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Rostumwandler

BeitragVerfasst: 1. Mai 2013 21:34
von EikeKaefer
Hallo!

Kann mir vielleicht jemand erklären, wie Rostumwandler funktioniert?

Also nicht, wie er aufgetragen wird, sondern was er wirklich tut.

Könnte ich ihn rein theoretisch auf einen rostigen Krümmer auftragen, oder würde ihn die Hitze einfach wieder runterbrennen?

Danke euch schonmal für die Antworten.

Schöne Grüße
Eike

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 1. Mai 2013 21:36
von der janne
Redoxreaktion, google das mal.

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 1. Mai 2013 22:13
von EikeKaefer
okay, danke für den tipp.
ich gebe aber offen zu, dass mir das nicht wirklich weitergeholfen hat. chemie war noch nie meine stärke.

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 1. Mai 2013 22:16
von der janne
ok, ich sag es mal so, Rostumwandler wird verwendet,danach bildet sich eine schwarze Schicht.
Diese sollte sauber abgewaschen werden, dann grundiert, gefüllert usw.

Also nicht auf den Krümmer und drauf lassen, wie du es wohl vor hast.

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 1. Mai 2013 22:20
von EikeKaefer
genau das war eigentlich der plan, da ich den krümmer dann eh schwarz lackieren wollte. da dachte ich mir, ich könnte mir die farbe sparen.

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 1. Mai 2013 22:28
von der janne
das wird aber nicht komplett schwarz, Stellen wo kein Rost ist oder gar "Restchrom" bleiben so, sieht dann bestimmt komisch aus.

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 1. Mai 2013 22:44
von EikeKaefer
an dem krümmer gibt es keine einzige stelle ohne rost. :-)

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 1. Mai 2013 22:49
von der janne
:D :D :D

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 1. Mai 2013 22:51
von Feuereisen
Der Rostumwandler auf dem Krümmer würde aber bei Fahrten im Regen wieder abgewaschen werden - und schneller als Du Dich versiehst ist´s wieder braun... Nur eine hitzefeste Beschichtung wird hier Abhilfe schaffen.

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 1. Mai 2013 22:57
von EikeKaefer
hm, da werde ich mir wohl doch lieber nen neuen holen.
danke für die antworten!

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 2. Mai 2013 11:53
von manitou
Nur so richtig beantwortet sehe ich die nicht. Weil der Ruw reagirt ja mit dem Metall, heißt er bilde eher keine Schicht sondern die Schicht ist das Produkt der Reaktion mit Eisen. Und nach dem Abwaschen soll es ja angeblich auch ohne erneute Beschichtung über nichtrostende Eigenschaften verfügen. Auf Farbe soll es ohne Probleme abwaschbar sein ohne Schäden zu hinterlassen.

Auf das zu DDR Zeiten verkaufte Rost EX trifft diese Aussage zu. Hatte ein Sitzbankblech mit dem Zeug behandelt und ohne Farbe oder erneutes Verzinken wieder eingebaut. Die Bank hat tatsächlich keinen Rost an den behandelten Stellen angesetzt.

1. Frage: Ist das Metall nach dem einwirken des Ruw. auch unter extremer Wärme rostgeschützt.

2. Frage: Hats schon mal einer ausprobiert?

Schreiben kann man viel aber ist6 es bewiesen?

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 2. Mai 2013 12:41
von Wolle69
Also zur eingänglichen Frage: Der Rostumwandler soll üblicherweise mit dem Eisenoxid (nicht mit dem "gesunden" Eisen!) eine schlecht löslich Komplexverbindung bilden... oder so. Eben wegen der schlechten Löslichkeit ist "einfach abwaschen" nicht unbedingt und überall möglich bzw. sollte nicht überall möglich sein. In Verbindung mit der thermischen Belastung am Krümmer kann das aber nochmal ganz anders aussehen. Die Frage ist eben, was die Komplexverbindung verträgt. "Löslicher" sollte sie unter Wärme nicht werden, aber dennoch kann es zu chemischen Reaktionen kommen. Oder schlicht zu thermischer Zersetzung.

Abgewaschen werden sollten die Teile aber dennoch, damit Reste des Rostumwandlers entfernt werden. Meistens basieren die nämlich auf Säuren und über Kurz oder Lang greifen die das "gesunde" Material dann eben doch an.

Wir haben vor... hm... zwei? Jahren ein Knieblech einer Schwalbe zunächst mechanisch von Rost und Lack befreit. Anschließend Rostumwandler drauf. Das Blech wurde nie "besonders" gelagert... unser alter Keller war gut durchlüftet und relativ trocken, der neue ist eher feucht - und dort liegt das Ding seit ca. einem halben Jahr. Kein Rost zu sehen...


Na, es gibt aber auch noch eine andere Idee! Siehe hier:
viewtopic.php?f=13&t=53364#p923649
und folgende!

Ich habe damit meine Naben geschwärzt. Eigentlich ist Bindulin Schwarzpaste dazu da, herkömmlichen Herdplatten wieder zu einem ansprechenden Aussehen zu verhelfen. Man trägt das wie Schuhcreme einfach mit dem Lappen auf. Funktioniert super auf angerauhten Flächen! Meine fein gestrahlte Vorderradnabe sah gut aus (evtl. etwas ausgeblichen), bis sie (unfreiwilligen) Salzkontakt hatte. Ich habe sie grob gereinigt und einfach nochmal mit der Schwarzpaste drübergejodelt - sieht aus wie beim ersten Mal. Meine Hinterradnabe hatte ich damals nicht gestrahlt, sondern nur geputzt - da haftet der Kram nicht so toll, ist zu glatt. Ich kann's nur empfehlen, am besten beim Hersteller auf der Internetseite bestellen. Die liefern einzelne Tuben auch an Private, bei mir gab's noch ne Tube Leim gratis und schnell ging's auch. Kostentechnisch kann man das durchaus auch "nur mal probieren"...

Ach so... meinen rostzernarbten Krümmer wollte ich damit auch schon immer mal behandeln... war nur bislang immer irgendwie zu faul... :oops:

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 2. Mai 2013 12:50
von kutt
der janne hat geschrieben:Redoxreaktion, google das mal.



Sicher?

ich dachte immer, daß Rostumwandler Fe2O3 in Fe2O4 umwandelt - also oxidiert. Damit das blanke Eisen nicht angegriffen wird, ist sicher noch etwas H3PO4 drinn, welches mit Eisen zu Eisen II oder III Phosphat reagiert, und somit das Metall schützt...

Eisenoxyd zu Eisen zu reduzieren, bedarf ein paar anderen Bedingungen. z.B. 600°C und einer Wasserstoffatmosphäre. Dann spaltet sich das O von FE und es entsteht wieder H2O + Fe ;)

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 2. Mai 2013 13:10
von beres
Rostumwandler basiert auf Phosphorsäure. Diese wandelt den bröckeligen Rost (Eisen(III)oxid) in hartes Eisenphosphat um. Gesundes Metall überzieht sich ebenfalls mit einer Eisenphosphatschicht, diese haftet fest auf dem Metall und schützt vor weiterem Angriff der Phosphorsäure. In dem Sinne das sie die Reaktion verlangsamt, man kann das ruhig über Nacht einwirken lassen. Fettfrei sollte das Ganze schon sein, damit es gut benetzt wird. Das gibt eine korrosionsgeschützte Oberfläche die temperaturbeständig ist. Verzinken/verchromen ist natürlich besser, allerdings nicht nur geringfügig teurer... Mit reichlich Wasser abwaschen, kann grundiert/lackiert werden nach Belieben.

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 2. Mai 2013 13:12
von Wolle69
Nicht alle basieren auf Phosphorsäure!

Ein sehr bekanntes Mittelchen basiert bspw. auf Tanninsäure - und da werden eben jene schwerlöslichen Komlexe gebildet.

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 2. Mai 2013 15:26
von beres
Ich empfehle da reine Phosphorsäure, da weiß man was man hat!

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 2. Mai 2013 17:45
von hanwag
Zum Krümmer ... nimm nen Stahlbürstenaufsatz und versuch ihn damit sauber zu machen. Auspuff lackiern muss man können und die meisten machen es falsch. Dazu reicht eine Spraydose Ofenlack schwarz. Wichtig ist, dass du nich lackierst, wie du es gewohnt bist, d.h. ordentlich drauf, damit der lack ordentlich sitzt. Grundierung ist da auch nich. wenn du es dick machst, dann platz der lack ab. ofen lack wird hauchdünn aufgetragen und nur so bleibt er beweglich. da das eisen sich erhitzt, muss der lack sich bewegen und dehnen können. ist er zu dick funktioniert das nicht. lack aufm krümmer oder Zylinder hält also nur, wenn er dünn aufgetragen wird. dazu empfehle ich einen sprühkopf namens "skinni". sowas bekommste für 15 Cent in jedem graffitiladen. in Dresden ist einer auf der alaunstraße.

Re: Rostumwandler

BeitragVerfasst: 3. Mai 2013 16:28
von P-J
Ich arbeite mit Fertan. Dazu sollte man aber etwas Zeit haben den der brauch mindestens 24 Std. Dann wird er mit Wasser und Wurzelbürste abgewaschen und sofort mit nem Heisluftfön getrocknet und Grundiert. Das schöne an dem Zeug ist das man jede Art von Lack und Grundierung draufmachen kann was nicht bei jedem Umwandler so ist.