recht gut - eine Maschine deren stolzes
alter von rund 40 Jahren klar zu erkennen war, allerdings kein grober
Gammel sondern recht ordentlich. Hier und da nicht mehr hundertprozent
original... aber, sie lief, hatte außerdem noch anderthalb Jahre TÜV und
so konnte ich nicht anders.
Die MZ wechselte keine Woche später den Besitzer.
Moped angemeldet, wieder den Igel besucht, Kennzeichen dran und das
Wagnis gewagt die Gute nach hause zu fahren. Die erste Überlegung die
Emme mit einem Hänger abzuholen wurde von mir verworfen...
"Ach, die fährt schon!"
In Haltern noch kurz getankt - seit langem mal wieder in den Genuss gekom-
men Öl ins Benzin zu kippen - herrlich! Wieder gekickt, Motor brummte und
weiter....
...prött-prött-prött...piff*paff
500 Meter weiter stand ich schon am Seitenstreifen. Motor aus!
Mit dem Schlüssel und eingeübter Gedult ging´s routinemäßig erst mal an die
Kerze, während rechts daneben meine liebe Frau Mutter, die so freundlich war
mich an diesem Tag nach Reken zu fahren, im Auto saß und mir ängstliche und
verstörte Blicke zuwarf.
"Ach, die läuft gleich wieder!"
Nachdem auch die Hauptdüse an das Tageslicht gebracht um dann an meine
Lippen geführt und kräftig durchgepustet wurde, meine Finger wieder ölverschmiert
waren und nach zigmaligem Treten nur dicker Qualm aus der Tröte kam, spielte
ich nur noch meine Gelassenheit. Meine Mutter musste auf´s Klo, ich hatte Kaffee-
durst und fast die Schnauze voll.

Beim Kaffee wurde die Freundin angerufen, dass es länger dauert, der Kumpel
kontaktiert um zu fragen ob er noch was weiß, dann Igel nochmal angerufen und
die Situation geschildert. Und wieder mein Satz:
"Ach, die läuft gleich wieder!"
Und das tat sie. Warum? Keine Ahnung. Manchmal ist weniger fummeln mehr!
Ab nach hause...
Soviel erstmal zu meinen ersten Erfahrungen mit der neuen.
Eins kann ich sagen. Die Emme bleibt jetzt erstmal bei mir. Es gibt mit Sicherheit
noch einiges zu tun. So wie ich mich kenne wird die Angelegenheit irgendwann
sowieso wieder in ein Projekt ausarten! Die Arbeit an solchen Möffs ist lohnens-
wert, macht Spass und trägt zum Kulturerhalt bei. (Schön formuliert, nicht wahr?!)
Ich schaue der nächsten Restauration freudig entgegen.
(Wenn das Geld da ist...)
Schöne Grüße an Euch alle und vor allem an den lieben IGEL!
Sebastian