Ist Umbau möglich, um Benzinverbrauch deutlich zu senken?

Alles, was oben nicht passt.

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Ist Umbau möglich, um Benzinverbrauch deutlich zu senken?

Beitragvon Rico » 7. Mai 2007 22:30

Das soll jetzt rein theoretisch sein, habe ich also nicht wirklich vor (vielleicht später mal, wenn Benzin unbezahlbar wird).
Ich habe mir gedacht, es müßte doch möglich sein, den Spritverbrauch deutlich zu senken, indem man die Luftzufuhr einengt und den Vergaser entsprechend anpasst, daß das Benzin/Luftverhältnis wieder stimmt. Natürlich hat man dann weniger Leistung, was aber egal sein dürfte, wenn Benzin z.B. mal 10 Euro kostet und man froh ist, überhaupt noch mobil zu sein.
Also mal z.B. mit der ETZ 250 80km/h fahren bei 2,5l Verbrauch. Geht das überhaupt? Macht das eigentlich Sinn, einen 250er Zylinder mit der Frischgasmenge eines 50er zu befüllen? Wirkt sich der größere Hubraum leistungsstärker aus als beim 50er oder ist das Gegenteil der Fall, dann ist nichts mit 80 km/h fahren.
An welcher Stelle sollte dann die Einengung sein, vor oder hinter dem Vergaser? Oder gleich einen 22N-Vergaser an der 250er verbauen?
Wie gesagt, alles rein theoretisch, interessiert mich halt.
Gruß
Rico

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Beitragvon det » 7. Mai 2007 22:46

Warum dann nicht gleich eineDiesel-Emme, sorry, habe auf die schnelle kein größeres Bild gefunden.

Prinzipiell sollte es gehen mit dem kleineren Vergaser, aber da würde sich wohl eher ein TS-Motor anbieten, da der über kleinere Überströmer verfügt und auch ab Werk schon mit 26er Vergaser angeboten wurde in der 13 kw-Version.
Gruß vom Niederrhein
Detlef

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Re: Ist Umbau möglich, um Benzinverbrauch deutlich zu senken

Beitragvon Ex User Hermann » 7. Mai 2007 23:04

ich hat geschrieben:Also mal z.B. mit der ETZ 250 80km/h fahren bei 2,5l Verbrauch. Geht das überhaupt? Macht das eigentlich Sinn, einen 250er Zylinder mit der Frischgasmenge eines 50er zu befüllen? Wirkt sich der größere Hubraum leistungsstärker aus als beim 50er oder ist das Gegenteil der Fall, dann ist nichts mit 80 km/h fahren.
An welcher Stelle sollte dann die Einengung sein, vor oder hinter dem Vergaser? Oder gleich einen 22N-Vergaser an der 250er verbauen?
Wie gesagt, alles rein theoretisch, interessiert mich halt.

Genau das machst Du doch schon, wenn Du weniger als Vollgas gibst. Eine "Einengung" ist der Vergaserschieber, die Anpassung der Spritmenge geschieht über die Düsennadel.

Eine Einengung ist nicht praxisgerecht, sinnvoller wäre ein kleinerer Vergaser. Oder Du baust Dir einen Schieberanschlag, so daß Du nur mit z.B. 1/2 Gas fahren kannst. (Vorsicht! Die allermeisten Klemmer passieren im Teillastbereich!)

Insgesamt betrachtet wäre die einzig sinnvolle Lösung eine Einspritzanlage. Bei Zweitaktern wird der Verbrauch damit sehr oft um bis zu 2/3 gesenkt, je nach Betriebsbedingungen/Fahrweise.
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Beitragvon Micky » 7. Mai 2007 23:10

Moment mal. Bei kleinerem Vergaser sinkt zwar der Verbrauch aber doch auch die Leistung.

Oder mache ich da jetzt einen Denkfehler?


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Beitragvon Ex User Hermann » 7. Mai 2007 23:14

Bei weniger "Gas" auch. Normal.
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Beitragvon Micky » 7. Mai 2007 23:20

Ah ha! Also kann ich eine ETZ 250 mit entsprechendem Vergaser quasi zur Mofa degradieren.

Mh, weiß nicht...

Ich fahre immer so das ich alles an Leistung raushole was im Motor drin steckt. Man hat mich auch schon als Raser bezeichnet...


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Beitragvon Ex User Hermann » 7. Mai 2007 23:30

Dich auch? :mrgreen:
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Beitragvon Micky » 7. Mai 2007 23:30

Ja, gerade neulich...


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Re: Ist Umbau möglich, um Benzinverbrauch deutlich zu senken

Beitragvon Rico » 7. Mai 2007 23:31

Hermann hat geschrieben:Insgesamt betrachtet wäre die einzig sinnvolle Lösung eine Einspritzanlage. Bei Zweitaktern wird der Verbrauch damit sehr oft um bis zu 2/3 gesenkt, je nach Betriebsbedingungen/Fahrweise.

Das wär's. Will ich haben.
Der Umbau dürfte mit allem, was dazugehört, leider unbezahlbar sein, jedenfalls für mich. Schade.
Und der TÜVer würde vielleicht staunen, wenn er das eintragen soll.
Gruß
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Re: Ist Umbau möglich, um Benzinverbrauch deutlich zu senken

Beitragvon Ex User Hermann » 7. Mai 2007 23:36

ich hat geschrieben:Und der TÜVer würde vielleicht staunen, wenn er das eintragen soll.

Der TÜVer würde schon wegen der phänomenalen Abgaswerte in den Schockzustand fallen. 8)

Da kann kein Viertakter mithalten.

NSU (nur als Beispiel) hat bereits in den 50ern an Einspritzanlagen für Motorräder gearbeitet. Die Pumpe kam übrigens von METABO. Eine damit ausgerüstete NSU LUX 200 hatte die Leistung einer 250er Viertakt-Max (17PS) bei weiter nutzbarem Drehzahlbereich und 20% weniger Verbrauch.
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Beitragvon det » 7. Mai 2007 23:47

Apropos NSU, wie wäre es mit 125 ccm, 8,8 PS, 100 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit und 1,13 L/100km Verbrauch? http://www.nsumotor.onlinehome.de/baumm.htm Baumm III, war allerdings ein 4-Takter.
Gruß vom Niederrhein
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Beitragvon henrik5 » 8. Mai 2007 00:03

Wobei wir beim Thema Windschutzscheiben, Verkleidung wären. Hier war mal ein Testbericht über die ETZ 150. Dort stand etwas von einer Spritersparnis bis zu einem Liter bei Verwendung der Kanzel.
Hat hier schon jemand Vergleichswerte bei Verwendung einer etwas größeren Windschutzscheibe auf der MZ?
Gruß Henrik
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Beitragvon Harald » 11. Mai 2007 08:41

Den Ansatz, eine Verbrauchsreduzierung durch eine (irgendwie geartete) Drosselung des Motors zu erreichen, halte ich für falsch. Im Physikunterricht haben wir gelernt, wie man den Leistungsbedarf eines Fahrzeuges (annährend) bestimmt :

Perf = v Fw / eta

Unmittelbar erkennbar ist, daß bei einer Reduzierung der Geschwindigkeit (v) auch die erforderliche Leistung (P) geringer wird ? und damit auch der Kraftstoffverbrauch. Dasselbe gilt auch bei einer Verbesserung des Motor-Wirkungsgrades (eta).

Der Fahrwiderstand (Fw) eines Fahrzeuges, egal ob Fahrrad, Motorrad oder Straßenbahn, setzt sich zusammen aus den Einzelanteilen Rollwiderstand, Luftwiderstand, Beschleunigungswiderstand und Steigungswiderstand.

Der Luftwiderstand (? rho A cw v?) ist unabhängig von der Fahrzeugmasse, alle anderen Widerstandskomponenten nicht. Genau aus diesem Grund steht in allen Diskussionen um Verbrauchssenkungen die Reduzierung der Fahrzeugmasse ganz oben auf der Prioritätenliste. In der Automobiltechnik gilt die Faustformel, daß für eine Verbrauchssenkung (im genormten Fahrzyklus) um 10% eine Verringerung der Rollreibung um ca. 50% erforderlich wäre, oder eine Verringerung des Luftwiderstandes um 40% oder eine Verringerung der Fahrzeugmasse um ca. 20%.

An der Masse unserer Maschinen können wir so ohne weiteres wenig ändern. Am Luftwiderstand allerdings schon, z.B. durch einen flachen Lenker und/oder entsprechend geduckte Haltung. Oder durch eine Lenkerverkleidung (?Bugkanzel?). In der Zeitschrift ?Kraftfahrzeugtechnik? (KFT) Heft 01/1989 wurde für die ETZ150 die Verbrauchskurve mit und ohne Lenkerverkleidung dargestellt.

Abgesehen vom insgesamt zu hohen Verbrauch der ETZ150 (?Reserven im Bereich der Kraftstoffökonomie?) fällt die positive Wirkung der Lenkerverkleidung oberhalb von 70 km/h auf. Bei 90 km/h beträgt die Ersparnis ca 1 l/100 km. Die Fortsetzung der Kurve unterhalb von 70 km/h mit der dort angegebenen Ersparnis halte ich persönlich aber für Unfug.

In der KFT Heft 11/1983 wurden die entsprechenden Kurven für die ETZ250 mit und ohne Seitenwagen dargestellt.

(Anmerkung : 8,9 l/100 km ist genau der Durchschnittsverbrauch meines Passat Kombi (150 PS, Benziner, Automatik) über fast 40.000 km? aber das ist ein anderes Thema.) Auch hier erkennt man deutlich den Einfluß, den Seitenwagen-Passagier + Scheibe (Gewicht + Luftwiderstand) auf den Verbrauch haben (+2,5 l/100 km). Noch drastischer allerdings der Mehrverbrauch gegenüber der Solomaschine.

Schlußfolgerung für verbrauchs-bewußte MZ-Fahrer : 2,5 l/100km sind mit der ETZ durch Motor-Modifikationen mit Heimwerkermitteln wohl kaum realisierbar. Hier hilft nur : Bugverkleidung + flachen Lenker anbauen, geduckte Haltung annehmen und (vor allem !) Seitenwagen abbauen ! Und natürlich die Masse-Reduzierung. Hier ist es allerdings viel effektiver, selbst ein paar Kilo abzuspecken, anstatt diese mühselig durch Titanschrauben und Carbonteile erreichen zu wollen.

Viele Grüße

Harald
Zuletzt geändert von Harald am 23. Juni 2007 11:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Ex User Otis » 11. Mai 2007 09:03

Harald hat geschrieben:Den Ansatz, eine Verbrauchsreduzierung durch eine (irgendwie geartete) Drosselung des Motors zu erreichen, halte ich für falsch. ......Hier hilft nur : Bugverkleidung + flachen Lenker anbauen, geduckte Haltung annehmen und (vor allem !) Seitenwagen abbauen ! Und natürlich die Masse-Reduzierung. Hier ist es allerdings viel effektiver, selbst ein paar Kilo abzuspecken, anstatt diese mühselig durch Titanschrauben und Carbonteile erreichen zu wollen.

Viele Grüße

Harald


Sehr gut dargestellt.. :top:
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alternative Kraftstoffe

Beitragvon Harald » 23. Juni 2007 10:05

paßt nicht ganz zum Thema - aber trotzdem :

in der MZ-Wissensdatenbank ist ein Beitrag über die Verwendung von Alkohol-Treibstoff E85 in MZ-Motoren erschienen. Wen es interessiert : HIER

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