Einfahranleitung! Aber welche?

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Einfahranleitung! Aber welche?

Beitragvon Ex-User ETZ Racer » 9. Juli 2009 14:00

Ich hab hier mal unterschiedliche Einfahranleitungen:

1. Firma
Neuen Motor einbauen + anschließen.
• Vergaser, Auspuff, Luftfilter usw. umgebaut bzw. eingestellt. Benzingemisch 1:20.
• Dann im Stand laufen lassen ca. 5 Minuten bis der Zylinderkopf Wärme hat.
• Dann stell ich den Leerlauf ein, Luft und Anschlag.
• Danach geb ich kurz hintereinander im Stand mehrmals Gas damit der Motor bis ca. halbe Drehzahl gelangt. Gas quasi nur antippen.
• Danach Motor aus.
• Wenn der Zylinder abgekühlt ist das man ihn anfassen kann tret ich wieder an und lass
• das Moped im Stand ca. 5 Minuten laufen.
• Ab und an Gas antippen damit der Motor kurz bis 3/4 Drehzahl hochdreht.
• Schon durch das antippen erkenne ich ob der Motor Biss hat oder ne schlaffe Gurke ist.
• Nach den 5 Minuten lass ich den Motor wieder abkühlen.
• Dann zieh ich den Kopf nach, tret das Moped erneut an und fahre los.
• Dabei lass ich den Motor in den untersten Drehzahlen laufen, so das er geradeso vorwärts rollt.
• Bei 50 ist schon der letzte Gang drin.
• 10-15 minuten müssten reichen.
• Dann lass ich den Motor wieder abkühlen und dann gehts eigentlich richtig los.
• Antreten, 200-300 Meter fahren rein zum warm werden und dann beschleunige ich 1. 2. 3. voll durch, so als wäre der Motor schon Jahrelang im Dienst.
• Nur den letzten Gang, den lass ich in schön niedrigen Drehzahlen gleiten, rein damit der Motor wieder abkühlen kann.
• Dann erneut 1. 2. 3. voll durch.

Wenn man das 5-10 mal gemacht hat gehts erst auf größere Fahrt.

Davor aber noch etwas wichtiges:

• Nämlich wieder 1. 2. 3. voll durch, die 4 rein und ca. 5 sekunden Vollgas stehen lassen.
• Dann gleich Zündung aus und mit gezogener Kupplung ausrollen. Nur so sagt dann die Kerze etwas über Vollgas aus.
• Also Kerze raus und ansehen. Wenn die Farbe dunkelbraun bis schwärzlich ist gehts auf größere Fahrt.
• Dabei dann nie länger als 3 sekunden Vollgas.
• Bergauf ist immer heikel. Schlecht zu beurteilen wo genau der Motor heiß wird. Hineinfühlen ist angebracht.
• Dauerhaft Vollast schadet (Vollgas ist nichts anderes).

Man kann quasi bis 10 zählen und schon klemmts. Daher mein Rat, nie länger als 3 sekunden und die muss der Motor ab

2. Firma
Der erste Start:

Hierzu ist wichtig zu wissen, das der Motor noch etwas schwergängig arbeitet.
Es ist keine Sünde für die erste Tankfüllung lieber etwas mehr Öl zugemischt zu haben.
Gleich nach dem antreten sollte versucht werden das Standgas einzustellen.
Dies wird erst korrekt erfolgen wenn der Motor schon Betriebswärme hat.
Danach sollte der Motor auf keinen Fall in die Höchstdrehzahl gezwungen werden. Vielmehr sollte er ein paar Minuten
mit abwechselnder Drehzahl arbeiten (max. Halbgas) Danach sollte nochmals das Standgas fein eingestellt werden.
Der Grund für die saubere Standgaseinstellung besteht darin, das der Motor noch unerwartet ausgehen kann.
Nur mit sauber eingestelltem Standgas kann danach der Motor ohne anschieben wieder gestartet werden.
Weiterhin sollte die Vergasernadel so tief gehängt werden bis beim plötzlichen Gasgeben der Motor kurz wegbleiben will.
Danach wird die Nadel 2 Kerben höher gehängt (mehr Kraftstoff) und in dieser Position sollte sie vorerst verbleiben.

Die ersten Kilometer:

Man sollte sich immer bewußt sein, das die ersten Kilometer die Schwersten für den Motor sind.
Deshalb ist es schon fast eine Kunst einen getunten Motor richtig einzufahren.
In dieser Phase werden die meißten Fehler begangen. Man sollte ständig konzentriert auf den Motor "hören" und
immer erst den Motor warmfahren bevor es richtig los geht.
Auf keinen Fall darf man länger als ein paar Sekunden Vollgas geben und dies auch nur um zu schalten.
Wer in dieser Phase den letzten Gang mit Vollgas ausfährt ruiniert seinen Motor.
Man sollte auch besonders darauf achten nie länger in einer Gasposition zu verharren auch nicht in Halbgas.
Steigungen sollten lieber mit Schwung in einem niedrigeren Gang mit weniger Gas gefahren werden. Hier auf Gaswechsel
achten. Die häufigen Gaswechsel bewirken, das der Motor nicht ununterbrochen Leistung und damit Hitze erzeugen kann.
Er kühlt hierdurch innerlich immer kurzzeitig ab. Diese Auskühlphasen benötigt der Motor nach einiger Zeit nicht mehr.
Nach den ersten 50 Kilometern sollte die Zündkerze auf ihre Verbrennungsfarbe geprüft werden.
Das Kerzenbild sollte Braun sein. (grau=der Motor läuft zu heiß und mager; Schwarz verrust=der Motor läuft kalt und fett)

Nach der ersten Tankfüllung:

Etwa nach der ersten Tankfüllung kann man mit den häufigen Gaswechsel aufhören.
Man kann beginnen die Drehzahl zu steigern. Dies sollte jedoch an Steigungen immer noch nicht erfolgen.
Im letzten Gang kann man beginnen ein paar Sekunden Vollgas stehen zu lassen. (Wirklich nur Sekunden)

Nach der zweiten Tankfüllung:

Etwa nach der 2. Tankfüllung kann man beginnen bergab kurzzeitig im letzten Gang Vollgas stehen zu lassen.
Etwa eine halbe bis eine Minute lang und nur Bergab.
In der Ebene sollte man nur kurzzeitig Vollgas stehen lassen und dann auf Halbgas zurück gehen (im Wechsel).

Nach der dritten Tankfüllung:

Hier sollte man zunächst noch einmal das Standgas neu einstellen. Der Motor wird schon wesentlich freier arbeiten.
Somit wird im Laufe der Zeit das Standgas immer höher gestiegen sein. Dies ist schon der erste Hinweis
das der Motor einläuft. Nach und nach kann die Belastung gesteigert werden und die Vollgas-Dauer.
Die Vergasernadel sollte noch einmal so tief gehängt werden bis beim plötzlichen Gasgeben der Motor kurz wegbleiben will.
Danach wird die Nadel eine Kerbe höher gehängt (mehr Kraftstoff) und in dieser Position sollte sie verbleiben.
Die Einfahrphase wird sich im Stadtverkehr leichter gestalten als bei Überland-Fahrten.
Dennoch sollte man immer noch darauf achten wie lange man im letzten Gang Vollgas gibt.
Erst nach mindestens 500 Km kann man bedenkenlos den letzten Gang dauerhaft ausfahren.

Wie fährt man nun am besten einen neuen Zylinder ein? :?
Ex-User ETZ Racer

 

Re: Einfahranleitung! Aber welche?

Beitragvon telefoner » 9. Juli 2009 14:08

ich würde da nicht so ein drama draus machen :twisted: .
fahr einfach und gut, einfach den motor zum anfang nicht dauerhaft belasten, und keine hohen drehzahlen über längere zeit, das wars...
SOSA 2010-ich war dabei
und es war geil...

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Re: Einfahranleitung! Aber welche?

Beitragvon Thor555 » 9. Juli 2009 14:27

um nicht zu sagen, wie ich es formulieren wollte, bevor das update kam:

gemächlich

alles andere ist reine glaubenssache
klar, sind in beiden anleitungen nützliche tipps, wie das nachziehen des zylinderkopfs u.s.w., das versteht sich ja aber von selbst.
und wenn man schon von einfahren spricht, das ganze mind. 500-1000km und nicht nur die erste "größere" ausfahrt von 50km, sonst hat das anfängliche 1/2 gas und 3/4 gas und das in dem gang, und jenes für soviel sekunden erstrecht keinen sinn. :wink:

was ich zum einfahren zumindest empfehlen kann sind die zweitaktöle kmm oder kms von molyduval mit MoS2 für notlaufeigenschaften und reibungsverminderung, ist aber nicht ganz billig.

http://www.molyduval.org/data/de/cat/multi.htm
http://www.molyduval.org/data/de/cat/mos2.htm

wieso weshalb und warum, wurde ja in diversen MoS2 freds schon diskutiert und kann man auch im 2.link nachlesen.
Zuletzt geändert von Thor555 am 9. Juli 2009 14:49, insgesamt 4-mal geändert.

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Re: Einfahranleitung! Aber welche?

Beitragvon knut » 9. Juli 2009 14:30

ETZ Racer hat geschrieben:Wie fährt man nun am besten einen neuen Zylinder ein? :?
einfach so wie es die firma vorschreibt die ihn gemacht hat - genau wie beim vorgeschriebenen öl , oder du machst wie du es für richtig hältst und verzichtest auf alle garantieansprüche .
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Re: Einfahranleitung! Aber welche?

Beitragvon Rico » 9. Juli 2009 14:54

Diese Anleitungen kenne ich auch beide.
Von der 1. halte ich garnichts.

Die 2. find ich ok, da diese Anleitungen eigentlich für Simsons gemacht sind, kann ich auch das mit dem mehr Öl verstehen, immerhin hat Simson beim Einfahren auch 1:33 vorgeschrieben.
Bei MZ würde ich auch der Anleitung von MZ folgen und nicht mehr Öl reinmachen.

Ich fahre meine Motoren eigentlich immer schon nach der Anleitung aus dem Buch "Ich fahre eine MZ" ein und habe immer gute Erfahrungen damit gemacht
Wenn man danach googelt, findet man die im Netz.
Diese Anleitung widerspricht sich in vielen Punkten von der 1. Anleitung.

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Re: Einfahranleitung! Aber welche?

Beitragvon ea2873 » 9. Juli 2009 20:07

ich hat geschrieben:
Ich fahre meine Motoren eigentlich immer schon nach der Anleitung aus dem Buch "Ich fahre eine MZ" ein und habe immer gute Erfahrungen damit gemacht



me2. motor nicht quälen und mit der zeit die drehzahlen kurzzeitig steigern. nur nicht den fehler machen 1000km nicht hochzudrehen. einfach so fahren daß sich der motor wohlfühlt und immer 2 Finger an der Kupplung.

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