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Verklemmt

BeitragVerfasst: 19. September 2009 19:13
von der_schneemann
Hallo,

so ist jetzt hier eher sowas wie ein Sammel/Erfahrungs/und so weiter Fred !

Da in den letzten Tagen und Wochen öfter im Forum posts entstanden sind in denen es um Klemmer und Fresser ging dacht ich mir vllt trägt man mal paar Erfahrungen zusammen. Oder man postet den ein oder anderen Hinweis wie´s klemmen vermieden werden kann.


Ich zitiere den Werkstattbesitzer bei dem ich vor 3 Wochen den TÜV gemacht hab:
"Wußtest du das MZ auch 3-Takter gebaut hat ? ....... der 3. Takt ist´s klemmen !!!"
Ich persönlich fands weniger lustig und bin dann auch gegenangen (Tüv war schon fertig) und wiedersehen wird er mich nicht mehr !


Zum Thema Klemmen, Fressen (soll es ja eigentlich nicht geben).
Klemmen wird wenn ich mich nicht irre wie folgt definiert, durch überhöte Verbrennungstemperaturen oder fehlende Schmierung werden bewegliche meschaniche Teile daran gehindert sich frei weiter zu bewegen (grob gesagt)
Fressen ist dann das reißen des Schmierfilms und das verschmelzens frei beweglicher meschanichen Teile (oder so)


Alles in allem hatte ich in meiner 2Takt Zeit, zwei solcher Vorfälle.
Vor ewigen Jahren mit einer meiner S51 wie man es auch nicht falscher machen könnte fett den Berg hoch geheitzt und dann unsterblich den Berg wieder runter zuckeln lassen, nach kürzester Zeit das klingeln noch ignoriert und dann wars passiert, leichtes "peng" Leistung weg und Ende.
Fazit, einer der Kolbenringe hat isch wohl übermäßig ausgedehnt und ist dabei am Einlass hängengeblieben, abgerissen und hat isch mit Teilen des Kolbens in den Zylinderdeckel gepresst. Habe dann die Gesamte Laufgarnitur getauscht, danach lief sie noch Jahre wie ein Bienchen.

Der zweite Fall war meine ETZ 150 (Getrenntschmierung), die Ölpumpe hat Luft gezogen und kein Öl merh an die Kurbelwelle verteilt, ein Klemmen (Hinterrad blockiert) die Kupplung gezogen und stehen geblieben. Geschaut, fehler erkannt und die Emme 5 Km bis auf Arbeit geschoben. Pumpe entlüftet und bisschen Öl direkt in Tank dann ab nach Hause mit max 3500 U/Min.
Zuhause alles nochmal überprüft und wie durch ein Wunder Augenscheinlich keine Spuren an Kolben und Zylinder, alle Leitungen (Getrennschmierung) nochmal überprüft und dann die Emme wieder vorsichtig in Betrieb genommen. Seid ca 500 Km ersteinmal keine besonderen Vorkommnisse, dennoch gibts wohl im Winter ne Motorrevision :)


So wer möchte kann ja hier jetzt posten was der Fred hergibt sollte halt zum Thema passen und gut :)



Grüße,

der_schneemann

Re: Verklemmt

BeitragVerfasst: 19. September 2009 22:06
von Luzie
der_schneemann hat geschrieben:...
Ich persönlich fands weniger lustig und bin dann auch gegenangen (Tüv war schon fertig) und wiedersehen wird er mich nicht mehr !...


man bist du empfindlich 8)

Re: Verklemmt

BeitragVerfasst: 19. September 2009 22:28
von Rico
der_schneemann hat geschrieben:...wie durch ein Wunder Augenscheinlich keine Spuren an Kolben und Zylinder,

Ich denke mal, das Pleullager war fest mit bestimmt bleibendem Schaden,
Mal sehen, ob es noch bis zum Winter hält.

Re: Verklemmt

BeitragVerfasst: 20. September 2009 08:11
von Marco
Ich kann nur von einer einzigen Klemmerfahrung berichten.
Bei 115 km/h (Tacho) bergab mit einem 150er 4-Kanal zweifelhafter Herkunft mit standard bedüstem Vergaser. Musste ja so kommen.

Re: Verklemmt

BeitragVerfasst: 22. September 2009 21:39
von der_schneemann
ich hat geschrieben:Ich denke mal, das Pleullager war fest mit bestimmt bleibendem Schaden,
Mal sehen, ob es noch bis zum Winter hält.


Jap daher verspürt man nun auch eine Unruhe die sich in Form von größerem Spiel und bei Lastwechsel mit rucken bemerkbar macht.
Hoffe doch das sie die paar Tage die sie mich noch auf Arbeit bringen muss übersteht. Hab ja sonst nur Baustellen oder´s Fahrrad :(

Wie gesagt ne Motorübherholung ist unvermeidbar !!!

Re: Verklemmt

BeitragVerfasst: 23. September 2009 10:02
von Ex-User MZ Freund
Wenn der S51 Zylinder nicht massiv bearbeitet wurde, kann auch der untere der beiden Ringe nicht im Einlass hängen bleiben, da er nichteinmal ansatzweise in den Einlas hineinläuft. Eine Ausnahme ergibt sich nur wenn der Eínlass aus unerfindlichen Gründen nach oben gezogen wurde ohne eine Stütznase stehen zu lassen. Da musst du dir wohl eine andere Erklärung suchen...

Re: Verklemmt

BeitragVerfasst: 24. September 2009 05:54
von Ex-User peryc
der_schneemann hat geschrieben:Zum Thema Klemmen, Fressen (soll es ja eigentlich nicht geben).
Klemmen wird wenn ich mich nicht irre wie folgt definiert, durch überhöte Verbrennungstemperaturen oder fehlende Schmierung werden bewegliche meschaniche Teile daran gehindert sich frei weiter zu bewegen (grob gesagt)
Fressen ist dann das reißen des Schmierfilms und das verschmelzens frei beweglicher meschanichen Teile (oder so)


Grob gesagt beschreiben beide Bezeichnungen den gleichen Vorfall an der Laufgarnitur (Zylinder/Kolben). In beiden Fällen haben die beiden Teile, eben Zylinderlaufbuchse und Kolbenhemd, unerwünschten Feindkontakt infolge der zu großen Ausdehnung des Kolbens. Der Grund dafür kann vielfältig sein. Wo liegt nun der Unterschied: Der Klemmer (österr. Anreiber) ist praktisch nur die Vorstufe zum Fresser (österr. (Ver-)reiber). In beiden Fällen kommt es zu einer Reibschweißung zwischen den Bauteilen. Beim Klemmer erkennt der Treiber den sich ankündigenden Schaden noch rechtzeitig (jeder klemmende Motor wird vorher klingeln) und macht, in letzter Sekunde, das Gas zu. Dadurch kann der Kolben gerade soweit auskühlen, daß er nicht total fest geht.

Andere Fälle von festgegangenen Motoren betreffen dann die Pleuellager oder Kurbelwellenlager, auch die können trockenlaufen und fest gehen. da geht definitiv nichts mehr, man merkt dann bei der Demontage woran man ist (Zylinder läßt sich abziehen oder nicht).