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Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 4. Juli 2010 18:25
von smrsurfer
Hallo
Ich habe demnächst vor über die Alpen nach Italien und Südfrankreich zu Fahren. Was mir etwas Sorgen macht Überlebt meine Trommelbremse an der Ts das bzw überlebe ich das oder Stürze ich mich aufgrund fehlender Bremswirkung in den Tod?
Hat da schon mal jemand Erfahrungen gemacht?

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 4. Juli 2010 18:46
von eMVau
Ich kann gerne meinen Treiberfreund Arno fragen, seine erste Tour führte ihn mit der 150er ETZ von Rügen bis nach Venedig. Er ist ausnahmslos die Passstraßen gefahren, immer parallel zur Brennerautobahn. Das einzige woran ich mich von den Erzählungen her erinner, ist, daß der zweite und dritte Gang immer am meisten zu tun hatten, da die Emme nicht so richtig gezogen hat. Ansonsten ist sein Gefährt auch nur mit Trommelbremsen ausgerüstet, und er hatte Seitenkoffer dran.

Am Nordkap war er mit ihr auch schon. Der Motor hat ca. 32000 km runter und läuft heute noch, alles aus eigener Kraft, nix getrailert.

(...eigentlich ist das der richtige Aufhänger für ihn, sich hier anzumelden...am besten mit einem Reisebericht...)

Wie gesagt, Angebot zur Kontaktvermittlung steht.

LG MV

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 4. Juli 2010 18:52
von daniman
Die Bedenken kann ich nicht ganz nachvollziehen. Diese Touren haben Motorradfahrer in den 50er und 60er-Jahren auch gefahren. Da waren Scheibenbremsen noch nicht mal im Rennsport gegenwärtig. Und die Jungs habens auch überlebt. Man muss sich nur etwas auf sein Fahrzeug einstellen, dann klappt das.
Gut gewartete MZ Trommelbremsen sind allemal besser als die Hardware der 50er/60er-Jahre. Also keine Bedenken und ab die Post.
Bergrunter kommt man immer. :mrgreen:

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 4. Juli 2010 19:19
von ea2873
daniman hat geschrieben:Die Bedenken kann ich nicht ganz nachvollziehen. Diese Touren haben Motorradfahrer in den 50er und 60er-Jahren auch gefahren. Da waren Scheibenbremsen noch nicht mal im Rennsport gegenwärtig. Und die Jungs habens auch überlebt. Man muss sich nur etwas auf sein Fahrzeug einstellen, dann klappt das.
Gut gewartete MZ Trommelbremsen sind allemal besser als die Hardware der 50er/60er-Jahre. Also keine Bedenken und ab die Post.
Bergrunter kommt man immer. :mrgreen:


abwechselnd vorne und hinten bremsen, so daß du zumindest eine kalte bremse hast, die sicher zieht. wenn du dauernd leicht mit beiden bremst, sind im notfall dann beide heiß und ziehen nicht mehr richtig.

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 4. Juli 2010 19:56
von motorradfahrerwill
Bergabfahrten : niemals längere Stücke leicht bremsen, rollen lassen, immer wieder kurz und kräftig bremsen, dan kann sie auf dem nächsten Rollstück abkühlen.
Im Zweifelsfall lieber mal rechts ran und Päuschen, bevor es nach Bremsbelag riecht. :ja:

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 4. Juli 2010 20:06
von jot
moin,

darauf achten, dass der zug in ordnung ist und die bremswirkung bei 90 grad zum hebel am größten ist, den zug im stand mehrmals mit voller kraft ziehen (bei fehlerhafter ausführung des bowdenzuges kommt es hoffentlich zum gewaltbruch). mich hat alpenabwärts mit meiner ets 150 niemand überholt, jot

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 4. Juli 2010 20:41
von ths
Les mal in Carl Hertwecks "Besser machen" nach, wie der Bremsen für Alpenpässe präpariert hat.
Seine Aussage war, auch mit einer Dosendeckelbremse kommt er den Großglockner runter.
Damals wurde der Bremszug noch unterwegs von Pass zu Pass nachgestellt und Ersatzbeläge mitgenommen.
Oben steht schon das Wichtigste: Immer wieder die Bremsen abkühlen lassen.
Zur Not auch mal in einer Fahrtpause Wasser über die Trommeln kippen.

Viel Spaß mit der Steinzeittechnik, die Reise wird intensiver und spannender als mit computergesteuerter Jetztzeittechnik.

Thomas

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 4. Juli 2010 21:27
von Richy
jot hat geschrieben:moin,

darauf achten, dass der zug in ordnung ist und die bremswirkung bei 90 grad zum hebel am größten ist, den zug im stand mehrmals mit voller kraft ziehen (bei fehlerhafter ausführung des bowdenzuges kommt es hoffentlich zum gewaltbruch). mich hat alpenabwärts mit meiner ets 150 niemand überholt, jot


Mich hat letztes Jahr auch keiner überholt bergab, wie auch, mit so miesen Bremsen. :lach:

Zum Thema: Kein Problem, ich hab letztes Jahr nicht wenige Alpenpässe mit der ES gefahren und kam immer heile runter, auch als die Bremsen schon völlig fertig waren (am Ende des Urlaubs). Deshalb mein Tip: Ersatzbeläge mitnehmen (2 Paar), Rest steht schon oben...


MfG,
Richard

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 5. Juli 2010 11:20
von Wolf-Ingo
hi,

im Verlauf der letzten 33 Jahre bin ich mit der TS sicher über mehrere Hundert Alpenpässe gefahren. Auf keiner Tour (immer mit Gepäck, aber ohne Sozius) habe ich Probleme gehabt. Du merkst sehr schnell, was Du der Bremse abverlangen kannst und wo ihre Grenzen sind. Taste Dich einfach auf den ersten Pässen langsam heran. Im übrigen gilt das oben Gesagte: Keine kilometerlangen Dauerbremsungen und dem Motor bergab immer wieder etwas Gas gönnen. Ich habe es viele Jahre so gehalten, dass ich bergab die Kupplung zog und den Motor auf Standgas hielt, wenn ich nicht beschleunigen wollte. Aber jeder wird das anders machen und seinen Stil pflegen.

Freundliche Grüße und viel Freude beim Alpenqueren!

Wolf-Ingo

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 5. Juli 2010 12:21
von Norbert
Bremsen vorher kontrollieren, ggfs. neu belegen. Gute Beläge vom Markenhersteller ( Ferodo ) verwenden,
kein Noname-Billigkram.
Teste auf sicherem Terrain die Grenzen der Bremse aus.
Bremsfading ist fies wenn man sich einer Einschlagstelle nähert... Verdammt fies.
Und lass Dich nicht auf Rennen bergrunter ein!

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 5. Juli 2010 12:23
von ETZChris
Norbert hat geschrieben:Und lass Dich nicht auf Rennen bergrunter ein!


lass dich gar nicht auf rennen ein ;)

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 5. Juli 2010 12:26
von Robert K. G.
Meine Erfahrungen mit Alpenüberquerungen: Die machen echt Spaß! :mrgreen: Sorge einfach dafür dass deine Bremsen in einem einwandfreien Zustand sind. Wenn du es jetzt noch ein bisschen vorsichtig angehen lässt, kann eigentlich nichts passieren. Ich würde mir nicht allzu viele Sorgen machen.

Gruß
Robert

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 5. Juli 2010 13:37
von motorang
Stimmt alles ...
ich persönlich würde einen Satz Reservebacken mitnehmen oder zumindest Beilagebleche für die Backen.
Und das Standgas schön niedrig einstellen, auch ne MZ hat eine Motorbremse.

Gryße!
Andreas, der motorang

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 5. Juli 2010 14:06
von AHO
Bevor bei vernünftigen Bremsbelägen Fading eintritt, merkst du eigentlich vorher schon, dass der Druckpunkt am Hebel zum Lenker wandert (Durchmesser der Bremstrommel geht durch Wärmedehnung auf), aber die Bremswirkung noch da ist.
Wenn Du das als Warnung nimmst und langsamer machst, kommst du normalerweise nicht bis zum Fading (Belag überhitzt).

Gruß
AHO

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 5. Juli 2010 20:39
von smrsurfer
Danke für die vielen Antworten und Tips. Ich werde für den Notfall ein Paar ersatzbacken mitnehmen und dann Denk ich wird das Funktionieren wenn´s schon so viele gemacht haben. Wenn wir wieder da sind werd ich mal schauen das ich euch nen Breicht liefere.

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 6. Juli 2010 18:05
von Richy
smrsurfer hat geschrieben:Danke für die vielen Antworten und Tips. Ich werde für den Notfall ein Paar ersatzbacken mitnehmen und dann Denk ich wird das Funktionieren wenn´s schon so viele gemacht haben. Wenn wir wieder da sind werd ich mal schauen das ich euch nen Breicht liefere.



Bitte mit vielen schönen Bildern! :ja:

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 6. Juli 2010 19:50
von fränky
wenns meine Ennie gepackt hat, dann packts die MZ auf jedenfall :lach: :lach: :lach: :lach: :lach:
und
nimm nicht zu viel mit :wink:

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 7. Juli 2010 16:11
von vaniljeice
wie hier schon geschrieben wurde: nochmal das moped durchchecken; so wenig ballast wie möglich mitnehmen und nich so viele sorgen machen. mein möp hat es auch über passau nach graz geschafft. hab zwar ne scheibenbremse, aber wenn du sinnig fährst wird das ne tolle erfahrung. und wie auch schon geschrieben wurde: fotos!

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 7. Juli 2010 16:27
von jens-mz
Servus
Um schon mal einen Einblick zu kriegen was Dich erwartet, schau mal hier nach.
Vielleicht ist eine der Strecken dabei die Du fahren willst.

Re: Erfahrungen mit Alpenüberquerung

BeitragVerfasst: 8. Juli 2010 08:16
von Feldi
Hallo,
Alpenpässe machen mit wenig PS und auch mit Tromelbremsen, einen riesen Spaß. Man kann im Gegensatz zu den " Kurvenflitzern" noch die Gegend geniesen und beim Erreichen der Passhöhe hat man auch das Gefühl etwas geschafft zu haben.
Ich bin viel mit meiner 6 PS-Diesel- Rakete in den Bergen, ob Großglockner, Stilfserjoch, Timmelsjoch oder wo auch immer, mit Hirn und ordentlicher Wartung kommst Du überall rauf und heil runter.
Bild
Nur ein Berg hat meinen Respekt, den sollte man vieleicht meiden, der Zirlerberg abwärts, ewig lange 17%, viel Verkehr, da werden Trommelbremsen beim 2 Takter- und Dieselmotorrad recht heiß. Er ist zwischen Garmisch und Innsbruck (auf der Strecke zum Brennerpaß), es gibt aber einige und auch schönere Möglichkeiten ihn zum umfahren, z.B. über Seefeld.
Wenn Du mal weißt in welche Richtung es gehen soll, kannst Du gerne noch Tipps bekommen.
Fahr, Du wirst es nicht bereuen,
Viele Grüsse aus dem Voralpenland, der Feldi